DE2425463B1 - Arbeitsverfahren zur Weiterbearbeitung von Profilstahl im Anschluss an eine Feinstahlwalzstrasse und Anordnung zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents
Arbeitsverfahren zur Weiterbearbeitung von Profilstahl im Anschluss an eine Feinstahlwalzstrasse und Anordnung zur Durchfuehrung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Arbeitsverfahren zur Weiterbearbeitung von Profilstahl im Anschluß an eine
Feinstahlwalzstraße, wobei das aus der Fertigstaffel austretende Walzgut zu Ringen aufgehaspelt und nachfolgend
in Ringen abgekühlt wird, und eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens.
Nach dem bisherigen Stand der Technik werden Feinstahlwalzstraßen hinter der Fertigstaffel mit rotierenden
Scheren zum Schöpfen und Unterteilen der Walzgutstränge ausgestattet. Über Zuförderrollgänge
werden die Teillängen auf ein bzw. zwei Kühlbetten abgefördert. Nach dem Quertransport der Teillängen
unter Abkühlen über das Kühlbett werden Gruppen von Teillängen den ein oder zwei Kaltscheren mit zugehörigen
Trägervorstößen zum Vorteilen zugeführt. Anschließend werden die vorgeteilten Längen in zwei
bis vier Richtmaschinen gerichtet und in zwei bis vier Fertigteilscheren mit Trägervorstößen unterteilt und
den zugehörigen Paketier- und Verladeeinrichtungen zugefördert.
Eine derartige Anlage mit den vorbeschriebenen Weiterverarbeitungsmaschinen erfordert sehr große
und lange Hallen und verlangt ihrem Aufwand entsprechend große Investitionskosten. Die Walzgutstränge
haben große Schopfendenverluste, einen relativ großen Unterlängenanteil und liefern somit einen nicht unerheblichen
Schrottanteil.
Weiterhin haben derartige Anlagen einen ungewohnlich
hohen Personalbedarf und führen infolgedessen zu sehr hohen Verarbeitungskosten.
Die vorstehend genannten Maschinen und Einrichtungen weisen aber auch noch eine Vielzahl von technischen
Problemen auf, welche die Betriebssicherheit dieser Einrichtungen ungünstig beeinflussen bzw. andererseits
noch viel Entwicklungsarbeiten erforderlich machen. Solche technischen Probleme sind beispielsweise:
1. Eine Kühlbettsteuerung mit Rücksicht auf eine optimale Stoffwirtschaft;
2. eine rotierende Schere für eine Walzgeschwindigkeit von 20 m/sek mit eventuellem Schopfschnitt;
3. Kühlbetten für eine Anfördergeschwindigkeit des Walzgutes von 20 m/sek und mehr;
4. ausreichende Gleichlegevorrichtungen;
5. genügende Schneidkapazität an den Kaltscheren;
6. automatische Messereinfädeleinrichtungen an den Kaltscheren;
7. Beseitigung der Schopfenden und der Unterlängen;
8. Vereinzelungs- und Einführvorrichtungen an den Richtmaschinen;
9. Brems- und Sammeleinrichtungen hinter den Richtmaschinen.
Alle Maschinen der Anlage müssen gut aufeinander abgestimmt sein und betriebssicher arbeiten, da Unterbrechungen
an einzelnen Einrichtungen sofort zu empfindlichen Produktionseinbußen führen können.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Weiterbearbeitungsanlage
für Feinstahlprofile hinter einer Feinstahlwalzstraße vorzuschlagen, welche die Nachteile bekannter
konventioneller Anlagen vermindert, einen erheblich höheren stündlichen Durchsatz bei geringem
Schrottanfall aufweist und dabei die bisher ungewöhnlieh hohen Personal- und Investitionskosten vermeidet,
insbesondere, wenn das Walzprogramm vorwiegend Winkel-, Flach- und Rundprofile umfaßt.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird ein Arbeitsverfahren zur Weiterverarbeitung von Profilstahl im
Anschluß an kontinuierliche Feinstahlstraßen vorgeschlagen, bei dem das Walzgut anschließend an das
Aufhaspeln zu Ringen und nachfolgendem Abkühlen der Ringe in kontinuierlicher Folge in einer oder mehreren
parallelen Linien abgehaspelt, gerichtet, unterteilt, abgebremst und gesammelt wird. In Fortsetzung
des Arbeitsverfahrens soll anschließend an das Sammeln des Walzgutes das Paketieren erfolgen.
Bei der Anordnung zur Durchführung des Arbeitsverfahrens sind den der Feinstahlwalzstraße nachgeordneten
Aufhaspelgruppen und einer Ringkühlstrecke in dem fortlaufenden Materialfluß in einer oder
mehreren parallelen Linien an sich bekannte Abhaspelgruppen, Richtmaschinen, Teilscheren, Bremseinrichtungen
für die Profilstäbe und Sammeleinrichtungen nachgeordnet. Bei Bedarf werden den Sammeleinrichtungen
Paketier- und Verladeeinrichtungen zugeordnet.
Durch ein vorbezeichnetes Arbeitsverfahren und die zugehörige Anordnung von Maschinen und Einrichtungen
könnte erstmals hinter Feinstahlwalzstraßen auf rotierende Scheren hinter der Fertigstaffel, auf Kühlbetten
und Kaltscheren sowie auf komplizierte Richtanlagen in der Adjustageanlage verzichtet werden.
Damit wird eine erhebliche Einsparung an Investitionskosten und an Personal erreicht und die Umgehung
von technisch noch mit Mängeln behafteten Maschinen erreicht Weiter kann der stündliche Durchsatz
durch die Anlage erheblich angehoben werden und der Schrottanfall bedeutend verringert werden.
Die Vorteile einer solchen Adjustageanlage sind folgende:
1. Der Platzbedarf für die Anlage kann auf 20 bis 25% des Platzes für bisher übliche konventionelle
Anlagen verringert werden,
2. die Investitionskosten für die Anlage betragen nur noch etwa 68% gegenüber bisherigen Anlagen,
3. die Produktivität der Anlage erhöht sich, da nur zwei Schopfschnitte je Walzgutstrang gegenüber
zwei bis vierzig Schopfschnitten bisher die Schrottquote erheblich senken,
4. es fallen weniger Unterlängen an, die sich besser eliminieren lassen,
5. die Steigerung der Anlage auf höhere Walzgeschwindigkeit ist leichter möglich,
6. geringerer Bedarf an Bedienungspersonal,
7. leichteres Einführen der Walzstäbe in die Richtmaschinen und Scherenmesser,
8. die Adjustageanlage kann unabhängig vom eigentlichen Walzwerk arbeiten und
9. die Betriebskosten der Anlage sind bedeutend geringer.
Als weitere Merkmale der Erfindung sind der Feinstahlstraße Garrett-Aufhaspelgruppen mit vergrößertem
Wickelkorbdurchmesser nachgeordnet, bei welchen das Ende des Einführrohres zum Garrett-Haspel
aufklappbar oder teleskopartig zurückziehbar ist, um das letzte Ende des Wickelgutes ungebogen, also gerade
zu erhalten und damit das Einfädeln des Endes des Wickelgutes in den Rückbiegetreiber beim Aufsetzen
des Rings auf den Abhaspei zu erleichtern. Die der Abhaspelgruppe nachgeordnete Ringkühlstrecke besteht
vorwiegend aus einem an sich bekannten Tragkettenband. Zur Intensivierung der Abkühlung längs der
Ringkühlstrecke kann aufgespritztes Wasser oder aufgeblasene Luft als zusätzliches Kühlmedium verwendet
werden.
Die Abhaspelkörbe können in horizontaler Achsebene angeordnet sein, so daß der Ring in vertikaler Ebene
darauf hängt. Damit der Ring entsprechend seinen Wickellagen stets mit der Förderlinie des Rückbiegetreibers
fluchtet, sind die Abhaspelkörbe in Achsrichtung verschiebbar. Bei Abhaspelkörben, welche die
Ringe in horizontaler Ebene aufliegend aufnehmen, sind deren Achsen in vertikaler Ebene angeordnet und
demzufolge sind die Wickelkörbe in vertikaler Achsebene heb- und senkbar, um ein Anpassen der Wickellagen
an die Förderlinie des Rückbiegetreibers zu ermöglichen.
Der Abhaspelmotor ist abhängig von der Größe der Abwickelschlinge des Walzgutes regelbar, um ein zerrungsfreies
Abwickeln zu gewährleisten. Zum Abtasten der Größe der Walzgutschlinge beim Abhaspeln sind
elektrische oder optische Steuergeräte vorgesehen, wodurch die Größe der sich beim Abwickeln des relativ
steilen Walzgutes bildende Walzgutschlinge in ihrer Größe begrenzt wird. Dem Abhaspelkorb ist in Förderrichtung
des Walzgutes in an sich bekannter Weise ein Rückbiegetreiber nachgeordnet. Der Abhaspei kann alternativ
auch aus einem den Walzgutring aufnehmenden, mit horizontaler Längsachse sich erstreckenden,
drehbeweglichen Abhaspeldorn in Kombination mit einem Rückbiegetreiber gebildet werden.
Zwischen dem dem Abhaspei zugeordneten Rückbiegetreiber und der nachfolgenden Richtmaschine ist eine
trichterförmig sich zur Richtmaschine hin verjüngende Führung vorgesehen. Dadurch ist ein sicheres Einfädeln
des Ringanfanges zwischen den Richtrollen der Richtmaschine möglich. Je ein Abhaspeldorn ist beiderseits
des Dornantriebes angeordnet, um von einem Abhaspei gleichzeitig zwei Ringe abhaspeln zu können.
Als Teilschere ist eine Parallelschnittschere, beispielsweise eine Zwei- oder Vierkurbelschere vorgesehen.
Als Sammeleinrichtung finden verfahrbare Sammelwagen Verwendung, die in einem geschlossenen
Förderweg zur Paketiereinrichtung und zurück zur Sammelstation bewegbar sind. Als Bremseinrichtungen
zum Abbremsen der von der Teilschere über einen voreilend angetriebenen Rollgang zur Sammeleinrichtung
geförderten Teillängen ist eine zur Sammeleinrichtung hin geneigte Rutsche vorgesehen. An Stelle der Rut-
sehe können auch auf der geneigten Förderfläche eine
Anzahl in Richtung zur Sammeleinrichtung umlaufende Plattenbänder angeordnet sein. Eine nach dem vorbeschriebenen
Arbeitsverfahren arbeitende Adjustageanlage hinter Feinstahlstraßen ist besonders für den Fall 5
geeignet, daß der Anteil an Profil-, beispielsweise Winkel-, Flach- und Rundstählen in den unteren Abnehmungen
im Produktionsprogramm überwiegt.
Für derartige Forderungen bietet die vorgeschlagene Weiterbearbeitung des Walzgutes eine kostensparende,
raumsparende und einem hohen stündlichen Durchsatz gerecht werdende Alternative zu den bisher üblichen
klassischen Adjustageanlagen hinter Feinstahlstraßen. Die wesentlichen Merkmale der Anlage sind:
1. Das Kühlbett fällt weg; das Walzgut (Winkel-, Flachstahl- und Rundprofile) werden gehaspelt
und kühlen in Ringen auf Transportbändern ab,
2. die abgekühlten Profile werden direkt vom Ring abgezogen und gerichtet,
3. hinter der Richtmaschine ist eine das Walzgut in der Bewegung schneidende Parallelschnittschere
mit vorgeschalteter Meßrolle angeordnet, welche das Walzgut schöpft und in Teillängen (Verkaufslängen) unterteilt,
4. die Teillängen werden auf quer zur Richtachse angeordneten, umlaufenden Plattenbändern abgebremst
und gesammelt,
5. am Ende der Plattenbänder .laufen die Teillängen über eine Rutsche ab und können zu versandfertigen
Paketen zusammengefaßt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung stellt die Zeichnung dar. Es zeigt
F i g. 1 die Gesamtanlage zur Herstellung und Weiterverarbeitung von Profilstahl in der Draufsicht
im Prinzip,
F i g. 2 die Weiterbearbeitungsanlage von Profilstahl
in der Seitenansicht vergrößert,
F i g. 3 die Weiterbearbeitungsanlage von Profilstahl in der Draufsicht vergrößert,
F i g. 4 einen Garrett-Haspel mit erziehbarer Einlaufführung im Prinzip,
F i g. 4a einen Querschnitt der Einlaufführung,
F i g. 4b den Drahtring nach dem Aufwickeln,
F i g. 5 einen Abhaspei mit vertikaler Ringaufnahme in der Seitenansicht im Prinzip,
F i g. 5a den Abhaspei nach F i g. 5 in der Draufsicht im Prinzip,
F i g. 6 einen Abhaspei mit horizontaler Dornachse in der Seitenansicht im Prinzip,
F i g. 6a den Abhaspei nach F i g. 6 in der Rückansieht
im Prinzip,
F i g. 7 einen Abhaspei mit Doppeldorn in der Draufsicht im Prinzip,
Fig.8 eine Teilschere als Vierkurbelschere in der
Seitenansicht im Prinzip,
F i g. 9 die Sammeleinrichtung in der Draufsicht im Prinzip,
F i g. 9a die Bremseinrichtung mit gezeigt angeordneten Rutschblechen in der Seitenansicht im Prinzip.
In den F i g. 1 bis 3 ist die erfindungsgemäße Einrichtung
als Gesamtanlage dargestellt. In der F i g. 1 läuft das Walzgut W, beispielsweise Knüppel, aus einem
Ofen 1 kommend in Richtung des Pfeiles A in eine kontinuierliche Walzstraße mit Vorstraße 3, Zwischenstraße
4 und Fertigstraße 5 ein. Die Vor-, Zwischen- und Fertigstraßen bestehen aus Gruppen von Walzgerüsten
in Horizontal- oder Vertikalanordnung. Der verwalzte Walzstrang W, beispielsweise Winkel-, Flach- oder
Rundprofilstahl, wird abwechselnd durch jeweiliges Umstellen einer Weiche 6 mittels Einlaufführungen 11,
11a dem Wickelraum eines Wickelkorbes von Garrett-Haspel 7 bzw. la zugeführt Durch Anheben des Hubtisches
15 der Garrett-Haspel 7, 7a werden die Walzgutringe R aus dem jeweiligen Wickelkorb des Garret-Haspels
7, 7a gelöst und mittels eines Ringtransportes 9, 9a, beispielsweise eines Wimmlers oder Hubbalkenförderers,
der eigentlichen Ringkühlstrecke zugeführt. Die Ringkühlstrecke besteht aus je einem Tragkettenband
10,10a, weiche beispielsweise in zwei zueinander parallelen Förderlinien angeordnet sind. Auf diese wird jeder
aus dem Garrett-Haspel 7, 7a kommende Ring R von dem Ringtransport 9,9a übergeben.
Wie aus der F i g. 1 zu ersehen ist, fördert jeder Garrett-Haspel 7 bzw. 7a die auf diesem gewickelten Ringe
R einem besonderen Tragkettenband 10 bzw. 10a zu. Da sich die weitere Behandlung sowohl auf dem Tragkettenband
10 und dessen Folgeanlagen als auch auf dem Tragkettenband 10a und dessen Folgeanlagen
wiederholt, wird bei der weiteren Beschreibung lediglich auf die dem Tragkettenband 10 folgenden Maschinen
Bezug genommen.
Das Tragkettenband 10 bzw. 10a bildet die eigentliche Kühlstrecke für die Ringe R. Am Ende der Kühlstrecke
haben die Ringe R eine Temperatur von etwa 100° C erreicht. Die Abkühlung kann durch zusätzliche
Kühlluftzufuhr oder Wasserkühlung im letzten Abschnitt beschleunigt werden.
Wie aus den F i g. 4, 4a, 4b zu ersehen ist, wird der Walzstrang W dem Garrett-Haspel 7 bzw. 7a mittels
einer geneigt zum Wickelkorb angeordneten Einlauföffnung 11, lla zugeführt. Um für das später Abhaspeln
des Ringes R ein zeitraubendes Einfädeln in die Abzieheinrichtungen zu vermeiden, ist die Einlaufführung in
zwei Teile 11 und lla unterteilt, deren unterer Teil lla
teleskopartig über den oberen Teil 11 zurückziehbar ist. Dazu ist der untere Teil lla der Einlaufführung im
Innendurchmesser etwas größer als der Außendurchmesser des oberen Teiles 11. Außerdem ist der untere
Teil lla in Führungen 12a auf Rollenpaaren 12 mehrfach abgestützt und an dem Kopfende einer Kolbenstange
14 befestigt. Die Kolbenstange 14 ist mit ihrem nicht weiter dargestellten Kolben in einem pneumatischen
Hubzylinder 13 geführt.
Infolge der teleskopartigen Ausbildung der Einlaufführung 11, lla zu dem Garrett-Haspel 7,7a ist es möglich,
das Ende des aufgewickelten Ringes 7? in einer Länge von etwa 1 bis 1,5 m geradlinig der Einlaufführung
11, lla zu entnehmen (F i g. 4b), wodurch ein Einfädeln des Drahtendes beim Abwickelvorgang erleichtert
wird. Zum gleichen Zweck kann der untere Teil lla der Einlaufführung auch derart längs geteilt ausgebildet
sein, daß dessen obere Hälfte nach oben aufklappbar ist.
Sobald Drahtringe R das Ende des Tragkettenbandes 10 erreicht haben, werden diese mittels eines Hubbalkenförderers
16 auf einen Rollgang 17 mit kleinem Rollendurchmesser übergefördert. Der Rollgang 17 transportiert
die Ringe R, wie im Ausführungsbeispiel dargestellt, beispielsweise zu zwei zueinander parallelen
Abhaspellinien.
Da die Weiterbehandlung der Ringe R in beiden Abhaspellinien
die gleiche ist, wird der Einfachheit halber der weitere Vorgang nur an Hand einer Abhaspellinie
erläutert.
Quer zur Förderrichtung des Rollgangs 17 sind zwei
zueinander parallele Hubbalkenförderer 19, 19a an-
geordnet, welche je nach Bedarf die Ringe R von dem Rollgang 17 je einem Kippstuhl 20, 20a zufördern. Der
Kippstuhl 20 bzw. 20a nimmt die liegend zugeführten Ringe R auf und stellt diese hochkant, damit diese auf
den in horizontaler Ebene angeordneten Aufnahmedorn 25 der Abhaspelmaschine 26 aufgebracht werden
können.
Ausführungsbeispiele für derartige Abhaspelmaschinen 26, 26a sind in den F i g. 5, 5a, 6, 6a bzw. 7 dargestellt,
auf deren Funktion noch weiter einzugehen ist.
Wie in den F i g. 1, 2,3,6 und 6a dargestellt, wird der
Ring R auf den Dorn 25 der Abhaspelmaschine 26 hängend aufgesetzt. Der Dorn 25 ist von einem Antriebsmotor
27 drehbeweglich angetrieben, um ein Abwikkeln des Walzgutes Wzu ermöglichen. Das Wickelende
des Ringes R wird in einen aus drei zueinander versetzt angeordneten Biegerollen 29a gebildeten Rückbiegetreiber
29 eingeführt, der das Profil des Wickelgutes aus der Bogenform zurückverformt. Das Wickelgut W
gelangt weiter zwischen das Rollenpaar 30a eines Treibers 30, der mit einem Antrieb 31 für die Treibrollen
30a versehen ist, und wird durch ein sich trichterförmig zur Richtmaschine 33 hin verjüngendes Führungsrohr
32 den Richtrollensätzen 33a einer Richtmaschine 33 zugeführt. Nach Auslaufen aus der Richtmaschine 33
passiert das gerichtete Wickelgut W einen Meßtreiber 34 und eine Fotozelle 35. Der Meßtreiber 34 ermittelt
die Fördergeschwindigkeit des Wickelgutes W und tastet beispielsweise mittels eines mit einer der das Wikkelgut
W zwischen sich führenden beiden Treibrollen 34a drehfest verbundenen Impulsgebers die den Meßtreiber
34 durchlaufende Walzgutlänge im Impulsmaßstab ab und gibt für jeden Teilschnitt ein Signal an eine
nachfolgende Parallelschnittschere 37 (beispielsweise eine Vierkurbelschere). Sobald eine vorgewählte Anzahl
von Impulsen in einer der Parallelschnittschere 37 zugeordneten Zählschaltung aufgelaufen ist, erfolgt ein
Teilschnitt entsprechend der vorgewählten Teillänge T. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis das Ende des Ringes
R den Meßtreiber 34 passiert hat. Die der Parallelschnittschere 37 vorgeordnete Fotozelle 35 löst bei
Durchlaufen des Kopfstückes des Ringes R den Schopfschnitt aus. Die Teillängen Γ gelangen dann auf
einen Quertransport, der aus einer Anzahl von einem gemeinsamen Antrieb 40a synchron angetriebener,
endloser Plattenbänder 39,39a gebildet wird, die beiderends um Umführungsrollen 40 geführt sind. Die Plattenbänder
39, 39a ziehen die aufeinanderfolgenden Teillängen unter Abbremsen schnell aus der Förderlinie
ab und transportieren diese über eine Rutsche 41, 41a auf einen Abförderrollgang 42,42a. Von diesem werden
die Teillängen Tuber einen Querförderer 44, 44a einer Sammelstation S und gegebenenfalls einer Paketierstation
P zugeführt.
In den F i g. 5,5a ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer Abhaspelmaschine 46 dargestellt, die statt der Abhaspelmaschine 26 eingesetzt werden kann. Bei der
Abhaspelmaschine 46 ist der Ring R auf einen Spreizdorn 45 aufgespannt und von einem Antriebsmotor 47
angetrieben. Der Rückbiegetreiber 49 mit seinen Biegerollen 49a ist in Abwickelrichtung hinter der Abhaspelmaschine
46 angeordnet. Da der Ring R fest auf dem Spreizdorn 45 aufsitzt, kann der Antriebsmotor 47
des Spreizdornes 45 einen wesentlichen Teil der Abhaspelarbeit übernehmen. Zur Entlastung des Spreizdomes
45 wird die Abwickelgeschwindigkeit des Antriebsmotors 47 des Spreizdornes 45 abhängig von
einer Fotozelle 48 so geregelt, daß stets eine Schlinge
Hierzu 7 Blatt Zeichnungen etwa gleicher Größe gebildet wird, um ein Zerren des
Wickelgutes zwischen dem Antriebsmotor 47 des Spreizdornes 45 und dem Antriebsmotor 49b des Rückbiegetreibers
49 zu vermeiden.
Um die abgewickelten Windungen des Wickelgutes stets in der Förderlinie des Rückbiegetreibers 49 zu haben,
ist der Spreizdorn 45 in horizontaler Ebene mittels eines in seiner Längsachse angeordneten Verschiebeantriebes
44, beispielsweise eines Hubzylinders, verschiebebeweglich ausgebildet.
Die in den F i g. 5 und 5a dargestellte Abhaspelmaschine kann auch derart ausgebildet werden, daß die
Drehachse des Spreizdornes in vertikaler Ebene angeordnet und entsprechend heb- und senkbar ausgebildet
ist. Dann kann der Ring R auf den Teller des Spreizdornes aufgelegt werden. Die gesamte Maschine
wäre dann um 90° gedreht aufgestellt.
Wie in der F i g. 7 im Prinzip in der Draufsicht dargestellt, kann die Abhaspelmaschine auch als Doppel-Abhaspelmaschine
56 ausgebildet werden. Dabei weist der Antriebsmotor 57 nach beiden Seiten Aufnahmedorne
55,55a auf, auf welche jeweils ein Ring R hängend aufgesetzt
werden kann. Die Dorne 55,55a sind zweckmäßigerweise so lang, daß vor Beendigung des Abhaspeins
je eines Ringes R der nächste Ring R bereits aufgesetzt werden kann. Beiden Dornen 55,55a sind je ein
Einführtreiber 50, 50a und je eine Richtmaschine 53, 53a nachgeordnet. Die Abhaspelmaschine hat den Vorteil,
daß damit zwei parallele Abhaspellinien betrieben werden können, so daß der stündliche Materialdurchsatz
verdoppelt werden kann.
In der F i g. 8 ist die Parallelschnittschere 37 als Vierkurbelschere
ausgebildet Dabei sind an den einander gegenüberliegenden Messerträgern 67a und'676 mit
den Scherenmessern Mi und M2 beiderends je eine Kurbel 68, 68a und 69, 69a angeordnet, welche von
einem Antriebsmotor 37a synchron angetrieben werden und einen Parallelschnitt der Teillängen T in der
Bewegung erzielen. Die Verwendung von Parallelschnittscheren ist erforderlich, da die Ringe R aus
Rund-, Flach- oder Winkelprofilen bestehen können. Die Parallelschnittschere 37 kann entweder bei durchlaufendem
Antriebsmotor zu jedem Schopf- bzw. Teilschnitt mit dem Antriebsmotor gekuppelt werden oder
ist mit einem Anlaufmotor ausgestattet, so daß der Antriebsmotor der Schere zu jedem Schopf- oder Teilschnitt
anläuft. Der Schopfschnitt wird durch Passieren der Fotozelle 35 seitens des Kopfendes ausgelöst, während
das Auslösen der Teilschnitte von dem Meßtreiber 34 durch Erfassen der Laufgeschwindigkeit des abgewickelten
Walzgutstranges und der vorgewählten Schnittlänge beispielsweise im Impulsmaßstab und
einer entsprechenden Steuerung der Parallelschnittschere 37 erfolgt.
In den F i g.9, 9a ist alternativ zu den Fig. 1,2 und 3
das Abbremsen der Teillängen Tlängs einer geneigten Rutsche 71 dargestellt. Die Teillängen werden in Sammelwagen
72 gesammelt. Die Sammelwagen 72 sind in Richtung der Pfeile Z längs einer rechteckigen Transportbahn
verschiebebeweglich. An der Entnahmestation der Teillängen Taus den Sammelwagen 72 ist ein
Wimmler 73 angeordnet, der die Teillängen Γ zu einer Stapelstation 74 und einer Bindestation 75 fördert, wo
die fertigen Pakete von Teillängen Γ verladen werden. Während des Wechsels der Sammelwagen 72 unterhalb
der Rutsche 71 wird ein Stopper 70 in die Rutsche 71 eingeschwenkt, welche die ablaufenden Teillängen T
vorübergehend zurückhält.
509 521/138
Claims (16)
1. Arbeitsverfahren zur Weiterbearbeitung von Profilstahl im Anschluß an eine Feinstahlwalzstraße,
wobei das Walzgut zu Ringen aufgehaspelt und nachfolgend in Ringen abgekühlt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Walzgut daran anschließend in kontinuierlicher Folge in einer oder
mehreren parallelen Linien abgehaspelt, gerichtet, unterteilt, abgebremst und gesammelt wird.
2. Arbeitsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Walzgut nach dem Sammeln
paketiert wird.
3. Anordnung zur Durchführung des Arbeitsverfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bestehend
aus einer der Feinstahlwalzstraße nachgeordneten Garrett-Aufhaspelgruppe und einer Ringkühlstrecke,
dadurch gekennzeichnet, daß diesen in dem fortlaufenden Materialfluß in einer oder mehreren
parallelen Linien an sich bekannte Abhaspelgruppen (26, 46, 56), Richtmaschinen (33), Teilscheren
(37), Bremseinrichtungen (39, 71) für die Profilstäbe und Sammeleinrichtungen (S) nachgeordnet
sind.
4. Anordnung nach Anspruch 3 zur Durchführung des Arbeitsverfahrens nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß den Sammeleinrichtungen (S) eine Paketiereinrichtung (P) nachgeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4 mit einer der Feinstahlwalzstraße nachgeordneten
Garrett-Aufhaspelgruppe, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende (lla) des Einführrohres (11) zum Garretthaspel
(7,7a) aufklappbar oder teleskopartig zurückziehbar ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringkühlstrecke
aus einem an sich bekannten Tragkettenband (10, 10a) gebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Kühlmedium Wasser oder Luft
vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abhaspelkörbe
in horizontaler Achsebene angeordnet und seitlich verschiebbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abhaspelmotor
abhängig von der Größe der Abwikkelschlinge des Walzgutes in seiner Drehzahl regelbar
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Abhaspelkorb ein die Walzgutschlinge
abtastender elektrischer oder optischer Fühler (48) zugeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Abhaspelkorb in Förderrichtung des Walzgutes in an
sich bekannter Weise ein Rückbiegetreiber (29) nachgeordnet ist. .
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abhaspelmaschine
aus einem den Walzgutring aufnehmenden, mit horizontaler Längsachse sich erstrekkenden
drehbeweglichen Abhaspeldorn (25) in Kombination mit einem Rückbiegetreiber (29) gebildet
wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch ge-
kennzeichnet, daß zwischen dem dem Abhaspei zugeordneten Rückbiegetreiber (30) und der nachfolgenden
Richtmaschine (33) eine trichterförmig sich zur Richtmaschine verjüngende Führung (32) vorgesehen
ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß je ein Abhaspeldorn
(55, 55a) beiderseits des Dornantriebes (57) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Teilschere
(37) eine Parallelschnittschere vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Sammeleinrichtungen
verfahrbare Sammelwagen (72) vorgesehen sind, die in einem geschlossenen Förderweg
(Z) zur Paketiereinrichtung und zurück zur Sammelstation verfahrbar sind und als Bremseinrichtung
eine schräge Rutsche oder Plattenbänder zwischen Zuförderrollgang und Sammelwagen vorgesehen
ist.
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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