DE2450965A1 - Verfahren zur herstellung von essigsaeureanhydrid - Google Patents
Verfahren zur herstellung von essigsaeureanhydridInfo
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Description
HOECHST AKTIENGESELLSCHAPT Z H v>
U Ϊ3 U O
Aktenzeichen: HOE 74/F 315 Datum: 24. Oktober 197^ Dr. MA/stl
Verfahren zur Herstellung von Essigsäureanhydrid
Die technische Herstellung von Essigsäureanhydrid erfolgt im allgemeinen
durch Oxidation von Acetaldehyd bzw. durch Umsetzung von Essigsäure mit Keten.
Es ist auch bereits bekannt, Essigsäureanhydrid durch Umsetzung
von Essigsäuremethylester und Kohlenoxid unter Verwendung von Niekelkatalysatoren herzustellen (DT-PS 921 827), jedoch hat diese
-Barstellungsmöglichkeit so entscheidende Nachteile gegenüber den
oben aufgeführten, technisch ausgeübten Synthesewegen, daß sie keine größere Bedeutung erlangt hat. Solche Nachteile sind z.B.:
es werden~~vörzugsweise Drücke von mehr als 300 bar, "insbesondere
500 bis 700 bar verwendet und selbst bei diesen Drücken sind die Reaktionsgeschwindigkeiten gering; zusätzlich wird im allgemeinen
in Anwesenheit eines systemfremden Lösungsmittels, wie z.B. N-Methylpyrrolidon, gearbeitet und schließlich müssen größere
Katalysator- und Lösungsmittelmengen im Kreis geführt werden.
überraschenderweise wurde nunmehr ein Verfahren zur Herstellung von
Essigsäureanhydrid aus Essigsäuremethylester und Kohlenoxid gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Reaktionspartner bei Drücken von 1 bis 500 bar und Temperaturen von 50 bis
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250 C über Katalysatoren leitet, 'die Edelmetalle der 8. Nebengruppe
des Periodensystems oder deren Verbindungen sowie Jod und/oder Jodverbindungen enthalten.
Unter den Reaktionsbedingungen reagieren Essigsäuremethylester und
Kohlenoxid in stöchiometrischen Mengen miteinander. Dies bedeutet jedoch nicht, daß man zur Reaktion unbedingt stöchiometrische
Mengen der Ausgangsstoffe einsetzen muß.. Je nach Ausgestaltung des
Verfahrens kann man sowohl Methylacetat als auch Kohlenoxid im Überschuß verwenden.
Als Ausgangsstoffe kommen, neben handelsüblichem Methylacetat, auch
Gemische von Methylacetat mit anderen chemischen Verbindungen in Betracht, so z.B. Gemische von Methylacetat mit Dimethyläther.
Letzterer wird unter den Reaktionsbedingungen teilweise oder auch vollständig mit Kohlenoxid in Methylacetat überführt. Auf diese
Weise läßt sich z.B. ein derartiges Gemisch vollständig.zu Essigsäureanhydrid
verarbeiten.
Das als Ausgangsstoff dienende Methylacetat kann aber auch Methanol
oder geringe Mengen, z.B. 1 bis 5 ^»Wasser enthalten. Dann entsteht
allerdings neben Essigsäureanhydrid die zur Methanol- bzw. Wassermenge in etwa äquivalente Menge an Essigsäure. Diese ist im allge-r
meinen auch ein erwünschtes Produkt, das in einfacher Weise, z.B. -durch Destillation, vom Hauptprodukt Essigsäureanhydrid abgetrennt
werden kann. Der Einsatz von Methylacetat-Methanol-Gemischen, die 18 bis 20 % Methanol enthalten, ist in vielen Fällen besonders
wirtschaftlich, weil solche Gemische als Azeotrope bei anderen Verfahren, z.B. bei der Veresterung von Essigsäure oder bei der
Umesterung von Essigsäureestern mit Methanol, anfallen.
Das bei der Reaktion benötigte Kohlenoxid braucht auch nicht rein zu sein. Es kann inerte Nebenbestandteile wie Stickstoff, Kohlendioxid
oder Methan enthalten.
Die Anwesenheit größerer Mengen,z.B. 5 bis 50 Vol.-#,an Wasserstoff
im Reaktionsgas wirkt sich in vielen Fällen sehr günstig auf den Reaktionsablauf aus. Sb wird.z.B. die gelegentlich bei Reaktions-
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temperaturen von oberhalb 15O C beobachtete geringfügige Ruß- und
Kohlendioxid-Bildung in Gegenwart von Wasserstoff underdrückt. Daraus ergibt sich der Vorteil, daß in Gegenwart von Wasserstoff
die Reaktion bei hohen Temperaturen mit hohen Reaktionsgesehwindig-'
keiten und mit langen Kontaktstandzeiten durchgeführt werden kann.
Bei der Ausführung der Reaktion in Gegenwart von Wasserstoff wird allerdings im allgemeinen eine verstärkte Essigsäurebildung beobachtet
und dadurch tritt ein Wasserstoffverbrauch auf.
Die Umsetzung wird bei Drücken von 1 bis 5OO bar, vorzugsweise bei
10 bis 30O bar, besonders bevorzugt bei 50 bis 200 bar durchgeführt.
Die Reaktion wird im Bereich von 50 bis 25O°C ausgeführt. Bevorzugt
arbeitet man jedoch bei 120 bis 2000C, weil in diesem Temperaturbereich
sich im allgemeinen ein Optimum in der Relation zwischen Reaktionsgeschwindigkeit und Selektivität befindet.
Die Reaktion wird in Gegenwart eines Katalysators durchgeführt, der als wesentliehe Bestandteile Edelmetalle und/oder Edelmetallverbindungen
der 8. Gruppe des Periodensystems, sowie Jod bzw. Jodverbindungen enthält.
Die Edelmetallkomponente umfaßt die folgenden Elemente - einzeln oder im Gemisch -: Ruthenium, Rhodium, Palladium, Osmium, Iridium
und Platin. Besonders gute Wirksamkeit haben Rhodium bzw. Rhodiumverbindungen enthaltende Katalysatoren. Da jedoch Rhodium ein sehr
teures Element ist, ist es in vielen Fällen technisch sinnvoll, auch etwas weniger wirksame Elemente einzusetzen. Als solche kommen
vor allem Palladium und Platin sowie deren Verbindungen in Betracht.
Die Form, in der das Metall eingebracht wird, ist sehr variabel.
So kann man z.B. die Metalle als solche einsetzen. Bevorzugt benutzt
man fein verteilte Metalle, wie sie z.B. durch Reduktion von Salz'en, Oxiden oder Hydroxiden in Lösungen oder auf Trägerkatalysatoren
entstehen. Beispiele für solche Metall-Katalysatoren sind Raney-Rhodium, Raney-Palladium, Raney-Platin, Rhodium auf Aktivkohle,
Neben den reinen Metallen zeigen auch Legierungen der Metalle beispielsweise die Legierungen mit Kohlenstoff, sowie mit den
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carbonylbildenden Nichtmetallen - gute Wirksamkeit. Legierungen der Metalle mit Kohlenstoff entstehen z.B. auf den Trägerkatalysatoren,
die fein verteilte Metalle enthalten, durch Überleitung von Kohlenoxid bei Temperaturen von oberhalb 10O0C. Legierungen der
Metalle mit carbonylbildenden Nichtedelmetallen lassen sich z.B.
durch Reduktion von Doppelsalzen, wie z.B. von Kobalt-Rhodium-III-chlorid
oder Nickel-Rhodium-III-Cyaniden, oder aber auch von
Gemischen der Metalloxide, Hydroxide oder Metallsalze herstellen.
In vielen Fällen wird man jedoch statt eines Metalls bzw. einer Metall-Legierung Verbindungen der Metalle einsetzen. Gute katalytische
Eigenschaften zeigen z.B. die Metallhalogenide, wie z.B. RuCl . 3H2O, RhCl .3H2O, RhBr,.2H2O, RhJ ,PdCl2, OsCl , IrCl3,
PtCIp und PtCl1,. Auch Oxide, Hydroxide sowie Metallsalze der
Sauerstoffsäuren zeigen gute katalytische Wirksamkeit. Beispiele
für diese Substanzgruppen sind RuO2, Rh2O,, Rh2O,.H2O, Rh(OH),,
Natriumrhodit, Kaliumplatinit, PdO, OsO2.. Auch Salze von anorganischen
Säuren, z.B. Edelmetallsalze der Salpeter-, Phosphor- oder Schwefelsäure und deren Hydrate katalysieren die Reaktion gut, wie
z.B. Rh (NO,),.2H2O, Rh2 (SO11),, Platin-IV-phosphat und Palladiuranitrat.
Auch die Carboxylate der Edelmetalle, wie z.B. die Acetate, etwa Rhodium-III-acetat, Palladium-III-acetat oder Platin-II-acetat,
sind geeignete Katalysatoren. Als sehr geeignete Katalysatoren erweisen sich auch Komplexverbindungen der Edelmetalle, und zwar
sowohl Neutralkomplexe, als auch Komplexsäuren und Komplexsalze. Liganden in solchen Komplexen sind z.B. Halogen, Wasser, Kohlenoxid,
Phosphine oder Verbindungen des 3-wertigen Stickstoffs. Zu derartigen Verbindungen zählen z.B. K3 Rh Br15, Rh/P (C ^H1-5JLCOCl
Rh (NH3J5 Cl3, H2 Pt Cl6, Pt (CH3) £P (C2H5)^2 J2,
-Cj^Hg), Pj2 M J2* Schließlich kommen auch Metallcarbonyle, Metallcarbony
lhalogenide oder Metallcarbony!halogenoxide als Katalysator-Komponenten
in Betracht, wie z.B. Rh„ Cl^O · 3 CO.
> Pt (CO) , Pt CO J2, Pd (CO)n, Pd CO Cl2. . .
Auch die jodhaltige Kat'alysatorkomponente ist sehr variabel. Sie
kann z.B. in Form von elementarem Jod oder von Jodwasserstoff zugesetzt
werden. Auch anorganische Salze, wie z.B. Natriumjodid,
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Kaliumiodid oder Kobaltjodid sind geeignete Einsatzformen. Ebenfalls
quartäre Ammonium- oder Phosphoniumverbindungen, wie z.B. Tetrazine thy lammoniumjodid oder Tetraäthylphosphoniumjodid kommen als
Katalysatorkomponenten in Betracht. In sehr vielen Fällen \iivd
man jedoch Organo-Jod-Verbindungen, wie z.B. Alkyljodide - insbesondere
Methyljodid- oder Acyljodide - insbesondere Acetyljodid als Katalysatorkomponente einsetzen.
Auch andere Halogene, insbesondere Brom bzw. Bromverbindungen, haben als Kokatalysatoren eine gewisse Wirkung.
Es ist empfehlenswert, neben diesen wesentlichen Katalysatorbestand*-
teilen dem Katalysator noch Promotoren zuzufügen, die beispielsweise folgende Aufgaben erfüllen: Verminderung der erforderlichen
Menge der obengenanten wesentlichen Katalysatorbestandteile; Verbesserung der Haltbarkeit der Katalysatoren; Erhöhung der Selektivität;
Verbesserung der Reaktionsgeschwindigkeit. Solche Promotoren sind z.B. komplexbildende Verbindungen, wie Alkyl- oder Arylphosphine
oder auch organische Stickstoffverbindungen, wie Pyridine, Pyrrolidone, Alkylamine oder N-Alkyl-Derivate des Anilins. Daneben
zeigen aber auch zahlreiche Metalle bzw. Metallverbindungen, insbesondere Carbonyl - bildende Metalle, als Promotoren gute Wirkung,
so z.B. Kobalt, Nickel oder Eisen.
Der Katalysator wird in suspendierter oder fester Form oder in Form
einer Lösung eingesetzt. Bevorzugt werden gelöste Katalysatoren bzw. Katalysatorsuspensionen benutzt. Bei der Verwendung von
suspendierten Katalysatoren bestehen die Flüssigkeiten im wesentlichen aus den Einsatzmaterialien bzw. den Reaktionsprodukten. Feste
Katalysatoren werden bevorzugt als Trägerkatalysatoren unter Verwendung der üblichen Trägermaterialien, wie z.B. Aktivkohle, Silicagel,
Silikaten oder Aluminiumoxiden hergestellt.
Die -Konzentration an den obengenannten Edelmetallen im Katalysator
sehwankt im allgemeinen zwischen 0,0001 und 10 Gewichtsprozent. ■ '
Die bevorzugten Konzentrationen liegen zwischen 0,001 und 1 Gew.-5ε.
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Bei gelösten und suspendierten Katalysatoren werden dabei im allgemeinen
niedrige Konzentrationen technisch sinnvoll sein und bei den Trägerkontakten führen meist die höheren Konzentrationen zur wirtschaftlichsten
Verfahrensausgestaltung. Die Konzentration der Jodkomponenten im Kontakt schwankt ebenfalls in breiten Grenzen. Die
optimale Konzentration wird nicht nur von den Edelmetallkomponenten, sondern häufig auch stark von den jeweiligen übrigen Reaktionspartnern bestimmt. Im allgemeinen liegen die Konzentrationen im
Bereich von 0,01 bis 20 Gew.-%3 bevorzugt jedoch bei 0,1 bis 10
Gew.-%. Bei niedrigen Reaktionstemperaturen sind hohe Konzentrationen
meist sinnvoll, während bei hohen Reaktionstemperaturen im allgemeinen niedrige Konzentrationen zur wirtschaftlichsten Verfahrensgestaltung
führen.
Für Carbonylierungsreaktionen wurden zwar schon häufig katalysatorkompositionen
beschrieben, die mit den hier angegebenen eine gew.isse Ähnlichkeit haben. Die erfindungsgemäße Herstellung von Essigsäureanhydrid
bei Drücken unter 500 bar aus Methylacetat und Kohlenoxid in hoher Selektivität und mit hohen Umsätzen ist jedoch bisher
nicht beschrieben worden. Es ist bekannt, daß mit Hilfe derartiger
Katalysatoren aus Alkoholen und Kohlenoxid Carbonsäuren - und dabei speziell Essigsäure aus Methanol und Kohlenoxid - hergestellt
werden können. Bei der entsprechenden Herstellung von Essigsäure aus Methanol und Kohlenoxid ist zudem bekannt, daß in den Reaktionsgemischen
hohe Konzentrationen an Methylacetat vorliegen und daß dabei die Reaktion in hoher Selektivität zur Essigsäure geleitet
wird.
Demzufolge ist es überraschend, daß unter den Bedingungen des vorliegenden
Verfahrens Essigsäureanhydrid in hoher Selektivität gewonnen .wird.
Weiterhin ist bekannt, daß allgemein bei Carbonylierungsreaktionen
mit Katalysatoren, die den erfindungsgemäßen ähnlich sind, die Gegenwart größerer Mengen an Wasser erforderlich oder sehr günstig
ist.
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Demgegenüber ist es überraschend, daß unter den erfindurigsgemäßen
Reaktionsbedingungen, d.h. auch in Abv:esenheit nennenswerter Wassermengen,
die Reaktion schnell abläuft.
Im einzelnen läßt sich das Verfahren sowohl kontinuierlich als auch
diskontinuierlich ausgestalten. Vorzugsweise wird man jedoch bei der großtechnischen Ausgestaltung die Reaktion kontinuierlich führen.
Bei der kontinuierlichen Reaktionsführung unter Verwendung von flüssigen bzw. suspendierten Kontakten besteht der Reaktor z.B.
aus einem senkrecht stehenden Rohr, das entweder als Blasen-Reaktor oder als Rieselphasen-Reaktor betrieben wird. Durch diesen Reaktor
werden Kohlenoxid und Methylacetat geleitet. Die Aufarbeitung der Reaktionsprodukte erfolgt z.B. durch Kondensation und anschließende
Destillation. Die unumgesetzten Ausgangsstoffe sowie der bei der
Aufarbeitung im allgemeinen teilweise als Kolonnensumpf und teilweise als Leichtsieder anfallende ausgetragene Katalysator werden
in den Reaktor zurückgeführt.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Essigsäureanhydrid
eignet sich für alle bekannten Anwendungsgebiete, z.B. für Acetylierungsreaktionen oder zur Umsetzung mit Alkoholen zu Essigsäureestern.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auch auf die Herstellung •anderer Anhydride übertragen. So kann z.B. aus Äthylacetat und
Kohlenoxid das gemischte Anhydrid von Essigsäure und Propionsäure gewonnen werden oder aus Propionsäureäthylester und Kohlenoxid das
Propionsäureanhydrid.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird, insbesondere bezüglich der Herstellung und Wirksamkeit der Katalysatoren, durch folgende
Beispiele veranschaulicht.
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Ein 200 ml Rührautoklav wird mit folgenden Substanzen beschickt:
50 g Methylacetat
5 g Methyljodid
50 mg Rh Cl, . 3H2O
200 mg P (CgHj-),
Nach dem Aufheizen auf l40°C wird solange Kohlenoxid eingeleitet,
bis der Druck 80 bar beträgt. Danach wird die Temperatur auf l60°C gesteigert und drei Stunden lang soviel Kohlenoxid nachdosiert,
daß ein Druck "von 80 bar erhalten bleibt. Dann wird der Autoklav abgekühlt und entspannt. Es werden ca. 60 g eines flüssigen Gemisches
mit einem Essigsäureanhydridgehalt von ca. 27 % erhalten.
An weiteren Produkten werden im wesentlichen noch ca. 2 % Essigsäure festgestellt. Das Gemisch wird durch Vakuumdestillation bei
20 Torr und einer Heizbadtemperatur von 80 C bis auf ca. 7 g Rückstand eingeengt. Dieser flüssige Rückstand enthält noch. ca.
70 Gew.-$ Essigsäureanhydr-id und dient als Katalysator in Beispiel
Das Destillat der Vakuumdestillation wird bei Normaldruck einer fraktionierten Destillation unterworfen. Dabei werden erhalten:
ca. 3 g Methyljodid (Kp. „,-n : 42°C), ca. 35 g Methylacetat
g0
(Kp. 7g0 : 570C), ca. 1 g Essigsäure (Kp. „g0 : 118°C) und ca. 11 g
(Kp. 7g0 : 570C), ca. 1 g Essigsäure (Kp. „g0 : 118°C) und ca. 11 g
Essigsäureanhydrid (Kp. 6Q : 139 bis l40°C).
Ein 200 ml Rührautoklav wird mit folgenden Substanzen beschickt:
50 g Methylacetat 3 g Methyljodid 7 g Destillationsrückstand aus Beispiel 1
Nach dem Aufheizen auf 1*JO°C -wird solange Kohlenoxid eingeleitet,
bis der Druck 80 bar beträgt. Danach wird die Temperatur auf l60°C gesteigert und drei Stunden lang soviel Kohlenoxid nachdosiert,
daß ein Druck von 80 bar erhalten bleibt. Dann wird der Autoklav
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ο.
abgekühlt und über eine auf -78 C gehaltene Kondensationsfalle entspannt. Das Abgas besteht zu über 99 Vol.-? aus Kohlenoxid. ■
Es werden ca. 64 g eines flüssigen Gemisches mit einem Essigsäureanhydridgehalt
von ca. 30 ? erhalten. Bei der destillativen Aufarbeitung "unter Normaldruck werden zurückgewonnen: ca. 2,5g Methyljodid
und ca. 38 g Methylacetat. An Produkten werden abdestilliert: ca. 1 g Essigsäure und ca. 12 g Essigsäureanhydrid. Es verbleiben
ca. 7,5 g Sumpfprodukt, das zu ca. 70 Gew.-? aus Essigsäureanhydrid
besteht. Dieses Sumpfprodukt kann erneut als Katalysatorkomponente
eingesetzt werden.
Analog zu Beispiel 1 werden weitere Beispiele unter Variation einzelner Katalysatorbestandteile durchgeführt. Aus Beispiel 1
werden beibehalten: die eingesetzte Menge an Methylacetat (50 g), die eingesetzte Menge an Methyljodid (5 g), die Reaktionstemperatur
(16O0C), der Reaktionsdruck (80 bar) und die Reaktionszeit ( 3 Std.),
Die Variation am Katalysator sowie die erhaltenen Mengen an Essigsäureanhydrid
können der folgenden Zusammenstellung entnommen werden,
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Katalysator
10 11 12
Edelmetall
80 mg RhCl,
25 mg RhCl, . 3H0O
σ 3 d
200 mg Rh(NH3J5Cl3
200 mg Rhß»(CgH5)JP2 COCl
200 mg Pd(OAc)2
200 mg Raney-Pd
200 mg PtCl11
200 mg IrCl3
200 mg RuCl-. . 3Ho0
200 mg Promotor
Essigsäureanhydrid (g)
10
.200 mg Co(OAc)2 15
mg P (C3Hg)2
mg P (C3Hg)2
11
mg P (CgH ) 6
cn O CO
Die in der Zusammenstellung enthaltene Mengenangabe für Essigsäureanhydrid
bezieht sich auf die Menge,die bei vollständiger Aufarbeitung der Reaktionsprodukte gewonnen wurde, d.h. auf eine
Rückführung von Katalysatorbestandteilen in Essigsäureanhydrid-Lösung - gemäß den Beispielen 1 und 2 - wurde verzichtet.
Die Selektivität der Reaktion lag bei allen Versuchen über 90 %.
Das Haupt-Nebenprodukt ist Essigsäure.
Dieses Beispiel erläutert die Wirkung der Anwesenheit von Wasserstoff.
Ein 200 ml Rührautoklav wird mit folgenden Substanzen beschickt:
50 g Methylacetat
5 g Methyljodid
80 mg RhCl3 . 3H3O
80 mg P (C6H5)3
Es wird folgendermaßen fortgefahren:
a. Nach dem Aufheizen auf l80°C wird solange Kohlenoxid zugegeben,
bis der Druck80 bar beträgt. Durch ständiges Nachdosieren von Kohlenoxid wird der Druck auf 80 bar gehalten. Nach drei Stunden
wird der Autoklav abgekühlt und entspannt. Das Entspannungsgas
weist einen Kohlendioxid-Gehalt von ca. 1 % auf. Im Autoklav · verbleiben ca. 60 g einer dunklen, von feinen Rußpartikeln
durchsetzten Flüssigkeit. Sie enthält ca. 25 % Essigsäureanhydrid
und ca.- 1 % Essigsäure.
b. Vor dem Aufheizen auf I80 C wird -soviel Wasserstoff eingeleitet,
bis sich ein Druck von 10 bar einstellt. Nach dem Aufheizen auf 180 C wird mit Kohlenoxid ein Druck von 80 bar eingestellt«
'Durch ständiges Nachdosieren von Kohlenoxid wird der Druck auf 80 bar gehalten. Nach drei Stunden wird der Autoklav abgekühlt
und entspannt. Im Entspannungsgas liegt der Kohlendioxid-Gehalt unter 0,1 %. Im Autoklav verbleiben ca. 6l9einer zwar dunklen,
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aber von Rußpartikeln völlig freien Flüssigkeit. <Sie enthält ca. 19 % Essigsäureanhydrid und ca. 12 % Essigsäure.
Ein 200 ml Rührautoklav wird mit folgenden Substanzen beschickt:
Methylacetat
Methyljodid/Methanol im Gewichtsverhältnis 82:18
(Azeotrop)
Jod
RhCl · 3H2O
P W3
Nach dem Aufheizen auf l60°C wird der Druck mit Kohlenoxid auf 150 bar gebracht. Durch ständiges Nachdosieren von Kohlenoxid wird
der Druck fünf Stunden lang auf I50 bar gehalten. Danach wird der
Autoklav abgekühlt und entspannt. Es werden ca. 60 g eines flüssigen Reaktionsgemisches erhalten, das 12 % Essigsäure und ca. 35 %
Essigsäureanhydrid enthält. Durch fraktionierte Destillation werden 30 g Methylacetat zurückgewonnen. An Produkten wurden 6,5 g Essigsäure
(Kp. J(Tq' 1180C) und 15 g Essigsäureanhydrid (Kp. 7gQ: 139
30 | g |
20 | S |
1 | g |
200 | mg |
200 | mg |
bis 1^0 C) durch Destillation gewonnen. Es verbleiben ca. 8 g eines
flüssigen Destillationsrückstands,der zu etwa 60 Gew.-% aus
Essigsäureanhydrid besteht. Dieser Destillationsrückstand dient als Katalysator für die Durchführung der Reaktion in Beispiel
Ein 200 ml.Rührautoklav wird mit folgenden Substanzen beschickt:
30 g Methylacetat
20 g Methylacetat/Methanol im Gewichtsverhältnis 82:18
(Azeotrop) ' 8 g Destillationsrückstand aus Beispiel I^
Nach dem Aufheizen auf l60°C wird der Druck mit Kohlenoxid auf 150 bar gebracht und fünf Stunden lang auf diesem Druck gehalten.
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Danach wird der Autoklav abgekühlt und entspannt. Es werden ca. 67 g
eines flüssigen Reaktionsgemisches erhalten. Durch Destillation werden ca. 30 g Methylacetat zurückgewonnen und danach werden 7 g
Essigsäure (Kp. 7gQ: ll8°C) und 20 g Essigsäureanhydrid
(Kp. 7gQ: 139 bis 14O0C) aus dem Reaktionsgenisch abdestilliert.
Der verbleibende Destillationsrückstand von 9 bis 10 g enthält noch ca. 60 % Essigsäureanhydrid. Er kann als Katalysator für die erneute
Herstellung von Essigsäureanhydrid und Essigsäure eingesetzt werden.
250 ml Aktivkohle einer Korngröße von 6 bis 8 mm werden mit einer
wäßrigen Lösung getränkt, die 0,5 g Rh Cl-, . 3 H3O sowie 1 g KJ
enthält. Die imprägnierte Kohle wird dann im Stickstoffstrom bei
60 C bis zur Gewichtskonstanz getrocknet.
Der so hergestellte Trägerkontakt wird in einen Reaktor gefüllt,
der'aus einem Stahlrohr von 25 mm Durchmesser und 75O mm Länge
besteht. Bei einem Druck von 10 bar 'wird über den Kontakt pro Stunde
ein ca. l60°C heißes Gasgemisch aus 100 Nl CO, 20 Nl Methylacetat und 1 Nl Methyljodid geleitet. Es findet eine exotherme Reaktion
statt. Zur Aufrechterhaltung einer Reaktionstemperatur von I60 C wird der Reaktor deshalb gekühlt.
Das den Reaktor verlassende Gasgemisch wird bei ca. 10 bar auf ca.
25 C abgekühlt. Dabei fallen pro Stunde ca. 70 g einer Flüssigkeit an, die neben ca. 3 g Methyljodid und ca. 60 g Methylacetat noch
ca. 6g Essigsäureanhydrid enthält.
Die bei 25°C nicht kondensierbare Gasphase besteht,zu über 90 Vol.-#
aus Kohlenoxid. Daneben enthält sie im wesentlichen nur noch Methyljodid und Methylacetat. Die Flüssigkeit wird durch Destillation
bei Normaldruck aufgearbeitet.
Die nicht kondensierbare Gasphase sowie die zurückgewonnenen Mengen ·
an Methylacetat und Methyljodid werden in den Reaktor zurückgeführt.
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Der Verbrauch an Methylacetat und Kohlenoxid wird durch Frisch-Substanzen
ergänzt, so daß die oben angeführten Mengen der Einsatzstoffe erhalten bleiben. Methyljodid braucht nur in sehr geringfügiger
Menge, d.h. zu weniger als 0,1 Nl/h, ergänzt werden.
Die Selektivität der Essigsäureanhydrid-Bildung liegt bei 90 %
bezogen auf Methylacetat und Kohlenoxid. Das Hauptnebenprodukt ist Essigsäure.
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Claims (1)
- HOE 74/F 315PatentanspruchVerfahren zur Herstellung von Essigsäureanhydrid aus Essigsäuremethylester und Kohlenmonoxid, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktionspartner bei Drücken von 1 bis 500 bar und Temperaturen von •50 bis 25O°C über Katalysatoren leitet, die Edelmetalle der 8. Nebengruppe des Periodensystems oder deren Verbindungen*sowie Jod und/oder Jodverbindungen enthalten.609818/1113
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