DE2416674A1 - Verfahren zum herstellen von kohlenstoff-fasern - Google Patents

Verfahren zum herstellen von kohlenstoff-fasern

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Description

Patentanwälte
Plpl.-Ing. Γ5. BETETZ ββη,1
b
lpl!n;i. i. LAMPPiSCHT -. . ~ ~ „ ,
Dr.-Irjg. FJ. D E ETZ Jr. 2 4 I D 6 7
β vi ο η c h β η 22, Stainedorfetr.
293-22.457P- 5. 4. 1974
National Research Development Corporation, London (Großbritannien)
Verfahren zum Herstellen von Kohlenstoff-Fasern
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Kohlenstoff-Fasern durch die Zubereitung von Polyacrylnitril-Ausgangsfasem und deren anschließende Umwandlung in Kohlenstoff-Fasern mit den Verfahrensschritten :
Spinnen der Polyacrylnitril-Ausgangsfasem aus einer Lösung,
Erwärmen der Ausgangsfasern auf eine Temperatur zwischen 200 und 300 C in einer oxidierenden Atmosphäre während einer für vollständige Durchdringung mit Sauerstoff ausreichenden Zeit, wobei die natürliche Schrumpfung der Polyacrylnitril-Ausgangsfasem zumindest vermindert ist, und 409845/0744
293-(JX 4201/06)-Me-r (8)
anschließender Carbonisierung und weiterer Wärmebehandlung bei Temperaturen bis zu 3000 C.
Ein derartiges Verfahren zum Herstellen von Kohlenstoff-Fasern ist bereits bekannt (vgl. GB-PS 1 110 791), bei dem die Umwandlung von Polyacrylnitril in Kohlenstoff-Fasern erfolgt durch Erhitzen bei einer Temperatur zwischen 200 - 250 C in einer oxidierenden Atmosphäre während einer zur vollständigen Sauerstoffdurchdringung ausreichenden Zeit, gefolgt von Carbonisierung bei einer Temperatur von mindestens 1000 C, wobei die Fasern zumindest in einigen Umwandlungsstufen zu Kohlenstoff-Fasern Spannungen unterworfen ist. Bei diesem Verfahren ist auch eine weitere Wärmebehandlung bei einer Temperatur bis zu 3000 C möglich. Der Verfahrensschritt der Sauerstoffdurchdringung wird häufig als Oxidation bezeichnet; die Carbonisierung und die weitere Wärmebehandlung kann getrennt durchgeführt werden oder die Faser kann als kontinuierlicher Strang von einem Ofen zum anderen bei den geeigneten Temperaturen geführt werden.
Auf diese Weise oder durch Abwandlungen des Verfahrens hergestellte Kohlenstoff-Fasern (vgl. z. B. GB-PS 1 168 619, GB-PS 1 166 252 und GB-PS 1 166 251) weisen einen Elastizitätsmodul auf, der mit der letzten Wärmebehandlungstemperatur zunimmt, jedoch weist die Reißfestigkeit ein Maximum auf, im allgemeinen im Bereich um 1500 C. Es ist daher unmöglich, eine Kohlenstoff-Faser durch diese Verfahren zu erhalten, bei dem sowohl Elastizitätsmodul als auch Reißfestigkeit höchste Werte besitzen.
A09845/07A4
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu entwickeln, das das Erreichen von Höchstwerten von sowohl Elastizitätsmodul als auch Reißfestigkeit bei Kohlenstoff-Fasern ermöglicht.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Verfahrensschritt des Spinnens und der Verfahrensschritt der Sauerstoffdurchdringung unter Bedingungen durchgeführt werden, bei denen Teilchen, bzw. im Fall der Spinnlösung Gasblasen, von den im Verfahrensschritt des Spinnens verwendeten Flüssigkeiten und von den Gasen, in denen dieser Verfahrensschritt und der Verfahrensschritt der Sauerstoffdurchdringung stattfinden, abgetrennt werden, wodurch Kohlenstoff-Fasern mit einer Reißfestigkeit hergestellt werden, die zunimmt, wenn die Temperatur der letzten Wärmebehandlung über den gesamten Temperaturbereich der letzten Wärmebehandlung zunimmt.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Carbonisierung und die weitere Wärmebehandlung ebenfalls unter den Bedingungen durchgeführt werden, bei denen Teilchen abgetrennt werden.
Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn die Teilchen durch Filtern der Flüssigkeiten und Gase mittels Filter zum Entfernen von Teilchen größer 3 um.
Vorzugsweise werden die Flüssigkeiten so gefiltert, daß die abgetrennten Teilchen möglichst klein sind, bei möglichst einfachem Filtern. Je weniger nämlich die zu filternde Flüssigkeit zähflüssig ist, um so kleiner sind die Teilchen, die leicht entfernt werden können.
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2476674
Beispielsweise wurde es für relativ zähflüssige Spinnlösungen als ausreichend gefunden, ein Filter zu verwenden, das jedes Teilchen mit einer Größe größer als 1,5 um abtrennen kann, während dagegen weniger zähflüssige Koagulationsbadflüssigkeiten und Waschflüssigkeiten durch ein Filter ausreichend gefiltert werden können, das Teilchen größer als 0,25 um abtrennen kann.
Die Luft oder das Gas, das den Luft- oder Gasräumen um eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens angeordnet sind, wird mit Vorteil durch ein Laminarluftstromfilter geführt , das in der Lage ist, die Bedingungen für Reinheitsräume gemäß Klasse 100 der US Federal Standards 209 A zu erfüllen, d. h. nicht mehr als 100 Teilchen pro Kubikfuß größer als 0,5 um, jedoch nicht größer als 5 um, aufweist, wobei vorzugsweise derartige Luft oder ein derartiges Gas nicht mehr als 10 Teilchen pro Kubikfuß größer als 0,5 um enthält.
Vorzugsweise wird dann, wenn ein Verfahrensschritt, z. B. die Sauerstoffdurchdringung, Carbonisierung oder die weitere Wärmebehandlung , in einem Gasstrom durchgeführt wird, das Gas durch ein 0,05-^um-Filter geführt, bevor es mit den Fasern unter Wärmebehandlung in Berührung kommt.
Unter Carbonisierung ist hier Erwärmen in Vakuum bzw. in einer inerten oder reduzierenden Atmosphäre gegenüber Kohlenstoff, bei einer Temperatur zu verstehen, bei der leicht flüchtige Werkstoffe von den Polyacrylnitril-Fasern weggeführt werden, um einen Kohlen-
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stoff-Rest zurückzulassen, der einen geringen Anteil anderer Elemente enthalten kann, z.B. bis zu 5 Gew.-% Stickstoff. Je höher die Carbonisierungstemperatur ist, um so geringer ist dabei der Stickstoffanteil der schließlich hergestellten Kohlenstoff-Fasern. Beispielsweise verbleiben bei 1000 C ungefähr 5 Gew.-% Stickstoff, während bei 1500 C im wesentlichen der gesamte Stickstoff entfernt ist. Die Carbonisierung findet bei Temperaturen üblicherweise zwischen 800 und 1200 °C statt, obwohl auch Temperaturen bis zu 1500 °C umfaßt werden können.
Eine weitere Wärmebehandlung kann eine Erweiterung des Carbonisierungs-Verfahrensschritts sein, bei dem die Temperatur auf die genannte Endtemperatur erhöht ist, oder sie kann mindestens ein getrennter Verfahrens schritt sein.
Die Bezeichnung Polyacrylnitril schließt dabei selbstverständlich auch die Copolymere und Terpolymere von Acrylnitril mit ein mit nicht mehr als 15 Gew.-% und vorzugsweise weniger als 10 Gew.-% anderer Monomere wie z. B. Methylmethacrylat, Methylacrylat oder Vinylacetat sowohl alleine als auch mit gebundenen austauschbaren Polymeren.
Es konnte festgestellt werden, daß Kohlenstoff-Fasern mit einer Länge von weniger als 5 cm, die gemäß der Erfindung hergestellt wurden, keine wesentliche Änderung der Zugfestigkeit zeigen, wenn die Meßlänge des Prüflings herabgesetzt wird.
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Das Spinnen von Polyacrylnitril-Ausgangsfasern und deren Umwandlung in Kohlenstoff-Fasern gemäß der Erfindung wird anhand eines Beispiels näher erläutert, zusammen mit dem Spinnen und Umwandeln von Polyacrylnitril-Fasern zu Prüfzwecken.
Die verwendete Spinnvorrichtung war eine Versuchs spinnvorrichtung. Die Vorrichtung umfaßt einen Behälter für die durch Argon unter Druck gesetzte Spinnlösung und eine Spinndüse aus rostfreiem Stahl. Nach dem Extrudieren durchläuft die Faser hintereinander ein Koagulationsbad, 1,20 m lang, ein Wasserwaschbad, ein Dampf-Verstreckrohr , 0,6m lang, ein weiteres Wasserwaschbad, eine Fahrvorrichtung und wird schließlich auf einem Quarzglas-Sammelrahmen aufgenommen. Alle Bäder sind in Becken aus polyäthylenbeschichtetem rostfreien Stahl enthalten.
Eine Reihe von Filtern für laminaren Luftstrom richtet einen Strom reiner Luft auf die Vorrichtung. Der Strom ist ausgerichtet in einer Richtung parallel zur Längsachse der Spinnvorrichtung, wobei sich der mechanische Teil der Spinnvorrichtung und die Bedienungspersonen abstromseitig der Vorrichtung befinden, so daß jede von ihnen erzeugte Verunreinigung von der Vorrichtung weggeführt wird.
In der Nähe des Dampf-Verstreckrohres wird der laminare Luftstrom nach unten gerichtet, und ein Saugapparat ist unter der das Dampf-Verstreckrohr tragenden Fläche vorgesehen.
Es ist aber auch möglich, daß das Verstrecken in heißem Glyptal-
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harz bei Temperaturen über 100 C, z. B. 150 C anstelle des Dampf-Verstreckens durchgeführt werden kann.
Die Filter für laminaren Luftstrom besitzen eine Nennauslegung, um eine die Vorrichtung umgebende Reinheitszone zu errichten mit Bedingungen gemäß der Klasse 100 des US Federal Standards 209 A, d.h. mit weniger als 100 Teilchen größer als 0,5 um pro Kubikfuß und keines mit 5 um, wobei eine Überprüfung der verwendeten Vorrichtung zeigte, daß die Luft, die dem Reinheitsbereich zugeführt wird, nicht mehr als 10 Teilchen größer als 0,5 /im pro Kubikfuß enthält.
A usqanq swerkstoff
Der hier verwendete Werkstoff war Polyacrylnitril mit 6 Gew.-% Methylacrylat als Comonomer und mit einem Durchschnittsmolekulargewicht von 52 500.
Die Spinnlösung wurde hergestellt durch Auflösen von 14 Gew.-% des Polyacrylnitril/Methylacrylat-Copolymers in einer 50-Gew.-prozentigen wäßrigen Natriumthiocyanatlösung bei einer Temperatur von 90-95 C. Die zähflüssige Copolymerlösung wurde etwa 1 h umgerührt und noch heiß durch ein 1,5-um-Filter geführt.
Die Lösung wurde dann entgast durch Aufwärmen auf eine Temperatur von etwa 60 C und Zentrifugieren in 7,6-cm-(3 ")-Rohren in einer Zentrifuge mit 20,5 cm (8") Durchmesser und 4000 U/min. Das Koagulationsbad enthielt eine 10-Gew.-prozentige wäßrige Na-
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triumthiocyanatlösung und das destillierte Wasser in den Waschbädern und den Dampferzeugern wurde durch 0,25-um-Filter gefiltert, wobei eine Schlauch- oder Membranpumpe zur Erzeugung der Bewegungskraft verwendet wurde.
Spinnen
Die oben erhaltene Spinnlösung wurde bei Raumtemperatur durch eine fünflöchrige Spinndüse mit 75-iim-Löchern in ein 10-Gew.-prozentige wäßriges Natriumthiocyanat-Koagulationsbad er spönnen mit einer Extrusionsrate von 0,3 m/min, wobei die Geschwindigkeit an der ersten Walze 0,6 m/min war. Die Temperatur des ersten Wasch-
bades betrug 50 C, das Dampf-Verstreck-Verhältnis war 14, und die letzte Waschbadtemperatur betrug 30 C.
Umwandlung zu Kohlenstoff-Fasern
Die Polyacrylnitril-Ausgangsfaser wurde an dem Sammelrahmen so befestigt, daß sie während der Oxidation nicht schrumpfen konnte, und wurde oxidiert bei einer Temperatur von 220 C während 8 h in einem Glasgefäß in der Reinheitszone · Sauerstoff wurde der Oxidationseinrichtung über ein 0,05-^im-Filter zugeführt.
Das weitere Umwandeln zur Kohlenstoff-Faser wurde schrittweise durchgeführt, zuerst Carbonisieren bei 1000 C in einer Stickstoffatmosphäre, während die Faser noch auf dem Quarzglas-Sammelrahmen war, dann weitere Wärmebehandlung bei 1400 C in einem
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Vakuumofen oder bei 2500 C in einer Argonatmosphäre in einem Graphitrohrofen.
Die oxidierte Faser wurde, als sie noch auf dem Quarzglas-Sammelrahmen befestigt war, in ein Quarzglasrohr mit einer in der Reinheitszone dicht befestigten Kappe gebracht, um Verunreinigung zu verhindern. Das Rohr wurde dann in einen Ofen transportiert und die oxidierte Faser auf 1000 C erhitzt für 0,5 h, um die Faser zu carbonisieren. Während des Erhitzens wurde ein Strom gefilterten Stickstoffs über die Faser geführt.
Bei dieser Verfahrens stufe wurde das Verfahrensprodukt in zwei Teile aufgeteilt und jedes von ihnen in einem dicht verschließbaren Graphitrohr untergebracht. Das eine Teilprodukt wurde bei 1400 C in einem Vakuumofen für 0,5h und das andere bei 2500 C in einem Graphitrohrofen für 0,5 h in einem Strom gefilterten Argons wärmebehandelt.
Die Carbonisierungs- und Wärmebehandlungsöfen befanden sich zwar nicht in der Reinheitszone, jedoch wurden alle Transporte in der Reinheitszone durchgeführt, um eine Verunreinigung der Oberflächen während des Transports zu verhindern oder zumindest zu verringern. Die verwendeten Stickstoff- und Argonströme wurden durch Führen durch ein 0,05-um-Filter gefiltert.
Die gleiche gefilterte Spinnlösung verwendende Prüfexemplare wurden mit ähnlichen Vorrichtungen zu gleichen Abmessungen erspon-
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nen, jedoch nicht in der Reinheitszone und wurden in der gleichen Weise wie oben beschrieben dann carbonisiert und dann wärmebehandelt.
Prüfen der Kohlenstoff-Fasern
Die Eigenschaften der hergestellten Kohlenstoff-Fasern sind in der nachfolgenden Tabelle 1 wiedergegeben und in Fig. 1 dargestellt. Dabei sind in jedem Fall die Durchschnittswerte von 20 Bestimmungen bei 5 cm Meßlänge angegeben.
(Tabelle 1 Seite 11)
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Tabelle 1
Faser-Behandlung Eigenschaften Fasern aus
der Rein
Prüf
fasern
heitszone
Ersponnene PoIy- Durchmesser (um) 15,9 15,0
acrylnitril-Fasern VerStreckung (%) 10 11
Elastizitätsmodul l,O15xlO5 l,32xlO5
(kp/cm )bzw. (psi) (1,45x10°) (1,88x10°)
Zugfestigkeit 55,8xl02 64,5 xlO2
(kp/cm ) bzw. (psi) (79,7xl03) (92,2xlO3)
Koeffizient der
Festigkeits
schwankungen (%) 8 15
Carbonisierung in Durchmesser (um) 8,2 7,5
Stickstoff für Elasti zitäts m odul 18,85 xlO5 17,43 xlO5
0,5 h bei 1000 °C (kp/cm ) bzw. (psi) (26,9x10 (24,9x10°)
Zugfestigkeit 222,2 xlO2 197,3 xlO2
(kp/cm2) bzw. (psi) (318x 103) (282 χ 103)
Koeffizient der
Festigkeits
schwankungen (%) 15 32
Wärmebehandlung Durchmesser (um) 7,8 7,0
in Vakuum für Elastizitätsmodul 21,7 χ 105 20,3 χ 105
0,5 h bei 1400 °C (kp/cm ) bzw. (psi) (31,0x 106) (29,0x10°)
Zugfestigkeit 244,3 xlO2
q
138 xlO3
(kp/cm ) bzw. (psi) (349 χ 10d) (190 χ 10 )
Koeffizient der
Festigkeits
schwankungen (%) 14 33
Wärm ebehandlung Durchmesser (um)
Elastizitätsmodul
7,5 6,3
in Argon für (kp/cm2) bzw. (psi) 38,6 xlO5 37,2xl05
0,5 h bei 2500 C Zugfestigkeit (55,1x10°) (53,1x10°)
(kp/cm ) bzw. (psi) 280 χ 102 171,5xl02
Koeffizient der (400 χ 103) (245 χ 103)
Festigkeits-
schwankunqen (%)
27 33
In Fig. 1 ist das Verhalten von gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Kohlenstoff-Fasern in Kurve 1 wiedergegeben, während es in Kurve 2 für Kohlenstoff-Fasern wiedergegeben ist, die durch ein identisches Verfahren hergestellt wurden, jedoch mit dem Unterschied, daß die Fasern nicht unter Reinheitsbedingungen ersponnen wurden, obwohl sie nicht absichtlich verschmutzt wurden. Die Strichlinien 3 geben die (statistische) 95-%-Aussagegrenze der erhaltenen Ergebnisse wieder. Kurve 2 zeigt deutlich ein sich üblicherweise ergebendes Maximum der Reißfestigkeit, während die Kurve 1 zeigt, daß die gemäß der Erfindung hergestellte Kohlenstoff-Faser eine Reißfestigkeit besitzt, die zunimmt, wenn die Temperatur der letzten Wärmebehandlung zunimmt.
Bei der Deutung dieser Ergebnisse und insbesondere bei deren Vergleich mit Ergebnissen des Standes der Technik ist zu beachten, daß das sorgfältige Abtrennen von Verunreinigung in Form von Teilchen von der Spinnlösung und den darin verwendeten Flüssigkeiten und von der Sauerstoffdurchdringung, der Carbonisierung und der weiteren Wärmebehandlung, wie es bei diesen Versuchen für die Prüffasern durchgeführt wurde, beim Stand der Technik im allgemei nen nicht durchgeführt worden ist. Es sollte ebenfalls angemerkt werden, daß es offensichtlich einen Maßstabseinfluß gibt, durch den verbesserte absolute Ergebnisse erhalten werden können durch Erhöhen der Menge der behandelten Fasern. Beispielsweise wurden die Fasern für die oben genannten Versuche ersponnen von einer Spinndüse mit fünf Löchern, und 0,4 wurden behandelt, und die Prüffasern wiesen eine maximale Zugfestigkeit im Bereich bei 1000 C af. Im Handel erhältliche Faser-
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stränge haben im allgemeinen viel mehr Fäden. Beispielsweise besitzen Kohlenstoff-Fasern aus 10 OOOfädrigem "Courtella" (eingetragenes Warenzeichen) eine maximale Zugfestigkeit im Bereich von 1500 C. Jedoch werden durch den Maßstab nicht die grundsätzlichen Verläufe bei der Zugfestigkeit beeinflußt, sondern nur die Absolutwerte .
Eine Versuchsreihe mit Meßlängen von 2,5 cm und 1 cm wurde durchgeführt für gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Fasern und für die Prüffaser; die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 2 wiedergegeben und in Fig. 2 dargestellt.
(Tabelle 2, Seite 14)
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Tabelle
ο co co
Meß
länge
(cm)
Fasern aus der Reinheitszone Festigkeit
(kp/cm^x 103)
bzw. (psi χ 103)
Schwankung s-
koeffizient
(%)
Prüffasern Durchmesser
(pn)
Festigkeit
(kp/crn^ χ ΙΟ3)
bzw. (psi χ ΙΟ3)
Schwankungs
koeffizient
(%)
1,0
2,5
5,0
Durchmesser
(jim)
27,8 (397)
28 (400)
27,93 (399)
13
18
27
6,3
6,3 ..
6,3
22,26 (318)
18,13 (259)
17,15 (245)
25
32
33
7,9
7,5
7,5
In Fig. 2 geben die Kurve 1 die Versuchsergebnisse für durch das erfindungsgemäße Verfahren erhaltene Kohlenstoff-Fasern, die Kurve 2 a für die Prüffasern und die Kurve 4 für Kohlenstoff-Fasern aus handelsüblichen Ausgangsfasern wieder (vgl. insbesondere R. Moreton, "The effect of gauge length on the tensil strength of carbon fibres", Fibre Science Technology, 1 (1969) 4, S. 273).
Es wird angenommen, daß Brüche bei den Zugfestigkeits-Prüflingen auf zufällige Fehler in der Faser zurückzuführen sind. Theoretisch ergibt sich nämlich, daß, je langer die Meßlänge ist, um so größer die Wahrscheinlichkeit ist, daß ein Fehler enthäten ist und deshalb die durchschnittliche Zugfestigkeit um so geringer ist. Das wird durch die Kurven 2 und 3 in Fig. 2 unterstützt, jedoch kann die Kurve 1 als Anzeichen dafür gewertet werden,daß große Fehler von der Art, die ein Zerstören der Prüffasern hervorrufen, nicht ausreichend häufig bei gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Kohlenstoff-Fasern auftreten, um irgendeinen Meßlängeneffekt zu zeigen.
Die Erfindung kann, obwohl sie als Folge von einzelnen Verfahrensschritten ausführlich beschrieben worden ist, selbstverständlich auch für ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Kohlenstoff-Fasern angewendet werden.
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Claims (7)

Patentansprüche
1. Verfahren zum Herstellen von Kohlenstoff-Fasern durch die Zubereitung von Polyacrylnitril-Ausgangsfasern und deren anschließende Umwandlung in Kohlenstoff-Fasern mit den Verfahrensschritten:
Spinnen der Polyacrylnitril-Ausgangsfasern aus einer Lösung,
Erwärmen der Ausgangsfasern auf eine Temperatur zwischen und 300 C in einer oxidierenden Atmosphäre während einer für vollständige Durchdringung mit Sauerstoff ausreichenden Zeit, wobei die natürliche Schrumpfung der Polyacrylnitril-Ausgangsfasern zumindest vermindert ist, und
anschließender Carbonisierung und weiterer Wärmebehandlung bei Temperaturen bis zu 3000 C,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Verfahrensschritt des Spinnens und der Verfahrensschritt der Sauerstoffdurchdringung unter Bedingungen durchgeführt werden, bei denen Teilchen, bzw. im Fall der Spinnlösung Gasblasen von den im Verfahrensschritt des Spinnens verwendeten Flüssigkeiten und von den Gasen, in denen dieser Verfahrens schritt und der Verfahrensschritt der Sauerstoffdurchdringung stattfinden, abgetrennt werden, wodurch Kohlenstoff-Fasern mit einer Reißfestigkeit hergestellt werden,
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die zunimmt, wenn die Temperatur der letzten Wärmebehandlung über den gesamten Temperaturbereich der letzten Wärmebehandlung zunimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Carbonisierung und die weitere Wärmebehandlung ebenfalls unter den Bedingungen durchgeführt werden, bei denen Teilchen abgetrennt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchen abgetrennt werden durch Filtern der Flüssigkeiten und Gase mittels Filter zum Entfernen von Teilchen größer 3 pm.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Filter zum Entfernen von Teilchen größer 1,5 um verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gase gefiltert werden durch Filter zum Entfernen von Teilchen größer 0,05 um.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Kohlenstoff-Fasern bei Meßlängen von höchstens 5 cm keinen wesentlichen Meßlängeneffekt aufweisen, wenn sie Zugfestigkeitsprüfungen unterworfen werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Polyacrylnitril mit weniger als 10 Gew.-% anderer Monomere verwendet wird.
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