DE2436259A1 - Verfahren zur substanzpolymerisation von alpha-olefinen - Google Patents
Verfahren zur substanzpolymerisation von alpha-olefinenInfo
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Description
j NACHGERaOHT 1
ERDÖLCHEMIE Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Köln-Wörringen Sh/Bu
Verfahren zur Substanzpolymerisation von ^-Olefinen
Die Erfindung betrifft ein kontinuierliches Verfahren zur
Polymerisation und Copolymerisation von ^-Olefinen in Substanz, d.h. in Abwesenheit von Verdünnungs- oder Suspendiermitteln,
mit metallorganischen Mischkatalysatoren oder Chromoxid bzw. Molybdänoxid enthaltenden Katalysatoren, unter
Verwendung von selbstabstreifenden Zwei- oder Mehrwellenschneckenreaktoren.
Die bekannten großtechnischen Verfahren zur Polymerisation und Copolymerisation von ^-Olefinen im mittleren und niederen
Druckbereich mit Hilfe metallorganischer Mischkatalysatoren oder Chromoxid bzw. Molybdän oxid enthaltender Lataly sporen, werden im
allgemeinen in Gegenwart eines flüssigen Verdünnungs- oder Suspendiermittels, das nach Abtrennung des Polymeren und Restmonomeren
aufgearbeitet und in den Prozeß zurückgeführt werden muß, ausgeführt. Die Rückführung des Verdünnungs-oder Suspendiermittels
erfordert einen hohen technologischen Aufwand und ist wegen der dabei unvermeidbaren Verluste an Verdünnungs-oder
Suspensionsmitteln, sehr kostspielig. Das gleiche gilt auch für die Rückführung der normalerweise beträchtlichen Restmonome
rmengen. Bei diesen Verfahren fällt im allgemeinen das Polymerisat nach seiner Abtrennung und Trocknung in
sehr feinteiliger und pulvriger Form an und muS normalerweise
durch Nachverarbeitung in Granulierextrudern in eine marktgängige Form gebracht werden.
EC 73 - 1 -
BAD ORlQiNAU
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Bekannt sind weiterhin Verfahren zur Gasphasenpolymerisation von o( - Olefinen (s. Chem. Eng. Sept. 18, 1972, S. 104 - 105,
Chem. Eng. Oct. 16, 1972, S. 62), in welchen das Monomer, welches als Kreisgas geführt wird, die Rolle eines Verdünnungsmittels
übernimmt. Dabei muß die Kreisgasmenge ein Vielfaches der Frischgasmenge betragen. Sowchl die Abtrennung des feinteiligen
Polymeren aus einer sehr großen Gasmenge, als auch deren Rückführung, Kühlung und Reinigung erfordern aufwendige
Verfahrensschritte. Auch dabei muß das sehr feinteilig anfallende Polymerisat z.B. durch Nachverarbeitung in Granulierextrudern
in eine erwünschte Form gebracht werden.
In der DT-AS 1 247 657 wird ein Verfahren beschrieben, welches in Gegenwart von vorgebildetem Polymerisat als Verdünnungs mittel
durchgeführt wird. Als Reaktoren werden spezielle Autoklaven, druckfeste Kneter oder einwellige Schneckenextruder
genannt, deren Schneckenwelle eine axiale Bohrung aufweist, durch die ein Teil der Polymerschmelze vom Auatragsende
in die Einspeisezone des Extruders zurückgeführt wird.
Die bekannten Verfahren haben den Nachteil, daß sie in Gegenwart eines Verdünnungsmittels ablaufen wodurch die Reaktionsgeschwindigkeit
herabgesetzt und ein großes Reaktionsvolumen beansprucht wird. Dies führt zwangsläufig zu einer
deutlichen Verschlechterung der Raum-Zeit-Ausbeute der Reaktion, d.h. zu einem schlechteren Nutzungsgrad des Reaktionsraumes. Ein weiterer Nachteil der bekannten Verfahren besteht
darin, daß Polymerablagerungen in Reaktoren und Aufarbeitungsbehältern unvermeidbar sind und von Zeit zu Zeit mit erheblichem
Aufwand entfernt werden müssen.
Es wurde nun ein Verfahren zur kontinuierlichen Polymerisation und Copolymerisation von «{-Olefinen mit gegebenenfalls anderen
Monomeren in Substanz gefunden, in welchem als Katalysator
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metallorganische Mischkatalysatoren aus Metallverbindungen der vierten bis sechsten Nebengruppe oder der achten Hauptgruppe
des Perioden-Systems und metallorganischen Verbindungen der Elemente der ersten bis dritten Gruppe des Perioden-Systems,
oder Oxide der sechsten Nebengruppe des Perioden-Systems enthaltende Katalysatoren, Verwendung finden,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion ohne Verdünnungsmittel
in selbstreinigenden Zwei-oder Mehrwellenschneckenreaktoren
bei Drucken zwischen 5 und 200 bar, vorzugsweise 10 und 100, und mit einem aufsteigenden Temperaturprofil
durchgeführt- dessen unterer Bereich zwischen -50 und 300C,
vorzugsweise -20 und 300C, und dessen oberer Bereich zwischen
50 und 2000C, vorzugsweise 80 und 1800C liegt.
Bei den erfindungsgemäß Anwendung findenden selbstabstreifenden bzw. selbstreinigenden Zwei- oder Mehrwellenschneckenreaktoren
handelt es sich im Prinzip um Schneckenextruder in it. ewei oder
mehreren Schneckenwellen, deren Gänge miteinander im Eingriff stehen. Die Wellen drehen sich bevorzugt - aber nicht notwendigerweise
- gleichsinnig. Der innere Wellendurchmesser ist normalerweise über die ganze Länge der Welle konstant. Die
Steigung der Gänge wird im allgemeinen den Erfordernissen des Reaktionsablaufes abgepaßt, d.h. sie kann entsprechend den
Volumenänderungen des Reaktionsgutes variieren und - im Falle von Druckaufbauzonen - sogar rückläufig sein. Sind im Reaktionsablauf besondere Mischvorgänge vorgesehen, z.B. zum Untermischen
von Abstoppern, Stabilisatoren oder sonstigen Additiven, so können die entsprechenden Wellenbereiche mit Knetscheiben ausgestattet
sein. Zur Unterstützung der Temperaturführung kann es vorteilhaft sein, als Hohlwellen ausgebildete Schneckenwellen,
die an ein Heiz-Kühl-System angeschlossen sind, zu verwenden. Spezielle Ausführungsformen solcher Reaktoren sind
beispielsweise in der DT-PS 813 154, DT-PS 862 668 und DT-PS 940 109, US-PS 2 814 472 und US-PS 3 122 356 beschrieben.
EC 73 - 3 -
ORIGINAL INSPECTED
r-, Q Q '■ \ '.; 7 / 0 1J 3 Π
U: £ ,J
Figur 1 zei^ t einen schematischen Querschnitt und Figur 2
zeigt einen schematischen Längsschnitt durch einen Schneckenwellenreaktoc.
Das Gehäuse des Schneckenwellenreaktors 3 ist dem äußeren 'Jmfang der Schneckenwellen 4 sehr genau angepaßt
und hat bevorzugt mehrere getrennt zu beaufschlagende Heizbzw.
Kühlmantel 2. Über die ganze Gehäuselänge sind zahlreiche bis in den Reaktionsraum reichende Bohrungen angebracht, die
zur Aufnahme von Temperaturfühlern 1 und zur Einspeisung von Reaktionskomi:onenten dienen. In Figur 2 sind durch die Ziffern
der Motor und 6 das Getriebe eines Schneckenwellenreaktors bezeichnet und durch die Ziffer 7, 8 und 9 einzelne Zonen des
Reaktors auf die in den Beispielen Bezug genommen wird (7= Eingangszone; 8=Reaktionszone; 9= 'Mischzone)
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Anwendung findenden
selbstreinigenden Sehneckenwellenreaktoren sind zwangsfördernd,
wodurch eine intensive Durchmischung des Reaktionsgutes unter
laufender Erneuerung der Oberfläche, eine Vermeidung von Inhomogenitäten innerhalb begrenzter Zonen, kurze Diffusionswege zu den aktiven Zentren, eine gute Temperaturführung und
ein guter Wärmeübergang nach außen erreicht werden. Weiterhin wird durch die erfindungsgemäß Verwendung findenden Sehneckenwellenreaktoren
eine Propfenförderung bzw. ein enges Verweilzeitspektrum des Reaktionsgutes erreicht, wobei sich definierte
Reaktionszonen ausbilden und somit keine unkontrolliert langen Verweilzeiten für Teile des Reaktionsgutes, die zu unerwünschten
Folgereaktionen führen können, entstehen, überraschenderweise
sind bei den erreichbaren kurzen Verweilzeiten hohe, praktisch quantitative Umsätze möglich., was sehr hohe Raun-Zeit Ausbeuten
zur Folge hat.
Die Dimensionierung des erfindungsgemäß Anwendung findenden
Schneckenwellenreaktors ist von Fall zu Fall verschieden. Wesentliche Gesichtspunkte für die Auswahl sind dabei Verweilzeit,
Durchsatz, Temperatürführung, Viskositätsverhalten sowie Zahl
und Art der Verfahrensschritte. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren reichen normalerweise L/D-Verhältnisse (L=Länge,
D=Durchmesser einer Schneckenwelle) bis zu 30 aus. Sind, aus verfahrenstechnischen Gründen größere L/D-Verhältnisse erforderlich,
so empfiehlt sich eine Kombination mehrerer Schneckenreaktoren.
Als o( - Olefine, welche für das erfindungsgemäße Verfahren
Verwendung finden, seien beispielsweise Äthylen, Propylen, Buten-1, Penten-1, 4-Methylpenten-1 genannt, bevorzugt Äthylen,
Propylen und Buten-1. Die o(-01efine können für sich oder im
Gemisch miteinander, oder im Gemisch mit anderen Comonomeren, wie z.B. Dicyclopentadien oder Isopren eingesetzt werden.
Als Katalysatoren, welche für das erfindungsgemäße Verfahren
Verwendung finden, seien metallorganische Mischkatalysatoren vom Ziegler-Typ, sowie Oxide der sechsten Nebengruppe des
Periodensystems, beispielsweise Chromoxid oder Molybdänoxid enthaltende Katalysatoren genannt.
Metallorganische Mischkatalysatoren vom Ziegler-Typ entstehen bekanntlich bei der Kombination von Verbindungen der Metalle
der 4· bis 6. Nebengruppe oder der 8. Gruppe des Perioden-Systems mit metallorganischen Verbindungen der Elemente der
bis 3. Gruppe des Periodensystems der Elemente.
In manchen Fällen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Verwendung
findenden Katalysatorsysteme zur Steigerung ihrer Wirksamkeit bzw. Selektivität oder zur Erzielung spezieller
Polymereigenschaften durch Zusätze wie z.B. lewissäuren oder Alkylhalogenide zu modifizieren.
Die Verwendung findenden metallorganischen Mischkatalysatoren können als solche oder auch in Form von Trägerkatalysatoren
eingesetzt werden. Chromoxid- oder molybdänoxidhaltige Katalysatoren finden im allgemeinen als Trägerkatalysatoren Anwen-
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dung. Trägermaterialien, welche Verwendung finden können, sind z.B. Aluminiumoxid, Siliciumoxid, Aluminiumsilikat
oder Aluminiumphosphat. Die Katalysatorkomponenten können in an sich bekannter Weise, z.B. durch Imprägnieren des Trägermaterials
mit den entsprechenden Salzlösungen, durch Ausfällen der aktiven Katalysatorkomponente in Gegenwart des Trägermaterials
oder durch gemeinsames Fällen solcher Verbindungen mit den Träger bildenden Verbindungen erhalten werden. Die Aktivierung
dieser Katalysatoren erfolgt im allgemeinen durch thermische Behandlung.
Die Wahl des geeigneten Katalysatorsystems richtet sich, bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren nach der Aufgabenstellung. Im allgemeinen
werden metallorganische Mischkatalysatoren bevorzugt, da sie normalerweise tiefere Starttemperaturen erlauben. Als
Katalysatoren finden für das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt metallorganische Mischkatalysatoren Verwendung, welche
als Komponenten Titanhalogenide oder Vanadinhalogenide, vorzugsweise Titantrichlorid, Titantetrachlorid, Vanadintrichlorid oder
Vanadin oxy c hl or id und als weitere Komponente Alurniniusalky !verbindungen
oder Alky!aluminiumhalogenide mit 1-6 Kohlenstoffatomen
im Alkylrest,vorzugsweise Triäthylaluminium^iäthylaluminiuiachlorid,
Athylaluminiuras es quichl orid und Trisobutylaluminium enthalten.
Das Mischverhältnis der beiden Komponenten liegt zweckmäßigerweise im Bereich von 1 : 0,8 bis 1 : 10,0.
Die Zugabe des Katalysators kann den Umständen entsprechend verschieden erfolgen. Sofern erforderlich, sollten für den
Katalysator solche Verdünnungsmittel gewählt werden, die im Polymerisat nicht stören oder durch Ausgasen leicht zu entfernen
sind, beispielsweise Paraffinwachs, Paraffinöl, bzw. Butan und Pentan. Bei Verwendung von metallorganischen Mischkatalysatorsystemen
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Ausgangskomponenten des Katalysatorsystems gegebebenfalls
in getrennten Monomerteilmengen zu lösen oder zu dispergieren
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und durch Zusammenführen geregelter Mengenströme dieser Teilmengen, gegebenenfalls nach Zugabe ergänzender Monomermengen,
die Polymerisation auszulösen. Man kann aber auch die die Katalysatorkomponenten enthaltenden geregelten Mengenströme,
gegebenenfalls zusammen mit ergänzenden Monomermengen zur Vorreaktion zusammenführen und deren Mischung in den Schneckenreaktor
einspeisen. In manchen Fällen kann es auch vorteilhaft sein, die Verwendung findenden Mischkatalysatoren für sich
gesondert außerhalb des Reaktors herzustellen. Die so hergestellten Mischkatalysatoren oder die Trägerkatalysatoren
werden normalerweise in Form hochkonzentrierter Dispersionen, in z.B. P-?-raff in öl zugegeben.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erforderlichen Katalysatormengen
sind wegen der hohen Monomerkonzentration im Reaktionsgemisch erwartungsgemäß sehr gering und liegen - gleiche
Katalysatorsysteme vorausgesetzt - deutlich unter denen bei in Verdünnung ablaufenden Reaktionen. Neben Kosteneinsparungen
bringt dies den verfahrenstechnischen Vorteil, daß eine Entfernung der Katalysatorrückstände aus dem Reaktionsprodukt
nicht erforderlich ist.
Sofern eine Desaktivierung des Katalysatorsytems erforderlich
ist, was bei metallorganischen Mischkatalysatoren im allgemeinen der Fall ist, kann dies derart erfolgen, daß man dem Reaktionsgemisch, kurz vor seinem Austritt aus dem Schneckenwellenreaktor eine als Abstopper geeignete Substanz zudosiert. Als solche Substanzen eignen sich Verbindungen mit gegenüber dem Katalysatorsystem reaktiven Gruppen wie Hydroxyl-, Carboxyl-, Amino-,
.Carbenyl-Gruppen, wobei der Abstopper auch mehrere gleiche oder
verschiedene solcher Gruppen und chelatbildende Eigenschaften haben kann.
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Sollen dem Polymerisat noch Stabilisatoren und/oder Additive wie Antistatika, Treibmittel, Vernetzer zugesetzt werden, so
kann das in gleicher Weise wie für den Abstopper beschrieben erfolgen und kann vorzugsweise auch mit diesem gemeinsam vorgenommen
werden. Der Zusatz eines Desaktivators und gegebenenfalls von Additiven erfolgt normalerweise in Substanz, z.B. als
Schmelze oder als wechselseitige Lösung der Komponenten, mit Hilfe einer regelbaren Dosierpumpe in die Mischzone 9 (Abb.2)
des Schneckenreaktors. Eine optimale Durchmischung der Komponenten wird durch den Einbau von Knetscheiben im Bereich der Mischzone
9 (Abb. 2) erreicht.
Selbstverständlich kann das erfindungsgemäße Verfahren in
weiten Grenzen variiert werden. Beispielsweise kann eine Molekulargewichtsregelung durch geeignete Regler wie Wasserstoff
vorgenommen werden oder man kann durch örtlich getrennte Einspeisung einer weiteren Monomerkomponente Copolymerisate
mit Blockaufbau erzielen.
Die Vorteile, die das erfindungsgemäße Verfahren gegenüber
dem Stand der Technik aufweist, sind folgende:
1. Sehr hohe Raum-Zeit-Ausbeute
2. Das VerfahMn ist einfach zu handhaben und in seiner Anwendung
sehr flexibel.
3. Die Rückführung und Reinigung von Verdünnungsmitteln oder Monomeren entfällt.
4. Für die Desaktivierung und Additivzumischung sind keine gesonderten Arbeitsgänge erforderlich.
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S. Geringer Katalysatorbedarf (da maximale Monomerkonzentration);
auf Entfernung der Katalysatorrückstände kann verzichtet werden.
ο. Das Polymerisat fällt ohne Zwischenschaltung einer weiteren
Verfahrensstufe in gebrauchsfertiger Form an.
7. Polymerablagerungen im Reaktionsraum entstehen nicht; eine Reinigung ist daher nicht erforderlich.
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Für die nachfolgenden Beispiele gilt die folgende allgemeine Arbeitsweise.
Als Reaktor dient ein selbstabstreifender Zwiewellenschneckenreaktor
von 1 m Länge. Die Schneckenwellen sind aus Chromstahl,
mit einem Durchmesser von 32 mm außen und 24 mm im Kern; sie sind zweigängig und haben im Gewindeteil eine Steigung von
12 mm. Das Le->z e Fünftel der Wellen, was der Mischzone 9 (siehe
Abb.2)entspricht, ist mit Knetscheiben ausgestattet. Die
Schneckenwellen drehen sich gleichsinnig und werden mit einem Motor über ein Getriebe mit variabler Drehzahl angetrieben.
Das L/D-Verhältnis (Länge/Durchmesser) des Schneckenreaktors
beträgt 31, das (freie) Reaktionsvolumen etwa 450 ml. Das Reaktionsgehäuse 3 ist von einem Kühl- bzw. Heizmantel 2 (Abb.2)
umgeben, der in mehrere Zonen unterteilt ist. Die Temperaturmessung.im
Reaktionsraum erfolgt mit Hilfe mehrerer Temperaturfühler, die längs des Reaktorgehäuses angeordnet sind. Die
Meßstellen der Temperaturfühler sind mit dem Reaktionsgemisch in Berührung.
Die Monomeren entsprechen den üblichen Reinheitsanforderungen für die Polymerisation mit metallorganischen Mischkatalysatoren
bzw. chrom- oder molybdänoxidhaltigen Trägerkatalysatoren. Ihre Dosierung erfolgt im lallgemeinen zweckmäßigerweise im
unterkritischen Bereich, d.h. in flüssiger Form mit Hilfe von regelbaren Dosierpumpen. Vorlage, Pumpe und Leitungen für die
Monomere sind erforderlichenfalls kühlbar. Das Monomer wird in die ebenfalls kühlbare Eingangszone 7 (siehe Abb. 2) des
Schneckenreaktor dosiert.
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Der Katalysator wird mittels regelbarer Dosierpumpen entweder in
Form von Lösungen bzw. Dispersionen seiner Komponenten in Teilmengen des Monomeren oder als Ganzes in Form einer hochkonzentrierten
Dispersion in Paraffinöl in die Eingangszone des Schnekkenreaktors dosiert.
Die Polymerisation wird folgendermaßen durchgeführt: Monomer bzw.
Monomergemisch und Katalysator bzw. die Katalysatorkomponenten
enthaltenden Monomerteilströme werden hinsichtlich Menge und Verhältnis entsprechend der Vorgabe geregelt in die Eingangszone des Schneckenreaktors dosiert. Die Drehzahl der Schneckenwellen
wird so eingestellt, daß der Vorschub dem Gesamtvolumen aller eingespeisten Komponenten entspricht was eine optimale
Nutzung des Schneckenreaktors ergibt. Die Steuerung der Polymerisationsgeschwindigkeit
erfolgt sowohl über ein im allgemeinen gleichmäßig in Förderrichtung ansteigendes Temperaturprofil,
als auch über eine Mengen- und/oder Verhältnisänderung
des Katalysators, so daß bis zum Eintritt in die Mischzone vollständiger Umsatz erreicht ist.
Nach dem Durchlaufen der Mischzone, in der der Katalysator desaktiviert
und ggf. das Polymerisat mit Additiven innig gemischt wird, verläßt das Reaktionsprodukt den Schneckenreaktor über
eine Düsenplatte. Die austretenden Stränge oder Bänder werden durch ein Wasserbad abgekühlt und granuliert bzw. geschnitten.
Die Herstellung von ataktischem Polybuten-1 erfolgte gemäß
der oben beschriebenen allgemeinen Arbeitsvorschrift.
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Dabei wurde das als Monomer eingesetzte Buten-1 mit einem Druck
von etwa 10 bar und einer Temperatur von -50C mittels einer
Kolbendosierpumpe in die Eintrittszone des Schneckenreaktors eingespeist. Die Menge des für die einzelnen Versuche a bis f eingesetzten Buten-1 ist in Tabelle 1 aufgeführt.
Kolbendosierpumpe in die Eintrittszone des Schneckenreaktors eingespeist. Die Menge des für die einzelnen Versuche a bis f eingesetzten Buten-1 ist in Tabelle 1 aufgeführt.
Der Katalysator bestand aus ^- TiCl,/Al(CoHc)^,in den Versuchen
a und c bis f im Holverhältnis 1:1,ö,im Versuch b in, Molverhältnis
1:8. Der Katalysator wurde mit sorgfältig getrocknetem Paraffinöl angeteigt und als 50 ?£ige Paste mittels einer Zahnradpumpe in
die Eintrittszone des Schneckenreaktors dosiert. Die in den
einzelnen Versuchen eingesetzte Katalysatormenge geht aus der Tabelle 1, Spalte 4 hervor.
einzelnen Versuchen eingesetzte Katalysatormenge geht aus der Tabelle 1, Spalte 4 hervor.
Zum Desaktivieren und Stabilisieren wurde in die Mischzone ein 1:1-Gemisch aus 2,4-Di-t-butyl-p-kresol und Triäthanolamin in
solcher Menge eindosiertj, daß das Reaktionsprodukt etwa 0,3 0,5 /£ des Gemisches enthielt.
In Tabelle 1 sind für die einzelnen Versuche die Versuchsdaten tabelliert.
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 7 | 8 J9 | 6 | |
Ver | Mono- | RZD | VZ | mmol Ti | Temperatur (0C) | -5 | I 5 - 70| 90 |
ML-^ |
such | meres (l/h) |
(1/1· H) | (min ) | 100g Mon | Zone | -5 | 5 - 70J 90 | |
0 | 10 - 70| 90 | |||||||
a | 1,8 | 4 | 15 | 1,0 | 0 | 10 - 9oi 100 | 32 | |
b | 1,8 | 4 | 15 | 1,0 | 0 | 15 -10Oj100 | 38 | |
C | 1,8 | 4 | 15 | ■ 0,7 | ο Ii5 -ioo! loo | 30 | ||
d | 1,8 | 4 | 15 | 0,4 | 30 | |||
e | 2,2 | 4,9 | 12 | 0,5 | 34 | |||
f | 2,6 | 5,8 | 10 | 0,5 | 36 |
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Die einzelnen Spalten in Tabelle 1 weisen folgende Werte auf: 1. Monomermenge
2 RZD = Raum-Zeit-Durchsatz
3 VZ = Verweilzeit
4 mMol Ti/10Og Mon = eingesetzte Menge TiCl5 (in Millimol
pro 100 g Monomers)
5 Temperaturangaben für die Eingangszone 7, Reaktionszone 8 und Mischzone 9 (vgl. add. 2)
6 ML-4 = Mooney-Viskosität (10O0C)
Die erhaltenen Produkte haben eine Dichte von ca. 0,85 s/ca und
zeigen das Verhalten thermoplastischer Elastomere. Die erhaltenen Produkte zeichnen sich aus durch gutes Walzenverhalten,
hohe Defo-Werte (Härte/Elastizität bei 800C : 2750/24),
gute Festigkeit F(22 kp/cm ), Dehnung und hohen Modul E (300% : 14 kp/cm2).
Die Herstellung von ataktischem "Polybuten-1 erfolgte entsprechend
der oben beschriebenen allgemeinen Arbeitsweise.
Als Katalysator werden TiGl. und Al(i-C.Hq)^ verwendet. Die
beiden Katalysatorkomponenten wurden jeweils in Teilmengen des Monomeren unmittelbar vor dem Einsatz gelöst. Diese Lösungen
sowie ergänzende honomermengen, wurden in drei Teils"cronen
mit Temperaturen von -50C bei Versuch a bis c getrennt in die
jJintrittszone des Schneckenreaktors dosiert. Bei Versuch d wurden
gemäß einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens die
beiden die Katalysatorkomponenten enthaltenden Monoiaerteilstrome
vor Eintritt in den Schneckenreaktor vereinigt (Das Kengenverhältnis
der 3 Teilströme wurde so geregelt, daß sich die in Tabelle 2, Spalte 4 und 4a angegebenen Katalysatorkonzentrationen
bzw. Ti/Al-Verhältnisse ergaben). Bei
Versuch e wurde gemäß einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens aus den gleichen Katalysatorkomponenten
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JM
ein präfomiertes Katalysatorsystem (Ti Cl4 und Al Ci-C4Hg)5
bei Raumtemperatur unter Rühren gemischt, 15 Minuten gealtert, Lösungsmittel abdekantiert, mit Paraffinöl angeteigt) hergestellt
und wie in Beispiel 1 dosiert.
Die Daten zu den Beispielen zeigt Tabelle 2:
1 | 2 | 3 | 4 | 4a | 5 | 9 | 6 | |
Ver | Buten | RZD | VZ | miflol Ti | Ti/Al | Temperatur C | 90 | ML-4 |
such | l/h | 1/1· h | min | 100g M | Zone | 90 | ||
7 ! 8 | 90 | |||||||
a | 1,1 | 2,4 | 25 | 0,7 | 1:1,8 | θ! 5 - 70 | 90 | 49 |
b | 1,7 | 3,1 | 19 | 0,8 | 1:2 | Oj 5 - 80 | 90 | 50 |
C | 1,7 | 3,4 | 17,5 | 1,0 | 1:1,9 | OJ 5 - 80 | 49 | |
d | 2,0 | 4,4 | 12 | 0,7 | 1:1,8 | Oj 5 - 80 | 50 | |
e | 2,2 | 4,9 | 13,5 | 0,5 | 1:1,8 | -5i 5-70 | 52 | |
Die Bedeutung der Spalten 1 bis 6 ist die selbe wie in Tabelle 1; Spalte 4 a gibt das Ti/Al-Verhältnis des Katalysatorzusatzes
an.
Die Produkte sind in ihrer physikalischen Eigenschaft und in ihrer Verarbeitbarkeit mit den Produkten nach Beispiel 1 vergleichbar.
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BeJGpiel 3
Die Herstellung eines Äthylen-Propylen-Copolymers erfolgte entsprechend
der oben beschriebenen allgemeinen Arbeitsweise. Im Versuch a bis d wurden Monomergemische aus ca. 80 Gew.
i> Propylen und ca. 20 Gew.i» Äthylen mit variierenden Anteilen
an Wasserstoff als Molekulargewichtsregler (vgl. Spalte 1a) eingesetzt. In Versuch e wurden dem Ausgangsnaterial zusätzlich
3% Dicyclopentadien zugesetzt. Die Einsatz findenden Monomergemische wurden mit einem Katalysator aus JT -TiCl^VAl(CpH,-),
im Molveihältnis Ti/Al von 1 : 1,8 polymerisiert. Der Katalysator
wurde mit getrocknetem Paraffinöl angeteigt und als 50%ige
Paste mittels einer Zahnradpumpe in die Eintrittszone des Schneckenreaktors dosiert. Das Monomergemisch wurde mit einem
Druck von 10 - 20 bar und einer Temperatur von -250C mit Hilfe
einer Kolbendosierpumpe in die Eintrittszone des Schneckenreaktors eingespeist.
Zum Desaktivieren und Stabilisieren wurden in die Mischzone ein 1 : 1 Gemisch aus 2,4-Di-t-butyl-p-kresol und Triäthanolamin
in solcher Menge eindosiert, daß das Reaktionsprodukt etwa 0,3 bis 0,5 % des Gemisches enthielt.
Die Daten für die einzelnen Versuche sind in der Tabelle 3 zusammengefaßt:
1 | 1a | 0 | 2 | 3 | 4 | Ul | 9 | 6 | |
Ver | Mono | Vol.?S | 0,01 | RZD | VZ | mmol Ti | Temperatur 0C | 90 | MI |
such | mer | H2 | 0,1 | 1/1-h | min | 100g Mon | Zone | 90 | |
l/h | 1 | 7 ! 8 | 90 | ||||||
a | 4,5 | - | 10 | 6 | 0,25 | -15!0-80 | 90 | 0,8 | |
b | 3,8 | 8,5 | 7 | 0,5 | -15 j 0-90 | 90 | 1 | ||
C | 3,8 | 8,5 | 7 | 0,5 | -15Ϊ0-90 | 4-6 | |||
d | 3,8 | 8,5 | 7 | 0,5 | -15 j 0-90 | 10 | |||
e | 4,1 | 9 | 6,5 | 1,5 | -15!5-9O | - |
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Die Bedeutung der Spalten 1 bis 5 ist die gleiche wie in Tabelle 1.Spalte 1 a enthält den Anteil an Wasserstoff im
Monomergemisch/in Spalte 6 sind als Bewertungsgröße für das
Molekulargewicht die Schmelzindizes bei 2,16 kp und 190 C aufgeführt (MI = melt index). Die erhaltenen Produkte
zeigen, zwar weniger ausgeprägt als die ataktischen Polybutene der Beispiele 1 und 2, Elastomereigenschaften, die mit
steigendem Schmelzindex ausgeprägter werden. Ein Produkt mit MI = 2,5 weist eine Mooney-Viskosität ML-4 (10O0C) von ca.
60 auf. Versuchsprodukt 4 e konnte mit Schwefel vernetzt werden.
Die Herstellung von Polypropylen erfolgte entsprechend der oben beschriebenen allgemeinen Arbeitsweise.
Als Monomer wurde Propylen mit dem gleichen Katalysatorsystem wie in Beispiel 3 polymerisiert. In Versuch b enthält das eingesetzte
Propylen zusätzlich o,oiVol i» Wasserstoff. Die Dosierung
des Propylene erfolgte mittels einer Kolbendosierpumpe bei einer Temperatur von -200G und einem Druck von 20 bar
in die Eintrittszone des Schneckenreaktors. Die Desaktivierung und Stabilisierung des Reaktionsgemisches erfolgte wie in
Beispiel 3.
Wegen des hohen Schmelzbereiches von Polypropylen wurde zwischen Mischzone und Düsenplatte ein kurzes beheizbares
Zwischenstück eingesetzt, um durch Nachheizen bei 170 - 1800C
die Platizität des Materials so einstellen zu können, daß
EC 73 - 16 -
509887/0539
ein guter Austrag aus der Düsenplatte erreicht werden konnte,
Tabelle 4 zeigt die Versuchsdaten (Bedeutung der einzelnen Spalten ist gleich wie in Beispiel 3)
1 | 2 | 3 | 4 | VJl | one | 160 160 |
6 | |
Ver | Monomer l/h |
RZD 1/1-h |
VZ rnin |
mraol Ti | Temperatur C | 30-100 40-110 |
KI 2,16/ 13O0C |
|
such | 1,8 ? |
4 4,4 |
15 13,5 |
10Og Mon | / | 0,7 2,5 |
||
a b |
1,0 0,9 |
-10 -10 |
Der heptanlösliche Anteil der Versuchsprodukte liegt bei Die erhaltenen Polymere lassen sich zu Formkörpern mit guten
mechanischen Eigenschaften verarbeiten.
- 17 -
Rnä8ß7/0539
Claims (10)
- NACHQEREIOHTλζPatentansprüche(\J Verfahren zur kontinuierlichen Polymerisation und Copolymerisation von-Y-OIffinen mit gegebenenfalls anderen Koncmeren in Substanz, in welche als Katalysatoren.ietii!organische Mischkatalysatoren aus Metallverbindungen der vierten bis sechsten Nebengruppe oder der achten Haupt-Gruppe des Perioden-Systems und metallorganischen Verbindungen der Elemente der ersten bis dritten Gruppe des Perioden-Systems, oder Oxide der sechsten Nebengruppe des I -:rioden-3ystems enthaltende Katalysatoren, Verwendungchurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion ohne Verdünnungs· r.ictei in selbstreinigenden Zwei- oder Mehrwellenschr.eckenre iktoren bei Drucken zwischen 5 und 200 bar und nit einem .vT:?teilenden Temperaturprofil durchführt, dessen unterer Erreich zwischen -50 und 300G und dessen oberer Bereich mischen 50 und 2000C liegt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Verwendung von metallorganischen Mischkatalysatoren die Katalysatorkomponenten getrennt voneinander in getrennten Monomerteilmengen löst oder dispergiert und durch Zusammenführen geregelter Mengenströme dieser Teilmengen, ggf. zusammen mit ergänzenden Monomermengen, die Polymerisation auslöst.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Katalysatorkomponenten enthaltenden geregelten Mengenströme, ggf. zusammen mit ergänzenden Monomermengen, zur Vorreaktion zusammenführt und deren Mischung in den Schneckenreaktor einspeist.EC 73 - 18 -BAD ORIGINALR η Q a a 7 /fiRTQNACHGEREiOHT
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen für sich außerhalb des Reaktionsgefäßes hergestellten Katalysator einsetzt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das o(-01efin Äthylen ist.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das <{ -Olefin Propylen ist.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das X-Olefin Buten-1 ist.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das X-Olefin 4-Methylpenten-1 ist.
- 9. Verfahren nach Anspruch 1, 5, 6, 7 und b, dadurch gekennzeichnet, daß man Copolymerisate aus ^-Olefinen und anderen ungesättigten Verbindungen herstellt.
- 10. Verfahren nach Anspruch 1 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß man unterschiedliche Monomere an räumlich getrennten Stellen in den Schneckenreaktor einspeist.EC 73 - 19 -509887 /0539Leerseite
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