DE243085C - - Google Patents

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DE243085C
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diamino
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D219/00Heterocyclic compounds containing acridine or hydrogenated acridine ring systems
    • C07D219/04Heterocyclic compounds containing acridine or hydrogenated acridine ring systems with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to carbon atoms of the ring system
    • C07D219/08Nitrogen atoms

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 243085 ■-KLASSE 22 ö. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. Oktober 1910 ab.
Das in dem Patent 230412 beschriebene 3 · 6 - Diaminoakridin kann am Ringstickstoff alkyliert werden. Zweckmäßig acyliert man zunächst die Aminogruppen, alkyliert hierauf und verseift endlich die Acylaminoverbindung. Man erhält so die bisher unbekannten 3 · 6-Diaminoalkylakridiniumverbindungen bzw. deren Salze:
NH,
NH9
R% R
wobei R = C H3, C2 H5, C3 H7, C6 H5 C H2 usw., R1 — Cl, S0tH, NO3 usw. bedeutet.
Diese Verbindungen sind wertvolle Farbstoffe ; gegenüber dem Ausgangsmaterial zeigen sie den Vorzug ausgezeichneter Sodaechtheit.
Außerdem haben sie sich als hervorragende Spezifika gegen Schlafkrankheit und andere durch Trypanosomen und ähnliche Parasiten hervorgerufene Infektionskrankheiten erwiesen.
Durch die Arbeit von Werbitzky: »Über blepharoblastlose Trypanosomen« (Zentralblatt für Bakteriologie, I, Originale, 53. Band, 1910,
S. 303 ff.) ist zwar bekannt geworden, daß das 2 · 7-Dimethyl-3 « 6 - diaminoakridin (Akridingelb) nicht völlig ohne Einfluß auf Trypanosomen ist. Wie eingehende Versuche gezeigt haben, ist aber dieser Einfluß ungeeignet, Heilwirkungen auszulösen. Aus diesem Grunde ist eine Verwendung in der menschlichen Therapie ausgeschlossen.
Überraschenderweise zeigen die bisher nicht beschriebenen 3 · 6-Diämino-io-alkylakridiniumverbindungen eine intensive Heilkraft, die nicht nur diejenige aller anderen, früher untersuchten Farbstoffe in den Schatten stellt, sondern auch etwa dreimal so hoch ist wie diejenige der homologen, vom Akridingelb abgeleiteten Akridiniumverbindungen, die zum Vergleiche im Institut des Herrn Geheimrat Professor Dr. Ehrlich ebenfalls geprüft worden sind.
Mit Trypanosomen schwer infizierte Mäuse von 20 g Körpergewicht konnten durch Einspritzung von ι cbcm einer Lösung von 1 g 3 · 6 - Diamino -10- methylakridiniumchlorid in 5000 bis 5500 g Wasser regelmäßig und dauernd geheilt werden.
Bei Anwendung der homologen, vom Akridingelb abgeleiteten Akridiniumverbindung dagegen war etwa die dreifache Menge, d. h. ι cbcm einer Lösung von 1: 1500 bis 2000 nötig, um die Trypanosomen auf einige Zeit zum Verschwinden zu bringen. Diese Dosis ist jedoch so hoch, daß die meisten Versuchstiere infolge der toxischen Wirkung eingingen.
Auf Grund dieser Versuche ist das 3 · 6-Diamino-io-methylakridiniumchlorid auch beim Menschen erprobt worden, und es hat sich gezeigt, daß relativ kleine Dosen eine erhebliche Beeinflussung der Parasiten der menschlichen Schlafkrankheit ausüben.
Ebenso sind bei großen Tieren sehr bemerkenswerte Heilwirkungen erzielt worden.
Beispiel:
a) Acetylierung von Diaminoakridin. 5 kg Diaminoakridin werden mit 13 kg Essigsäureanhydrid und 1,25 kg wasserfreiem Natriumacetat so lange zum Sieden erhitzt, bis eine Probe mit Salzsäure und Natriumriitrit sich nicht mehr violett färbt. Man verdünnt dann mit 35 1 Wasser, kocht auf, filtriert und überläßt die Lösung der Kristallisation. Nach längerem Stehen wird abgesaugt, in heißem Wasser gelöst und mit etwa 81 Ammoniak übersättigt. Das acetylierte Produkt fällt aus. Man filtriert, wäscht, preßt und trocknet es.
b) Alkylierung. 4 kg dieser Verbindung werden bei i8o° unter gutem Rühren in 40 kg - Nitrobenzol eingetragen. Man hält auf etwa 1750 und fügt unter stetem Rühren 3,3 kg p-Toluolsulfosäuremethylester hinzu. Die Reaktion tritt sofort ein. Man läßt langsam erkalten. Nach etwa 15 stündigem Stehen wird von den abgeschiedenen Kristallen abgesaugt. Diese werden nun der
c) Verseifung unterworfen. 5,45 kg davon werden mit 17,5 1 Wasser und 17,5 1 konzentrierter Salzsäure mehrere Stunden im Salzwasserbade erhitzt. Beim Erkalten fällt die nun verseifte Verbindung in Form von roten Nadeln aus. Man trennt sie von der Mutterlauge und trocknet sie.
Das 3 · ö-Diamino-io-niethylakridiniumchlorid ist schon in kaltem Wasser äußerst leicht löslich mit gelber Farbe und schwacher grüner Fluoreszenz, die beim Erwärmen oder Verdünnen stark zunimmt. Die Lösungen in Methyl- und Äthylalkohol zeigen sehr starke, prächtig grüne Fluoreszenz.
Tannierte Baumwolle wird in soda- und seifechten gelben Tönen angefärbt.
Ähnlich wie das beschriebene Methylderivat verhalten sich die entsprechenden Äthyl-, Propyl-, Benzyl- usw. Verbindungen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Darstellung von 3 · 6-Diamino -10- alkylakridinium verbindungen, darin bestehend, daß man 3 · 6-Diaminoakridin oder dessen Acylderivate mit Alkylierungsmitteln behandelt.
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