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Tennisschlägerbespannung Die Erfindung betrifft eine Tennisschlägerbespannung.
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Während es bisher üblich war, Tennisschläger mit Darm-Saiten zu bespannen,
wurde infolge der zunehmenden Verknappung des Darmrohstoffs und des damit verbunden
ständigen Preisanstiegs der Tennis-Darmsaiten in neuerer Zeit dazu übergegangen,
Kunststoffsaiten für die Bespannung von Tennisschlägern zu verwenden. Die Darmsaiten
unterliegen einem relativ hohen Verschleiß, der insbesondere bei dünnen Darmsaiten
noch stark zunimmt. Dies führt dazu, daß eine
Darmsaitenbespannung
bei häufiger Benutzung, wie dies bei Spitzenspielern und Tennislehrern der Fall
ist, nach spätestens acht bis vierzehn Tagen erneuert werden muß. Kunststoffsaiten,
die aus Nylon oder einem ähnlichen Material hergestellt sind, besitzen dagegen eine
erheblich längere Lebensdauer und sind außerdem wesentlich billiger. Der Nachteil
der Kunststoff saiten besteht darin, daß sie wesentlich weniger elastisch sind als
Natürdarmsaiten. Die Verwendung von Kunststoff saiten führt daher zu einer höheren
Beanspruchung der Armmuskulatur, der Sehnen und Bänder, was nicht selten zu Schädigungen
führt, die unter dem Namen "Tennisarm bekannt sind. Dieser Nachteil der Kunststoffsaiten
überwiegt die mit der Kurzlebigkeit der Darmsaiten verbundenen Nachteile so stark,
daß praktisch alle Spieler, die diesen Sport regelmäßig ausüben, trotz der damit
verbundenen hohen Kosten eine Darmsaitenbespannung vorziehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tennisschlägerbespannung
zu schaffen, dieeinerseits die vorteilhaften Elastizitätseigenschaften einer Darmsaitenbespannung
aufweist, die andererseits aber nicht so kostspielig ist wie eine herkömmliche Darmsaitenbespannung.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Tennisschlägerbespannung
in den Randbereichen aus Kunststoffsaiten und im mittleren Bereich aus Darmsaiten
besteht.
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Da in der Regel der Ball mit dem mittleren Bereich der Schlägerbespannung
gespiegelt wird, sind die Elastizitätseigenschaften dieses mittleren Bereichs für
die Beanspruchung des Armes des Spielers ausschlaggebend. Bei der erfindungsgemäßen
Bespannung besteht dieser mittlere Bereich aus Darmsaiten mit ihrer höheren Elastizität,
so daß die Beanspruchung des Armes des Spielers im wesentlichen die gleiche ist,
wie bei einer reinen Darmsaitenbespannung. Die
Kunststoffsaitenbespannung
in den Randbereichen hat auf diese Elastizitätseigenschaften praktisch keinen Einfluß.
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Mit dem erfindungsgemäß bespannten Schläger ist daher auch ein ebenso
gefühlvolles Spiel möglich, wie es für eine Darmsaitenbespannung typisch ist. Andererseits
werden durch die Verwendung von Kunststoffsaiten in den Randbereichen die Kosten
der gesamten Bespannung erheblich gesenkt. Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus,
daß bei einem Verschleiß der Darmsaiten nicht die gesamte Bespannung erneuert werden
muß, da es infolge der längeren Lebensdauer der Kunststoff saiten im allgemeinen
ausreicht, die Darmbesaitung des mittleren Bereichs zu erneuern. Die Erneuerung
der Bespannung wird dadurch ebenfalls wesentlich billiger.
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Da bei einer Neubespannung im allgemeinen nur der mittlere, mit Darmsaiten
bespannte Bereich erneuert werden muß, sind auch die Montagekosten für die Erneuerung
geringer.
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Als optimaler Kompromiß zwischen den verringerten Kosten durch die
Kunststoffbespannung und der für die guten Spieleigenschaften erforderlichen Größe
des mittleren, mit Darmsaiten bespannten Bereichs hat sich eine Bespannung erbsen,
bei welcher bei der Längsbespannung links und rechts jeweils fünf Kunststof-fsaiten
und bei der Querbespannung oben und unten jeweils fünf bis sechs Kunststoffsaiten
vorgesehen sind, während die restliche Bespannung aus Darmsaiten besteht. Bei dieser
Ausgestaltung der Bespannung sind die spieleigenschaften und die Beanspruchung des
Armes des Spielers gegenüber einer reinen Darmsaitenbespannung kaum verändert, während
nur noch etwas mehr als die Hälfte der verwendeten Saiten Darmsaiten sind. Bei den
derzeitigen Kosten für Kunststoff- und Darmsaiten ergibt sich bei dieser Bespannung
ein Kaufpreis der nur etwa 2/3 des Kaufpreises einer reinen Darmsaitenbespannung
beträgt.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besteht die Kunststoffbespannung
aus einer einzigen ununterbrochenen
Saite. Dies ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn diese Kunststoffbespannung bereits bei. der Herstellung des
Schlägers montiert wird, da im großindustriellen Rahmen eine solche Bespannung mit
Maschinen in wesentlich rationellerer Weise montiert werden kann, und da durch die
Verwendung von Kunststoffsaiten auf der Basis von Meterware eine weitere Verringerung
der Herstellungskosten möglich ist.
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Ein weiterer Vorteil kann erhalten werden, wenn auch die Darmbespannung
aus einer einzigen ununterbrochenen Saite besteht. Diese Darmsaite kann dann anschließend
an die Kunststoffsaite ebenfalls einem Stück montiert werden.
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Dadurch wird nicht nur die Montage vereinfacht, da wesentlich weniger
Verknotungen erforderlich sind, sondern es werden insbesondere auch die Spieleigenschaften
des Schlägers verbessert, da die Darmsaitenbespannung in allen Bereichen die gleiche
Elastizität aufweist.
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Bei der Verwendung einer einzigen ununterbrochenen Kunststoffsaite
und/oder einer einzigen ununterbrochenen Darmsaite ist es zweckmäßig, wenn an der
-Außenseite des Schlägerrahmens zusätzliche vertiefte Rillen vorgesehen sind, die
die Saite/Saiten an den Übergangsstellen von der Längs- zur Querbespannung und umgekehrt
aufnehmen. Durch diese zusätzlichen Rillen, die z.B. in den Rahmen eingefräst werden,
sind die Saiten auch an diesen Übergangsstellen in den Schlägerrahmen eingesenkt,
so daß sie vor Beschädigungen geschützt sind, wenn der Schläger z.B. mit dem Boden
in Berührung kommt. Außerdem werden bei diesen eingefrästen Rillen die Kanten der
Durchbohrungen des Schlägerrahmens abgerundet, so daß die Saiten auch durch diese
Kanten nicht beschädigt werden. Solche eingefrästen Rillen sind bei Tennisschlägern
für die herkömmliche Bespannung üblich, so daß für die erfindungsgemäße Bespannung
aus einer einzigen Saite nur an diesen Übergangsstellen zusätzliche Rillen eingefräst
werden müssen. Im allgemeinen sind solche
zusätzliche vertiefte
Rillen nur an den Übergangsstellen in oberen und den seitlichen Teilen des Rahmens
vorgesehen, da nur diese Teile während des Spiels mit dem Boden in Berührung kommen
können. Üblicherweise sind auch bei den Schlägern für die herkömmliche Bespannung
nur in diesen Teilen des Rahmens vertiefte Rillen für die Aufnahme der Saiten vorgesehen.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1
einen Tennisschläger, der in der erfindungsgemäßen Weise bespannt ist; Fig. 2 schematisch
die Bespannung der Randbereiche des Schlägers mit einer einzigen ununterbrochenen
Kunststoffsaite; Fig. 3 schematisch die Bespannung des mittleren Bereiches des Schlägers
mit einer einzigen ununterbrochenen Darmsaite; und Fig. 4 eine Seitenansicht des
Schlägers der Fig. 1 von der rechten Seite gesehen.
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Der in Fig. 1 dargestellte Tennisschläger besteht in herkömmlicher
Weise aus einem ovalen Rahmen 10, der an einem Griff 12 befestigt ist. Der Griff,
12 teilt sich an seinem oberen Ende in einzelne Schichten, die den Rahmen 10 zu
dessen Befestigung teilweise umschließen und mit ihm verbunden sind, was zu der
mit 14 bezeichneten Verdickung des Rahmens im unteren Bereich führt.
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Wie Fig. 4 zeigt, führen in radialer Richtung Bohrungen 16 und 18
durch den Rahmen 10. Durch diese Bohrungen werden die
Saiten der
Bespannung gezogen. Diejenigen der Bohrungen 18, zwischen denen bei der herkömmlichen
Bespannungsweise die Saiten auf der Außenseite des Rahmens 10 verlaufen, sind durch
vertiefte Rillen 20 verbunden, wie dies üblich ist.
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Die vertieften Rillen 20 dienen dazu, die Saiten auf zu nehmen, um
sie vor Beschädigungen zu schützen, insbesondere wenn der Schläger unbeabsichtigt
mit dem Boden in Berührung kommt. Bei den Bohrungen 16 sind keine solchen Vertieften
Rillen vorgesehen, da sich diese Bohrungen 16 in dem verdickten unteren Teil 14
des Rahmens befinden, der mit dem Boden nicht in Berührung kommen kann.
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Die erfindungsgemäße Bespannung besteht, wie Fig. 1 zeigt, aus Kunststoffsaiten
22 in den Randbereichen und aus Darmsaiten 24 in dem mittleren Bereich. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel sind rechts und links, sowie oben und unten jeweils fünf Kunststoffsaiten
22 gespannt, hrend in Längsrichtung in der Mitte 8 Darmsaiten 24 und in Querrichtung
in der Mitte 10 Darmsaiten 24 gespannt sind, Dadurch ergibt sich in der Mitte des
Schlägers ein rechteckiger Bereich, der eine reine Darmsaitenbespannung aufweist.
Die Randbereiche bestehen teilweise aus einer gemischten Darmsaiten-Kunststoffsaiten-Bespannung
und teilweise aus einer reinen Kunststoffsaitenbespannung.
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In Fig. 2 ist schematisch dargestellt, wie erfindungsgemäß eine einzige
ununterbrochene Kunststoff saite für die Bespannung der Randbereiche montiert wird.
Vom Punkt 26 ausgehend wird zunächst die Längsbespannung der linken Saite eingezogen,
an der Stelle 28 erfolgt dann der Übergang von der Längsbespannung zu der Querbespannung
im unteren Randbereich, Nach Beendigung der Querbespannung im unteren Randbereich
erfolgt an der Stelle 30 der Übergang zur Längsbespannung des rechten Randbereichs.
Von dem rechten Randbereich wird die Saite an der Übergangsstelle 32 zu der
Querbespannung
des oberen Randbereichs umgelenkt. Am Punkt 34 ist die gesamte Kunststoffbespannung
des Randbereichs beendet.
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B-is aufdie Übergangsstellen 28, 30 und 32 von der Längsbespannung
zu der Querbespannung und umgekehrt entspricht die Bespannungsweise der herkömmlichen
Bespannung, so daß die vertieften Rillen 20 eines herkömmlichen Tennisschlägers
auch zur Aufnahme der erfindungsgemäß gespannten Saite 22 verwendbar sind. Lediglich
für die an diesen Übergangsstellen auf der Außenseite des Rahmens verlaufenden Teile
der Kunststoffsaite 22 sind bei einem herkömmlichen Schläger keine vertieften Rillen
vorgesehen. Um auch diese Teile der Saite vor Beschädigungen zu schützen, ist daher
an der der Übergangsstelle 32 entsprechenden Stelle des Rahmens eine zusätzliche
vertiefte Rille 36 eingefräst. Die Übergangsstellen 28 und 30 liegen in dem verdickten
unteren Teil 14 des Rahmens, an dem kein besonderer Schutz für die auf der Außenseite
des Rahmens liegenden Teile der Saite erforderlich ist. Für diese Übergangsstellen
28 und 30 sind daher keine zusätzlichen vertieften Rillen vorgesehen. Da die Verknotung
des S-aitenanfangs und des Saitenendes üblicherweise auf der Innenseite des Schlägers
10 erfolgt, sind die bei 26 und 34 aus dem Rahmen nach außen tretenden Saitenenden
durch die folgende Bohrung 18 wieder nach innen geführt und dort verknotet. Aus
diesem Grunde ist auch zwischen den Punkten 26 und 34 eine zusätzliche vertiefte
Rille eingefräst.
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In Fig. 3 ist in entsprechender Weise schematisch dargestellt, wie
die Darmbesaitung für den mittleren Bereich der Bespannung bei der Verwendung einer
einzigen ununterbrochenen Darmsaite montiert ist. Z.B. vom Punkt 38 ausgehend erfolgt
zunächst die Längsbespannung des mittleren Bereiches, worauf bei 40 der Übergang
der Querbespannung erfolgt. Am Punkt 42 ist auch die Querbespannung des mittleren
Bereiches beendet. -Da
sqwohl der Punkt 38 als auch die Übergangsstelle
40 sich in dem unteren Bereich des Schlägerrahmens befinden, ist für diese eine
zusätzliche vertiefte Rille nicht erforderlich.
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Da das Ende der Darmsaite 24 am Punkt 42 ebenfalls wieder auf die
Schlägerinnenseite geführt werden muß, um dort~verknotet zu werden, ist für die
Aufnahme dieses Endes der Darmsaite eine vertiefte Rille erforderlich. Es kann jedoch
zu diesem Zweck eine in diesem Bereich des Schlägers ohnehin vorhandene Rille ausgenützt
werden, so daß für die Darmsaitenbespannung des mittleren Bereichs bei der erfindungsgemäßen
Bespannungsweise keine zusätzlichen Rillen eingefräst werden müssen.