DE2441859C3 - Sieb - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Sieb mit senkrecht von unten gegen die Siebfläche wirkenden und diese in ununterbrochener Folge durchwölbenden Blattfedern, die als Teile eines Schwingsystems unmittelbar, jedoch lose gegen die Siebfläche anliegen und einem senkrecht zur Siebfläche hin- und hergehenden Antrieb ausgesetzt sind.

Ein derartiges Sieb ist durch die DE-PS 11 89 363 bekanntgeworden. In dieser Vorveröffentlichung ist ein Flachsieb für Kalkmahlanlagen oder dergleichen beschrieben. Die Blattfedern sind an zwei einander gegenüberliegenden Schenkeln des Siebrahmens in ihrer Längsachse verschiebbar gelagert, wobei jeweils ein über den entsprechenden Rahmenschenkel hinaus verlängertes Ende entgegen der Wirkung einer Rückholfeder im Wege eines umlaufenden Hubnockens liegt. Bei umlaufendem Hubnocken werden die verlängerten Enden der Blattfedern entgegen der Wirkung der Rückholfeder fortlaufend in Richtung senkrecht zur Siebfläche hin- und hergeschwungen. Dadurch schlagen die ganzen Blattfedern in stetem Wechsel gegen die Siebfläche und wölben diese durch bzw. heben sich von ihr ab. Dadurch erfolgt eine laufende Durchwölbung der Siebfläche selbst. Bei Unterschiedlichkeit zwischen der Eigenschwingungszahl der Blattfedern und der Nockenumlaufzahl entstehen in der Siebbewegung Unregelmäßigkeiten, die zu Freischlagimpulsen auf das Sieb führen. Dadurch wird ein Ansammeln des Mahlgutes in bestimmten Zonen der Siebfläche verhindert und gleichzeitg der Durchgang des Mahlgutes gefördert

Das Prinzip dieses Siebes hat sich außerordentlicht gut bewährt Jedoch hat sich gezeigt, daß bei Dauerbetrieb eine Beschädigung des Siebgewebes durch die Blattfedern auftritt und zwar vornehmlich an den eingespannten Längsrändern. Als nachteilig erwies sich ferner die durch den Nockenantrieb bedingte Betriebslautstärke. Schließlich bestand bei Überlastung und einer dadurch bedingten Durchwölbung des

ίο Siebgewebes die Gefahr, daß dadurch auch die Blattfedern nach unten durchgebogen werden, so daß sich die von dem Nockenantrieb beaufschlagten Enden der Blattfedern so weit hochbiegen, daß sie nicht mehr im Wirkungsbereich der umlaufenden Nocken liegen.

is Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sieb der eingangs erläuterten Bauart insbesondere hinsichtlich der genannten Mangel zu verbessern.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst daß die schlagende Länge der Blattfedern etwas kleiner ist als die Nutzbreite des Siebgewebes, daß die Enden der Blattfedern auf nach unten elastisch nachgebenden Lagern aufliegen, und daß der Antrieb über ein Seil oder dergleichen mittig an jeder Blattfeder angreift

Es hat sich gezeigt, daß durch die geänderte Ausbildung der Blattfedern eine Beschädigung des Siebgewebes mit Sicherheit vermieden werden kann. Der neue Antrieb ist darüber hinaus erheblich leiser und, da er jeweils mittig an den Blattfedern angreift, auch bei

möglicher Überlastung des Siebgewebes absolut betriebssicher.

Bei jeder Abwärtsbewegung des Antriebes werden die Blattfedern über die lose eingehängten Seile gespannt. Bei Aufwärtsbewegung des Antriebes schnellen dann die Blattfedern frei nach oben und schlagen durch eigene Federkraft unter das Siebgewebe. Die Blattfedern weisen neben der durch den Antrieb gesteuerten Frequenz eine Eigenfrequenz auf, so daß die Beaufschlagung des Siebgewebes mit stetig wechselnder Frequenz und Amplitude erfolgt Dies wird noch durch die jeweils wechselnde spezifische Belastung des Siebgewebes unterstützt.

Durch die Freischlagimpulse der Blattfedern und die hohe Beschleunigung und großen Amplituden bei feststehendem Siebrahmen werden hohe spezifische Dauerleistungen erzielt bei der Trennung von feinsten siebschwierigen Siebgütern bis zu 32 Micron. Während die meisten herkömmlichen Siebmaschinen ab einer bestimmten Maschenweite nach unten nicht mehr oder

so nur unter erheblichen Leistungseinbußen mit Quadratmasche gefahren werden können, kann bei der neuen Ausführungsform bei allen in Frage kommenden Siebgeweben problemlos mit Quadratmasche gearbeitet werden.

In einer zweckmäßigen Ausführungsform sind die Enden jeder Blattfeder etwa halbkreisförmig nach unten gebogen und bilden die Lager für die Blattfeder. Außerdem ist es vorteilhaft, wenn die Blattfedern auf ihrer gegen das Siebgewebe gerichteten Fläche mit einer Neoprenbeschichtung versehen sind Dadurch werden auch feinste Siebgewebe vor Beschädigung geschützt

Der Antrieb kann vorzugsweise aus einer in Längsrichtung unter dem Siebgewebe gelagerten Antriebswelle bestehen, auf deren Umfang direkt oder indirekt die unteren Enden aller Seile oder dergl. befestigt sind, und die von einem Kurbelgetriebe in Torsionsschwingungen versetzt wird. Die Torsions-

schwingungen betragen vorzugsweise 50 Hz.

Eine Verdoppelung der Siebbreite ist in einfacher Weise durch zwei nebeneinander angeordnete Blattfeder-Reihen möglich, die beide von einem zentralen Antrieb beaufschlagt werden.

Es ist auch möglich, das neue Sieb als Entwässerungssieb einzusetzen. In diesem Fall kann ein endlos umlaufendes Siebgewebe vorgesehen werden, über dessen Untertrum für diesen eine Reinigungsvorrichtung angeordnet ist. Letztere kann zur Reinigung mit Luft, einer Flüssigkeit, oder aber mechanischen Elementen arbeiten.

In der Zeichnung sind zwei als Beispiel dienende Ausführungsformen der Erfindung dargestellt. Es zeigt

F i g. t in schematischer Darstellung in Stirnansicht eine Siebmaschine;

Fig.2 in verkleinertem Maßstab die Darstellung gemäß F i g. 1 im Längsschnitt;

Fig.3 ein Entwässerungssieb in einer Darstellung gemäß F i g. 2 und

Fig.4 das Entwässerungssieb gemäß Fig.3 im Querschnitt

Die Siebmaschine gemäß den F i g. 1 und 2 weist ein Siebgewebe 1 auf, das über Klemmleisten 2 und Spannschrauben 3 an seinen Längsrändem in einem Siebrahmen 4 gehalten ist Auf Federhaltern 5 sind die halbkreisförmig nach unten gebogenen Enden von Blattfedern 7 befestigt, die auf ihrer gegen das Siebgewebe 1 gerichteten Fläche mit einer Neoprenebeschichtung 7a versehen sind. An jeder Blattfeder 7 ist über eine Klemme 6 ein Seil 8 angenähert mittig zwischen den Federhaltern 5 befestigt Die unteren Enden aller Seile 8 sind an Nasen einer in Längsrichtung unter dem Siebgewebe 1 gelagerten Antriebswelle 10

festgelegt die von einem Kurbelgetriebe 9 in Torsionsschwingungen versetzt wird.

In Fig.2 ist eine Längsverspannung 11 für das Siebgewebe 1 sowie ein Elektromotor 12 angedeutet der über eine Kupplung 13 die Antriebswelle 10

ίο beaufschlagt Die in F i g. 2 von einem strichpunktierten Kreis umschlossene Einzelheit Z ist in vergrößertem Maßstab im Querschnitt als Einzelheit dargestellt Die Darstellung läßt erkennen, daß die Seilklemme 6 eine schwalbenschwanzförmig ausgebildete Nut zur Aufnah-

me der Blattfeder 7 aufweist deren Neoprenebeschichtung 7a die Seilklemme 6 überragt

Das Entwässerungssieb gemäß den F i g. 3 und 4 weist ein endloses Siebgewebe 14 auf, das um eine Spanntrommel 15, die von einer Spannschraube 16

beaufschlagt wird, um eine Zugtrommel 17 und um zwei Umlenkrollen 18 geführt ist Ausbildung und Antrieb der Blattfedern 7 entsprechen den Darstellungen in Fig. 1 und 2. Über dem Untsrtrum 14a des endlosen Siebgewebes 14 ist eine Reinigungsvorrichtung 19 angeordnet

F i g. 4 läßt eine gegenüber F i g. 1 abgewandelte Querverspannung 20 für das umlaufende Siebgewebe 14 erkennen. Fü.· das Siebgut sind Leitbleche 21 und Auffangrinnen 22 vorgesehen.

Hierzu 2 Blati Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Sieb mit senkrecht von unten gegen die Siebfläche wirkenden und diese in ununterbrochener Folge durchwölbenden Blattfedern, die als Teile eines Schwingsystems unmittelbar, jedoch lose gegen die Siebfläche anliegen und einem senkrecht zur Siebfläche hin- und hergehenden Antrieb ausgesetzt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die schlagende Länge der Blattfedern (7) etwas kleiner ist als die Nutzbreite des Siebgewebes (1), daß die Enden der Blattfedern (7) auf nach unten elastisch nachgebenden Lagern aufliegen, und daß der Antrieb über ein Seil (8) oder dergleichen mittig an jeder Blattfeder (7) angreift

2. Sieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden jeder Blattfeder (7) etwa halbkreisförmig nach unten gebogen sind und die Lager für die Blattfeder bilden.

3. Sieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfedern (7) auf ihrer gegen das Siebgewebe (1) gerichteten Fläche mit einer Neoprenebeschichtung {7a) versehen sind.

4. Sieb nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Seil (8) oder dergleichen über eine Klemme (6) an der Blattfeder (7) angeklemmt ist

5. Sieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb aus einer in Längsrichtung unter dem Siebgewebe (1) gelagerten Antriebswelle (10) besteht, auf deren Umfang direkt oder indirekt die unteren Enden aller Seile (8) oder dergleichen befestigt sind, und die von einem Kurbelgetriebe (9) in Torsionsschwingungen versetzt wird.