DE2457630C3 - Bewegliche Sicherheitsabschirmung für kraftbetriebene Pressen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine bewegliche Sicherheitsabschirmung für kraftbetriebene Pressen, bestehend aus einem am Pressentisch gehalterten, im wesentlichen vertikalen Rahmen, in dem eine bewegliche Abschirmung geführt und mit der Pressensteuerung zur Bewegung zwischen ihrer die Durchgreiföffnung abschließenden Schutzstellung und ihrer Offnungsstellung gekoppelt ist, wobei ein vertikaler Schenkel des Rahmens um eine vertikale Achse um wenigstens 180° verschwer.kbar ist.

Aus der DE-AS 21 45 255 ist eine Schutzvorrichtung für Pressen bekannt, die einen Schutzschirm aufweist, der aus einer ortsfesten Schutzscheibe und einer beweglichen Schutzscheibe besteht. Die bewegliche Schutzscheibe ist auf- und abbeweglich und mit einem Tragrahmen verbunden, der um eine senkrechte Achse, die an einer Seite des Pressentisches angeordnet ist, schwenkbar ist. An dem Tragrahmen ist eine Führung für die bewegliche Schutzscheibe und ein Geber für eine Lichtschranke angebracht. Ein weiterer Tragrahmen ist um eine senkrechte Achse an der anderen Seite des Pressentisches schwenkbar und er trägt einen Reflektor für die Lichtschranke und ein Führungsleitblech für die bewegliche Schutzscheibe.

Die bekannte Sicherheitsvorrichtung kann zwar bei einem Werkzeugwechsel mit all ihren Einzelbauteilen aus dem Arbeitsbereich herausgeschwenkt werden, sie bietet aber für eine Bedienungsperson keine optimale Sicherheit.

Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Sicherheitsabschirmung der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß eine Gefährdung der Bedienungsperson praktisch ausgeschaltet wird, gleichzeitig aber ein schnelles Einlegen und Herausnehmen des Werkstückes möglich ist.

Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Schenkel auf einem Schlitten befestigt und auf einer an einer Seite des Pressentisches feslspannbaren Führung parallel zur Tischvorderkante verstellbar ist sowie

vertikale Führungen aufweist für wenigstens zwei vom Rahmenboden aus in ihre Schutzstellung teleskopisch aufwärtsbewegbare Schieberplatten, die von einer am Schlitten angeordneten Kraftquelle in Vertikalrichtung angetrieben sind.

Die teleskopisch bewegbaren Schieberplatten ermöglichen ein schnelles Schließen und Öffnen der Durchgreiföffnung in direkter, unverzögerter Anpassung an den Pressenhub, so daß das verformte Werkstück schnell herausgenommen und das nächste Werkstück schnell eingelegt werden kann. Durch die von unten nach oben bewegbaren Schieberplatten werden im Notfall die Hände der Bedienungsperson nach oben weggeschoben und ohne die Gefahr eines Einklemmens aus dem Gefahrenbereich herausgeschwenkt.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert, in der

Fig. 1 schematisch eine Sicherheitsabschirmung in Vorderansicht zeigt,

Fig.2 zeigt eine Draufsicht auf die Sicherheitsabschirmung nach F i g. 1,

F i g. 3 zeigt einen senkrechten Schnitt längs der Linie HI-III von Fig. 1.

Auf einer Seite eines Pressentisches 1 ist eine Schiene 2 aus Flachstahl aufgelegt, die mit Hilfe nicht gezeigter Senkschrauben und Nutensteinen in den Nuten des Pressentisches 1 befestigt ist. Die in F i g. 1 senkrecht zur Zeichenebene verlaufende Schiene trägt an ihren Enden rechtwinklig angeschweißte Abstandsteile 5, die sich an der Seitenfläche des Pressentisches 1 abstützen. In den beiden Abstandsteilen 5 sind zwei waagerechte Profilstangen 6, 7 gehaltert, von denen beispielsweise die obere Profilstange 6 in den Abstandsteilen 5 kiemmbar gehaltert ist und eine Distanzhülse 4 trägt, deren Länge die Rückwärtsbewegung bei der Einstellung der Sicherheitsabschirmung in Richtung auf das Werkzeug begrenzt.

Auf den waagerechten Profilstangen 6, 7 ist ein Schlitten 8 verschiebbar und kann mit Hilfe der Klemmschraube 9 in jeder beliebigen Stellung festgehalten werden. In einer senkrechten Bohrung 10 des Schlittens 8 ist eine Führungshülse 11 drehbar gelagert. Auf einem oberen waagerechten Flansch 12 der Führungshülse 11 ist der eine vertikale Schenkel 16 eines Rahmens 17 befestigt Die Führungshülse 11 kann in der Höhe verstellbar sein und ist über eine exzentrische Klemmung 13 mit Hilfe eines Handhebels 14 in jedem beliebigen Schwenkwinkel feststellbar.

Am unteren Ende der Führungshülse 11 ist in der Bohrung des Schlittens das obere Ende eines Pneumatikzylinders 15 starr befestigt, derart, daß die Führungshülse 11 mit dem Pneumatikzylinder 15 gemeinsam geschwenkt und in der Höhe verstellt werden kann.

Der Rahmen 17 ist mit seinem vertikalen Schenkel 16 fest mit der Führungshülse 11 verbunden und dadurch auf dem beweglichen Schlitten 8 unterstützt. Der Rahmen umfaßt weiterhin einen unteren waagerechten Schenkel und einen zweiten im Abstand vom Schlitten 8 angeordneten vertikalen Schenkel 16a (Fig. 1). Nach dem Lösen der Klemmung 13, 14 kann der gesamte Rahmen 17 zusammen mit der Führungshülse 11 aus der in Fig. 1 gezeigten Position um ca. 180° verschwenkt werden. Diese Schwenkbewegung wird durch zwei lösbare Anschläge so begrenzt, daß der Rahmen in der eingeschwenkten Position über dem Pressentisch 1 Darallel zur Tischvorderkante steht.

Innerhalb des aus Blechabschnitten zusammengesetzten senkrechten Schenkels 16 sind gemäß F i g. 2 senkrechte Schienen 18 mit U-Profi! gehaltert, in denen je zwei Rollen 22 eines Wagens 19 bzw. 19' geführt sind. Der bezüglich F i g. 2 linke bzw. vordere Wagen 19 ist mit der Kolbenstange 20 des Pneumatikzylinders 15 verbunden. Gemäß Fig.2 besteht der Wagen 19 aus einem Seitenabschnitt der Schieberplatte 21, in dem die beiden Rollen 22 drehbar befestigt sind, wobei sich an

ίο das Ende der Schieberplatte 21 ein Winkelstück 23 anschließt, an dem ein senkrechtes Rechteckrohr 24 und beiderseits davon Führungsplatten 25,25' befestigt sind. Die Führungsplatten 25,25' gleiten beiderseits einer am senkrechten Schenkel 16 befestigten vertikalen Zahnstange 26. Die Verbindung zwischen der Kolbenstange

20 und dem Wagen 19 erfolgt mittels einer Verschraubung am unteren Ende des Rechteckrohrs 24. Im Rechteckrohr 24 ist gemäß F i g. 3 ein Zahnritzel 27 gelagert dessen Stirnverzahnung beidseitig aus dem Rechteckrohr 24 hervorsteht und einerseits mit der feststehenden Zahnstange 26 kämmt während die gegenüberliegende Seite mit einer Zahnstange 28 in Eingriff steht, die ein zum Wagen 19' gehörendes Bauteil ist

Die bewegliche Zahnstange 28 ist gemäß Fig.2 innerhalb der vertikalen Führungsplatten 25,25' geführt und steht über eine Anschlußplatte 29 in starrer Verbindung mit der zweiten Schieberplatte 21' bzw. mit dem Seitenabschniu dieser Schieberplatte, der einen Teil des Wagens 19' bildet. Mit dem soweit beschriebenen Aufbau wird bei Betätigung des Pneumaf ikzylinders 15 und Aufwärtsbewegung der unteren Schieberplatte

21 die obere Schieberplatte 21' mit der doppelten Geschwindigkeit nach oben bewegt, so daß beide Schieberplatten gleichzeitig ihr oberes Hubende erreichen, wobei jedoch die in F i g. 2 rechte Schieberplatte den doppelten Hubweg zurückgelegt hat.

Die Schieberplatten 21, 2V sind zusätzlich im senkrechten Schenkel 16a geführt und bestehen z. B. aus durchsichtigem Acrylglas. Für jede Schieberplatte ist eine Doppelscheibenanordnung vorgesehen, wobei zwischen den aneinanderliegenden Scheiben über einen wesentlichen Teil ihrer Länge ein Hohlraum vorgesehen ist, der in der unteren Stellung der Schieberplatten über

-n eine Anschlußbohrung auf einer im Rahmenboden 17a angeordneten Pneumatikdüse aufliegt. Der Hohlraum innerhalb der Schieberplatten dient als Stauraum bzw. als Fühler für eine Sicherheitssteuerung.

Der Rahmen 17 ist oben durch eine waagerechte

)() Sicherheitsleiste 36 begrenzt, die aus einem Material mit geringem Eigengewicht besteht und einseitig um eine Achse 37 schwenkbar gelagert ist. Das fre>e Ende der Sicherheitsleiste 36 ist zum Teil auch auf dem vertikalen Schenkel 16a geführt. Die Sicherheitsleiste kann aus Leichtmetall oder Kunststoff bestehen, wobei die Unterkante eine Polsterung aufweisen kann. Die gelenkige Achse 37 besteht aus e'nem nur eine Aufwärtsbewegung zulassenden Rollengcsperre, das mit einer bei Bewegung der Sicherheitsleiste den weiteren Pressenantrieb sperrenden Steuerung gekoppelt ist. Somit besteht die Möglichkeit, die Rückstellung des Rollengesperres durch eine Schloßverriegelung zu unterwinden.

Wenn die beiden Schieberplatten 2ί. 2Γ hochgefahren sind, ist das hinter dtm Rahmen 17 angeordnete Werkzeug nicht mehr zugänglich. Ein weiterer Schutz gegen das Eingreifen in den Werkzeug- bzw. Pressenbereich von seitlich oder von hinten kann durch

zusätzliche seilliche Abdeckungen geschaffen werden, die beispielsweise an Scharnieren um senkrechte Achsen schwenkbar sind oder in Rihrungen beiseite geschoben werden können. Diese Abdeckungen sind mit Enr^-j^-Üborwachungen abgesichert, so daß der r Maschinenbetrieb nur bei geschlossenen Abschirmungen möglich ist. Die Absicherung der transparenten Bauelemente, sowohl der beweglichen Schieberplatien als auch der zurückklappbaren seitlichen Abdeckungen kann mittels eingelegter Radschleifen oder aufgeklebter κι Metallfolien erfolgen. Da die Betätigung einer beweglichen Abschirmung vorzugsweise pneumatisch erfolgt, liegt es nahe, auch Druckluft für die Sicherungskontrolle zu verwenden.

Die Steuerung der beweglichen Abschirmung erfolgt : :■ automatisch oder zumindest leicht bedienbar. Eine automatische Auslösung umfaßt beispielsweise in der Durchgreiföffnung eine mit Licht, Ultraschall, Luft, Mikrowellen oder mit kapazitiven Wirkungen arbeitende Schranke. Dabei kann der Geber z. B. auf der linken Seite der Durchgreiföffnung und der Empfänger gegenüberliegend angeordnet sein. Beim Einlegen des Werkstückes in das Werkzeug wird die Schranke durchbrochen und der Jabe; auftretende impuk registriert. Bei der Freigabe der Schranke entsteht eir zweiter Impuls, der in einer UND-Verknüpfung bewirkt daß die Schieberplatten 21, 21' hochlaufen und die Durchgreif öffnung absperren.

Andererseits kann an der Vorderseite des Rahmens 17 eine lustenleistc angeordnet sein, die man beirr Herausnehmen der Hände aus der Durchgreiföffnung kurz berührt und damit die Schließbewegung einleitet Diese Tastenleiste kann eine zusätzliche Nothaltfunktion besitzen, damit bei doppelter Betätigung die Schieberplatten in ihre Ausgangsstellung zurückkehrer und die Auslösung der Werkzeugmaschine unterbunder wird.

Die Auslösung der Maschine bzw. Presse erfolgi durch die oberste Schieberplatte, wozu in dei Sicherheitsleiste 36 z. B. ein pneumatischer Endtastei eingebaut ist. Da der Rahmen 17 nach oben nur durcl· die gelenkige Sicherheitsleiste 36 begrenzt ist, die leich nach oben ausweichen kann, ist jegliche Quetschgefahi ausgeschlossen.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (10)

Patentansprüche:

1. Bewegliche Sicherheitsabschirmung für kraftbetriebene Pressen, bestehend aus einem am Pressentisch gehalterten, im wesentlichen vertikalen Rah- s men, in dem eine bewegliche Abschirmung geführt und mit der Pressensteuerung zur Bewegung zwischen ihrer die Durchgreiföffnung abschließenden Schutzstellung und ihrer Öffnungsstellung gekoppelt ist, wobei ein vertikaler Schenkel des Rahmens um eine vertikale Achse um wenigstens 180° verschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schenkel (16) auf einem Schlitten (8) befestigt und auf einer an einer Seite des Pressentisches festspannbaren Führung (6, 7) paral-IeI zur Tischvorderkante verstellbar ist sowie vertikale Führungen (18) aufweist für wenigstens zwei vom Rahmenboden (17a,) aus in ihre Schutzstellung teleskopisch aufwärts bewegbare Schieberplatten (21, 2Γ), die von einer am Schlitten angeordneten Kraftquelle (15) in Vertikalrichtung angetrieben sind.

2. Sicherheitsabschirmung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchgreiföffnung des Rahmens (17) nach oben durch eine waagerechte Sicherheitsleiste (36) begrenzt ist, die ein geringes Gewicht besitzt, einseitig um eine waagerechte Achse (37) schwenkbar gelagert und als Betätigungsglied für eine Startsperre der Presse ausgebildet ist.

3. Sicherheitsabschirmung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlittenführung zwei waagerechte Profilstangen (6,7) umfaßt, die im Bereich ihrer Enden durch sich gegen die Pressentischseitenfläche anlegende Abstandsteile (5) und durch eine obere Schiene (2) miteinander verbunden sind, die abnehmbar auf dem Pressentisch befestigt ist.

4. Sicherheitsabschirmung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf die waagerechte Profilstange (6) eine Distanzhülse (4) aufgeschoben ist, die die Annäherung des Rahmens (17) in den Bereich des Pressenstößelweges auf einen Sicherheitsabstand begrenzt.

5. Sicherheitsabschirmung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einer vertikalen Bohrung (10) des Schlittens (8) eine Führungshülse (11) drehbar gelagert ist, auf deren oberem waagerechten Flansch der eine vertikale Schenkel (16) des Rahmens (17) befestigt ist.

6. Sicherheitsabschirmung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite des Schlittens (8) als Kraftquelle ein vertikaler Antriebszylinder (15) befestigt ist, dessen Kolbenstange durch die Führungshülse (11) hindurchgeführt und mit einem in dem vertikalen Schenkel (16) geführten Wagen (19) einer der Schieberplatten (21) verbunden ist.

7. Sicherheitsabschirmung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Schieberplatten (21, 21') an der gleichen Seite jeweils einen wi Wagen (19) aufweisen, die über mehrere Rollen (22) in getrennten Führungen (18) nebeneinander innerhalb des vertikalen Schenkels (16) geführt sind, und daß in einer im vertikalen Schenkel befestigten Zahnstange (26) ein am Wagen der unleren ■ Schieberplatte (21) gelagertes Zahnritzel (27) läuft, das außerdem mit einer gegenüberliegenden, am Wagen (19') der zweiten Schieberplatte (21') befestigten Zahnstange (28) in Eingriff steht, so daß sich die zweite Schieberplatte mit der doppelten Geschwindigkeit bewegt.

8. Sicherheitsabschirmung nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß am Schlitten (8) Spanneinrichtungen (9, 14) zum Festklemmen des Schlittens auf den Profilstangen (7) und zum Festhalten der Führungshülse (11) in einer Schwenkstellung vorgesehen sind.

9. Sicherheitsabschirmung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus durchsichtigem Material bestehenden Schieberplatten (21) einen über einen wesentlichen Teil ihrer Länge verlaufenden Hohlraum enthalten, der in der unteren Stellung über eine Anschlußbohrung auf einer im Rahmenboden (17a,) angeordneten Pneumatikdüse aufliegt und als Stauraum bzw. Fühler einer Sicherheitssteuerung dient

10. Sicherheitsabschirmung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitsleiste (36) an ihrer Achse (37) bzw. an ihrer vertikalen Parallelführung mit einem nur eine Aufwärtsbewegung zulassenden Gesperre und mit einer bei Bewegung der Sicherheitsleiste den Pressenbetrieb sperrenden Steuerung ausgestattet ist.