DE2457592B2 - Verfahren zur Herstellung pulverförmigen Aluminiumoxidhydrats - Google Patents
Verfahren zur Herstellung pulverförmigen AluminiumoxidhydratsInfo
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Description
a) als Organoaluminiumverbindung eine Alkylaluminiumverbindung der allgemeinen Formel
AI-R,
Di-n-propylaluminiumhydrid,
Diisobutylaluminiumhydrid,
Dipentylaluminiumhydrid,
Dihexylaluminiumhydrid,
Dioctylaluminiumhydrid,
Äthoxydiäthylaluminium,
Isopropoxydiäthylaluminium,
Isopropoxydipropylaluminium,
Äthoxydibutylaluminium,
ίο Isopropoxydibutyialuminium,
Butoxydibutylaluminium und/oder
Hexoxydioctylaluminium
verwendet.
is 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Äther
Dimethyläther, Diäthyläther,
Diisopropyläther, Di-n-propyläther,
Diallyläther, Äthyl-n-propyläther,
Methyi-n-butyläther, Anisol, Phenetoi,
Dioxan, Tetrahydrofuran, Dihydrofuran,
Furan und/od rTetrahydropyran
verwendet.
in der Ri ein Wasserstoffatom, eine Alkyl- oder Alkoxygruppe und R^ und Rj eine Alkylgruppc
bedeuten, einsetzt, diese
b) vor der Hydrolyse in eine Ätherkomplexverbindung überführt,
c) die erhaltene Ätherkomplexverbindung in Gegenwart eines Äthers und/oder eines inerten
Lösungsmittels bei einer Temperatur von höchstens 1500C teilweise hydrolysiert, wobei
man so langsam Wasser oder wasserhaltigen Äther unter Rühren zugibt, daß die Lösung kein
Aluminiumoxidhydrat ausscheidet, bevor mindestens 0,8 Mol Wasser mit 1 Mol der Alkylaluminiumverbindung reagiert hat,
Ci) gegebenenfalls das so gebildete Polyaluminoxan bei einer Temperatur von 0 bis 1600C
während 0,5 bis 10 Stunden altert,
d) das Polyaluminoxan unter Rühren und bei einer Temperatur von 10 bis 1500C in einer
Konzentration von höchstens 3 Grammatomen Aluminium pro Liter des Äthers und/oder des
inerten Lösungsmittels vollständig hydrolysiert, wobei man letztlich so viel Wasser zugibt, daß
auf jedes Mol der eingesetzten Alkylaluminiumverbindung einschließlich der Stufe c) insgesamt
2 bis 10 Mol Wasser kommen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als inertes Lösungsmittel Pentan,
Hexan, Heptan, Oktan, Cyclopentan, Cyclohexan, Cyclohexen, Benzol, Toluol, Xylol, Petroläther,
Äthylbenzol, Cumol, Methylcyclohexan und/oder Äthylcyclohexan verwendet.
3, Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Alkylaluminiumverbindung
ίο Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
pulverförmigen Aluminiumoxidhydrats durch Hydrolyse von Organoaluminiumverbindungen, bei dem man die
Organoaluminiumverbindungen unter Rühren und bei
erhöhter Temperatur in Gegenwart eines nicht-reak-
j-, tionsfähigen Lösungsmittels sowie unter Bildung von
Polyaluminoxanen teilweise hydrolysiert, bei erhöhter Temperatur weiteres Wasser mit dem Polyaluminoxan
zwecks vollständiger Hydrolyse in Kontakt bringt und das anfallende Aluminiumoxidhydrat von dem nicht-
4n reaktionsfähigen Lösungsmittel abtrennt.
Es ist bekannt, daß Alkylaluminiumverbindungen, beispielsweise eine Trialkylaluminiumverbindung, mit
Wasser entsprechend der folgenden Gleichung:
AIR., + 3H2O — > AI(OH)., + 3RH (I)
unter Bildung von Aluminiumoxidhydrat (Aluminiumorthohydroxid) reagieren. Da die Umsetzung unter
Freiwerden von Wärme sehr rasch ablä: '1, wird sie in
V) der Regel in Gegenwart eines inerten organischen
Lösungsmittels, z. B. eines aliphatischen Kohlenwasserstoffs, wie Hexar, Heptan und dergleichen, eines
aromatischen Kohlenwasserstoffs, wie Benzol, Toluol und dergleichen, durchgeführt. In diesem Falle ist jedoch
das gebildete Aluminiumoxidhydrat mit dem Nachteil behaftet, daß es eine schlechte Formbarkeit aufweist
und die aus dem jeweils erhaltenen Aluminiumoxidhydratpulver hergestellten Formkörper schlechte mechanische Festigkeitseigenschaften besitzen.
bO Es ist ferner bekannt, beispielsweise aus der US-PS
30 56 725, daß Trialkoxyaluminiumverbindungen durch Wasser gleichmäßig eine Teilhydrolyse erfahren, wenn
ein gegenüber der Trialkylaluminiumverbindung inertes organisches Lösungsmittel, z. B. ein niedriger Alkohol,
bi wie Äthanol, Isopropanol und dergleichen, ein aromatischer Kohlenwasserstoff, wie Benzol, Toluol und
dergleichen, oder ein gesättigter aliphatischer Kohlenwasserstoff, wie Hexan, Heptan und dergleichen,
zugegen ist Hierbei bildet sich ein Polyalkoxyaluminoxan, das dann (letztlich) vollständig zu pulverförmigem
AluminiumojiJdhydrat hydrolysiert wird. Das bei diesem
bekannten Verfahren anfallende pulverförmige Aluminiumoxidhydrat ist ebenfalls mit dem Nachteil einer <;
schlechten Formbarkeit behaftet Auch hier besitzen ferner die aus dem pulverförmigen Aluminiumoxidhydrat hergestellten Formkörper schlechte mechanische
Festigkeitseigenschaften.
Entsprechendes gilt auch für die Produkte des Verfahrens nach der DE-OS 19 35 722, wonach ein in
Alkohol gelöstes alkyliertes Metallderivat unter Wasserzugabe hydrolysiert und der Alkohol anschließend
unter überkritischen Bedingungen in einem Autoklaven ausgetrieben wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene Verfahren so zu verbessern, daß
das danach erhältliche pulverförmige Aluminiumoxidhydrat, selbst bei alleiniger Verwendung von Wasser als
Anteigmittel, leichter zu Formkörpern verbesserter 2»
mechanischer Festigkeit verarbeitet werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß man
a) als Organoaluminiumverbindung eine Alkylalumi- _>-,
niumverbindung der allgemeinen Formel
Al-R,
\
in der Ri ein Wasserstoffatom, eine Alkyl- oder j-,
Alkoxygruppe und R2 und Ri eine Alkylgruppe
bedeuten, einsetzt, diese
b) vor der Hydrolyse in eine Ätherkomplexverbindung überführt,
c) die erhaltene Ätherkomplexverbindung in Gegen- 4n
wart eines Äthers und/oder eines inerten Lösungsmittels bei einer Temperatur von höchstens 1500C
teilweise hydrolysiert, wobei man so langsam Wasser oder wasserhaltigen Äther unter Rühren
zugibt, daß die Lösung kein Aluminiumoxidhydrat .r>
ausscheidet, bevor mindestens 0,8 MoI Wasser mit
1 Mol der Alkylaluminiumvcrbindung reagiert hat, Ci) gegebenenfalls das so gebildete Polyaluminoxan
bei einer Temperatur von 0 bis 16O0C während 0,5
bis 10 Stunden altert, -,0
d) das Polyaluminoxan unter Rühren und bei einer Temperatur von 10 bis 150"C in einer Konzentration von höchstens 3 Grammatomen Aluminium
pro Liter des Älhers und/oder des inerten Lösungsmittels vollständig hydrolysiert, wobei man -,<-,
letztlich so viel Wasser zugibt, daß auf jedes Mol der eingesetzten Alkylaluminiumverbindung einschließlich der Slufe c) insgesamt 2 bis 10 Mol
Wasser kommen.
Der Erfindung lag die Erkenntnis zugrunde, daß die physikalischen Eigenschaften von aus Alkylaluminiumverbindungen durch Hydrolyse mit Wasser hergestelltem pulverförmigen Aluminiumoxidhydrat, insbesondere dessen Formbarkeit und Verarbeitbarkeit zu
Formkörpern guter mechanischer Festigkeitseigenschaften, in beträchtlichem Maße von den Hydrolysebedingungen abhängen. Es hat sich insbesondere gezeigt,
M)
daß sich bei einer gleichmäßigen Teilhydrolyse von
Alkylalumintumverbinaungen unter speziellen Bedingungen ohne weiteres Polyaluminoxane hohen mittleren Molekulargewichts bilden und daß eine vollständige
Hydrolyse dieser Polyaluminoxane mit Wasser unter speziellen Bedingungen zu einem pulverförmigen
Aluminiumoxidhydrat guter Formbarkeit und guter Verarbeitbarkeit zu Formkörpern hervorragender mechanischer Festigkeit führt
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird im folgenden in allen Einzelheiten beschrieben.
Bei den im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung als Ausgangsmaterialien verwendeten Alkylalumiiiiumverbindungen handelt es sich um solche der
allgemeinen Formel:
Al-R,
worin Ri ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest, vorzugsweise einen solchen mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, oder
einen Alkoxyrest, vorzugsweise einen solchen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, bedeutet und R2 und Rj jeweils für
einen Alkylrest mit vorzugsweise I bis 8 Kohlenstoffatomen stehen.
Geeignete Alkylaluminiumverbindungen sind beispielsweise Trialkylalumraumverbindungen, wie
sowie Dialkylaluminiumhydridc. wie
Alkoxydialky !aluminiumverbindungen, wie
sowie Mischungen derselben.
Im Hinblick auf eine möglichst leichte Abtrennung
der bei der Hydrolyse freigesetzten Paraffine werden Triäthylalumininrn, Triisobutylaluminium, Diäthylaluminiumhydrid, Diisobutylaluminiumhydrid oder Mischungen hiervon bevorzugt.
Bei der Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird die jeweilige Alkylaluminiumverbindung
zunächst mit einem Äther in eine Ätherkomplexverbindung überführt. Die gebildete Ätherkomplexverbindung
wird in Gegenwart eines nicht-reaktionsfähigen Lösungsmittels unter Rühren mit Wasser bei einer
Temperatur von nicht mehr als etwa 150" C in
Berührung gebracht, wobei praktisch kein Aluminiumoxidhydrat anfallen darf, bis mindestens 0,8 Mol Wasser
mit einem MoI der Alkylaluininiumverbindung reagiert
hat.
Im Sinne der Erfindung kann es sich bei einem nicht-reaktionsfähigen Lösungsmittel sowohl um ein bei
den gesamten ReaktionsabläMfen inertes Lösungsmittel handeln als auch um einen Äther selbst, der nach
Ausbildung der Äther komplexverbindung im Hinblick auf die weiteren Reaktionsabläufe den Charakter eines
inerten Lösungsmittels zeigt. Zur Bedeutung und Funktion des Äthers als Komplexbildner und »inertes«
Lösungsmittel sei folgendes bemerkt: Der Äther bildet zunächst mit der Alkylaluminiumverbindung eine |5
Koordinationsverbindung, bei der durch die Reaktion des Äthers mit der Alkylaluminiumverbindung ein
Sauerstoffatom des Äthers mit einem Aluminiumatom des genannten Reaktionspartners in eine koordinative
Bindung eintritt Nachdem die gesamte Menge der Aikyiaiuminiumverbindung in die Kompiexverbindung
überführt worden ist, stellt der verbleibende überschüssige Äther für die nachfolgenden Reak'jonsabläufe
selbst ein inertes Lösungsmittel dar, das keinerlei weitere Komplexverbindungen mehr mittels Koordination bildet.
Wenn im folgenden weiterhin von einem »nicht-reaktiven Lösungsmittel« gesprochen wird, so ist im Sinne
der Erfindung stets darunter der Ausdruck >;Äther oder inertes Lösungsmittel« zu verstehen. 3(l
Bei der oben beschriebenen Teilmaßnahme des erfindungsgemäßen Verfahrens bildet sich ein Polyaluminoxan.
Hierbei ist es von wesentlicher Bedeutung, daß die Alkylaluminiumverbindung erst dann mit dem Wasser
zur Reaktion gebracht wird, nachdem sie mit einem Äther in eine Komplexverbindung überführt worden ist.
Wenn die Alkylaluminiumverbindung lediglich mit einem inerten Lösungsmittel, wie Hexan, Heptan,
Benzol, T oluol und dergleichen, verdünnt und dann ohne
Umwandlung in eine Komplexverbindung mit Wasser in Berührung gebracht wird, findet lokal eine heftige
Reaktion statt, wobei ein AUiminiumoxidhydrat ausfällt,
bevor eine Bildung einer polymeren Aluminiumverbindung stattfinden kann. In letzterem Falle läßt sich kein
pulverformiges Aluminiumoxidhydrat guter Formbarkeit und guter Verarbeitbarkeit zu Formkörpern guter
mechanischer Festigkeit gewinnen.
Andererseits kann die Komplexverbindung auch beim Inberührungkommen mit Wasser gebildet werden,
indem beispielsweise die Alkylaluminiumverbindung und Wasser getrennt in ein Ätherlösungsmittel (z. B.
eine Mischung eines Äthers mit einem nicht-reaktionsfähigen Lösungsmittel) eingetragen werden oder indem
die Alkylaluminiumverbindung mit einer wasserhaltigen Ätherlösung in Berührung gebracht wird.
Zur Herstellung der Komplexverbindungen können im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung als
Äther solche mit einem Siedepunkt von höchstens 175°C und der Fähigkeit zur Bildung von Koordina- f,o
(iodverbindungen mit den Alkylaluminiumverbindungen verwendet werden. Beispiele hierfür sind Dialkyläther, wie
Dimethyläther, Diäthylilther,
Diisopropyläther, Di-n|;tropyläther,
Diallyläther, Äth /l-n-propyläther,
Methyl-n-butyläther, uiiii dergleichen,
65
sowie sauerstoffhaltigc heterocyclische Verbindungen, wie
Dioxan, Tetrahydrofuran, Dihydrofuran,
Furan, Tetrahydropyran und dergleichen.
Selbstverständlich können auch Äthermischungen verwendet werden.
Es ist von wesentlicher Bedeutung, daß die Alkylaluminiumverbindung eine gleichmäßige Teilhydrolyse
erfährt und daß sie praktisch kein Aluminiumoxidhydrat abscheidet, bevor nicht mindestens 0,8 Mol Wasser mit
1 Mol der Alkylaluminiumverbindung reagiert hat. Dies läßt sich ohne weiteres durch langsame Zugabe von
Wasser zu der Lösung unter Rühren oder durch Zugabo von wasserhaltigem Äther zu der lösung erreichen. Das
Ganze steiit ein besonderes Merknia1 der Aikyiaiuminiumkomplexverbindung dar. Die gleichmäßige Teilhydrolyse der Alkylaluminiumverbindung erfolgt bei einer
Temperatur von höchstens etwa 1500C vorzugsweise bei einer Temperatur von etwa 10° bis etwa 110° C.
Bei der Teilhydrolyse werden Zwischenprodukte in Form von Polymeren mit wiederkehrenden Einheiten
der Formel:
worin R für einen Alkylrest oder einen Alkoxyrest steht und m eine ganze Zahl bedeutet, gebildet. Diese
Polymeren enthalten teilweise wiederkehrende Einheiten der Formeln:
-AI-O
OH
und —
Al-O-O
worin ρ und q für ganze Zahlen stehen. Bei den
Zwischenprodukten handelt es sich in der Regel um Polyaluminoxane eines mittleren Molekulargewichts
von 300 oder mehr, bestimmt durch Gefrierpunktserniedrigung. Erfindungsgemäß sollen die
als Zwischenprodukte gebildeten Polyaluminoxane vorzugsweise ein mittleres Molekulargewicht von etwa
500 bis etwa 30 000 aufweisen. Wie aus den vorherigen Ausführungen hervorgeht, erniedrigt sich das mittlere
Molekulargewicht, wenn die Menge an bei der Teilhydrolyse verwendetem Wasser weniger als 0,8 Mol
pro Mol Alkylaluminiumverbindung beträgt. In einem solchen Falle könnte letztlich kein Aluminiumoxidhydrat der gewitschten physikalischen Eigenschaften
erhalten werden.
Die bei der Teilhydrolyse gebildeten Poly?iluminoxane können unmittelbar einer vollständigen Hydrolyse
zugeführt oder vor der vollständigen Hydrolyse zur Begünstigung ihrer Umwandlung in stärker polymere
Produkte gealteu' werden. Die Alterung ist deshalb zweckmäßig, da sie eine stabile Bildung des pulverförmigen Aluminiumoxidhydrats der gewünschten physikalischen Eigenschaften gewährleistet. Das Altern kann
in der Weise erfolgen, daß man die Polyaluminoxane
etwa 0,5 bis etwa 10 Std. lang bei Temperaturen von 0°
bis 1600C, vorzugsweise 10° bis 1500C1 hält.
Bei der Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung werden die gebildeten Polyaluminoxane
> vollständig mit letztlich 2 bis 10 Molen, vorzugsweise 2,5 bis 7 Molen, Wasser (Summe der Gesamtmenge an bei
der Teilhydrolyse und der vollständigen Hydrolyse verwendetem Wasser) pro Mol Ausgangsalkylaluminiumvcrbindung
bei einer Temperatur von etwa 10" bis in
etwa 150"C und einer Konzentration von höchstens etwa 3.0. vorzugsweise 0.5 bis 2,5 Gramrnatom(en)
Aluminium pro Liter nicht-reaktionsfähiges Lösungsmittel hydrolysiert. Hierbei fällt Aluminiumoxidhydrat
aus. Die Konzentration an Polyaluminoxancn in dem r. nicht-reaktionsfähigen Lösungsmittel bei der endgültigen
(vollständigen) Hydrolyse beeinflußt in merklichem Maße die F-'ormbarkeit des erhaltenen Reaktionsprodukts
und die mechanische Festigkeil der daraus hergestellten Formkörper. Wenn die Hydrolyse bei _>
<> riner Polyaluminoxankonzeniration von über etwa 3.0
Grammatomen Aluminium pro Liter nicht-reaktionsfähiges Lösungsmittel durchgeführt wird, kommt es zu
einer zunehmenden Zusammenballung der abgeschiedenen pulverförmigen Aluminiumoxidhydrate. wobei die r>
Bildung gröberer Teilchen sehr stark zunimmt. Auch die Teilchengrößenverteilung verbreitert sich stark, so daß
das hierbei erhaltene Endprodukt -:ur Herstellung von F'ormkörpern ungeeignet würde.
Wie bereits erwähnt, muß die Menge an bei der in
Teilhydrolyse und bei der vollständigen Hydrolyse insgesamt zugegebenem Wasser letztlich 2 bis 10,
vorzugsweise 2.5 bis 7 Mole pro Mol Ausgangsalkylaluminiumverbindung
betragen. Weniger als 2 Mole Wasser reichen zur vollständigen Hydrolyse nicht aus. π
In diesem Falle blieben unzersetzte organische Gruppen zurück, die beim Formgebungsvorgang zu einer
Schaumbildung führen. Andererseits verbacken mehr als 10 Mole Wasser die ausgeschiedenen Aluminiumoxidhydratteilchen
zu gröberen Teilchen, d. h. es würde lediglich ein Aluminiumoxidhydrat schlechter Formbarkeit
und schlechter Verarbeitbarkeit zu Formkörpern guter mechanischer Eigenschaften gebildet. Die vollständige
Hydrolyse wird bei einer Temperatur von etwa 10° bis etwa 150° C. vorzugsweise etwa 20° bis etwa ■»>
110°C, durchgeführt. Bei einer Temperatur unter etwa
IO°C sinkt die Hydrolysegeschwindigkeit der Alkylalumintumverbindung
so stark, daß sie aus ökonomischen Gründen bei der großtechnischen Durchführung des
Verfahrens gemäß der Erfindung nicht mehr in Kauf genommen werden kann. Andererseits kommt es bei
Hydrolysetemperaturen oberhalb etwa 1500C zu einem
starken Verbacken der ausgefallenen Aluminiumoxidhydratteilchen und folglich zur Bildung gröberer
Teilchen. Hierbei würde lediglich ein Aluminiumoxidhydrat schlechter Formbarkeit und schlechter Verarbeitbarkeit
zur Herstellung von Formkörpern guter mechanischer Festigkeit anfallen.
Bei der Hydrolyse der Alkylaluminiumverbindungen (der Ausdruck »Hydrolyse« soll im folgenden sowohl für
die Teilhydrolyse als auch für die vollständige Hydrolyse stehen) kann man das Wasser in flüssiger oder
gasförmiger Form oder in mit einem nicht-reaktionsfähigen Lösungsmittel oder Inertgas verdünnter Form <n
die Reaktion einführen. Aus Gründen einer optimalen es Effizienz der Reaktion wird das Wasser in der Regel in
flüssiger Form entweder kontinuierlich oder intermittierend zugeführt.
Als nicht-reaklionsfähige Lösungsmittel, die bei der
Hydrolyse zum Verdünnen der Alkylaluminiumverbindungen, Polyaluminoxane oder von Wasser, zum
Abführen der Reaktionswärme oder zur Erleichterung des Reaktionsablaufs dienen, können beispielsweise
Äther mit Siedepunkten von höchstens 175°C, wie sie auch bei der Teilhydrolyse verwendet werden, oder
inerte Lösungsmittel, beispielsweise aliphatischc Kohlenwasserstoffe,
wie
Pcnlan, Petroläther. Hexan. Heptan.
Octan und dergleichen.
Octan und dergleichen.
alicyclischc Kohlenwasserstoffe, wie
C yclopentan. Cyclohexan, Cyclohexen.
Methylcyclohcxan.
Äthylcyclohcxan und dergleichen.
Methylcyclohcxan.
Äthylcyclohcxan und dergleichen.
sowie aromatische Kohlenwasserstoffe, wie
Benzol. Toluol. Xylol. Äthylbenzol,
Cumol und dergleichen.
Cumol und dergleichen.
sowie Mischungen hiervon verwendet werden.
Es ist weii-r erforderlich, das Reaktionssystem bei
der Hydrolyse zu rühren, um einen möglichst gleichmäßigen Reaktionsablauf zu gewährleisten. Das Rühren
kann auf mechanischem Wege mittels eines Rührers oder durch Strömenlassen der Reektionsteilnehmer
mittels einer Pumpe und dergleichen erfolgen.
Die Hydrolyse kann chargenweise, halbkontinuicrlich oder kontinuierlich durchgeführt werden.
In der vorhergehenden Beschreibung des Verfahrens gemäß der Erfindung wurden zum besseren Verständnis
der Erfindung die Teilhydrolyse und die vollständige Hydrolyse getrennt erläutert. Bei der praktischen
Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung können jedoch die Teilhydrolyse und die vollständige
Hydrolyse getrennt voneinander oder kontinuierlich ohne Auftrennung der Teilhydrolyse und der kontinuierlichen
Hydrolyse in getrennte Stufen durchgeführt werden.
Im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung wird schließlich das bei der geschilderten Hydrolyse der
Alkylaluminiumverbindungen gebildete Aluminiumoxidhydrat in üblicher bekannter Weise, beispielsweise
durch Filtrieren, Zentrifugieren, Verdampfen des Lösungsmittels, Sprühtrocknen und dergleichen, von
dem nicht-reaktionsfähigen Lösungsmittel abgetrennt.
Das nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellte pulvrige Alumii;:umoxidhydrat besitzt besonders gute Eigenschaften, insbesondere eine hervorragende Formbarkeit und Verarbeitbarkeit zu Formkörpern ausgesprochen hoher mechanischer Festigkeit
Aluminiumoxidhydrate, die nach den bekannten Hydrolyseverfahren für Alkylaluminiumverbindungen oder
Trialkoxyaluminiumverbindungen in Gegenwart eines nicht-reaktionsfähigen Lösungsmittels, z. B. eines aliphatischen Kohlenwasserstoffs, aromatischen Kohlenwasserstoffs und dergleichen, hergestellt wurden,
besitzen diese Eigenschaften nicht Insbesondere lassen sich die nach den bekannten Verfahren hergestellten
Aluminiumoxidhydrate nur unter größter. Schwierigkeiten zu Formkörpern ausformen. Die unter Verwendung
solcher nach bekannten Verfahren erhaltener Aluminiumoxidhydrate sowie unter alleiniger Verwendung von Wasser als Anteigmittel erhaltenen Formkör-
per besitzen schlechte mechanische Festigkeitseigenschaflen. Wenn dagegen ein nach dem Verfahren gemäß
der Erfindung hergestelltes Aluminiumoxidhydrat lediglich mit Wasser angeteigt und die erhaltene Masse zu
Formkörpern verarbeitet wird, besitzen diese gute mechanische Festigkeitseigenschaften. Selbst wenn ein
erfindungsgemäß hergestelltes Aluminiumoxidhydrat nacii Zugabe eines dem Fachmann bekannten üblichen
Zusatzes, z. B. einer Säure, einer Base, von Cellulose und dergleichen, ausgeformt wird, gehen die auf das in
Verfahren gjtnäQ der Erfindung zurückzuführenden
guten Festigkeitseigenschaften der letzlich hergestellten Formkörper dadurch nicht verloren.
Die erfindungsgemäß erhältlichen Produkte erweisen sich im Hinblick auf die vorstehend genannten r>
Eigenschaften den Vergleichsprodukten nach dem Stande der Technik in einem Ausmaß überlegen, das
keineswegs zu erwarten war. Diese überraschende Überlegenheit ergibt sich aus den nachfolgenden
Tabellen. Des weiteren zeichnet sich das nach dem _>o erfindiingsgcmäßen Verfahren gewonnene Produkt
durch eine außergewöhnliche Anwendungsbreite aus, was nachfolgend noch gezeigt wird.
So liißt sich das erfindungsgemäß hergestellte
pulvrige Aluminiumoxidhydrat direkt weiterverarbeiten r> oder kann, wie es vorliegt, in Hydratform in üblicher
bekannter Weise, τ. Β. durch Extrudieren, Granulieren,
Verfestigen und dergleichen, unter Ausnutzung seiner guten Formbarkeit leicht ausgeformt werden. Die
hierbei erhaltenen Formkörper können gegebenenfalls in
weiur calciniert und gesintert und schließlich auf bekannten Anwendungsgebieten als Katalysatoren,
Träger. Adsorbentien, Sintermaterialien, Schleifmittel, Beschichlungsmaterialien, Füllstoffe und dergleichen,
verwendet werden. Weiterhin können aus gereinigten r> Rohmaterialien hergestellte hochreine Pulver auf
Spezialgebieten z. B. bei der Herstellung von Einkristallen, Juwelen, Spezialschleifmitteln hochreinen Sintermaterialien,
optischen Spezialgläsern und dergleichen als Ausgangsmaterialien verwendet werden. -in
Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren gemäß der Erfindung näher veranschaulichen.
Ein mit einem Rührer, einem Kühler, einem 4~> Wasserzutropfrohr und dergleichen ausgestatteter, 50 I
fassender Reaktor wurde mit Stickstoff gespült und dann mit 2,85 kg (25 Molen) Triäthylaluminium und 25 I
(293 Molen) 1,4-Dioxan beschickt. Während der Reaktorinhalt mit 200 UpM gerührt und auf einer so
Temperatur von 500C gehalten wurde, wurde in den Reaktor kontinuierlich Wasser mit einer Geschwindigkeit
von 150 g (83 Molen)/Std zufließen gelassen. Mit
dem Zufließenlassen des Wassers wurde aufgehört, nachdem der Reaktor nit 450 g (25 Molen) Wasser
beschickt worden war. Zu diesem Zeitpunkt konnte keine Bildung eines Aluminium-oxidhydrat-Niederschlags
im Reaktionssystem festgestellt werden. Während der Reaktionsdauer entstanden etwa 4001
(16,7MoIe) pro Std. gasförmiges Äthan. Ein Teil des
Reaktorinhalts wurde nun abgezogen und das 1,4-Dioxan dieses Teils des Reaktorinhalts durch Benzol
ersetzt Nun wurde das Molekulargewicht des in der abgezogenen Probe enthaltenen Produkts durch Gefrierpunkterniedrigung bestimmt Hierbei zeigte es sich,
daß das in der abgezogenen Probe enthaltene Reaktionsprodukt ein Molekulargewicht von 7000
aufwies.
Hierauf wurde der Reaktorinhalt (1,4-Dioxanlösung
mit Polyaluminoxan in einer Konzentration von 1 Grammatom Aluminium pro Liter nicht-reaktionsfähiges
Lösungsmittel) unter Rühren mit einer Geschwindigkeit von 200 UpM auf eine Temperatur von 1000C
erhitzt. Nun wurde in den Reaktor kontinuierlich — unter Rückfluß des 1,4-Dioxans — Wasser mit einer
Geschwindigkeit von 300 g (16,7 Molen)/Std. einfließen gelassen, um das Polyaluminoxan vollständig zu
hydrolysieren. Nachdem in den Reaktor 900 g (50 Mole) Wasser einfließen gelassen worden waren, konnte kaum
mehr eine Bildung von gasförmigem Äthan beobachtet werden. Somit wurde also mit der Wasserzugabe
aufgehört Vom Beginn der Reaktion bis zu dem geschilderten Zeitpunkt, an dem die Wasserzufuhr
eingestellt wurde, waren insgesamt 1800 1 (75 Mole) gasförmiges Äthan gebildet worden.
Schließlich wurde die das gebildete Aluminiumoxidhydrat enthaltende Lösung unter vermindertem Druck
auf eine Temperatur bis zu 150°C erhitzt, um das 1,4-Dioxan abzutreiben. Es wurden insgesamt 1,85 kg
pulverförmiges Aluminiumoxidhydrat erhallen. Nach dem bekannten Sedimentationsgleichgewichtsverfahren
wurde nun die Teilchengrößenverteilung des erhaltenen Aluminiumoxidhydrats bestimmt. Hierbei
zeigte es sich, daß der prozentuale Anteil an Teilchen mit einer Teilchengröße von unter 2 μ 17 Gew.-%, mit
einer Teilchengröße von unter 5 μ 58 Gew.-% und mit einer Teilchengröße von unter 10 μ 92 Gew.-% betrug.
Das erhaltene pulvrige Aluminiumoxidhydrat bestand aus einem feinteiligen Pulver mit hydrophilen Eigenschaften
(1.61 g/g).
Ein Gewichtsteil des erhaltenen pulvrigen Aluminiumoxidhydrats wurde mit 1 Gewichtsteil Wasser
versetzt, worauf die erhaltene Mischung durchgeknetet und mittels einer Düse eines Durchmessers von
3 mm extrudiert wurde. Der Extrusionsvorgang lief glatt ab. Der extrudierte Stab wurde zu 5 mm langen Stücken
zerschnitten, worauf diese bei einer Temperatur von etwa I5O°C getrocknet und dann I Std. lang bei einer
Temperatur von etwa 13000C calciniert wurden. Die erhaltenen Formlinge besaßen eine Länge von etwa
3,5 mm und einen Durchmesser von etwa 2 mm.
Weiterhin wurde die Druckfestigkeit der erhaltenen Formlinge in Umfangsrichtung zwischen Platten bestimmt.
Hierbei zeigte es sich, daß die mittlere Druckfestigkeit bei 20 Formungen 21,2 kg betrug.
Weiterhin wurde ein Teil des erhaltenen pulverförmigen Aluminiumoxidhydrats kontinuierlich mit Hilfe
eines Granuliertellers mit einem Durchmesser von 70 cm unter Aufsprühen von 1,7 Gewichtsteilen Wasser
pro 1 Gewichtsteil Aluminiumoxidhydrat pelletisiert. Hierbei wurden nahezu kugelförmige Pellets glatter
Oberfläche eines Durchmessers von 1 bis 2,5 mm erhalten. Die erhaltenen Pellets wurden in der
beschriebenen Weise getrocknet und calciniert. Die calcinierten Pellets besaßen einen Durchmesser von
etwa 0,5 bis 13 mm. Die mittlere Druckfestigkeit von 20
Pellets betrug 6,0 kg.
In der in Beispiel 1 beschriebenen Weise wurden verschiedene Alkylaluminiumverbindungen in verschiedene Ätherkomplexverbindungen überführt Die jeweils
erhaltenen Ätherkomplexverbindungen wurden unter den in der folgenden Tabelle angegebenen Bedingungen
unter Bildung von Polyaluminoxanen einer teilweisen Hydrolyse unterworfen. Die erhaltenen Polyaluminoxa-
ne wurden bei den Beispielen 2, 4, 5 und 6 unter verschiedenen Bedingungen gealtert, in den Beispielen
3, 7 und 8 keiner Alterung unterworfen. Hierauf wurden die jeweiligen Polyaluminoxane unter den in der
folgenden Tabelle angegebenen Bedingungen einer vollständigen Hydrolyse unterworfen, um Aluminiumoxidhydrat
auszufällen. Hierauf wurde jeweils der Reaktor unter vermindertem Druck aufgeheizt, um das
nicht-wäßrige Lösungsmittel vollständig abzutreiben, wobei in jedem Falle ein feinpulvriges Aluminiumoxidhydrat
erhalten wurde.
Das jeweils erhaltene Aluminiumoxidhydrat wurde miitels eines Extruders und einer Pelletisiervorrichtung
in der in Beispiel I geschilderten Weise weiterverarbeitet.
Die verschiedenen Hydrolysebedingungen und die Ergebnisse der angestellten Untersuchungen sind in der
folgenden Tabelle zusammengestellt.
Vergleichsversuch 1
Ein Reaktor des auch im Beispiel I verwendeten Typs wurde mit 2,85 kg (25 Molen) Triäthylaluminium und
25 I Heptan beschickt. In den Reaktor wurde dann bei einer Temperatur von 30°C unter Rühren mit einer
Geschwindigkeit von 200 UpM kontinuierlich Wasser mit einer Geschwindigkeit von 90 g (5 Mole)/Std.
einfließen gelassen. Gleichzeitig mit dem Zufließenlassen des Wassers in den Reaktor war im Reaktionssystem
das Ausfallen von Aluminiumoxidhydrat festzustellen. Die Wasserzufuhr wurde jedoch so lange
fortgesetzt, bis der Reaktor mit 450 g (25 Molen) Wasser beschickt war. Nun wurde mit der Wasserzufuhr
aufgehört. Vom Beginn der Umsetzung bis zur Einstellung der Wasserzufuhr waren insgesamt 1401
(5,8 Mole) gasförmiges Äthan entstanden. Nun wurde der Reaklorinhalt auf eine Temperatur von 95"C erhitzt
und unter Rühren und Rückfluß des Heptans 1 Std. lang altern gelassen. Während der Alterung war praktisch
keine Äthanbildung mehr feststellbar.
Ein Teil des Reaktorinhalts wurde nun abgezogen und stehen gelassen. Hierauf wurde die überstehende
Flüssigkeit durch ein anderes Lösungsmittel ausgetauscht, worauf das Molekulargewicht des gebildeten
Reaktionsprodukts durch Gefrierpunkterniedrigung ermittelt wurde. Es zeigte sich, daß das mittlere
Molekulargewicht des Reaktionsprodukts 210 betrug.
\ Nun wurde der Reaktor bei einer Temperatur (des
Reaktorinhalts) von 95°C unter Rühren kontinuierlich mit Wasser in einer Geschwindigkeit von 300 g
(16,7 Mole)/Std. beschickt. Nachdem in den Reaktor 950 g (52,8 Mole) Wasser einfließen gelassen worden
ίο waren, konnte kaum mehr eine Bildung von gasförmigem
Älhan festgestellt werden. Es wurde also mit der Wasserzufuhr aufgehört. Vom Beginn der Umsetzung
bis zur Einstellung der Wasserzufuhr waren insgesamt 1800 1 (75 Mole) gasförmiges Äthan entstanden. Nun
ij wurde das Heptan in der in Beispiel I geschilderten
Weise abgetrieben, wobei 1.88 kg eines pulverförmiger!
Aluminiumoxidhydrats erhalten wurden.
Wurde das erhaltene Aluminiumoxidhydrat in der in Beispiel I geschilderten Weise extrudiert, trennten sich
in das Wasser und das Aluminiumoxidhydrat voneinander
und es konnte letztlich kein Formkörper der ursprünglichen Gestalt erhalten werden.
Wurde das erhaltene Aluminiumoxidhydrat in der in Beispiel I geschilderten Weise pelletisiert, kam es zu
_>'i keinem Wachstum der Teilchen, so daß keine Pellets mit
Durchmessern über 0,5 mm erhalten werden konnten.
Vergleichsversuche 2 bis 9
Mit Ausnahme der Vergleichsvcrsuche H und 9
in wurden Alkylaluminiumverbindungen in ihre Ätherkomplexverbindungen
überführt, worauf diese unter den in der folgenden Tabelle angegebenen Bedingungen
zur Ausfällung von Aluminiumoxidhydrat einer Hydrolyse unterworfen wurden. Nun wurden die einzelnen
j-, Reaktoren unter vermindertem Druck zur vollständigen Verdampfung des nicht-reaktionsfähigen Lösungsmittels
und zur Gewinnung von Aluminiumoxidhydrat erhitzt.
Die verschiedenen Hydrolysebedingungen und die 4Ii Ergebnisse der Ermittlung der physikalischen Eigenschaften
der einzelnen Aluminiumoxidhydrate s: ,d in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Beispiele | 2 | 3 | 4 | |
i | Triäthylaluminium | Triäthy !aluminium | Triäthylaluminium | |
A | Triäthylaluminium | 8,00(70) | 2,85(25) | 6,27(55) |
2,85(25) | 1,4-Dioxan | Tetrahydrofuran | Diälhyleslcr | |
B | 1,4-Dioxan | 35(411) | 5(62) | 25(242) |
25(293) | ||||
C | - |
D | 100 |
E | 150 |
F | 450 |
G | 1,0 |
H | 50 |
100
100
1300
1,0
20
10
150
450
1,0
65
100
200
1000
1,0
35
I nein
L 7000
nein
3
3
100
18000
18000
nein
10500
nein
1
1
35
8500
8500
'■'orlsct/iint! | Beispiele | Beispiele | 24 57 | 2 | 6 | 592 | 7 | 14 | 4 | (20) | 100 | 8 | |
I | 5 | Triäthylaluminium | Trioctyla'.uminium | Diisohutylaluminium- | Triäthylaluminium | 500 | Isopropoxydiäthylaluminium | ||||||
Triiithylaluminiuni | Triisobutylaluminium | 8,00(70) | 9,00(25) | hydrid 3,55 (25) | 6,27(55) | 2000 | 3,6(25) | ||||||
13 | Λ | 2,85(25) | 4,95(25) | 1,4-Dioxan | Phenetol | Di-n-butyläther | Diäthylester | 2,0 | Diisopropyläther | ||||
1,4-üioxan | 1,4-Dioxan | 35(411) | 25(198) | 3 | 12,5(74) | 25(242) | 35 | 5(35) | |||||
H | 25(293) | 12,5(147) | 1,5 | Triäthylaluminium | Octan (7,5) | 2,2 | 3,0 | Hexan (20) | |||||
1,0 | _ | 1,4-Dioxan (12) | 100 | 2,85(25) | 100 | feinpulvrig | 100 | ||||||
M | 20 | 100 | 220 | Tetrahydrofuran | 125 | gut | 150 | ||||||
N | KX) | 150 | 400 | 440 | 5(62) | 500 | 22,7 | 450 | |||||
O | 300 | 450 | 2 700 | 1,0 | 1,0 | 1,1 | gut | 1,0 | |||||
P | 900 | 1,0 | 2,1 | 130 | Tetrahydrofuran | 100 | 6,0 | 65 | |||||
Q | 2,0 | 100 | 100 | nein | 100 | nein | 1,40 | nein | |||||
P | ίου | nein | 3,1 | 2 | 300 | - | - | ||||||
S | 3,0 | 2 | feinpulvrig | 125 | 900 | - | - | ||||||
T | feinpulvrig | 100 | gut | 6000 | 2,0 | 3000 | 500 | ||||||
U | gut | 9500 | 27,7 | 0,76 | 25 | 1,25 | 1,0 | ||||||
V | 21,2 | 1,0 | gut | Octan aus der Teil | 3,0 | — | — | ||||||
W | gut | Toluol (12,5) | 8,3 | hydrolyse (7,5) | feinpulvrig | ||||||||
X | 0.0 | 1,73 | 100 | gut | 100 | 100 | |||||||
Y | 1,61 | 100 | 500 | 23,1 | 260 | 300 | |||||||
Z | Fortsetzung der Tabelle | 300 | 2700 | gut | 1300 | 900 | |||||||
900 | 6,0 | 6,1 | 2,9 | 2,0 | |||||||||
2,0 | 50 | 2,30 | 125 | 65 | |||||||||
A | 100 | ||||||||||||
B | |||||||||||||
C | |||||||||||||
D | |||||||||||||
E | |||||||||||||
F | |||||||||||||
G | |||||||||||||
H | |||||||||||||
I | |||||||||||||
J | |||||||||||||
K | |||||||||||||
L | |||||||||||||
M | |||||||||||||
N | |||||||||||||
O | |||||||||||||
P | |||||||||||||
Q | |||||||||||||
R | |||||||||||||
S |
15
16
4.95(25)
1,4-Dioxan
12Λ147)
Trioctylaluminium 9,00(25)
Phenetol 25(198)
Diisobutylalumiptumhydrid 3,55 (25)
Di-n-butyläther
12,5(74)
Isopropoxydiäthyli 3,6(25)
Diisopropyläther 5(35)
3,0
U | feinpulvrig |
V | gut |
W | 20,7 |
X | gut |
Y | 7,5 |
Z | 1,58 |
7,0
feinpulvrig gut
14,1 gut 3,5 1,67
feinpulvrig
gut
3,0
feinpulvrig gut
7,0 gut 2,4 1,29
2,85(25)
Triäthylaluminium 2,85(25)
Diisopropyläther 20(142)
Triäthylaluminium | Triäthylaluminiurr |
2,85(25) | 8,00(70) |
Phenetol | 1,4-Dioxan |
12,5(99) | 20(235) |
Decan (12,5) | |
100 | 20 |
150 | 200 |
450 | 1300 |
1,0 | 1,0 |
173 | 100 |
ja | nein |
- | 2 |
- | 50 |
160 | 13 300 |
C | Heptan (25) |
D | 100 |
E | 9C |
F | 450 |
G | 1,0 |
H | 30 |
1 | ja |
J | 1 |
K | 95 |
L | 210 |
M | 1,0 |
N | - |
O | 100 |
P | 300 |
Q | 950 |
R | 2,1 |
S | 95 |
100 100 300 0,67 50
nein 2
50 200
1,25
100*)
1050
1050
2,33
68
1,0
3,5
100 | 20 |
300 | 400 |
900 | 2700 |
2,0 | 2,1 |
120 | 100 |
3,1
3,0
3,0
3,1
U | grobkörnig | grobkörnig | feinpuivrig | grobkörnig |
V | unmöglich | schlecht | schlecht | schlecht |
W | - | 1,2 | 1,5 | 0,8 |
X | unmöglich | schlecht | schlecht | schlecht |
Y | - | 0,2 | 0,4 | 0,1 |
Z | 0,51 | 0,82 | 0,68 | 0,10 |
Vergl eichsversuche | 6 | 7 | 8 | 9 | |
5 | Triisobutylaluminium | Triäthylaluminium | Triisopropoxy- | Triisopropoxyaluminium | |
A | Triäthylaluminium- | 4,95(25) | 3,42(30) | alurninium 4,08(20) | 4,08(20) |
2,85(25) | Tetrahydrofuran | Phenetol | Diäthyläther | _ | |
B | Diäthyläther | 20(247) | 10(79) | 20(194) | - |
12,5(121) | |||||
C
D
E
F
G
H
U
V
W
X
Y
Z
Pentan (12,5)
100
150
450
1,0
35
I nein
L 5500
1,0
O 100
P 225
Q 225
R 0,5
S 35
1,5
grobkörnig
schlecht (Blasen)
0,5
schlecht (Blasen)
0,1
150
450
1,0
nein
9000
1,0
(5)
100
600
6300
14,0
15,0
grobkörnig
schlecht
1,7
schlecht
0,3
1,02
100 180 540 1,0 120
nein
2500
1,5 Decan (10)
20
600
2160
4,0
173
5,0
grobkörnig
schlecht
2,2
schlecht
0,9
0,48
100
51
360
1,0
30
ja
1
30
260
0,93
der Teilhydrolyse
(1,5)
iOO
180
720
2,0
30
3,0
grobkörnig
schlecht
1,1
schlecht
0,1
0,42
5,1
360
1,0
82
ja schwach
82
950
0,89
Isopropanol aus der Teil hydrolyse (2,6)
30
180
720
2,0
82
3,0
grobkörnig
schlecht
1,8
schlecht
0,3
0,55
kg (Mole)
B Äther
I (Mole)
Hydrolyse und Alterlingsbedingungen: Teilhydrolyse:
C zugesetztes Lösungsmittel (I) D Konzentration des zugeflossenen Wassers in Gew.-°/(
F. Wasserzufuhrgeschwindigkeit (g/Std) F Menge an zugespeistem Wasser(g)
G Molverhältnis Wasser/Alkylaluminiumverbindung1) H Temperatur (0C)
] Alterungsdauer (Std.)
T Molverhäl.nis Gesamtmenge an verwendetem Wasser/Alkylaluminiumverbindung')
cm1)
X Formbarkeit durch Pelletisieren5)
Y Druckfestigkeit der durch Pelletisieren erhaltenen Formkörper (kg/cm2)
') Gleichzeitig mit der Wasserzugabe fiel Aluminiumoxidhydrat aus. Das heiBt, es kam zu einer Ausfällung, bevor
das Molverhältnis Wasser/Alkylaluminiumverbindung 0,8
erreichte.
ι) Molverhältnis des bei der Teilhydrolyse zugesetzten Wassers zu dem als Ausgangsmaterial verwendeten
Alkylaluminium.
!) Molverhältnis des bei der vollständigen Hydrolyse zugesetzten Wassers zu dem als Ausgangsmaterial verwendeten
Alkylaluminium.
') Molverhältnis der Gesamtsumme des bei der Teilhydrolyse
und der vollständigen Hydrolyse zugesetzten Wasers zu dem als Ausgangsmaterial verwendeten Alkylaluminium.
A) Verhältnis des Gewichts des absorbierten Wassers in g zum
Gewicht einer gepackten pulverförmiger! Aluminiumoxidsilikatsäure in g, bestimmt nach der Kapillarerhöhungsmeiho-(Ie (vgL Jikken Kagaku Koza, Band 7, Kaimen Kagaku, Seite
80, Verlag Maruzen Co, 1959).
5) Formbarkeit:
unmöglich:
Das Ausformen durch Extrudieren konnte nicht durchgeführt werden, da sich beim Extrudieren das
Wasser und Aluminiumoxidhydrat voneinander trennten. Beim Ausformvorgang durch Pelletisieren bildeten
sich entweder keine Keime oder die Keime wuchsen nicht, so daß iü7 großen und ganzen eine Pelletisierung
nicht möglich war.
schlecht:
Das Extrudieren und die Pelletisierung ließen sich nur unter Schwierigkeiten durchführen. Selbst hier war es
nicht möglich. Formlinge nennenswerter mechanischer Festigkeit herzustellen.
Beim Vergleichsversuch I wurde kein Äther oder dergleichen mitverwendet. Bei den Vergleichsversuchen
2, 5 und 6 wurden entweder bei der Teilhydrolyse weniger als 0,8 Mol Wasser oder letztlich bei der
Vervollständigung der Gesamtreaktion weniger als 2 Mole oder mehr als 10 Mole Wasser pro Mol
Alkylaluminiumverbindung verwendet. Beim Vergleichsversueh
3 wurde bei einer höheren Temperatur bei der Teilhydrolyse als 1500C gearbeitet Beim
Vergleichsversuch 4 wurde die Konzentration an Aluminium bei der vollständigen Hydrolyse von 3,0
ίο Grammatomen Aluminium pro Liter nicht-reaktionsfähiges
Lösungsmittel überschritten. Beim Vergleichsversuch 7 wurde die Temperatur von 150° C überschritten.
Bei den Vergleichsversuchen 8 und 9, bei denen Trialkylaluminium als Ausgangsmaterial verwendet
wurde, wuchsen die Keine beim Pelletisieren nicht, was auf den niedrigen Polymerisationsgrad oder eine
größere Menge an verbackenen Teilchen zurückzuführen war. Andererseits kam es auch beim Extrudieren zu
einer Trennung des Wassers und Aluminiumoxidhydrats voneinander, so daß letztlich nicht extrudiert werden
konnte. Selbst wenn ein Formvorgang möglich war, besaßen die erhaltenen Formkörper, wie aus der Tabelle
hervorgeht, eine schlechte mechanische Festigkeit. Letztlich wurden also bei den Vergleichsversuchen nur
pulverförmige Aluminiumoxidhydrate schlechter Formeigenschaften erhalten. Selbst wenn die Aluminiumoxidhydrate
zu Formkörper.!1, verarbeitet werden konnten,
besaßen diese recht schlechte mechanische Festigkeitseigenschaften.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung pulverförmigen
Aluminiumoxidhydrats durch Hydrolyse von Organoaluminiumverbindungen, bei dem man die Organoaluminiumverbindungen unter Rühren und bei
erhöhter Temperatur in Gegenwart eines nichtreaktionsfähigen Lösungsmittels sowie unter Bildung von Polyaluminoxanen teilweise hydrolysiert,
bei erhöhter Temperatur weiteres Wasser mit dem Polyaluminoxan zwecks vollständiger Hydrolyse in
Kontakt bringt und das anfallende Aluminiumoxidhydrat von dem nicht-reaktionsfähigen Lösungsmittel abtrennt, dadurch gekennzeichnet, daß man
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DE2457592B2 true DE2457592B2 (de) | 1979-05-10 |
DE2457592C3 DE2457592C3 (de) | 1980-04-03 |
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Family Applications (1)
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GB (1) | GB1491487A (de) |
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- 1974-12-04 GB GB52450/74A patent/GB1491487A/en not_active Expired
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- 1974-12-06 FR FR7440092A patent/FR2253711B1/fr not_active Expired
- 1974-12-06 CA CA215,417A patent/CA1049229A/en not_active Expired
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