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Vorrichtung zur Verteilung eines Materialstromes von rieselfähigen
Materialien Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verteilung eines frei fallenden
Materialstromes von rieselfähigen Materialien mit definiertem Böschungswinkel auf
Aufnahmevorrichtungen, bestehend aus einer unterhalb der Abwurfstelle des Materialstromes
und oberhalb der Aufnahmevorrichtung im frei fallenden Materialstrom angeordneten
Verteilervorrichtung mit mindestens teilweise horizontalem Boden, einer Abwurfkante
an dem horizontalen Boden und einem aus dem Materialstrom gebildeten aufgeböschten
Polster auf dem Boden.
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Materialströme, die von Transportbändern herangeführt oder aus Bunkern
abgezogen werden, müssen in vielen Fällen für die Aufgabe auf nachgeschaltete Aggregate
auf deren Breite verbreitert und evtl. auf mehrere nachgeschaltete Aggregate aufgeteilt
werden. Zum Beispiel muß das Sintergut einer Sintermaschine- nach der Zerkleinerung
auf Siebe aufgegeben werden, wobei der Materialstrom auf die Breite der Siebe verteilt
werden muß.
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Es ist bekannt (DT-PS 808 928), einen Materialstrom mit einer einstellbaren
Mehrwegrutsche auf drei verschiedene Wege weiterzuleiten. Die Mehrwegrutsche besteht
aus einer rechteckigen horizontalen, verschiebbaren Platte und einem hebbaren senkrechten
Schieber, der eine Abwurfseite der Platte absperren kann. Das Material fällt von
einem Transportband auf die Platte und bildet dort einen
Schüttkegel.
Das weitere Material fällt auf die Spitze des Schüttkegels und rutscht je nach Stellung
der Platte und des Schiebers nach einer oder zwei Seiten auf dem Schüttkegel herunter
und fällt in Schurren. Dabei tritt keine Verbreiterung des Schüttgutstromes ein.
Außerdem tritt ein starker Verschleiß ein.
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Es ist weiterhin bekannt (DT-AS 1 054 011), bei der Ubergabe eines
Materialstromes von einem Förderband auf ein anderes im frei fallenden Materialstrom
eine Schurre mit einer Materialfangtasche mit gerader Abwurfkante anzuordnen. Auf
der Materialfangtasche böscht sich zwar das Material auf und schützt den Boden der
Fangtasche, jedoch tritt an den Seitenwänden ein starker Verschleiß ein. Außerdem
wird der Materialstrom nicht verbreitert0 Weiterhin sind verschiedene Vorrichtungen
bekannt, die im frei fallenden Materialstrom angeordnet sind und diesen auf ein
Transportband leiten (DT-AS 1 147 888, DT-AS 1 271 020, DT-AS 2 204 821, DT-OS 2
034 512, DT-GM 1 830 371), die entweder keine Verbreiterung oder eine Verengung
des Schüttgutstromes bewirken. Dabei tritt teilweise ein starker Verschleiß ein.
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Zur Verbreiterung eines Schüttgutstromes ist es bekannt (DT-AS 1 451
546), den Materialstrom mittels eines hin- und her geschwenkten Förderbandes auf
die Breite einer Sintermaschine zu verbreitern. Dazu ist jedoch eine aufwendige
Apparatur und Steuerung erforderlich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Materialstrom in technisch
einfacher Weise zu verteilen, wobei eine Verbreiterung des Materialstromes eintritt
und ein Verschleiß an der Verteilervorrichtung weitgehend vermieden wird.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß die
Abwurfkante des horizontalen Bodens der Verteilervorrichtung kreisbogenförmig ausgebildet
ist, die Auftreffstelle des Materialstromes auf das aufgeböschte Polster in einem
solchen Abstand vom Mittelpunkt des Kreises der kreisbogenförmigen Abwurfkante angeordnet
ist, daß das durch die Verbindung des Mittelpunktes mit den beiden Endpunkten der
Auftreffstelle des Materialstromes auf dem Polster gebildete Kreissegment an der
Auftreffstelle des von der Verteilervorrichtung abgeworfenen Materials auf der Aufnahmevorrichtung
eine gewünschte Verbreiterung des Materialstromes ergibt.
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Unter dem Ausdruck Aufnahmevorrichtung sind insbesondere Siebe, Schurren
und Transportvorrichtungen aber auch Bunker und Lagerplätze zu verstehen. Der Boden
der Verteilervorrichtung - auf dem das Polster liegt - kann in seiner ganzen Ausdehnung
horizontal ausgebildet sein. Vorteilhafterweise ist jedoch nur ein Teil des Bodens
vor der kreisbogenförmigen Abwurfkante horizontal ausgebildet und der restliche
Boden mit einer Schräge versehen, deren Winkel mit der Horizontalen kleiner ist
als der Böschungswinkel des rieselfähigen Materials. Das rieselfähige Material böscht
sich dabei von der Abwurfkante über den horizontalen Teil auf den schrägen Teil
des-Bodens entsprechend seinem Böschungswinkel auf und bildet das Polster, das den
Boden vor mechanischem Verschleiß schützt, da der auf-, t J treffende Materialstrom
auf dem Polster herunterrieselt.
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Dadurch ist das Gewicht des Materialpolsters geringer und die Verteilervorrichtung
kann entsprechend leichter ausgebildet werden. Die Abwurfkante des Bodens ist in
Abwurfrichtung des Materials konvex kreisbogenförmig ausgebildet.
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Der Bodens der Verteilervorrichtung kann kreisförmig ausgebildet sein,
wobei ein Material-Abwurf nach allen Seiten möglich ist. Der Boden kann auch rechteckig
ausgebildet sein, wobei eine Seite konvex kreisbogenförmig vorgezogen
ist.
Bei dieser Ausgestaltung erfolgt der Abwurf nur in Richtung des kreisbogenförmigen
Teiles. Das auf das Polster auftreffende Material rieselt auf dem Polster auf einem
Kreissegment herab, das gebildet wird durch die Verbindung les Mittelpunktes des
Kreises der kreisbogenförmigen Abwurfkante mit den beiden Endpunkten der Auftreffstelle
des Materialstromes auf dem Polster. Liegt die Auftreffstelle - bei gleicher Breite
des Materialstromes - nahe an der Abwurfkante, dann ist das Kreissegment schmal,
liegt sie nahe am Mittelpunkt, dann ist das Kreissegment breit.
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Durch die Wahl der Lage der Auftreffstelle kann also die gewünschte
Breite des Materialstromes auf der Aufnahmevorrichtung eingestellt werden. Die volle
Länge der kreisbogenförmigen Abwurfkante braucht also auch nicht immer ausgenutzt
werden.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der
an die kreisbogenförmige Abwurfkante anschließende Teil und der der Abwurfkante
gegenüberliegende Teil des Bodens der Verteilervorrichtung gerade ausgebildet und
mit vertikalen Wänden ausgerüstet ist. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß
ein geringeres Polster auf dem Boden erforderlich ist und das evtl. beim Auftreffen
des Materialstromes auf dem Polster entstehende Spritzkorn von den Wänden abgefangen-wird.
Die Wände müssen nicht exakt senkrecht stehen.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, daß der Boden von den
Endpunkten der kreisbogenförmigen Abwurfkante bis zu den seitlichen vertikalen Wänden
mit einer geraden Kante ausgerüstet ist. Dadurch wird vermieden, daß das an den
Seiten des Kreissegmentes auf dem Polster herabrieselnde Material an die vertikalen
Seitenwande.stößt und diese beschädigtb
Eine Ausgestaltung besteht
darin, daß vor der kreisbogenförmigen Abwurfkante ein keilförmiger Bodenteil angeordnet
ist. Diese Ausgestaltung wird dann verwendet, wenn das von der Verteilervorrichtung
abgeworfene Material aus der Richtung des frei fallenden Materialstromes abgelenkt
werden soll.
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Eine Ausgestaltung besteht darin, daß zwischen dem Boden der Verteilervorrichtung
und der Aufnahmevorrichtung ein oder mehrere dachförmige Prallvorrichtungen angeordnet
sind.
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Dadurch wird der verbreiterte Materialstrom auf mehrere Aufnahmevorrichtungen
verteilt.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, daß auf der Abwurfkante
ein schmaler Blechstreifen angeordnet ist.
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Der Blechstreifen staut das Polster vor der Abwurfkante und schützt
somit die Abwurfkante vor dem Angriff des herabrieselnden Materials. Der Blechstreifen
wird möglichst schmal, etwa bis 10 mm gehalten, da dann seine obere Kante praktisch
nicht von herabrieselndem Material berührt und verschlissen wird.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, daß das durch die Verbindung
des Mittelpunktes mit den beiden Endpunkten der Auftreffstelle des Material stromes
auf dem Polster gebildete Kreissegment schmäler ist als die lichte Weite der seitlichen
auf dem Boden vertikal angeordneten Wände.
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Dadurch wird ein Verschleiß der Seitenwände vermieden.
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Eine Ausgestaltung besteht darin, daß die Auftreffstelle des Materialstromes
zwischen dem Mittelpunkt des Kreises der kreisbogenförmigen Abwurfkante und der
vertikalen Wand an der der Abwurfkante gegenüberliegenden Seite angeordnet ist.
Dadurch wird der auf das Polster auftrefeende Materialstrom in zwei Teilströme geteilt,
die an den äußeren Enden der kreisbogenförmigen Abwurfkante herabrieseln, während
die
Mitte frei bleibt. Dadurch ist es möglich, die normalerweise beaufschlagte Aufnahmevorrichtung
zu umgehen und zum Beispiel zu reparieren, ohne daß nachgeschaltete Aggregate stillgelegt
werden müssen.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, daß im frei fallenden
Materialstrom oberhalb der Verteilervorrichtung eine verschiebbare Fangtasche angeordnet
ist. Dadurch kann die Auftreffstelle des Materialstromes auf dem-Polster in einfacher
Weise verschoben werden. Vorzugsweise ist die Fangtasche an ihrer geraden Abwurfkante
ebenfalls mit schmalen Blechstreifen versehen.
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Die Erfindung wird an Hand der Figuren näher und beispielhaft erläutert.
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Fig. 1 ist eine Draufsicht einer Verteilervorrichtung, von der das
Material in allen Richtungen abgeworfen werden kann; Fig. 1a ist ein Querschnitt
durch die Fig. 1; Figg. 2 - 6 sind Draufsichten von Verteilervorrichtungen, von
denen das Material nach einer Seite hin abgeworfen wird; Fig. 4a ist ein Schnitt
gemäß A-A durch Fig. 4; Fig. 7 ist ein Querschnitt durch eine solche Verteilervorrichtung
mit einer verschiebbaren Fangtasche.
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Die Verteilervorrichtung besteht aus dem horizontalen Boden 1 mit
der kreisbogenförmig ausgebildeten Abwurikante 2. Auf dem Boden 1 ist ein Polster
3 des Materials aufgeböscht.
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Die Auftreffstelle 4 des Materialstromes auf das aufgeboschte Polster
3 ist in einem solchen Abstand vom Mittelpunkt 6 des Kreises der kreisbogenförmigen
Abwurfkante 2 angeordnet, daß das durch die Verbindung des Mittelpunktes 6 mit den
beiden Endpunkten der Auftreffstelle 4 des
Material stromes 5 auf
dem Polster 3 gebildete Kreissegment 7 an der Auftreffstelle 8 des von der Verteilervorrichtung
abgeworfenen Materials 9 auf der Aufnahmevorrichtung 10 die gewünschte Verbreiterung
11 des Materialstromes ergibt.
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In Fig. 1 ist die Verbreiterung 11 des abgeworfenen Materlaistromes
in Abhängigkeit von der Lage der Auftreffstelle 4 des Materialstromes 5 vom Mittelpunkt
6 dargestellt. Auf der Fläche der Kreissegmente rieselt das Material auf dem Polster
3 herab und verbreitert sich bis zum Auftreffen auf die Auffangvorrichtung 10 entsprechend
der Linien 11.
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In den Figg. 2 bis 6 ist der an die kreisbogenförmige Abwurfkante
2 anschließende Teil des Bodens 1 gerade ausgebildet und mit vertikalen Seitenwänden
12 ausgerüstet.
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Der der AbwurSkante 2 gegenüberliegende Teil des Bodens 1 ist ebenfalls
gerade ausgebildet und mit einer vertikalen Rückwand 13 ausgerüstet.
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In Fig. 2 ist das auf dem Polster 3 gebildete Kreissegment 7 schmäler
als die lichte Weite der beiden vertikalen Seitenwände 12.
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In Fig. 3 ist der Boden 1 von den Endpunkten der kreisbogenförmigen
Abwurfkante 2 bis zu den vertikalen Seitenwänden 12 mit einer geraden Kante 14 ausgerüstet.
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In Fig. 4 sind zwischen dem Boden 1 und den drei Aufnatmevorrichtungen
10 O zwei dachförmige Prallvorrichtungen 15 angeordnet, die den von der Verteilervorrichtung
abgeworfenen Materialstrom in drei Teilströme unterteilen.
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In Fig. 5 ist vor der kreisbogenförmigen Abwurfkante 2 ein keilförmiger
Bodenteil 1a angeordnet.
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In Fig. 6 ist die Auftreffstelle 4a des Materialstromes 5 zwischen
dem Mittelpunkt 6 und der vertikalen Rückwand 13 angeordnet. Dadurch wird das Material
von der
Verteilervorrichtung seitlich in zwei Materialströmen 16
abgeworfen.
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In Fig 7 ist nur der Teil Ib des Bodens 1 - auf dem das Polster 3
liegt - horizontal ausgebildet. Der Teil 1c ist unter einem Winkel < angeordnet,
der kleiner ist als der Böschungswinkel des Materials. An der Abwurfkante 2 ist
ein schmaler Blechstreifen 17 angeordnet. Im frei fallenden Materialstrom 5 - der
von einem Förderband 18 abgeworfen wird - ist eine verschiebbare Fangtasche 19 angeordnet,
mit welcher die Auftreffstelle 4 auf dem Polster 3 verschoben werden kann.
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Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß ein Materialstrom mit
einer technisch einfachen Verteilervorrichtung auf eine gewünschte Breite verbreitert
werden kann, wobei der Verschleiß an der Verteilervorrichtung sehr gering ist. Patentansprüche