DE3128209A1 - Verfahren zur reinigung von restliche nitriersaeure enthaltender nitrocellulose - Google Patents
Verfahren zur reinigung von restliche nitriersaeure enthaltender nitrocelluloseInfo
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Description
Verfahren zur Reinigung von restliche Nitriersäure enthaltender Nitrocellulose
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Reinigung und zur Senkung der Viskosität von Nitrocellulose, die restliche
Säure aus der Nitrierstufe der Herstellung der Nitrocellulose enthält.
Nitrocellulose aus der Nitrierung von Cellulose enthält Restsäuren, die aus ihr entfernt werden müssen. Aus der
Nitrierung von Cellulose stammende Nitrocellulose hat eine hohe Viskosität, die so herabgesetzt werden muß, daß geeignete
rheologische Eigenschaften erhalten werden. Dies ist
insbesondere nötig, wenn Nitrocellulose in einem Treibmittel als Hauptbestandteil verwendet wird, um die Stabilität
des Treibmittels und angemessene mechanische Eigenschaften
zu gewährleisten. Beispielhafte Verfahren des Standes der Technik zum Stabilisieren von Nitrocellulose, die Restsäurebestandteile
enthält, sind nachfolgend beschrieben.
Die US-PS 1 818 Ί&6 beschreibt ein Verfahren zur Senkung der
Viskosität von Nitrocellulose, zur Erhöhung ihrer Stabilität und zu ihrer Reinigung. Bei dem beschriebenen Verfahren wird
ein Gemisch aus Nitrocellulose und Wasser mit hoher Geschwindigkeit (etwa 0,61 m/s bzw. 2 ft/s) bei einem Druck von etwa
5,62 kp/cm durch eine lange Wendel gepumpt. Die Temperatur der Nitrocellulose und des Wassers beträgt etwa 130 bis 1600C,
aber Temperaturen bis hinauf zu 180 C werden als zulässig angegeben.
Diese Bedingungen führen zu einer Herabsetzung des Stickstoffgehalts der Nitrocellulose und setzen die Viskosität
der Nitrocellulose sehr stark auf den Punkt herab, der für die normale Treibmittelherstellung nicht annehmbar ist. Die
Nitrocellulose wird als von Lackgualität angesehen und eignet sich zur Verwendung in Kunststoffen und Farben. Die US-PS 1
911 201 offenbart eine modifizierte Vorrichtung zur Verwendung bei der Durchführung des in der US-PS 1 818 733 beschriebenen
Verfahrens.
Die US-PS 2 366 880 offenbart ein Verfahren zum Reinigen von Nitrocellulose. Bei diesem Verfahren gehen Vorstufen des Pr essens,
Eintauchens, Kochens und Aufschließens der Nitrocellulose
dem erfinderischen Schritt des Verrührens oder Weichmachens
voraus. Bei diesem letzteren Verfahrensschritt wird die Nitrocellulose zuerst in einer wässrig-alkalischen Lösung und dann
in Wasser gekocht. Die Nitrocellulose wird dann von der anhaftenden Flüssigkeit nach dem Kochen kontinuierlich durch ständiges
Filtrieren der eine Nitrocellulosematte bildenden Nitrocellulose getrennt. Die anfallende Matte wird mit Wasser gewaschen.
Die US-PS 2 77 6 965 bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
von Nitrocellulose. Dabei werden Salpetersäureester von
-r-
Cellulose durch Umsetzen von Cellulose mit einem Nitriergemisch
hergestellt, das im wesentlichen Salpetersäure, Magnesiumnitrat und Wasser enthält, wobei das Verhältnis
von Magnesiumnitrat zu Wasser wenigstens 1,2/1 und nicht größer als etwa 2,2/1 ist. Nach dem Nitrieren wird das verbrauchte
Nitriergemisch von den erhaltenen Salpetersäureestern
entfernt und stabile Salpetersäureester der Cellulose werden direkt gewonnen.
Die US-PS 1 757 481 offenbart eine Verbesserung eines Ver- ■
fahrens zur Herabsetzung der Viskosität von Nitrocellulose.
Bei dem offenbarten Verfahren wird Nitrocellulose in Wasser
unter Druck in einem Autoklaven wenigstens 8 h gekocht= Bei dem Verfahren wird Wasser im Kreislauf in den Autoklaven
und aus ihm heraus geführt und von Zeit zu Zeit ein alkalisches Mittel, das ausreicht, um das Wasser neutral zu halten,
in das umlaufende Wasser eingeführt. Der Wassergehalt
im Autoklaven wird hoch genug gehalten, so daß die Nitrocellulose
in der kochenden Lösung eingetaucht ist. Unerwünschte Produkte werden aus der siedenden Lösung durch Einführen von Dampf unter Druck unter dem Wasserniveau und
durch gleichzeitiges Entfernen überschüssigen Wassers oberhalb eines solchen Niveaus entfernt.
Die US-PS 2 077 455 offenbart ein Verfahren zur Senkung der Menge an Restsäuren in ungereinigter nitrierter Cellulose.
Bei diesem Verfahren wird naß-saure Nitrocellulose mit einem Stickstoffgehalt von 11,9 % zuerst mit zwei oder-drei Wassermengen
gewaschen, wobei die letzte schwach alkalisch ist, bis das letzte Wasser einen pH-Wert von etwa 5 oder höher
hat. Die Nitrocellulose wird dann mit dem 10- bis 15-fachen
ihres Gewichts einer 0,05- bis 1%igen Lösung eines Alkalioder Erdalkalinitrits 3 bis 4 h gekocht. Dann wird sie mit
zwei bis drei Frischwassermengen praktisch nitritfrei gewaschen.
ίς-
Die US-PS 2 297 734 offenbart ein Verfahren zur Stabilisierung von Nitrocellulose, bei dem Nitrocellulose zum Entfernen
des größten Teils ihrer freien Säure mit Wasser gewaschen, die Nitrocellulose in einem großen Überschuß heißen
Wassers mehrere Stunden gerührt, filtriert, in eine kalte, 1 bis 3%ige Lösung von Natriumbicarbonat in Wasser für eine
Stunde bis mehrere Tage eingerührt, filtriert und mit Wasser gewaschen wird, bis nur eine geringe Menge des Natriumbicarbonats
im nitrierten Produkt verbleibt, vorzugsweise eine Menge, die zu einem pH-Wert von 7,1 bis 8,2 im Wasser führt.
Die anfallende Nitrocellulose wird dann in eine 0,1 bis 0,2-%ige Lösung von Dicyandiamid eingerührt. Die erhaltene Nitrocellulose
soll ohne Farbe und zufriedenstellend stabilisiert sein.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Reinigung und Senkung der Viskosität ungereinigter Nitrocellulose, die
Restsäure aus der Nitrierstufe der Herstellung der Nitrocellulose enthält, gekennzeichnet durch (a) Schneiden der
ungereinigten Nitrocellulosefasern in Wasser unter Bildung eines wässrigen Breis von Nitrocellulosefasern mit einer
dispersen Nitrocellulosefaserphase und einer kontinuierlichen
flüssigen Phase, (b) Einstellen des pH-Werts eines solchen Breis auf wenigstens etwa 8 mit der Basenlösung, (c) Erwärmen
des erhaltenen Breis auf erhöhte Temperatur von etwa 100 bis etwa 150°C bei einem Druck von etwa Atmosphärendruck
bis zu einem überdruck von etwa 4,22 bar (60 psig) und Halten des pH-Werts des Breis bei wenigstens etwa 8 durch Zugabe
von Basenlösung während des Erwärmens des Breis unter Druck und weiteres Erwärmen ausreichend lange, um die Restsäure
in den Nitrocellulosefasern praktisch vollständig zu neutralisieren, (d) Abtrennen der neutralisierten Fasern
von der kontinuierlichen flüssigen Phase des Breis und (e) Waschen der abgetrennten Nitrocellulosefasern mit Wasser
zum Entfernen der basischen Lösung und Gewinnen stabiler Nitrocellulosefasern.
2 82Ü9
Beim erfindungsgexnäßen Verfahren kann jede Form ungereinigter
Nitrocellulose eingesetzt werden,, unabhängig von ihrer
Quelle. Die gereinigte Nitrocellulose zeigt verringerte Viskosität, zufriedenstellende Stabilität und minimale Senkung
des Stickstoffgehalts.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird ungereinigte Nitrocellulose
zunächst in kleine Fasern geschnitten, die einen Brei mit ungereinigten Nitrocellulosefasern als disperser
Phase und Wasser als kontinuierlicherPhase bilden= Die Nitrocellulosefasern
können durch Pumpen der sauren Fasern in Wasser durch zahlreiche Scheiben- oder konische Raffiniervorrichtungen geschnitten werden, die aus Säurebeständigen Baumaterialien
hergestellt sind. Die Fasern werden vorzugsweise auf eine Größe mit einem Mahlgrad von etwa 350 bis etwa 560
geschnitten, gemessen nach dem kanadischen Standard-Mahlgradtest (TAPPI Standard 227 m 46).
Die Konzentration der geschnittenen Nitrocellulosefasern in dem anfallenden wässrigen Brei beträgt etwa 2 bis etwa 10 Gewichtsprozent.
Brei sollte nicht mehr als etwa 10 % Nitrocellulosefasern
aufgrund möglicher Verstopfungsprobleme der Förderleitungen und anderer Anlagenteile enthalten»
Nach dem oben beschriebenen Schneidvorgang wird der Brei ungereinigter
Nitrocellulosefasern sodann mit einer basischen Lösung in ausreichender Menge gemischt, um den pH-Wert der
kontinuierlichen Phase des Breis auf wenigstens etwa 8,0 einzustellen.
Zu Beginn der Neutralisationsreaktion treten normalerweise geringe Schwankungen des pH-Werts unter 8-, aber
über dem Neutralpunkt auf. Wenn jedoch der pH-Wert nicht auf wenigstens etwa 8 während der Hauptseit des Srhitzens gehalten
wird, ist nicht genügend Triebkraft vorhanden, um saure Komponenten rasch aus den Fasern zu extrahieren. Besonders
geeignete basische Lösungen, die verwendet werden können, sind wässrige Lösungen von Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat,
31Z82Ü9
Cs-
Natriumhydroxid, Kaliumcarbonat, Kaliumbicarbonat, Kaliumhydroxid,
und wässrige Lösungen anderer Alkali- und Erd-■ alkalicarbonate, -bicarbonate, -hydroxide und dergleichen.
Wässriges Natriumcarbonat ist die bevorzugte basische Lösung, die zum Einstellen des pH-Werts des Nitrocellulosefaserbreis
verwendet wird. Die Natriumcarbonatlösung kann in Konzentrationen von etwa 1 bis etwa 10 Gewichtsprozent
Natriumcarbonat verwendet werden.
Nach dem Einstellen des pH-Werts des Nitrocellulosefaserbreis wird dieser auf erhöhte Temperatur und erhöhten
Druck gebracht. Dazu wird der Brei in einen für den Druckbetrieb geeigneten Behälter gebracht. Dieser kann z.B. ein
Kesselreaktor vom Ansatztyp oder ein Rohrreaktor sein, der bei vorgegebenem Druck und kontinuierlich betrieben werden
kann. Der Reaktionsbehälter muß auch für die Zugabe basischer Lösung im Verlauf des Stabilisierungsprozesses ausgelegt
sein. Dies ist notwendig, da im Verlauf des Stabilisierungsprozesses der pH-Wert der kontinuierlichen Phase
fällt, wie saure Komponenten extrahiert und neutralisiert werden, und der pH-Wert wird auf wenigstens etwa 8 oder darüber
im Verlauf der Reinigungsstufe eingestellt, um vernünftige Reaktionszeiten und eine geeignete Viskosität und
Stabilität der gereinigten Nitrocellulose zu erhalten.
Die Zugabe von wässriger Lösung kann leicht mit Hilfe von Dosierpumpen oder anderen geeigneten mechanischen Anordnungen
erfolgen, die zum Einspritzen zusätzlicher basischer Lösung in den erhitzten und unter Druck gesetzten
Nitrocellulosefaserbrei verwendet werden können. Der pH-Wert
des Breis wird während des Druckerhitzens ständig überwacht. Dies geschieht durch Entnahme von Lösung aus
dem unter Druck stehenden Reaktor durch eine Filter- und Absperrvorrichtung, die nur die wässrige Phase hindurchläßt
und die Lösung auf Umgebungsdruck entspannt. Der pH-Wert kann mit jedem einer großen Zahl handelsüblicher
Prozeß- oder Labor-pH-Meßgeräte gemessen werden.
Die Erhitzungsdauer für den unter Druck stehenden Nitroceilulosebrei
zwecks Neutralisation praktisch der gesamten Restsäure in der ungereinigten Nitrocellulose hängt
von der Quelle der Nitrocellulose, ihrer Konzentration im Brei und dem pH-Wert, der Temperatur und dem Druck ab, unter
dem bzw. der das Erhitzen erfolgt= Im allgemeinen jedoch variiert bei Temperaturen von wenigstens 1OO°C und
Drücken über Normaldruck bei einem pH-Wert von wenigstens 8 die zur praktisch vollständigen Neutralisation der Restsäuren
in den Nitrocellulosefasern erforderliche Zeit von etwa 30 min bis etwa 2 h. Das Einstellen der Verfahrensvariablen
innerhalb der erfindungsgemäßen Lehren kann vom Fachmann leicht mit geringstem Versuchsaufwand vorgenommen
werden. Die Neutralisation praktisch der gesamten Restsäure kann beispielsweise durch ständige Probennahme von
Nitrocellulosebrei aus den Reaktionsbehältern und Ermitteln der Stabilität des Breis unter Anwendung des Methylviolett-Wärmetests
bestimmt werden, wie in MIL-N-244 und der Methode 4041.2 in MIL-STD-286B im einzelnen angegeben.
Praktisch vollständige Neutralisation ist erreicht, wenn die Breiproben für wenigstens 26 min beim Methylviolett-Wärmetest
gegenüber einer Farbänderung stabil sind. Nach dem Erwärmen des Breis unter Druck bei geeigneten pH-Werten,
wie oben angegeben, wird der neutralisierte Nitrocellulosebrei dann einer Trennung unterzogen, wobei die
neutralisierten Fasern von der kontinuierlichen flüssigen Phase des Breis abgetrennt werden. Das Trennen erfolgt
vorzugsweise durch Filtrieren des Breis durch ein Trommeloder Bandfilter. Das Trennen kann auch durch Ablaufenlassen
des Wassers vom Brei in einem offenen Tank erfolgen. Die abgetrennten Nitrocellulosefasern werden dann mit
Wasser bei etwa 15 C oder darüber, je nach Erfordernis, gewaschen, um restliche basische Lösungen von der Oberfläche
der Nitrocellulosefasern zu entfernen, und die anfal-
lenden stabilen Fasern werden gewonnen und bis zum Gebrauch
unter Wasser gehalten.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren erfordert die Reinigung
von Nitrocellulose geringer Qualität (Stickstoffgehalt unter 13,00%) aus der Nitrierung von Baumwoll-Linters
oder Holzbreicellulose mindestens etwa 30 min in der erfindungsgemäßen Druckerhitzungsstufe bei 130 bis 140°C,
um eine Nitrocellulose mit einer Stabilität von 26 min oder darüber bei Anwendung des vorgenannten Stabilitätstests zu ergeben. Längere Zeiten können für andere Qualitäten
von Nitrocellulose erforderlich sein, wie solche mit hohem Stickstoffgehalt (über 13,00 % Stickstoff), die
entweder aus Baumwoll-Linters oder aus.Holzbreicellulose stammt.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung noch weiter. In den Beispielen und der gesamten Beschreibung beziehen
sich Teile und Prozentsätze auf das Gewicht, sofern nicht anders angegeben.
Etwa 6 Teile ungereinigte Nitrocellulose (Brei) mit 12,60%
Stickstoff nach dem Nitrieren werden zu 100 Teilen Wasser gegeben. Das erhaltene Gemisch wird durch einen säurefesten
Scheibenrefiner (Reibungsmühle) gepumpt, um einen Nitrocellulosefaserbrei
in Wasser zu bilden, wobei die Fasern einen Mahlgrad von 350 bis 560 haben, gemessen nach dem
kanadischen Standard-Mahlgradtest (TAPPI Standard 227 m 46). Der pH-Wert des anfallenden Nitrocellulosebreis in Wasser
liegt im sauren bis neutralen Bereich. Dieser Brei wird in einen kesselartigen Reaktionsbehälter gebracht und auf eine
Temperatur von 140 C erwärmt, was im Behälter einen Druck von etwa 2,81 kg/cm aufbaut. Das Gemisch wird mit einem
luftgetriebenen Schiffsschnellrührer gerührt und 60 min
unter Druck erhitzt. Der pH-Wert des Nitrocellulosebreis
wird während der Reaktion bei etwa 8 gehalten. Nach 60min
wird das Erhitzen beendet und der Brei auf Raumtemperatur gekühlt. Dann wird er filtriert, um die kontinuierliche
Phase von der Nitrocellulose zu entfernen, und diese wird
mit 2 bis 3 Volumina Wasser gewaschen« Die gewaschene Nitrocellulose
wird getrocknet und gemäß MXL-N-244 auf Viskosität analysiert. Die Ergebnisse der Viskositäts- und Stabilitätstests
sind in Tabelle I angegeben.
Die Beispiele 2 bis 4 werden nach der Arbeitsweise des Beispiels 1 durchgeführt,, wobei die Variablen verändert werden,
wie in Tabelle I angegeben.
Beispiel 1 Reaktions- Druck „ Tempera- Produkt
zeit (min) (kp/cnT) tür 0C Viskos!- Stabilität++
tat +(s) (min)
Nitrocellulosemit geringem N-Gehalt,
aus Holzbrei 60 4,36. 142 0,5
Nitrocellulose mit geringem N-Gehalt aus Linters 90 2,67 140 21
Nitrocellulose mit hohem N-Gehalt, aus Linters 75 3,23 143 3
Nitrocellulose mit hohem N-Gehalt aus Holzbrei 9O 3,16 142 10
Viskosität (s), gemessen nach MIL-N-224
Stabilität (min), gemessen nach dem Methylviolett-Test in
MEL-N-244
Das erfindungsgemäße Verfahren ist ein rasches und wirtschaftliches
Verfahren zur Stabilisierung von Nitrocellulose. Die zeitraubende Säurekochstufe des Standes der Technik
entfällt. Der Energieverbrauch wird minimal durch Senkung der Volumina an heißem Wasser, das zur Verarbeitung
erforderlich ist, sei es im Ansatz- oder kontinuierlichen Betrieb. Wasserwaschstufen werden reduziert und die Reinigungsvorrichtung
erfordert erheblich weniger Platz als bei herkömmlichen Vorrichtungen. Das Verfahren ist leicht durchzuführen
und lcann automatisiert werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Erhöhung der Reinheit und Senkung
der Viskosität von Nitrocellulose,, die Restsäure aus einer
Nitrierstufe enthält, wobei die Säure durch Behandeln der Fasern mit einer heißen, alkalisch-wässrigen Lösung neutralisiert
wird und die Fasern abgetrennt und mit Wasser gewaschen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern geschnitten
und in Wasser dispergiert werden, der pH-Wert des Wassers auf wenigstens etwa 8 eingestellt wird, die Dispersion
auf eine Temperatur von etwa 100 bis etwa 150C bei
2 einem Druck zwischen Atmosphärendruck und etwa 4,22 kp/cm über Atmosphärendruck erhitzt und der pH-Wert des Breis bei
wenigstens etwa 8 gehalten wird, bis die Restsäure neutralisiert ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1 „ dadurch gekennzeichnet,
daß als basische Lösung zum Einstellen des pH-Werts des Breis wässriges Natriumcarbonat verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nitrocellulosefasern auf einen Mahlgrad
von etwa 350 bis 560 nach dem kanadischen Mahlgrad-Standardtest geschnitten werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein etwa 2 bis etwa 10 Gewichtsprozent
Nitrocellulose enthaltender wässriger Brei von Nxtrocellulosefasern der Stufe (a) eingesetzt wird.
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