DE2457291A1

DE2457291A1 - Hinterradaufhaengung fuer ein motorrad

Info

Publication number: DE2457291A1
Application number: DE19742457291
Authority: DE
Inventors: Robert Trant Jarman; Russel Lee Shreve; Fred William Smith
Original assignee: Bultaco Compania Espanola de Motores SA
Current assignee: Bultaco Compania Espanola de Motores SA
Priority date: 1973-12-17
Filing date: 1974-12-04
Publication date: 1975-06-19
Also published as: SE7415176L; CA1020098A; GB1473545A; AU7591774A; US3917313A; JPS50106360A; ES432991A1; IT1027693B; JPS5147943B2

Description

PATENTANWÄLTE

KLAUS D. KIRSCHNER DR. WOLFGANG DOST

DIPL.-PHYSIKER DIPL.-CH EMIKER

D-8OOO MÜNCHEN 2

BAVARIARING 38 Unser Zeichen:

Our reference= H 564 K/UK

Datum: .4. Dezember 1974

BULTACO, COMPANIA ESPANOLA DE MOTORES, S.A., Barcelona, Spanien

Hinterradaufhängung für ein Motorrad

Die Erfindung betrifft eine Hinterradaufhängung für ein Motorrad gemäß Oberbegriff von Anspruch 1.

Bei Motorrad-Hinterradaufhängungen, die gegenwärtig im Handel sind, wird eine einzige Nachlauf-Gelenkgabel verwendet, wobei die Drehachse des Rades auf einer der Gelenk- oder Schwenkachsen der Gelenkgabel liegt. Der Aufbau des Motorrades schreibt dabei die Verwendung einer verhältnismäßig kurzen Nachlauf-Gelenkgabel vor. Daher ist es unmöglich, große Radhübe zu gestatten, wenn Stöße auftreten, und es müssen hohe Federkonstanten gewählt werden, um das Aufsetzen bei stark unebenen Fahrflächen zu vermeiden. Solch hohe Federkonstanten führen jedoch zu einer harten Federung und einer Verminderung in dem Maß an Kontrolle über das Motorrad. Ferner wird durch die Verwendung einer einzigen Nachlauf-Gelenkgabel die Möglichkeit eingeschränkt, die relativen Größen und Niveaus der Kräfte zu steuern, die bei Beschleunigung dem Niedergehen und beim Bremsen der Anhebung des hinteren Teiles des Motorrades entgegenwirken (anti squat bzw. anti lift). Diese Charakteristiken ändern sich in dem Bewegungsbereich der Aufhängung insbesondere bei mit einer einzigen Gelenkgabel ausgeführten Aufhängungen.

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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Radaufhängung für Motorräder anzugeben, bei der insbesondere große Ausweichbewegungen des Rades möglich sind. Ferner soll die Hinterradaufhängung gemäß der Erfindung die gewünschten Charakteristiken beim Abfangen der Anhebung beim Bremsen und der Absenkung bei der Beschleunigung entgegenwirken, wobei diese Charakteristiken in einem größeren Bewegungsbereich der Aufhängung möglich sein sollen.

Diese Aufgabe wird bei der Hinterradaufhängung nach Anspruch 1 gelöst. Mit der Aufhängung wird eines der Räder des Motorrades an dem Rahmen aufgehängt, und die Aufhängung weist einen Nabenträger für dieses Rad auf. Ein Gestänge verbindet den Nabenträger mit dem Rahmen. Die Drehachse des aufgehängten Rades liegt nicht auf einer der Schwenkachsen des Gestänges. Die Hinterradaufhängung weist dabei zwei Nachlauf-Gelenkstangen auf, die einen augenblicklichen Gelenkmittelpunkt definieren, der einen verhältnismäß langen Schwenkradius für das Hinterrad liefert, so daß eine größere Ausweichbewegung der Aufhängung ermöglicht wird. Die Nachlauf-Gelenkstangen sind so orientiert, daß sie die gewünschten Aufhängungs-Charakteristiken liefern.

Bei der erfindungsgemäßen Hinterradaufhängung wirkt sich vorteilhaft aus, daß das Gestänge der Aufhängung einen gemeinsamen, augenblicklichen Gelenkmittelpunkt sowohl während der Beschleunigung als auch während der Bremsung definiert. Ferner ist für das Verhalten der Aufhängung günstig, daß die Drehachse des aufgehängten Rades nicht auf einem Schwenkzentrum oder-Mittelpunkt des Aufhängungsgestänges liegt. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand der beiliegenden Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 Eine teilweise schematische Seitenansicht eines Motorrades mit der erfindungsgemäßen Aufhängung, wobei Teile des Motorrades, die nicht Gegenstand der Erfindung sind,

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zur Vereinfachung weggelassen sind; und

Fig. 2 eine perspektivische Darstellung der Hinterradaufhängung, wobei das Hinterrad entfernt ist, um die Einzelheiten der Aufhängung zu zeigen.

Fig. 1 zeigt schematisch das Motorrad 11, wobei Teile, beispielsweise der Motor, das Getriebe usw., die nicht Gegenstand der Erfindung sind, zur Vereinfachung weggelassen sind.

Das Motorrad 11 weist einen Rahmen 12 auf, der hauptsächlich aus mehreren miteinander verschweißten Rohren besteht. Der Rahmen 12 trägt eine Vorderradgabel 13, die in dem Rahmen 12 gelagert ist und ihrerseits ein Vorderrad 14 drehbar lagert. Die Vorderradgabel 13 kann mit dem Rahmen 12 durch eine beliebige, an sich bekannte Aufhängung verbunden sein.

Ein Hinterrad 15 ist an dem Rahmen 12 durch eine Hinterradaufhängung 16 (Fig. 2) aufgehängt. Die Hinterradaufhängung 16 weist eine Nabenhalterung 17 auf, die ein Paar geformter Arme'18 und hat, die an gegenüberliegenden Enden einer Achse 21 befestigt sind, die über Lager (nicht gezeigt) das Rad 15, drehbar lagert. Die Arme 18 und 19 erstrecken sich von der durch die Achse 21 definierten Drehachse nach oben und nach unten und jeder Arm trägt obere und untere Schwenkzapfen 22, 23 und 24, 25 respektive. Die Schwenkzapfen 22, 23, 24 und 25 sind unter Abstand von der Drehachse angeordnet, die durch die Achse 21 definiert wird, und in dem gezeigten Ausführungsbeispiel liegt die Drehachse zwischen den oberen Schwenkzapfen 22, 23 und den unteren Schwenkzapfen 24, 25.

Auf jeder Seite des Rades 15 ist ein Ende der jeweiligen Paare oberer Nachlauf-Gelenkstangen 26 und 27 und unterer Nachlauf-Gelenkstangen 28 und 29 schwenkbar mit den Armen 18 und 19 durch die Schwenkzapfen 22, 23, 24 und 25 befestigt. An ihren vorderen Enden sind die Nachlauf-Gelenkstangen 26 und 27 an einem gemeinsamen Rohrteil 31 angeschweißt, der durch eine Schwenkachse 32 schwenkbar an dem Rahmen 12 gelagert ist. In entsprechender Weise

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- OK -

sind die vorderen Enden der Nachlauf-Gelenkstangen 28 und 29 an dem Rohrteil 33 angeschweißt, der seinerseits an dem Rahmen 12 durch einen Schwenkzapfen 3*J gelagert ist. Nach Fertigstellung ist die aus den Nachlauf-Gelenkstangen bzw. -Armen bestehende Einrichtung verhältnismäßig starr, so daß sie eine seitliche Auslenkung des Hinterrades 15 gegenüber dem Rahmen 12 verhindern kann. Dadurch wird das Hinterrad 15 gegenübe-r dem Rahmen 12 genau in Position gehalten.

Jeder der Arme 18 und 19 weist eine Buchse 35 bzw. 36 auf, die das untere Ende einer kombinierten Federungs- und Stoßdämpfereinrichtung 37 bzw. 38 aufnimmt. Die oberen Enden der Einrichtungen 37j 38 sind mit dem Rahmen 12 in geeigneter Weise durch Halterungen 39 verbunden. Die Einrichtungen 37» 38 kontrollieren daher die Bewegung des Rades 15 gegenüber dem Rahmen 12.

Die Nachlauf-Gelenkstangen 26, 27 und 28, 29 erstrecken sich unter einem Winkel zueinander, und ihre Verlangerungslinien schneiden sich an einem Punkt vor der Drehachse des Vorderrades 14. Dieser Punkt ist der augenblickliche Gelenkmittelpunkt und er ist unabhängig von einer Beschleunigung oder Bremsverzögerung des Motorrades immer der gleiche. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel liegt der augenblickliche Gelenkmittelpunkt vor und oberhalb der Drehachse des Vorderrades. Das beschriebene Gestänge führt zu einem langen effektiven Abstand von der Hinterradachse zu dem augenblicklichen Gelenkmittelpunkt, so daß ein hohes Maß an Radbewegung gestattet ist, wobei während des gesamten Bereiches der Rad-Hubbewegung nur kleine Änderungen in den Charakteristiken auftreten, die mit der Anhebung beim Bremsen bzw. der Absenkung beim Beschleunigen des hinteren Motorradteiles verbunden sind. Die erwünschte Wechselbeziehung und Kontrolle zwischen dem Maß an Anhebung beim Bremsen und Absenkung beim Beschleunigen des hinteren Motorradteiles kann durch die erfindungsgemäße Aufhängung tatsächlich erreicht werden. Obwohl diese Eigenschaften bei der speziell beschriebenen Gelenkstangenanordnung erzielt wird, ist zu beachten, daß diese Eigenschaften auch mit anderen Gelenkstangenanordnungen und auch durch eine andere Wahl des Ortes des augenblicklichen Gelenkmittelpünktes erreicht werden können.

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Claims

Patentansprüche

1. j Aufhängung für ein Motorrad mit einem Rahmen, einem Vorder-

und einem Hinterrad, wobei die Aufhängung zum Aufhängen des Hinterrades an dem Rahmen dient, gekennzeichnet durch einen Nabenträger (17) für das Hinterrad (15) und ein Gestänge (26, 27, 28, 29), um den Nabenträger (17) an dem Rahmen (12) aufzuhängen, wobei die Drehachse des aufgehängten Hinterrades (15) von den Schwenkachsen des Gestänges unter Abstand angeordnet ist.

2. Aufhängung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestänge eine erste Gelenkgabel (26, 27), eine Einrichtung, die eine erste Schwenkverbindung (22, 23) zwischen der ersten Lagergabel (26, 27) und dem Nabenträger (17) bildet, eine Einrichtung, die eine zweite Schwenkverbindung (31, 32) zwischen der ersten Lagergabel (26, 27) und dem Rahmen (12) bildet, und eine zweite Lagergabel (28, 29)> eine Einrichtung, die eine dritte Schwenkverbindung (24, 25) zwischen der zweiten Lagergabel (28, 29) und dem Nabenträger (17) bildet, und eine Einrichtung aufweist, die eine vierte Schwenkverbindung (33> 3*0 zwischen der zweiten Lagergabel (28, 29) und dem Rahmen (12) bildet, wobei die ersten, zweiten, dritten und vierten Schwenkverbindungen unter Abstand zueinander liegen.

3. Aufhängung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse des aufgehängten Rades (15) zwischen der ersten Schwenkverbindung (22, 23) und der dritten Schwenkverbindung (24, 25) liegt.

4. Aufhängung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkgabeln (26, 27; 28, 29) einen gemeinsamen Aufhängungsmittelpunkt definieren, der der gleiche bleibt unabhängig davon, ob sich das Motorrad im Zustand der Beschleunigung oder der Verzögerung befindet.

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•4.

5. Aufhängung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die

erste Gelenkgabel (26, 27) unter einem Winkel gegenüber der zweiten Gelenkgabel (28, 29) angeordnet ist.

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6. Aufhängung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die gedachten Verlängerungslinien der Gelenkgabeln (26, 27; 28, 29) sich an einem Punkt schneiden, der außerhalb des Umfangs des Hinterrades (15) liegt.

7. Aufhängung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die gedachten Verlängerungslinien der Gelenkgabeln (26, 27; 28, 29) sich an einem Punkt schneiden, der jenseits der Drehachse des Vorderrades (14) befindet, wenn das Fahrzeug im unbelasteten Zustand ist.

8. Aufhängung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die gedachten Verlängerungslinien der Gelenkgabeln (26, 27; 28, 29) sich an einem Punkt schneiden, der oberhalb der Drehachse des Vorderrades (14) befindet, wenn das Fahrzeug im unbelasteten Zustand ist.

9· Aufhängung nach Anspruch 2 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite (31, 32) und die vierte (33, 34) Schwenkverbindung vor der ersten (22, 23) und der dritten (24, 25) Schwenkverbindung liegt, wobei die Gelenkgabeln Nachlauf-Gelenkgabeln (26, 27; 28, 29) sind.

10. Aufhängung nach Anspruch 1 oder 9, gekennzeichnet durch Federeinrichtungen (37, 38), die wirksam zwischen dem Hinterrad (15) und dem Rahmen (12) eingesetzt sind, um die Bewegung des Hinterrades (15) gegenüber dem Rahmen (12) zu steuern.

11. Aufhängung insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hinterradaufhängung (l6) einen Nabenträger (17)» auf dem das Hinterrad (15) drehbar gelagert ist, eine erste Nachlauf-Lagerarmanordnung, die aus zwei unter Abstand angeordneten, einstückig miteinander verbundenen Gelenkstangen (26, 27), einer Einrichtung, die eine Schwenkverbindung zwischen einem Ende des

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ersten Paares der Gelenkstangen (26, 27) und dem Nabenträger (17) bildet, und einer Einrichtung besteht, die eine Schwenkverbindung zwischen dem 'anderen Ende des ersten Paares der Gelenkstangen (26, 27) und dem Rahmen (12) bildet, eine zweite Nachlauf-Gelenkarmanordnung, die aus zwei unter Abstand angeordneten, einstückig miteinander verbundenen Gelenkstangen (28, 29), einer Einrichtung, die eine Schwenkverbindung zwischen einem Ende des zweiten Paares der Gelenkstangen (28, 29) und dem Nabenträger (17) bildet und einer Einrichtung besteht, die eine Schwenkverbindung zwischen dem anderen Ende des zweiten Paares der Gelenkstangen (28, 29) und dem Rahmen (12) bildet, und eine Federeinrichtung (37, 38) aufweist, um die Bewegung des Hinterrades (15) gegenüber dem Rahmen (12) zu dämpfen.

12. Aufhängung nach Anspruch .11, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkstangen (26, 27 bzw. 28, 29) jedes Paares von Gelenkstangen miteinander durch ein Rohr (31 bzw. 33) einstückig verbunden sind.

13. Aufhängung nach Anspruch 12, dadurch, gekennzeichnet, daß jedes Rohr (31 bzw. 33) je eine der Schwenkverbindungen bildet.

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