DE2437409C3 - Verfahren zur Herstellung von mikrokristalliner Cellulose - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von mikrokristalliner Cellulose

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DE2437409C3 DE19742437409 DE2437409A DE2437409C3 DE 2437409 C3 DE2437409 C3 DE 2437409C3 DE 19742437409 DE19742437409 DE 19742437409 DE 2437409 A DE2437409 A DE 2437409A DE 2437409 C3 DE2437409 C3 DE 2437409C3
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cellulose
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microcrystalline cellulose
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Toschko Sokolov Dipl.-Chem.; Gospodinov Nikola Russev Dipl.-Chem.; Vidimski Evstati Pentschev Dipl.-Chem.; Sofia Toschkov
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von mikrokristalliner Cellulose, die als Füllstoff in der chemisch-pharmazeutischen sowie Lebensmittelindustrie und anderen Industrien Anwendung finden kann.
Es ist ein Verfahren zur Herstellung von mikrokristalliner Cellulose für die angegebenen Zwecke mittels Hydrolysieren von Natur- oder Hydratcellulose mit 2,5 η-Salzsäure bei 1050C bis zur Erreichung der Polymerisationsgrenzstufe bekannt. Das hergestellte Produkt wird einer mechanischen Zerstückelung unterzogen und in Form eines feinen, weißen Pulvers als Füllstoff in der Lebensmittel- und chemisch-pharmazeutischen Industrie und anderen Industriezweigen benutzt (S.A. Ro go ν in, »Chemie der Cellulose«, Hrsg. »Chemie«, 171, Moskau, 1972; US-PS Nr. 2 978 446/ 1961; O.A. Ba tt is ta, P. A. Smith, Industrial and Engineering Chemistry, 20—28,1960).
Es sind Verfahren zur Herstellung von mikrokristalliner Cellulose bekannt mittels Hydrolysieren der Cellulose mit Lösungen von Schwefelsäure oder verdünnter Salzsäure, gewöhnlich 0,5%ig, in einem Autoklav bei 110° bis 130°C zwischen 3,6 und 5,4 ks (ks = Kilo-Sekunden) und mit einer Zeitnormierung, separat für jeden konkreten Fall. Das Hydrolyseprodukt besteht aus der Kristallfraktion des Ausgangsmaterials, ohne daß seine Faserstruktur zerstört wird. Um eine völlige Trennung und Homogenisierung der Mikrokristalle zu erreichen, wird nach der Hydrolyse das Produkt einem feinen Mahlen mit einer Kolloidmühle in Wassermedium unterzogen (A. S. A η d r e s, »Quimica e industria«, Volumen 14, Enero-Febrero, 1967).
Bei den bekannten Verfahren zur Herstellung von mikrokristalliner Cellulose bleibt nach der Beendigung der Hydrolyse die die Mikrokristalle einschließende Faserstruktur des zu bearbeitenden Materials erhalten, wodurch das Letztere für die beschriebenen Zwecke nicht verwendet werden kann. Zur Zerstörung der Faserstruktur, zur Teilung der Mikrokristalle und zur Homogenisierung des Produkts ist es nach der Hydrolyse erforderlich, das Material einer zusätzlichen mechanischen Desaggregation auszusetzen, zum Beispiel durch Vermählen in einer Kolloidmühle, was den technologischen Prozeß verlängert, verteuert und kompliziert.
Die Durchführung der Hydrolyse mit 2,5 n-Salzsäure ist mit einem großen Aufwand an Säure pro Produkt-Einheit verbunden. Es wurde angegeben (US-PS 29 78 446), daß Salzsäure bevorzugt werden soll, da sie eine schnelle Wirkung mit spezifischer Zerstörung der 1,4-Glucosid-Bindungen aufweist und eine Ausbeute sichert, welche um etwa 30% höher ist im Vergleich zu der Ausbeute, welche bei der Verwendung von Schwefelsäure bei ein und denselben Verhältnissen erhalten wird. Die Salzsäure ist aber ein stark korrodierendes Mittel. Während des Arbeitens mix erhöhter Konzentrationen und Temperaturen wird das Einhalten der hygienisch-sanitären Verhältnisse in den Betriebsräumen erschwert.
Die Aufgabe der Erfindung ist, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von mikrokristalliner Cellulose für chemisch-pharmazeuiische, Lebensmittel- und andere Zwecke auf der Basis Hydrolyse und Desaggregation des Hydrolyseprodukts auszuarbeiten.
Gegenstand der Erfindung ist daher das im vorstehenden Patentanspruch aufgezeigte Verfahren zur Herstellung von mikrokristalliner Cellulose. Bezüglich des Kriteriums der Hydrolyse vgl. Korolkov, 1.1. »Perkolja/.ionnigidrolis rastitelnogosirja«, 1968, Seite 60 bis 63.
Das Verfahrwn soll vorzugsweise bei einer Säurekonzentration von etwa 1% bei 120° bis 1600C durchgeführt werden.
Die nach der Beendigung der Hydrolyse und Desaggregation hergestellte Masse wird gegebenenfalls einer Bleichung ausgesetzt, wobei Peroxide als Bleichmittel zu bevorzugen sind. Die desaggregierte Masse, eventuell gebleicht, kann von den mechanischen Beimischungen gereinigt werden. Die gereinigte Suspension wird gespült und getrocknet.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen darin, daß es eine Vereinfachung und Intensivierung des technologischen Prozesses zur Herstellung von mikrokristalliner Cellulose ermöglicht, infolge der gleichzeitigen Durchführung der Hydrolyse und der Desaggregation, wobei eine höhere Ausbeute des Endproduktes unter Anwendung von Schwefelsäure erreicht wird und wobei die Korrosions- und hygienischsanitären Verhältnisse während der Arbeit mit Schwefelsäure zu bevorzugen sind. Die Beseitigung der mechanischen Beimischungen wird von 4 bis 8 mal intensiviert.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der nachstehend angeführten Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1
Zu einer l%igen Schwefelsäurelösung wird Cellulose mit einem Gehall an «-Cellulose 93% und einem Gehalt an j3-Cellulose 6% gegeben, wobei die Cellulose eine Löslichkeit in 5%iger Natronlauge von 3,5% und eine Viskosität von 14OmP aufweist. Die Cellulosemasse wird in einer 5%igen Konzentration zubereitet und unter Rühren in einen Autoklav gebracht, in welchem sie gleichmäßig erhitzt wird, indem die Temperatur für 2,4 ks von 100°C auf 160°C erhöht wird. Bei dieser Temperatur wird noch 1,2 ks erhitzt, wonach die Masse gekühlt wird, Die erhaltene mikrokristalline Cellulose wird vom Hydrolysat abgetrennt und danach gewaschen und getrocknet. Die Ausbeute an mikrokristalliner Cellulose beträgt 88%.
Beispiel 2
In eine l%igc Schwefelsäurelösung wird Cellulose mit einem Gehalt an «-Cellulose 93% und an ^-Cellulose von 5% eingebracht. Die Cellulose weist eine Löslichkeit in 5%iger Natronlauge von 3,5%, Viskosität von 16OmP, Weißgrad 85% und eine Verunreinigung mit mechanischen Beimischungen von
450 Stück/m2 auf. Die Cellulose wird in einer 5%igen Konzentration zubereitet und unter Rühren in den Autoklav gebracht, in welchem sie gleichmäßig erhitzt wird, wobei die Temperatur für 2,7 ks - 1000C auf 130°C erhöht wird. Bei dieser Temper wird noch 2,7 ks erhitzt, wonach die Masse gekühlt wird. Die erhaltene Cellulose wird vom Hydrolysat abgetrennt, gewaschen und getrocknet. Die Ausbeute an mikrokristalliner Cellulose beträgt 86%.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von mikrokristalliner Cellulose durch saure Hydrolyse von Cellulose und Desaggregation der Kristallmasse, dadurch gekennzeichnet, daß man Cellulose mit einem Gehalt an «-Cellulose über 92%, an ^-Cellulose von 3 bis 6%, einer Löslichkeit in 5%iger Natronlauge von 2 bis 4% und einer Viskosität von 110 bis liiO mP bei einem Kriterium der Hydrolyse von 0,003 bis 0,300, mit verdünnter Schwefelsäure bei 100 bis 1600C im geschlossenen Umsetzungsraum hydrolysiert, wobei die Hydrolyse gleichzeitig unter chemischer Desaggregation des Produktes erfolgt.
DE19742437409 1973-08-02 1974-08-02 Verfahren zur Herstellung von mikrokristalliner Cellulose Expired DE2437409C3 (de)

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Publications (3)

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DE2437409A1 DE2437409A1 (de) 1975-02-13
DE2437409B2 DE2437409B2 (de) 1977-03-31
DE2437409C3 true DE2437409C3 (de) 1977-11-10

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