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Verfahren zum Ausrichten einer Spänemenge
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ausrichten
einer Spänemenge mittels Orientierung zwischen Abwurf aus einem Vorrat und Ablage
in einem Vlies.
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Durch die DE-PS 9 76 840 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Aufschütten von mit Bindemitteln versetzten in ihrer Lage nach einer bestimmten
Richtung auszurichtenden länglichen Holzspänen und dgl. zur anschließenden Herstellung
von Holzspanplatten oder Formteilen bekannt geworden, die sich dadurch auszeichnet,
daß die Holzspäne auf ihrem Fallweg zwischen Abwurf und Auftreffen auf der Schüttunterlage
bzw. Fläche durch eine mechanische Leit- bzw. Richtvorrichtung oder ein elektrostatisches
Feld oder durch beide in die gewünschte Richtung ohne wesentliche Beeinflussung
der Schüttgutverteilung über ihre Breite gedreht werden. Ein derartiges Verfahren
erfordert fraktionierte Späne, da beispielsweise bei der Herstellung von dreischichtigen
Spanplatten für die Fraktion der Deckschicht eine andere Konfiguration im Hinblick
auf die Orientierung benutzt werden muß als für die Orientierung der Mittelschicht.
Durch die DE-AS 17 03 832 ist eine weitere Vorrichtung zum Ausrichten von mit einem
Bindemittel versehenen Holzfasern, bei deren Aufstreuen auf eine Unterlage, auf
der sie ein Faser-Bindemittel-Vlies mit im wesentlichen parallel zueinander ausgerichteten
Fasern bilden mit über der Unterlage parallel zueinander angeordneten Elementen,
deren gegenseitige Abstände kleiner sind, als die Länge der Holzfasern, bekannt
geworden, die sich dadurch auszeichnet, daß die Elemente stabförnig ausgebildet
und jeweils benachbarte Elemente in ihrer Längsrichtung gegensinnig hin und her
bewegbar sind. Hierdurch wird der Nachteil nicht beseitigt, daß nur eine Fraktion
von zu schüttendem Spangut orientiert abgelegt werden kann. Alle zur Herstellung
von Sp3nplatten dienenden Partikel, die größer als
der Abstand zwischen
den einzelnen senkrecht hängenden Platten ist, müssen,wie bei der zunächst genannten
OE-PS 9 76 840 bereits vorhanden, gesondert ausgeschieden werden, ggf. einer erneuten
Zerkleinerung zugeführt werden, um anschließend wiederholt über die Orientierungseinrichtung
zur Ablage im Spanvlies gebracht zu werden, Darüber hinaus werden alle zur Herstellung
von Span- oder dgl. -Platten verwendete Materialien, wie bei der DE-AS 9 76 840,
die kleiner als der vorgegebene Spalt sind, nicht ausgerichtet und fallen insofern
unkontrolliert zur Ablage auf das Vlies.
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Durch die DE-OS 27 34 403 ist eine weitere Vorrichtung zum Ausrichten
von mit einem Bindemittel versehenen lignozellulosehaltigen Teilchen, wie Holzspänen,
Holzfasern, Wafers oder dgl., die auf eine bewegte Unterlage aufgestreut ein Vlies
bilden, dessen Teilchen im wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet verlaufen
sollen, bestehend aus mehreren lotrecht parallel zueinander angeordneten Führungsflächen,
deren gegenseitige gleiche Abstände kleiner sind, als die Länge der auszurichtenden
Teilchen, und deren Unterkanten vorzugsweise höher liegen, als die Oberseite des
zu bildenden Vlieses, und aus den Oberkanten der Führungsflächen zugeordneten bewegbaren
Teilen, die derart bewegbar sind, daß jeder einer Führungsfläche zugeordnete bewegbare
Teil in einer anderen, parallelen Richtung bewegbar ist, als die beiden benachbarten
Führungsflächen zugeordneten bewegbaren Teile, bekannt geworden, die sich dadurch
auszeichnet, daß jede Führungsfläche und jeder ihr zugeordnete bewegbare Teil eine
Einheit bilden, über deren oberen Rand in der gleichen Ebene eine Vielzahl von voneinander
beabstandeten Vorsprüngen hinausragt, deren Dicke gleich der Dicke der flächigen
Einheit ist. Eine derartige Vorrichtung ist, wie bereits ausgeführt, insbesonder
zu DE-AS 17 C3 832, ebenfalls nicht geeignet, ein u-orticrtes Put orientiert zur
Ablage zu bringen, da auch hier nur die den Abständen entsprechenden Teilchen orientiert
im Vlies zur Ablage gelangen, die zu großen Teilchen zerstört oder ausgcs,hleden
und die zu kleinen Teilchen unregelmäßig zur %Ablage gelangen.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik hat sich die Erfindung die
Aufgabe gestellt, eine unsortierte Spanmasse orientiert als Vlies auf einem sich
bewegenden Transportband abzulegen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß im Fallweg der einzelne Span eine Kippbewegung aus seiner normalen Fallbewegung
durchführt und anschließend durch Vibration in paralleler Lage zum Vlies auf dem
Vlies abgelegt wird. Zufolge des Kippen des Spanes wird als besonderer Vorteil erreicht,
daß auch flächige Späne, das sind Späne, die zwar eine große Oberfläche, jedoch
eine geringe Dicke besitzen, und besonders lange Späne eindeutig durch Vibration
ausgerichtet werden können und auch somit zu keinem Verstopfen der Vibrationseinrichtung
führen.
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In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorgeschlagen,
daß der Fallweg des einzelnen Spans durch eine Separierung beeinflußt wird. Zufolge
Separierens der gesamten unsortierten Spanmenge wird ein Auseinanderbreiten der
einzelnen Spanfraktionen vor einer Vibration erreicht, und es wird darüber hinaus
eine vom Span durchzuführende Kippbewegung positiv beeinflußt.
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Eine Orientierungsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit
senkrechten, im Abstand zueinander angeordneten kammartig ineinander greifende,
schwingende Bleche zeichnet sich dadurch aus, daß verschieden hohe Bleche in einem
Rahmen angeordnet sind, daß ein Rahmenteil feststehend angeordnet und der andere
Rahmenteil gegen diesen querschwingend zur Transportrichtung eines aufzubauenden
Vlieses angeordnet ist. Zufolge der verschiedenen Höhe der Bleche wird unabhängig
vom Spangut jedes Spanteilchen einer zwangsläufigen Kippbewegung unterworfen, und
es werden während des Durchgangs durch die gegeneinander schwingenden Bleche, wobei
die Schwingung quer zur Transport richtung ist, auch die kleinsten Teilchen in der
gewünschten Richtung ausgerichtet und kommen ausgerichtet, wie auch die großen Teile,
zur Ablage in der entsprechenden Schicht des Spanvlieses. Nachdem durch die Schwingung
der Bleche eine einmal vorhandene Separation der unsortierten Spanmasse nicht aufgelöst
wird, kann hiermit
ein Spanvlies erzeugt werden, welches beispielsweise
im äußeren Bereich längere Späne und im mittleren Bereich kleinere Späne aufweist.
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In noch weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes wird vorgeschlagen,
daß die Unterkanten aller Bleche in einer Ebene kurz über dem Vlies einstellbar
sind. Zufolge der Einstellbarkeit der Unterseite der Bleche möglichst nahe der zu
erwartenden Vliesoberseite wird jeder störende Einfluß durch Luftbewegungen ausgeschlossen.
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In noch weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes wird vorgeschlagen,
daß der querschwingende Rahmen in seiner Frequenz und seiner Amplitude einstellbar
ist. Zufolge der Einstellbarkeit in Frequenz und Amplitude lassen sich alle zur
Spanplattenherstellung erforderlichen Materialien problemlos im Vlies aufbringen.
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Als eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird es
angesehen, daß die verschieden hohen Bleche im feststehenden und im beweglichen
Rahmenteil parallel zueinander angeordnet sind und daß die Ouerschwingungsrichtung
900 zur Transportrichtung ist. Bei einer derartigen erfindungsgemäßen Parallelanordnung
und 900 Duerschwingrichtung zur Transportrichtung werden Spanvliese erhalten, die
trotz verschiedener Länge der einzelnen Spanpartikel eine exakte Ausrichtung des
Spanvlieses ermöglichen.
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In Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes hat sich als vorteilhaft
herausgestellt, wenn vor der Orientierungseinrichtung eine mechanische Separiereinrichtung
vorgesehen ist. Diese mechanische Separiereinrichtung kann beispielsweise aus einer
mit Stacheln versehenen Wurfwalze bestehen, oder in noch weiterer Ausgestaltung
des Erfindungsgegenstandes kann als Separiereinrichtung eine pneumatische Separiereinrichtung
vorgesehen sein, die ebenfalls vor der Orientierungseinrichtung angeordnet ist.
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Mit Hilfe dieser Vorrichtungen, die auch gemeinsam verwendet werden
können, wird der erfinderische Verfahrensschritt des
Separierens
vor daln Orientieren duigirt.
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In der nachfolgenden Zeichnung wird das erfinderische Verfahren und
die Vorrichtung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 schematisch eine nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren arbeitende Streumaschine und Fig. 2 eine erfindungsgemäße Orientierungsvorrichtung
in schematischer Darstellung.
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Aus einem Bunker 1 wird über einen Austragskopf 2, der aus einer Walzenreihe
besteht, Spanmaterial ausgetragen und über eine Leitklappe 3 einer mechanischen
Separiereinrichtung 4, im vorliegenden Falle einer Stachelwalze, zugeführt. Zufolge
Rotation der Stachelwalze gemäß Pfeil 5 wird ein Spanschleier 6 erzeugt, der einer
erfindungsgemäßen Orientierungsvorrichtung 7 zugeführt wird. Während die Unterkante
8 der Orientierungsvorrichtung knapp über einem Formband 9 angeordnet ist, ist die
Oberkante der Orientierungsvorrichtung, wie in Fig. 1a schematisch dargestellt,
von verschieden hohen Blechen 10 gebildet.
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Der Orientierungsvorgang geschieht nun folgendermaßen: aus dem Austragskopf
2 austretenden Spangut wird über die Leitklappe der mit regulierbarer Geschwindigkeit
rotierenden mechanischen Separiereinrichtung 4 zugeleitet; durch die Einstellung
der Leitklappe kann in Verbindung mit der Umfangsgeschwindigkeit der Stachelwalze
der Spanschleier 6 mehr oder minder auseinandergezogen werden und insoweit die gesamte
Oberfläche der Orientierungsvorrichtung 7 belegen. Zufolge der verschiedenen Bleche
10 ist die Gewähr dafür gegeben, daß kein Spangut aus dem Spanschleier 6 auf der
Oberfläche liegen bleibt sondern es wird durch Kippen der entsprechende Span in
einen Schacht zwischen zwei Bleche hineintransportiert, und es wird durch Vibration
der Bleche quer zur Fortschrittsrichtung ein Ausrichten in dieser Vorzugsrichtung
erreicht. Ist beispielsweise der beweglich Rahmenteil unter einem bestimmten Winkel
gegenüber dem feststehenden Rahmenteil angeordnet, so kann das Ausrichten in der
Weise
unterstützt werden, daß bei entsprechender Rotationsgeschwindigkeit
der Stachelwalze und bei konstanter Amplitude des mit einer vorgegebenen Frequenz
schwingenden Teils im größeren Spaltbereich im wesentlichen auch nur die größeren
Spanteile ausgerichtet zur Ablage auf dem Formband 9 gelangen.
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In Fig. 2 ist in Draufsicht die Orientierungsvorrichtung 7 dargestellt.
Ein Erreger 12 bewegt einen Schwingrahmen 13 mit einstellbarer Frequenz und einstellbarer
Amplitude quer zur Fortschrittsrichtung des Vlieses. Ein stationärer Rahmen 14 enthält,
wie der Schwingrahmen 13, verschieden hohe Bleche 10. Zufolge der Relativbewegung
zwischen den Blechen bei einer Schwingung des Schwingrahmens 13 werden die durch
diesen Rahmen hindurchtretenden Spanteile ausgerichtet. Da die Amplitude des Schwingrahmens
13 einstellbar ist, kann der einzelne Spalt zwischen den verschiedenen Blechen 10
praktisch beliebig groß sein, da zufolge der einstellbaren Frequenz auch große Zwischenräume
raschestmöglich überbrückt werden können und somit eine eindeutige Ausrichtung eines
Spanes im Bereich der Bleche 10 stattfindet. Wie in Fig. 2 weiter ersichtlich, ist
der aktive Teil der Orientierungsvorrichtung 7 über die gesamte Streubreite erstreckt.
Vor und hinter der Orientierungsvorrichtung wird die Streubreite des Vlieses begrenzt
durch eine Streuwand 16, um ein Austreten von orientierten Spänen zu vermeiden.