DE2452720A1 - Verfahren zur kontinuierlichen kultivierung von hefe - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen kultivierung von hefeInfo
- Publication number
- DE2452720A1 DE2452720A1 DE19742452720 DE2452720A DE2452720A1 DE 2452720 A1 DE2452720 A1 DE 2452720A1 DE 19742452720 DE19742452720 DE 19742452720 DE 2452720 A DE2452720 A DE 2452720A DE 2452720 A1 DE2452720 A1 DE 2452720A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- yeast
- steam condensate
- cultivation
- concentration
- acid
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12N—MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
- C12N1/00—Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
- C12N1/24—Processes using, or culture media containing, waste sulfite liquor
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
- Y10S—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10S435/00—Chemistry: molecular biology and microbiology
- Y10S435/813—Continuous fermentation
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
- Y10S—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10S435/00—Chemistry: molecular biology and microbiology
- Y10S435/8215—Microorganisms
- Y10S435/911—Microorganisms using fungi
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
- Y10S—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10S435/00—Chemistry: molecular biology and microbiology
- Y10S435/8215—Microorganisms
- Y10S435/911—Microorganisms using fungi
- Y10S435/921—Candida
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
- Y10S—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10S435/00—Chemistry: molecular biology and microbiology
- Y10S435/8215—Microorganisms
- Y10S435/911—Microorganisms using fungi
- Y10S435/93—Hansenula
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
- Y10S—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10S435/00—Chemistry: molecular biology and microbiology
- Y10S435/8215—Microorganisms
- Y10S435/911—Microorganisms using fungi
- Y10S435/938—Pichia
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Zoology (AREA)
- Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Microbiology (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Virology (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Tropical Medicine & Parasitology (AREA)
- Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)
- Purification Treatments By Anaerobic Or Anaerobic And Aerobic Bacteria Or Animals (AREA)
- Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)
- Crystals, And After-Treatments Of Crystals (AREA)
- Liquid Deposition Of Substances Of Which Semiconductor Devices Are Composed (AREA)
Description
von Hefe
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Kultivierung
von Hefe unter Verwendung des Dampfkondensats von Sulfitablauge als Kohlenstoffquelle und insbesondere ein Verfahren zur Herstellung von Hefe, wie Candida Pichia oder
Hansenula unter Verwendung der organischen Verbindungen im
Dampfkondensat, welches durch Verdampfen der in Sulfitzellstoffwerken
anfallenden Sulfitablauge erhalten wird. Ferner setzt man weitere Nährstoffe zu, wie Stickstoff, Kalium und
Phosphat. Die kontinuierliche Kultivierung der Hefe wird derart geführt, daß der pH des Dampfkondensats von 3,00 -4,5
eingestellt wird und daß die Gesamtkonzentration der im Dampfkondensat enthaltenen schwefligen Säure bei der kontinuierlichen
Kultivierung ohne Sterilisierung auf 0,02 bis 0,20 1° eingestellt wird.
In herkömmlichen Anlagen zur Herstellung von Torula-Hefe verwendet
man als Kohlenstoffquelle in der Hauptsache Xylose. Diese Xylose wird aus Sulfitablauge gewonnen. Ferner verwendet
man Saccharide zur Herstellung von Melasse-Hefe, wie Bäcker-Hefe. Diese Saccharide bestehen in der Hauptsache aus Rohrzucker.
Zur Herstellung von Petroleum-Hefe verwendet man Kohlenwasserstoffe-, und zwar in der Hauptsache η-Paraffin. Ferner ist es
bekannt, Hefe mit Methanol oder Essigsäure als Kohlenstoffquelle zu kultivieren.
509819/0856
Es ist andererseits äußerst wichtig, Hefe in großen Mengen herzustellen,
da diese als Protein-Quelle dient. Zu diesem Zweck muß Hefe im industriellen Maßstab hergestellt werden. Die
"beschriebenen Kohlenstoffquellen können jedoch leicht zu Verschmutzungen
aufgrund des Restkohlenstoffs bei deren Herstellung führen. Aus diesem Grunde wurde die Hefeproduktion erheblich
gesenkt.
Es scheint z. Zt. unmöglich, die Herstellung von Torula-Hefe
aus Sulfitablauge fortzusetzen, da es schwierig ist, ' die von verschiedenen Regierungen gemachten Auflagen zu erfüllen.
Ferner erscheint es schwierig, die Kultivierung von Hefe aus Melasse fortzusetzen, und zwar aufgrund erheblicher Preisfluktuationen.
Andererseits ist der Preis von n-Paraffin äußerst instabil, so daß die daraus hergestellte Hefe relativ
teuer wird. Ferner muß darauf aufmerksam gemacht werden, daß
die Reinigung von Ablauge nicht leicht ist und zusätzliche Kosten verursacht.
Es wurde daher versucht, Methanol oder Essigsäure zur Kultivierung
von Hefe heranzuziehen. Im Laboratoriums-Maßstab gelingt dies. Es ist jedoch nicht möglich, auf diese Weise Hefe im
industriellen Maßstab herzustellen, da diese Kohlenstoffquellen
zu teuer sind.
Somit ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur kontinuierlichen Kultivierung von Hefe unter Verwendung
des Dampfkondensats eines Sulfitzellstoffwerks zu schaffen, welches nicht wesentlich zu Umweltverschmutzungen führt.
Beim Sulfitaufschluß wird das zu Hackschnitzeln verarbeitete Holz im Kocher mit einer Lösung der Kochchemikalien gekocht.
Danach werden die festen und flüssigen Komponenten getrennt. Die Feststoffe werden einer Bleichanlage zugeführt. Die
flüssigen Komponenten werden als Sulfitablauge bezeichnet. Da diese Ablauge einen relativ hohen Gehalt an organischen
Verbindungen aufweist, ist der chemische Sauerstoffverbrauch
509819/0856
und der "biologische Sauerstoffverbrauch sehr groß. Insbesondere
enthält diese Flüssigkeit Ligninsulfonsäure und Saccharide. Es ist daher nicht möglich, diese Ablauge in
öffentliche Gewässer laufen zu lassen. Derzeit wird die Ablauge
eingedampft und dann im nassen Zustand verbrannt. Ferner eignet
sich diese Ablauge zur Herstellung verschiedener Lignin-Produkte und auch zur Herstellung von Torula-Hefe.
Das Dampfkondensat enthält jedoch noch eine größere Menge
niedermolekularer organischer Verbindungen, welche aus den Holzkomponenten stammen, sowie mitgerissene Ligninsulfonsäure
oder schweflige Verbindungen. Daher zeigt auch das Dampfkondensat noch einen größeren chemischen Sauerstoffbedarf
und biologischen Sauerstoffbedarf. '.
Das Dampfkondensat enthält etwa die folgenden niedermolekularen
organischen Verbindungen: 0,8"- 1,8 % Essigsäure, 0,05 - 0,20 i=
Ameisensäure, 0,03 - 0,10 % Furfural und 0,02 - 0,07 1° Methanol.
Das Dampfkondensat weist einen chemischen Sauerstoffgehalt
von etwa 2000 - 5000 ppm auf. Der pH liegt bei etwa 2 und somit wirkt dies es Dampf kondensat als Inhibitor für die Kultivierung
von Hefe. Es hat'sich jedoch herausgestellt, daß Hefe auch in
dem Dampfkondensat kultiviert werden kann, wenn man bestimmte
Bedingungen wählt.- Ferner hat sich herausgestellt, daß der biologische Sauerstoffbedarf und der chemische Sauerstoffbedarf
des nach der Kultivierung von der Hefe abgetrennten Abwassers stark herabgesetzt ist. Somit eignet sich das erfindungsgemäße
Verfahren hervorragend zur Behandlung von Abwässern aus Sulfitzellstoffwerken.
Im allgemeinen eignen sich für die Kultivierung die folgenden Hefen: Candida, Torulopsis, Pichia oder Hansenula. Die Erfindung
ist jedoch nicht auf diese Hefearten beschränkt.
509819/08 56
-J 4 -
Da jedoch das Dampfkondensat einen Inhibitor für die Kultivierung
enthält, ist es erforderlich, die Hefe resistent in Bezug auf den Inhibitor des Dampfkondensate zu machen.
In "Biochemical Engineering", 15. Dezember 1963, Seiten
239 "bis 240 des Institute of Applied Microbiology der Universität
von Tokyo wurde ein Verfahren besehrieben, mit dem Bakterien gegen Glutaminsäure resistent gemacht werden können.
Erfindungsgemäß wird ein ähnliches Verfahren angewandt, um die Hefe gegenüber dem Dampfkondensat resistent zu machen.
Zunächst wird das Dampfkondensat mit Wasser auf die Hälfte der ursprünglichen Konzentration verdünnt und die Konzentration
der Essigsäure wird auf etwa 1,5 % (mit Essigsäure) eingestellt,
worauf das Ganze mit Agar, Nahrmedium und chemischen Reagenzien versetzt wird. Sodann erfolgt eine Plattenkultur
bei 30 0C. Die darauf wachsenden Kolonien werden sodann wiederum
auf dem gleichen Medium kultiviert. Die dabei wachsende Hefe wird wiederum durch Plattenkultur unter Verwendung
eines nicht-verdünnten Dampfkondensats kultiviert. Schließlich
werden die darauf gewachsenen Kolonien als reine Kolonien ausgewählt.
Zur Kultivierung von Hefe eignet sich am besten ein Waldhof-Gärbottich;
Als Stickstoffquelle verwendet man vorzugsweise Ammoniumsulfat, Ammoniumnitrat, Ammoniumchlorid oder Harnstoff.
Als Phosphorquelle setzt man vorzugsweise Calciumsuperphosphat oder Ammoniumphosphat zu. Als Kaliumquelle setzt
man vorzugsweise Kaliumchlorid oder Kaliumsulfat zu. Ferner
kann man Chemikalien einsetzen, welche sowohl Kalium und Phosphor enthalten, wie Kaliumphosphat oder Dikaliumphosphat.
Zusätzlich kann man eine kleine Menge Melasse und/öder eine
kleine Menge Maisquellflüssigkeit als Spurenelemente zusetzen.
Das erfindungsgemäß eingesetzte Dampfkondensat enthält
schweflige Säure. Die schweflige Saure ist ein typsicher Inhibitor
des Dampfkondensats. Daher wurde die Beziehung zwischen
der Konzentration der schwefligen Säure und dem Wachstum der Hefe studiert. Es wurde' gefunden, daß eine normale Kultivierung
nicht durchgeführt werden kann, wenn nicht die Konzentration der schwefligen Säure im Dampfkondensat im Bereich von
0,02 - 0,20 % liegt. Wenn die Konzentration der schwefligen
Säure unterhalb 0,02 ^ liegt und eine kontinuierliche Kultivierung
ohne Sterilisation durchgeführt wird, so wachsen auch andere Mikroorganismen, wie Schimmel und Bakterien. Wenn
andererseits die Konzentration der schwefligen Säure oberhalb 0,20 % liegt, so kann die Hefe aufgrund der hohen Konzentration
an schwefliger Säure in diesem Medium nicht normal wachsen. Zur Senkung der Konzentration an schwefliger Säure im'Dampfkondensat,
welches eine Konzentration an schwefliger Säure von mehr als 0,20 $ enthält, setzt man das Dampfkondensat
der Luft aus. Diese sogenannte Belüftung führt zu einer Senkung des Gehaltes an schwefliger Säure.
Um die Konzentration der schwefligen Säure zu erhöhen, kann man schweflige Säure in das Dampfkondensat einleiten. Auf
diese Weise kann in jedem Falle die Konzentration auf .einen Wert innerhalb des beschriebenen Bereichs eingestellt werden.
Im folgenden soll die kontinuierliche Kultivierung erläutert
werden. Zunächst wird die Konzentration der schwefligen Säure
im Dampfkondensat eingestellt. Dann wird ein Gärbottich mit dem Dampf kondensat und Nährstoffen gefüllt und dann wird im
Hinblick auf die Kultivierung im nicht-sterilisierten Zustand ·
der pH des Nährmediums auf 4,5 ~ 5,5 je nach Art der Hefe eingestellt. Sodann wird das Kulturmedium mit zuvor kultivierter
Hefe geimpft. Wenn bei der Kultivierung der pH zur alkalischen Seite hin verschoben wird, so setzt man eine Mineralsäure,
wie Salzsäure oder Schwefelsäure oder eine organische Säure, wie Essigsäure, zu, um den pH wiederum richtig einzustellen.
Wenn andererseits der pH zur sauren Seite hin.neigt,
so setzt man ein alkalisches Mittel zu, wie Natriumhydroxid oder Ammoniak. Die Temperatur liegt vorzugsweise bei 25-35 C.
Unter diesen Bedingungen erfolgt zunächst die Kultivierung im Chargenbetrieb. Wenn die Hefe in diesem Chargenbetrieb
die angestrebte Konzentration erreicht hat, beginnt man mit
5 09819/0856
der kontinuierlichen Kultivierung. Das Kultivierungsergebnis wird bei der kontinuierlichen Kultivierung nicht durch die
Art und Weise der Zugabe der Nährstoffe beeinflusst. Diese können dem Dampf kondensat vor der Einführung in den Gärbottich
beigemischt werden oder separat in den Gärbottich eingeführt werden. Bei der kontinuierlichen Kultivierung ist es wichtig,
den pH.des zugeführten Dampfkondensats auf 3,0 - 4,5 zu halten. Im allgemeinen wird der pH des Fährmediums erhöht, wenn man
die Hefe kontinuierlich im Dampfkondensat kultiviert. Man kann
selbstverständlich die pH-Regelung mit Hilfe einer üblichen Säure durchführen. Es ist jedoch vom industriellen Standpunkt
bevorzugt, die pH-Regelung mittels des Dampfkondensate vorzunehmen,
da der pH des Dampfkondensats etwa 2 beträgt und dieses die Kohlenstoffquelle für die Kultivierung enthält. Das Dampfkondensat
wirkt somit sowohl als Kohlenstoffquelle als auch
als pH-Regler. Wenn jedoch Dampfkondensat bei einem pH unterhalb
3,0 eingesetzt wird, so muß man eine größere Menge Alkali zusetzen, um den pH auf 4,5 - 5,5 zu halten. Wenn andererseits
der pH des zugesetzten Dampfkondensate oberhalb 4,5 liegt,
so muß man Säure zusetzen, um den pH auf 4,5 — 5,5 zu halten.
Es ist somit erforderlich, das Wachstum der Hefe und den pH der zugeführten Flüssigkeit im ausgewogenen Verhältnis zu
halten, um den pH-Wert des Kulturmediums bei dem kontinuierlichen Kulturverfahren auf 4,5 - 5,5 zu halten. Eine eingehende
Untersuchung zeigt, daß man am besten ein Dampfkondensat mit
einem pH-Wert von 3,0 - 4,5 wählt. Dies hat die folgenden Gründe:
(1) Das Wachstum der Hefe wird natürlich durch die Wachstumseigenschaften
der Hefe selbst beeinflusst. Aber der pH-Wert des zugeführten Dampfkondensats sollte im Bereich von 3,0 4,5
gehalten v/erden, und zwar entsprechend der jeweils zugeführten Menge an Flüssigkeit.
(2) Es ist erforderlich, dem Dampfkondensat bei der kontinuierlichen
Kultivierung der Hefe Nährmedium zuzusetzen.
50981970856
Wenn jedoch Ammoniaklösung in einer für das Wachstum der Hefe erforderlichen Menge als Stickstoffquelle zugesetzt wird,
so erhöht sich der pH-Wert des Mediums. Da die Regelung des
pH-Wertes bei der kontinuierlichen Kultivierung schwierig ist, ■ sollte dieser im Bereich von 3,5 - 4,5 gehalten werden, d. h.
daß bei Zufuhr einer Flüssigkeit mit einem pH-Wert im Bereich von 3,0 - 4,5 die erforderliche Menge Ammoniak ohne übermäßige
Erhöhung des pH-Wertes des Kulturmediums zugesetzt werden kann. Dabei verläuft die Hefekültivierung unter den günstigsten
Bedingungen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Es wird ein Dampfkondensat mit einem pH-Wert von 1., 9 und
einer Schwefligsäure-Konzentration von 0,23 ί° eingesetzt.
Dieses Dampfkondensat wird während verschieden langen Zeitspannen
belüftet, so ddaS die Konzentration der schwefligen
Säure auf etwa 0,23 cß>
oder etwa 0,2 ^ oder etwa 0,1 fi oder
etwa 0,02 % oder-etwa 0,01 $ eingestellt wird. 1,6 g Ammoniurasulfat,
1,1 g Kaliumchlorid und 1 g Kaliumphosphat werden zu jeweils 1 1 des jeweiligen Dampfkondensate gegeben und dieses
Medium wird mit liatriumhydroxidlösung auf pH 5,0 eingestellt.
Sodann wird Hefe im Chargenbetrieb kultiviert, wobei ein V/aldhof-Gärbottich (Volumen 1m) eingesetzt wird. Das
Medium wird nicht sterilisiert.
Zum Impfen verwendet man Candida rugosa IFO 0750. Diese Hefe
ist gegenüber dem Dampfkondensat resistent. Zunächst erfolgt
die Kultivierung im Chargenbetrieb. Sobald der Trockengehalt
an Hefe in der Kulturbrühe 0,4 i° erreicht,, schaltet man vom
Chargenbetrieb auf kontinuierlichen Betrieb um. Die beschriebenen
Nährstoffe werden intern zugeführten Dampfkondensat zuvor
aufgelöst und der pH-Wert der zugeführten Flüssigkeit liegt im Bereich von 3,3 - 3,3 und hat einen Durchschnittswert von 3,5,
Die Einstellung des pH-Wertes erfolgt dadurch, daß man das Dampfkdndensat durch KaITt fließen läßt. Diese kontinuierliche
Kultivierung wird während 20 Tagen durchgeführt. Der Trockengehalt an Hefe im stationären Zustand, die Dauer des Kultivierurigszyklus
und die Kontaminierung mit anderen Mikroorganismen zu dieser Zeit sind in nachstehender Tabelle zusammengestellt. . ' . ; '." ;
A- | 23 | -B- | 20 | -C | ,10 | .D-.. | 02 · | E- | 012 | |
Konzentration d.schwefligen . Säure '(■#) |
0, | 3 | o, | 8 | 0 | ,5 | o, | 5 | 0, | 5 '■'■■■ ■·"■■'· |
Dauer des * Zyklus (h) |
5, | 28 | 2, | 55 | 2 | ,57 | 2, | 53 | 2', | 43 |
Trockenkonzen—- tration der Hefe ■ ■(#.) |
o, | .°» | 0 | o, | 0, | |||||
Kontamin i erung
mit anderen
Mikroorganismeii .(nach 20 Tagen)
mit anderen
Mikroorganismeii .(nach 20 Tagen)
keine- keine keine keine Schimmel nach 1 Woche;
...." --■.-. ■ . -.- ; Kultivierung ,umöglich
Aus obiger Tabelle ergibt sich klar, daß die Kultivierung bei eine'r Konzentration der schwefligen Säure von 0,02 - 0,20
günstig "verläuft. Es wurde gefunden, daß d ei: chemische Sauerstoffbedarf
der Flüssigkeit nach Abtrennung von dem"'Hefe-"
mycel 500 bis 1000 ppffivbeträgt. Somit eignet sich das erfinäungsgemäße
Verfahren sehr gut zur Senkung'"des chemischen.
Sauerstoff bedarf s des' Dämpf kondensate. ■"."■"■"■· " ' , :
Mit Hilfe eines 10 in -Waldhof-Gärbotti'chs (in 6,5 m Ii ed ium)
eine kontinuierliche Kultivierung durchgeführt, wobei ein Dampfkondensat mit einer Schwefligsäure-Konzentration
509 8 19/08 56
von 0,08 io gewählt wird. Es werden ähnliche Nährstoffe wie
bei Beispiel 1 im Chargenbetrieb eingesetzt. Bei der kontinuierlichen Kultivierung wird der zugeführten Flüssigkeit
jedoch kein Ammoniumsulfat zugesetzt. Demgegenüber wird die
erforderliche Menge einer 28^-igen wässrigen Ammoniaklösung separat zugesetzt. Als Hefe verwendet man Hansenula anomala
IAM 4663. Diese Hefe ist gegenüber dem Dampfkondensat resistent.
Der pH des Dampfkondensats wird durch Einstellung mit Natriumhydroxid auf 3,0 - 3,6 gehalten. Die Kultivierung erfolgt
während 30 Tagen. Der pH des Kulturmediums beträgt 5,3. Die Trockenkonzentration der Hefe im stationären Zustand beträgt
0,58 io. Die Dauer des Kultivierungszyklus beträgt 2,4 h.
Der chemische Sauerstoffbedarf des Dampfkondensats beträgt
vor der Kultivierung 3800 ppm und nach der Kultivierung (nach Abtrennung vom dem Hefemycel) 980 ppm.
Während 65 Tagen wird mit einem 1 m -Waldhof-G-ärbottich
eine kontinuierliche Kultivierung durchgeführt, und zwar mit 550 1. Medium. Hierzu wird ein Dampfkondensat mit einer Schwefligsäure-Konzentration
von 0,12 /S verwendet. Es wird bei 30 0C und bei einem pH von 5,8 gearbeitet. Das Medium hat die
folgende Zusammensetzung:
1,6 g Ammoniumchlorid, 3 g Galciumsuperphosphat (lösliche Phosphorsäure 35 ^) und 1,3 g Kaliumsulfat. Diese Stoffe
werden in 1 1 Dampfkondensat aufgelöst. Als Hefe verwendet
man Pichia membranaefaciens HUT 7295, welche gegenüber dem Dampfkondensat resistent ist. Die Kultivierung erfolgt durch
Zugabe von 30 1 Flüssigkeit mit einer Hefekonzentration von 0,35 1= (in einem 30 1-Gärbottich kultiviert).
Man stellt den pH-Wert des Dampfkondensats der Sulfitablauge
auf 4,5 ein, indem man das Dampfkondensat durch eine Kalksteinschicht
laufen läßt. Im Durchschnitt führt man etwa 200 1
Flüssigkeit pro Stunde zu. Die Zyklusdauer beträgt 2,7 h.
5 09819/0856
Zu dieser Zeit beträgt die Hefekonzentration 0,53 #. Die
Kultivierung verläuft stabil und unter guten Bedingungen.
509819/0 8 56
Claims (4)
- - u - 24527ZQPATENTANSPRÜCHE' Verfahren zur kontinuierlichen Kultivierung von Hefe, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kulturmedium ein mit einem Neutralisationsmittel und mit Nährstoffen versetztes*· Dampfkondensat einer" Sulfitablauge einsetzt und mit Hefe, wie Candida, Pichia oder Hansenula impft und sodann eine kontinuierliche Kultivierung ohne Sterilisierung des Kulturmediums durchführt und dabei den pH-Wert und die Konzentration der sclwefligen Säure in dem zugeführten Dampfkonden'sat regelt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Konzentration der schwefligen Säure im Dampfkondensat auf 0,02 - 0,20 $ hält, " : ; ' ' " ' -
- 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß! man den'pH-Wert des Dampfkondehsats auf 3,0 - 4,5 hält.:
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß? man die Kultivierung bei einer Temperatur von 25 - 35 °C durchführt. ■ "·.--'■■509819/0856
BAD ORIGINAL
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP48124030A JPS5138790B2 (de) | 1973-11-06 | 1973-11-06 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2452720A1 true DE2452720A1 (de) | 1975-05-07 |
Family
ID=14875280
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742452720 Pending DE2452720A1 (de) | 1973-11-06 | 1974-11-06 | Verfahren zur kontinuierlichen kultivierung von hefe |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3933590A (de) |
JP (1) | JPS5138790B2 (de) |
CA (1) | CA1035712A (de) |
DE (1) | DE2452720A1 (de) |
NO (1) | NO143948C (de) |
SE (1) | SE419976B (de) |
Families Citing this family (12)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS5343079A (en) * | 1976-10-01 | 1978-04-18 | Oriental Yeast Co Ltd | Treating method for waste solution formed in fermentation of molasses |
JPS593197B2 (ja) * | 1978-09-25 | 1984-01-23 | 十條製紙株式会社 | 補酵素q↓1↓0の製造法 |
JPH08113539A (ja) * | 1993-09-22 | 1996-05-07 | Nippon Paper Ind Co Ltd | 免疫増強剤及びその製造方法、並びにそれを用いた甲殻類及び魚類の養殖用飼料 |
CN116018350A (zh) | 2020-04-20 | 2023-04-25 | 韦斯塔隆公司 | 用于有害生物防治的蛋白水解稳定的U1-漏斗网蛛毒素-Ta1b变体多肽 |
KR20230005929A (ko) | 2020-05-01 | 2023-01-10 | 베스타론 코포레이션 | 살충 조합물 |
CN116669558A (zh) | 2020-09-28 | 2023-08-29 | 韦斯塔隆公司 | 用于害虫防治的mu-沙漠灌木蛛毒素-dc1a变体多肽 |
AR125258A1 (es) | 2021-04-01 | 2023-06-28 | Vestaron Corp | Polipéptidos con mutaciones de av3 para el control de plagas |
WO2023122805A1 (en) | 2021-12-20 | 2023-06-29 | Vestaron Corporation | Sorbitol driven selection pressure method |
WO2023192924A1 (en) | 2022-03-30 | 2023-10-05 | Vestaron Corporation | Combinations of av3 mutant polypeptides and bt toxins for pest control |
WO2023225555A1 (en) | 2022-05-18 | 2023-11-23 | Vestaron Corporation | Pesticidal actx peptide variants |
WO2023245100A1 (en) | 2022-06-17 | 2023-12-21 | Vestaron Corporation | Antimicrobial ncr13 variant peptides |
WO2024026406A2 (en) | 2022-07-29 | 2024-02-01 | Vestaron Corporation | Next Generation ACTX Peptides |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1680043A (en) * | 1925-03-28 | 1928-08-07 | Basta Ab | Preparation of yeast |
GB847538A (en) * | 1957-10-25 | 1960-09-07 | Distillers Co Yeast Ltd | Continuous yeast production process |
-
1973
- 1973-11-06 JP JP48124030A patent/JPS5138790B2/ja not_active Expired
-
1974
- 1974-06-06 SE SE7407490A patent/SE419976B/xx unknown
- 1974-06-11 NO NO742103A patent/NO143948C/no unknown
- 1974-06-25 US US05/482,908 patent/US3933590A/en not_active Expired - Lifetime
- 1974-08-02 CA CA206,182A patent/CA1035712A/en not_active Expired
- 1974-11-06 DE DE19742452720 patent/DE2452720A1/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CA1035712A (en) | 1978-08-01 |
US3933590A (en) | 1976-01-20 |
JPS5138790B2 (de) | 1976-10-23 |
SE7407490L (de) | 1975-05-07 |
NO742103L (de) | 1975-06-02 |
NO143948C (no) | 1981-05-13 |
NO143948B (no) | 1981-02-02 |
SE419976B (sv) | 1981-09-07 |
JPS5071880A (de) | 1975-06-14 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2452720A1 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen kultivierung von hefe | |
DE2216887A1 (de) | Verfahren zum Einblasen von Gas in eine Suspension von Mikroorganismen | |
EP0248369A2 (de) | Verfahren zur mikrobiellen anaeroben Gewinnung von Essigsäure | |
DE2055306A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Proteinen | |
DE629679C (de) | Verfahren zur Herstellung von Butylalkohol und Aceton durch Gaerung | |
DE2754650A1 (de) | Einstufiges verfahren zur herstellung von aceton und butanol aus cellulose | |
EP0190610B1 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Alkohol und proteinangereicherter Schlempe aus zucker-, stärke- und/oder zellulosehaltigen Rohstoffen | |
DE3542246C1 (en) | Process for the production of ethanol and/or baker's yeast | |
DE720007C (de) | Verfahren zur Erhoehung des Ergosteringehaltes von Hefen | |
DE665992C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Butylalkohol, Aceton und Isopropylalkohol auf gaertechnischem Wege | |
DE814890C (de) | Verfahren zur Herstellung von Butandiol-(2, 3) und Butanolon-(2, 3) durch Gaerung | |
DE1417575C (de) | Verfahren zum Herstellen saure resistenter Protease | |
DE676186C (de) | Anreicherung des Eiweissgehaltes von Brennereischlempe | |
DE664428C (de) | Verfahren zur Herstellung von Gerbextrakten aus Sulfitcelluloseablauge | |
DE2361878A1 (de) | Verfahren zur herstellung von cyclodextrin-glycosyltransferase | |
DE1467382C (de) | Verfahren zur Herstellung eines Dünge- und Bodenverbesserungsmittels aus Sulfitablauge | |
DE2033447C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von 7-Chlortetracyclin | |
DE1046834B (de) | Verwertung von Melasseschlempen mit Hilfe von Mikroorganismen | |
DE941184C (de) | Verfahren zur Vergaerung von Zuckerloesungen zu Butanol, Aceton und Aethylalkohol mit Hilfe von Butanolbakterien | |
DE971590C (de) | Verfahren zur Herstellung von Backhefe | |
DE658764C (de) | Verfahren zur Zuechtung von fuer die Butylalkohol-Aceton-Gaerung geeigneten Bakterien | |
DD267057A1 (de) | Verfahren zur biotechnologischen herstellung von gibberellinsaeure | |
DE2308059C3 (de) | Verfahren zur biosynthetischen Herstellung von Griseofulvin | |
DE1442188A1 (de) | Verfahren zur Gewinnung von L-Glutaminsaeure durch Vergaerung | |
DE1092906B (de) | Verfahren zur Herstellung von 12a-Hydroxylverbindungen der Tetracyclinreihe |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OHW | Rejection |