DE2447670A1 - Verfahren zum selektiven aetzen anorganischer oxyde - Google Patents
Verfahren zum selektiven aetzen anorganischer oxydeInfo
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Description
BLUMBACH · VV^GFR · BEfRCSCN & KRAMER
PATENTANWÄLTE IN WIESBADEN UND MÜNCHEN
DlPL -ING P G BLUMBACH - DiPL-PHYS. DB. W. WESER ■ DtPL-IHG. DR. JUR. P. BERGEN DIPL-ING. R. KRAMER
62 WIESBADEN - SONNENBERGER STRASSE 43 ■ TEL. (06121) 542?«. 561993 MÖNCHEN
WESTEFiK ELECTRIC COMPANY, Erdman 9-5
INCORPORATED
195 Broadway,
New York, New York 10007* USA
195 Broadway,
New York, New York 10007* USA
Verfahren zum selektiven Ätzen anorganischer Oxyde
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum selektiven Ätzen exponierter Gebiete eines anorganischen Oxyds auf
einem Substrat» bei dem das Substrat mit einer Fluorid-Ätzlösung ausreichend lange in Berülirang gebracht wird,
um das Oxyd in den exponierten Gebieten zu entfernen.
Bei der Herstellung von Halbleiterbauelementen ist es üblich,
eine Schicht aus einem anorganischen Oxyd, insbesondere Siliciumoxyd, als Maskier- oder Schutzmedium zu
verwenden. Es ist gleichfalls üblich, bei der Herstellung von Schichtelektroden oder Verbindungsleitern an sich reaktionsfreudige
Metalle, wie Titan, zu verwenden. So wird beispielsweise Titan verbreitet als eine haftungsvermittelnde
Schicht zum haftenden Aufbringen von Goldelektroden oder - leitern
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auf dem darunterliegenden Material, üblicherweise mit einer Sperrschicht aus Platin oder Palladium zv/isehen
dem Titan und dem Gold,
Bei der Verarbeitung solcher Vorrichtungen ist es im allgemeinen notwendige das Oxyd durch eine Ätzbehandlung
zu entfernen. Die zu diesem Zweck üblicherweise benutzten
Ätzmittel neigen dazu, die Aktivmetallschicht anzugreifen,
wodurch unerwünschte und häufig schädliche Hinterschneidungen der Elektroden oder Leiter auftreten,
Demgemäß ist es Aufgabe der Erfindung* ein Ätzmittel für
Oxyde bereitzustellen, dessen Angriff aber an solchen Metallen, wie Titan, blockiert ist.
Kurzgesprochen enthält das erfindungsgemäße Ätzmittel
4 funktioneile Komponenten. Diese Komponenten sind a) ein gepuffertes Ätzmittel für das Oxyd, b) ein Oxydationsmittel
zur Unterdrückung von WasserStoffgasbildung, c) ein Tetrazolium-Salz (tetrazolium salt), das als ein reaktiver
Inhibitor dahingehend wirksam ist, die elektrochemische Korrosion von Aluminium, Nickel, Titan oder analoger
Metalle in Fluorid-Lösungen zu unterdrücken, wenn diese sich in Kontakt mit Edelmetallen oder Silicium befinden, und d)
ein organisches Lösungsmittel, das die Löslichkeit des
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Inhibitors erhöht und/oder stabilisiert, um so eine Reservekapazität
für die Inhibitierung oberhalb der Schwellenwert-Erfordernisse zu ermöglichen.
Für praktische 'Zwecke wird das Ätzmittel hergestellt durch Mischen einer Vorratslösung, die eine gepufferte Fluorwasserstoff
säurelösung, das Oxydationsmittel, das wasserlösliche
organische Lösungsmittel und ein Tetrazolium-Salz der allgemeinen
Formel
//N-N- C6Ht
X'
C6H5 - C I
* 'N = N-C6H
enthält, wobei X ein Halogenatom ist, das aus der aus Brom, Chlor, Fluor und Jod bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
Die beschriebenen TetrQzolium-Salze sind in wässriger Lösung
vollständig ionisiert, und das Cation ist vorzugsweise an kathodischen Stellen absorbiert, d. h. an jenen Gebieten
auf der Metallisierung und dem leitenden Halbleitersubstrat, die durch Potentiale negativ aufgeladen worden sind, wie diese
durch Kontaktpotentiale infolge galvanischer Wechselwirkungen, z. B. durch pn-Ubergänge, Korrosionszellenströme usw. entstanden
sind. Von den absorbierten Tetrazolium-Cationen wurde gefunden, daß sie die Korrosion von Titan in saurer Lösung durch Anheben
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des Wasserstoffentladungspotentials und durch physikalischmechanisches
Behindern der elektrochemischen Oberflächenreaktionen, die die Korrosion verstärken, blockieren. Die
neuartige Eigenschaft der Tetrazolium-Salze, die sie gegenüber
anderen organischen Inhibitoren überlegen machen, ist die Fähigkeit, von Elektronen reduziert zu werden, die während
einer Metallauflösung (siehe die nachstehende Gleichung) erzeugt werden, was in der Bildung eines gefärbten, Ätzmittelunlöslichen Formazan-Farbstoffes resultiert, der die für
verstärkte Korrosion verantwortlichen kathodische Stellen abdeckt.
- C6H5
^NN C6H5
- C i D D + 2 Elektronen
\ N
X
H
H
CH *N - N
b ^
b ^
= N+ - C6H5 + ζ fro-üonen
H
*N - N - C6H
= N - C6H5
Ein besonders brauchbares Tetrazoliurn-Salz zur Durchführung
der Erfindung ist
N-N- C6H5
C6H5 - C I b ^
5 N = N+- C6H5
Cl"
(2,3,5 -Triphenyltetrazoliumchlorid)
(2,3,5 -Triphenyltetrazoliumchlorid)
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Es versteht sich, daß das ausgewählte Tetrazolium-Salz von ausreichender Löslichkeit für die oxydierte Form der
Verbindung im gepufferten Oxyd-Ätzmittel sein muß, um eine konstant verfügbare Quelle für den Farbstoff zwecks
Beschichtung der aktiven Metalloberflächen aufrechtzuerhalten. Gleichfalls einleuchtend dürfte der Umstand sein, daß die
Tendenz von exponiertem Silicium, den reduzierten Formazan-Farbstoff als Belag auf dem Silicium auszufällen, einen Überschußbetrag
von in der Lösung verfügbarem Tetrazolium-Salz vorschreibt. Für praktische Zwecke wird das Tetrazoliura-Salz
der Lösung als eine Vorratslösung einer Konzentration von ungefähr 0,04 Gewichtsprozent in einer Menge beigegeben,
die zwischen 0,02 bis 0,05 Volumprozent, bezogen auf das Gesamtvolumen der Lösung, reicht.
Wie angegeben, umfaßt die gepufferte Ätzmittelvorratslösung
vorzugsweise ein Fluorid-Ätzmittel. Solche Zusammensetzungen sind leicht im Handel erhältlich und enthalten typischerweise
50 bis 60 Gewichtsprozent eines monobasischen Fluorides, vorzugsweise Ammoniumfluorid, 6,5 bis 7,5 Gewichtsprozent Fluorwasserstoffsäure,
Rest Wasser-, Es leuchtet ein, daß die oben angegebenen Bereiche von Erwägungen diktiert sind, die sich
auf die erforderliche Stabilität sowie auf die Größe der Siliciumdioxyd-Ätzgeschwindigkeit beziehen. Das zur Verwendung
bei der Vorratslösung ausgewählte Oxydationsmittel ist Wasserstoffperoxyd.
Obgleich verschiedene Oxydationsmittel leicht
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verfügbar sind, haben Untersuhungen ergeben, daß Wasserstoffperoxyd
das einzige befriedigende Oxydationsmittel ist, das sich für wirkungsvollen Niederschlag des Formazan-Farbstoffs
auf den Metalloberflächen eignet. Das Peroxyd wird (ausgehend von einer 30%igen Lösung) in einer Menge von 1,0 bis 3fO
Volumprozent , bezogen auf das Volumen der Gesarntlösung, zugesetzt, wobei die Grenzen von der Menge diktiert sind,
die zur Verhinderung von Wasserstoffentwicklung an der Metalloberfläche erforderlich ist.
Das ausgewählte Lösungsmittel kann unter den zahlreichen handelsüblich
erhältlichen wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln ausgewählt werden, die in der Lage sind, ein Tetrazolium-Salz
aufzulösen. Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid und Methanol
sind besonders gut für diesen Zweck geeignet. Die Lösungsmittel werden in einer Menge von 8 bis 10 Volumprozent bezogen auf das
Gesamtvolumen der Lösung verwendet, wobei dieser Bereich von der Lösungsmittelkonzentration diktiert ist, die zum Aufrechterhalten
der- Löslichkeit des Tetrazolium-Salzes bei einem vernünftigen Wert, vorzugsweise bei etwa 0,05 Prozent, erforderlich
ist, ohne daß dabei die Ätzgeschwindigkeit einer thermisch gewachsenen SiO«-Schicht übermäßig reduziert wird. Gewöhnlich
sind Ätzgeschwindigkeiten von wenigstens 800 A/min bevorzugt, obgleich niedrigere Ätzgeschwindigkeiten in Kauf genommen werden
können, wenn dieses vom wirtschaftlichen Standpunkt her gesehen
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nicht ins Gewicht fällt. Für niedrigere Ätzgeschwindigkeiten
kann Wasser als das Lösungsmittel benutzt werden.
Zur Durchführung des vorliegenden Verfahrens wird eine Vorratslösung
hergestellt, die Triphenyltetrazoliumchlorid als das gepufferte Oxyd-Ätzmittel und ein organisches Lösungsmittel
enthält. Unmittelbar vor der Ätzung wird die Vorratslösung mit Wasserstoffperoxyd gemischt, um das gewünschte Ätzmittel ■
zu erhalten.
Nachstehend ist ein Beispiel wiedergegeben.
Eine Vorratslösung wurde hergestellt aus $ Teilen von mit
"Ammoniumfluorid gepufferter Fluorwasserstoffsäure, Einfünftel
Teilen einer Lösung (zwei Gewichtsprozent) von 2,3,5 -Triphenyltetrazoliumchlorid
in Wasser, und einem Teil Methanol. Eine Inhibitorlösung (2 Prozent Triphenyltetrazoliumchlorid) wurde
hergestellt durch Auflösen von 2,0 Gramm 2,4,5-Triphenyltetrar
zoliumchlorid in 100 ml deionisiertem Wasser. Vor dem Ätzen wurden 10 Teile der Vorratslösung mit einem Volumteil einer
30%igen Wasserstoffperoxydlösung gemischt.
Sodann wurde ein integriertes Schaltungsplättchen aus Silicium in einem Plastik-Korb unterzogen. Das ausgewählte Plättchen
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war ein Siliciumsubstrat von 0,5 mm Durchmesser mit einer
hierauf thermisch aufgewachsenen Siliciumdioxydschicht und darauf niedergeschlagenen Titan-Palladium-Gold-Streifen zusammen
mit einer Vielzahl durch die Siliciumdioxydbeschichtung hindurch eindiffundierter Halbleiterbauelemente. Das Silicium
wurde von jenen Kantenteilen der Bauelemente abgeätzt, von denen Gold-Stützleiter vorstehen sollten, so daß Stützleiter,
die auf ihrer Unterseite mit Siliciumoxyd beschichtet waren, zurückblieben. Die Bauelemente wurden dann einer Oxyd-Ätzbehandlung
unterzogen, um das Siliciumoxyd von den Stützleitern zu entfernen. Der Korb wurde in einen Behälter mit
frisch gemischtem Ätzmittel eingesetzt, und die Ätzung wurde 8,5 Minuten lang durchgeführt. Danach wurde das geätzte Plättchen
mit deionisiertem Wasser 5 Minuten lang gespült und in einer Schleuder getrocknet. Das Plättchen wurde dann daraufhin
geprüft, ob das Oxyd auf den Rückseiten der Stützleiter vollständig entfernt war. Sodann wurde das Plättchen erneut in
den Korb eingesetzt und das- Ganze 2 Minuten lang in Methanol eingetaucht; um den Formazan-Farbstoff-Niederschlag zu entfernen.
Dieser Schritt wurde dann mit frischem Methanol wiederholt, gefolgt von einer 5 Minuten-langen Spülung mit deionisiertem
Wasser und Schleudertrocknung. Representative Proben von aus dem geätzten Plättchen geschnittenen chips wurden auf Titan-Hinterschneidung
hin untersucht, und es ergab sich, daß diese
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vernachlässigbar war.
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Claims (6)
- Patentans. prücheί 1,JVerfahren zum selektiven Atzen exponierter Gebiete eines anorganischen Oxyds auf einem Substrat, bei dem das Substrat mit einer Fluorid-Ätzlösung. ausreichend lange in Berührung gebracht wird, um das Oxyd in den exponierten Gebieten zu entfernen,dadurch gekennzeichnet, daß, wenn immer ein gegenüber einem Angriff der Ätzlösung empfindliches Metall ebenfalls in Berührung mit der Ätzlösung kommt, ein den Ätzmittelangriff am Metall blockierender Inhibitor, der aus Tetrazolium-Salzen der allgemeinen FormelC6H - c( I5 ΛΝ = N+ - C6H5X"mit X gleich einem Halogenatom ausgewählt ist^ sowie ausreichend organisches Lösungsmittel, um die Löslichkeit des Tetrazolium-Salzes zu stabilisieren, der Ätzlösung zugesetzt werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß das Ätzmittel die folgenden Volumbestandteile, bezogen auf509817/0761das Gesaratvolumen dos Ätzmittels enthält:a) 1-3 Prozent Wasεerstoffperoxyd, 30%ige Lösung,b) 0,02 bis 0,05 Prozent Tetrazolium-Salz, 0,04 Gewichtsprozentige Lösung,C-) Rest, gepufferte wässrige Fluorwasserstofflosung und d) ausreichend organisches Lösungsmittel zur Stabilisierung der Löslichkeit des Tetrazolium-Salzes.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurchgekennzeichnet, daß Triphenyltetrazoliumchlorid als das Tetrazolium-Salz verwendet wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1„ 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß Methanol als das organische Lösungsmittel verwendet wird,
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,daß die Fluorwasserstoffsäure mit Ammoniumfluorid gepuffert wird.
- 6. Erzeugnis, geätzt entsprechend dem Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche.509817/0761BAD ORIGINAL
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