DE2411261B2 - Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen elektrolytischen Färben von anodischen Oxidschichten auf Aluminium in Band- oder Drahtform - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen elektrolytischen Färben von anodischen Oxidschichten auf Aluminium in Band- oder DrahtformInfo
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Description
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Es ist bereits bekannt, anodisch oxidiertes Aluminium dadurch kontinuierlich anzufärben, daß man das
Aluminium in Band- oder Drahtform zunächst entfettet, dann durch anodische Oxidation mit einer Oxidschicht
überzieht und schließlich den oxidierten Gegenstand kontinuierlich in eine Färbebad eintaucht, das einen
organischen Farbstoff enthält. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß man in relativ kurzer Zeit verschieden
gefärbte Aluminiumbänder oder -drähte erhält. Die gefärbten Aluminiumgegenstände besitzen jedoch geringe
Witterungsbeständigkeit und bleichen bei Lichteinwirkung aus. Das Verfahren ist daher z. B. für
Konstruktionsmaterialien nicht geeignet.
Nach einem weiteren bekannten Verfahren wird ein fi5
gefärbter anodischer Überzug mit hoher Witterungsbe ständigkeit auf Aluminiumoberflächen dadurch erzeugt,
daß man die Aluminiumgegenstände in einem Elektrolysebad anodisch oxidiert, das eine organische Säure, wie
Sulfosalicylsäure, enthält. Nach einem anderen Verfahren werden Gegenstände aus chrom- und manganhaltigen
Aluminiumlegierungen in wäßriger Schwefelsäurelösung anodisch oxidiert. In diesen bekannten Verfahren
erfolgen Bildung und Anfärbung der anodischen Oxidschicht gleichzeitig in einem Bad. Hierbei tritt
jedoch die Schwierigkeit auf, daß die Färbung des aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung bestehenden
Gegenstands bei einer Dicke der Oxidschicht unterhalb etwa 15 μιη nur unvollständig erfolgt, obwohl
im allgemeinen der Färbungsgrad von den Elektrolysebedingungen und der Art der Aluminiumlegierung
abhängt. Um in bekannten Verfahren die gewünschte Färbung zu erzielen, ist daher beträchtliche elektrische
Energie erforderlich. Da die in derartigen Verfahren gebildete Oxidschicht außerdem außerordentlich hart
ist, neigt sie bei der kontinuierlichen Entnahme des Aluminiumbands oder -drahts aus dem Anodisierbad
zur Rißbildung, so daß eine kontinuierliche Verfahrensweise unmöglich ist.
Aus der DE-OS 21 12 927 ist ein Verfahren zum Färben von Aluminiumgegenständen bekannt, bei dem
man diese in einem Anodisierbad mit einem anodischen Überzug versieht und hierauf die Oxidschicht in einem
Elektrolyten elektrolytisch anfärbt, der eine spezielle Säure oder ein wasserlösliches Metallsatz enthält.
Hierbei entsteht auf den aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung bestehenden Gegenständen, z. B.
Aluminiumplatten, ohne großen Stromaufwand eine gefärbte Oxidschicht von hoher Witterungs- und
Bleichbeständigkeit.
Es wurde nun gefunden, daß diese Verfahrensweise auch zum kontinuierlichen elektrolytischen Färben von
Aluminium oder Aluminiumlegierungen in Band- oder Drahtform geeignet ist.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen
elektrolytischen Färben von Aluminium in Band- oder Drahtform durch anodische Oxidation in einem Bad
bereitzustellen, das in wäßriger Lösung 10 bis 55 Gewichtsprozent Schwefelsäure enthält und in dem eine
mit einer Stromquelle verbundene Kathode angeordnet ist, unter Bildung eines mindestens 4 μιη dicken
anodischen Überzuges, und anschließendes kontinuierliches Färben in einem Färbebad, das mindestens ein
Nickel-, Kobalt-, Kupfer- und/oder Zinnsalz und/oder Selenige Säure enthält, und in dem eine mit der
Stromquelle verbundene Anode angeordnet ist, bei dem eine gleichmäßig gefärbte Oxidschicht mit guter
Witterungs- und Bleichbeständigkeit entsteht. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Die Erfindung betrifft somit die in den vorstehenden Patentansprüchen gekennzeichneten Gegenstände.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist somit dadurch gekennzeichnet, daß man das Aluminiumband bzw. den
Aluminiumdraht vor dem Anodisierbad durch ein Stromversorgungsbad führt, in dem eine mit einer
Stromquelle verbundene Anode angeordnet ist, so daß zwei elektrische Stromkreise zwischen dem Anodisierbad
und dem Stromversorgungsbad einerseits bzw. dem Anodisierbad und dem Färbebad andererseits vorliegen,
wobei das Aluminiumband bzw. der Aluminiumdraht nicht direkt mit einer Stromquelle verbunden ist.
In der DE-PS 6 83 169 und der AT-PS I 81 477 sind Verfahren bzw. Vorrichtungen zur kontinuierlichen
kontaktlosen anodischen Oxidation von Aluminiumbändern und -drähten beschrieben. Es ist jeweils eine
einstufige anodische Oxidation der Aluminiumgegenstände vorgesehen. Will man analog dem Verfahren der
Erfindung mit Gleichstrom bzw. mit Gleichstrom, dem Wechselstrom überlagert ist, arbeiten, sind daher
entweder eine Behandlungseinheit mit zwei Elektrodenkammern oder zwei aneinander gereih'.e Behandlungseinheiten erforderlich.
Die bekannten Verfahren können sowohl mit Wechselstrom als auch mit Gleichstrom durchgeführt
werden. Im folgenden sollen jedoch die Verhältnisse bei Gleichstrom oder pulsierendem Gleichstrom behandelt
werden, da Wechselstrom für das Verfahren der Erfindung ungeeignet ist.
In der DE-PS 6 83 169 ist die Anwendung von Gleichstrom in den Abb. 1 und 3 erläutert, wobei in Abb.
1 das Aluminium in einer ersten Kammer als Kathode und in einer zweiten Kammer als Anode elektrolysiert
wird (die Bezugszeichen 3 und 3' bedeuten die als Gtgenelektroden verwendeten Anoden bzw. Kathoden).
In Abb. 3 sind lediglich drei dei genannten Behandlungseinheiten aneinander gereiht. Hieraus ist
ersichtlich, daß für das bekannte Verfahren stets eine gerade Anzahl von Behandlungseinheiten erforderlich
ist.
In der OE-PS 1 81 477 ist die Gleichstromelektrolyse angesprochen. Unter Bezug auf die Zeichnung ist dort
ausgeführt, daß der Leiter 27 für jede Streifenlänge an die positive Seite der Stromquelle angeschlossen ist,
während eine Anzahl von in der Zeichnung nicht dargestellten unlöslichen Elektroden, die in der
Hauptelektrolytmenge liegen, an der negativen Seite der Stromquelle angeschlossen ist.
Diese Ausführungsform entspricht der in der DE-PS 6 83 169 beschriebenen Anordnung insofern, als zwischen
der Elektrode im Behälter 7 und der Elektrode 23 in der Kammer 19 ein elektrischer Stromkreis
geschlossen ist und der Behälter 7 mit der Kammer 19 eine Behandlungseinheit darstellt.
Wollte man die in der DE-PS 6 83 169 und der AT-PS 1 81 477 beschriebenen kontinuierlichen Verfahren auf
die erfindungsgemäße Behandlung in zwei Stufen (Anodisierung + elektrolytische Färbung) anwenden, so
stellten die kathodische Elektrolysezelle zusammen mit der Anodisierungszelle eine Behandlungseinheit und die
anodische Elektrolysezelle zusammen mit der kathodisehen Färbezelle eine zweite Behandlungseinheit dar.
Für die Durchführung des Verfahrens wären somit insgesamt mindestens vier Zellen erforderlich.
Demgegenüber sind im Verfahren der Erfindung nur drei Elektrolysezellen notwendig (Stromversorgungsbad,
Anodisierbad und Färbebad), da die anodische Elektrolysezelle entfällt und aus dem Anodisierbad und
dem Färbebad eine Behandlungseinheit gebildet wird. Dies verringert nicht nur die Investitiotis- und
Betriebskosten, sondern trägt auch der Tatsache Rechnung, daß bei der Anodisierung des Aluminiums
wesentlich mehr Strom verbraucht wird als bei der elektrolytischen Färbung der Oxidschicht.
Das Verfahren der Erfindung ist sowohl für Aluminium als auch für Aluminiumlegierungen geeignet, bo
Das Anodisierbad enthält neben Schwefelsäure gegebenenfalls geringe Mengen eines Salzes, wie Magnesiumchlorid,
Natriumsulfat, Magnesiumsulfat oder Natriumchlorid, einer Carbonsäure, einer organsichen SuI-fonsäure
und/oder eines Amins. ir>
Die im Anodisierbad erzeugte Oxidschicht besitzt eine Dicke von mehr als 4 μίτι. Bei einer Dicke unterhalb
4 μσι läßt sich die Oxidschicht nur schlecht elektrolytisch
anfärben. Bei Oxidschichtdicken von 4 bis 5 μπι erzielt man eine vergleichsweise helle Färbung,
während bei Schichtdicken über etwa 5,5 μπι tiefere Färbungen erzeugt werden können. Bei Schichtdicken
oberhalb etwa 5,5 μπι bleibt der erzielte Farbton jedoch
unabhängig von der Dicke der Oxidschicht praktisch konstant. In diesem Schichtdickenbereich läßt sich
Aluminium somit nach dem Verfahren der Erfindung konstant färben, während in bekannten Verfahren die
farbe der Oxidschicht weitgehend von deren Schichtdicke
abhängt. Führt man die Anodisation bei Raumtemperatur oder darunter durch, so besitzt die im
Anodisierbad der Erfindung auf dem Aluminiumband bzw. -draht erzeugte Oxidschicht eine Dicke von 4 bis
15μΐη, jedoch kann die Schichtdicke auch bis zu etwa
25 μΐη betragen, wenn die anodische Oxidation bei höheren Temperaturen erfolgt. Die hierbei erzeugte
Oxidschicht besitzt eine vergleichsweise hohe Elastizität.
Die anodische Oxidation erfolgt entweder mit Gleichstrom oder mit Gleichstrom, dem Wechselstrom
überlagert ist. Im letzteren Fall läßt sich eine örtliche Auflösung der Oxidschicht vermeiden.
Das anodisch oxidierte Aluminium wird dann kontinuierlich in ein Färbebad eingetaucht, das mindestens
ein Nickel-, Kobalt-, Kupfer- und/oder Zinnsalz und/oder Selenige Säure enthält. Gegebenenfalls kann
das Färbebad darüber hinaus z. B. Ammoniumchlorid, Ammoniumsulfat, Borsäure, Schwefelsäure und/oder
eine organische Säure enthalten, um die Leitfähigkeit und den pH-Wert zu regeln. Die Zusammensetzung des
Färbebads wird so gewählt, daß die gewünschte Färbung entsteht. Als Badkomponenten eignen sich z. B.
Nickelsulfal, Nickelchlorid, Kobaltsulfat, Kupfer(ll)-chlorid, Zinn(II)-sulfat und Selenige Säure. Durch
geeignete Kombination der genannten Badbestandteile und der Elektrolysebedingungen lassen sich verschiedene
Färbungen erzielen. Bei Verwendung von Nickelsulfat oder Nickelchlorid liegt z. B. die Färbung im Bereich
von gelbbraun, braun bis schwarzbraun. Mit Kobaltsulfat erzielt man eine ähnliche Färbung, wie mit
Nickelsulfat. Kupfer(II)-chlorid ergibt eine rotbraune Färbung. Bei Zinn(II)-sulfat liegt die Färbung im Bereich
von gelbbraun, braun, schwarzbraun bis schwarz. Selenige Säure ergibt schließlich eine gelbe bis rötlich
orange Färbung.
Das kontinuierlich in das Färbebad eingetauchte Aluminiumband bzw. der Aluminiumdraht fungieren
unter der Wirkung der im Bad angeordneten Elektrode indirekt als Kathode und unterliegen daher einer
Gleichstromelektrolyse. Die Stromdichte und die Elektrolysedauer richten sich nach der Fläche des
eingetauchten Aluminiumbands bzw. -drahts, dem fließenden elektrischen Strom und der Eintauchdauer
des Aluminiums.
Die durch Kombination der Badzusammensetzung und der Elektrolysebedingungen erzielten Farbänderungen
werden in folgendem Beispiel deutlich:
Ein Aluminiumband bzw. -draht mit einer Oxidschicht von 8 μπι Dicke wird bei 25° C in ein wäßriges Bad
getaucht, das 50 g/Liter Nickelsulfat und 30 g/Liter Borsäure enthält. Durch 3minütige Elektrolyse kann die
Oxidschicht gelbbraun bis schwarzbraun gefärbt werden. Erfolgt die Elektrolyse 2 bis 2,5 Minuten bei einer
Stromdichte von 0,2 bis 0,3 A/dm2, so ist die Oxidschicht schwarzbraun gefärbt. Bei 30 Sekunden dauernder
Elektrolyse mit einer Stromdichte von 1 A/dm2 ist die Schicht braun gefärbt. Bei 10 Sekunden dauernder
Elektrolyse mit einer Stromdichte von 1,5 A/dm2 ist die
Schicht gelbbraun gefärbt und bei 5 Sekunden dauernder Elektrolyse mit einer Stromdichte von
2,0 A/dm2 ist die Schicht ebenfalls gelbbraun gefärbt. Im
allgemeinen lassen sich mit höheren Stromdichten gleichmäßigere Färbungen erzielen.
Versetzt man das Elektrolysebad mit einer kleineren Menge Schwefelsäure oder Ammoniumchlorid, so
lassen sich tiefbraune Färbungen wegen der erhöhten Leitfähigkeit des Elektrolysebads nur schwer erzielen.
Andererseits sind die durch Änderungen der Stromdichte und der Elektrolysedauer verursachten Farbänderungen
weniger ausgeprägt, so daß die kontinuierliche Färbung erleichtert wird.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist eine Einrichtung zur kontinuierlichen
Zufuhr eines Aluminiumbands oder -drahts, ein Anodisierbad mit einer darin angeordneten Kathode,
ein elektrolytisches Färbebad mit einer darin angeordneten Anode, einen elektrischen Stromkreis, der die
Anode und Kathode mit einer Stromquelle verbindet, sowie eine Fördereinrichtung für das Aluminiumband
bzw. den Aluminiumdraht auf, und sie ist dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Anodisierbad ein
Stromversorgungsbad mit einer Anode angeordnet ist, die über einen weiteren Stromkreis mit derselben oder
einer anderen Stromquelle und der Kathode im Anodisierbad verbunden ist.
In der Zeichnung ist eine beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung schematisch
dargestellt.
Ein Aluminiumband oder -draht 1 wird kontinuierlich von einer Vorratsrolle 2 zugeführt, nacheinander durch
ein Entfettungsbad 3, ein Ätzbad 4, ein Stromversorgungsbad 5, ein Anodisierbad 6, ein elektrolytisches
Färbebad 7 und ein Nachdichtungsbad 8 geführt und hierauf auf einer Walze oder Spule 9 aufgewickelt.
Gegebenenfalls können zwischen den genannten Bädern mehrere Waschbäder 10 und Antriebswalzen 11
angeordnet sein; ferner sorgen Führungswalzen 12 für einen reibungslosen Transport des Aluminiumbands
bzw. -drahts durch jedes der Bäder. Der negative Pol einer Gleichspannungsquelle 13 ist mit der im
Anodisierbad 6 angeordneten Elektrode 14 verbunden, während der positive Pol über den Regelwiderstand 17
mit der im Stromversorgungsbad 5 angeordneten Elektrode 15 und über den Regelwiderstand 18 mit der
im elektrolytischen Färbebad 7 angeordneten Elektrode 16 verbunden ist. Die Widerstände 17 und 18 dienen zur
Regelung des im Stromversorgungsbad 5 bzw. im elektrolytischen Färbebad 7 fließenden Stroms, wobei
auch der im Anodisierbad 6 fließende elektrische Strom geregelt werden kann.
In der in der Zeichnung gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird das Aluminiumband
bzw. der Aluminiumdraht 1 zunächst von der Vorratsrolle 2 kontinuierlich über zwei Antriebswalzen
11 in das Entfettungsbad 3 eingeführt. Es können auch mehrere Vorratsrollen 2 angewandt werden, um
mehrere Aluminiumbänder bzw. -drähte gleichzeitig zu behandeln. Das Entfettungsbad 3 enthält ein organisches
Lösungsmittel, eine 5 bis 25 prozentige wäßrige Schwefelsäurelösung oder eine neutrale Waschmittellösung
zum Entfernen von Ölen oder Fetten von der Aluminiumoberfläche. Das Bad wird hierzu bei einer
bestimmten Temperatur gehalten. Nach dem Entfetten wird das Aluminium 1 über das Waschbad 10 in das
Ätzbad 4 gcführl. Das Ätzbad enthält üblicherweise eine wäßrige Lösung von Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid,
Natriumcarbonat oder einer anderen chemischen Ätzlösung. Im Ätzbad wird das Aluminium leicht
angeätzt und erhält so eine matte Oberfläche Anschließend wird das Aluminium über das Waschbad
10 in das Stromversorgungsbad 5 geführt. Das Stromversorgungsbad dient zur unabhängigen Kontrolle
des in das Anodisierbad 6 und das Färbebad 7 geleiteten elektrischen Stroms. Durch Vermittlung des
ίο Elektrolyten fungiert das Aluminium als Kathode gegenüber der Elektrode 15, ohne mit der Stromquelle
verbunden zu sein. Auf der Aluminiumoberfläche entwickelt sich daher Wasserstoff, wodurch eine
elektrolytische Entfettung des Aluminiumgegenstands bewirkt wird. Als Elektrolyt dient im Stromversorgungsbad
etwa 10 bis 30 prozentige wäßrige Schwefelsäure oder etwa 3 bis 30 prozentige wäßrige Natronlau
ge bzw. Kalilauge. Bei Verwendung von Natronlauge oder Kalilauge trifft man jedoch vorzugsweise geeignete
Vorkehrungen, um das Eindringen von Natrium- oder Kaliumionen in das Färbeband 7 zu verhindern. Hierzu
eignen sich z. B. Duschen oder Sprühdüsen.
Das durch das Stromversorgungsbad 5 geführte
Aluminium wird dann in das Anodisierbad 6 eingebracht, in dem es gegenüber der mit der Stromquelle 13
verbundenen Elektrode 14 als Anode wirkt. Anstelle der Gleichspannungsquelle 13 kann auch gleichzeitig
Gleichstrom und Wechselstrom angelegt werden. Irr Anodisierbad 6 wird eine Oxidschicht auf derr
Aluminiumgegenstand ausgebildet, wobei üblicherweise
eine wäßrige Schwefelsäurelösung als Elektrolyt dient Die Dicke der Oxidschicht läßt sich über die prc
Flächeneinheit des Aluminiumgegenstands fließende Strommenge steuern. Auch die Badtemperatur beein
flußt die Dicke der Oxidschicht; sie liegt üblicherweise im Bereich von Raumtemperatur bis etwa 40° C.
Anschließend wird das Aluminium über das Wasch bad 10 in das Färbebad 7 geführt. Dort wirkt e:
gegenüber der mit der Stromquelle verbundener Elektrode 16 als Kathode. Das Bad 7 dient zur Färbung
des anodisch oxidierten Aluminiumbands bzw. -draht; durch Gleichstromelektrolyse und enthält eine wäßrige
Lösung mindestens eines Nickel-, Kobalt-, Kupfer und/oder Zinnsalzes und/oder von Seleniger Säure. Dei
Gleichstrom fließt von der Anode 16 durch det Färbeelektrolyten und das Aluminiumband bzw. der
Aluminiumdraht zum Anodisierbad 6. Teilweise fließ der Gleichstrom auch vom Stromversorgungsbad 7 zun
Anodisierbad 6. Die Regelwiderstände 17 und 18 diener so zur Steuerung des jeweiligen Stromflusses. Durcl
geeignete Anordnung der Führungswalzen 12 in Färbebad 7, durch Kontrolle des Widerstandswerts Ii
und der Transportgeschwindigkeit des Aluminiumband: bzw. -drahts lassen sich die Stromdichte und Elektroly
sedauer leicht regeln. Anstelle der in der Zeichnun; gezeigten zwei Regelwiderstände kann daher auch eil
einziger Regelwiderstand angewandt werden. Außer dem kann man zwei Stromquellen für das Anodisierbac
bzw. das elektrolytische Färbebad einsetzen.
wi Um eine glatte Färbung im Bad 7 zu erzielen, rühr man vorzugsweise den Elektrolyten, z. B. durc Einblasen von Luft, durch Zirkulation des Elektrolyte oder mit Hilfe von einem oder mehreren Rührern.
wi Um eine glatte Färbung im Bad 7 zu erzielen, rühr man vorzugsweise den Elektrolyten, z. B. durc Einblasen von Luft, durch Zirkulation des Elektrolyte oder mit Hilfe von einem oder mehreren Rührern.
Im Verfahren der Erfindung beeinflußt der Abstam
ι ι zwischen den Elektroden und dem elektrolytische!
Färbebad 7, d. h. der Abstand zwischen dem bewegtet Aluminiumband bzw. -draht und der Anode Ii
praktisch kaum die Farbe der Oxidschicht, jedoch wir
das Potential durch Abstandsänderungen beeinflußt.
Im Anschluß an das Färbebad 7 wird das Aluminium über das Waschbad 10 in das Nachdichtungsbad 8
geführt. Die Nachdichtung erfolgt z. B. durch Auskochen in Wasser oder HeiQdampf oder mit einer
wäßrigen Lösung, die ein anorganisches Salz, wie Nickelacetat, enthält. Gegebenenfalls können mehrere
Bäder für diesen Zweck angewandt werden oder aber man ersetzt die Nachdichtung durch Auftragen eines
Lacks. In diesem Fall werden ein Trockner, eine Auftragvorrichtung und ein Heißtrockner anstelle des
Nachdichtbads 8 verwendet.
Das nachgedichtete oder lackbeschichtete Aluminiumband bzw. der Aluminiumdraht werden schließlich
auf einer Walze bzw. Spule 9 aufgewickelt.
Die Elektroden 14, 15 und 16 sind z. B. Platten aus
Kohle oder einer unlöslichen Bleilegierung, vorzugsweise richtet sich jedoch das Material der Elektrode 16
nach der Zusammensetzung des Färbebads. Enthält der Färbeelektrolyt z. B. ein Nickelsalz, so erleichtert die
Verwendung eines Nickelblechs als Anode 16 die Kontrolle der Badzusammensetzung.
Zur Verbesserung der Spülwirkung der an verschiedenen Stellen angeordneten Waschbäder können diese
zusammen mit einer Wasserbrause angewandt werden oder aber man setzt allein eine Wasserbrause anstelle
der Waschbäder ein.
Die Oberflächen der Antriebswalzen 11 und der Führungswalzen 12 sind in der erfindungsgemäßen
Vorrichtung vorzugsweise mit einem ausgezeichnet isolierenden und korrosionsbeständigen Material beschichtet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum kontinuierlichen, elektrolytischen Färben von Aluminium in Band- oder
Drahtform durch anodische Oxidation in einem Bad, das in wäßriger Lösung 10 bis 55 Gewichtsprozent
Schwefelsäure enthält und in dem eine mit einer Stromquelle verbundene Kathode angeordnet ist,
unter Bildung eines mindestens 4 μιη dicken
anodischen Überzuges und anschließendes kontinuierliches Färben in einem Färbebad, das mindestens
ein Nickel-, Kobalt-, Kupfer- und/oder Zinnsalz und/oder Selenige Säure enthält, und in dem eine mit
der Stromquelle verbundene Anode angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Aluminiumband bzw. den Aluminiumdraht vor dem Anodisierbad durch ein Stromversorgungsbad führt,
in dem eine mit einer Stromquelle verbundene Anode angeordnet ist, so daß zwei elektrische
Stromkreise zwischen dem Anodisierbad und dem Stromversorgungsbad einerseits bzw. dem Anodisierbad
und dem Färbebad andererseits vorliegen, wobei das Aluminiumband bzw. der Aluminiumdraht
nicht direkt mit einer Stromquelle verbunden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden elektrischen Stromkreise
von zwei getrennten Stromquellen oder einer gemeinsamen Stromquelle gespeist werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Gleichstrom oder Gleichstrom mit
überlagertem Wechselstrom liefernde Stromquellen verwendet werden.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer Einrichtung zur
kontinuierlichen Zufuhr eines Aluminiumbandes J5 oder -drahtes, einem Anodisierbad mit einer darin
angeordneten Kathode, einem elektrolytischen Färbebad mit einer darin angeordneten Anode, einem
elektrischen Stromkreis, der die Anode und die Kathode mit einer Stromquelle verbindet, sowie
einer Fördereinrichtung für das Aluminiumband bzw. den Aluminiumdraht, dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Anodisierbad ein Stromversorgungsbad mit einer Anode angeordnet ist, die über einen
weiteren Stromkreis mit derselben oder einer anderen Stromquelle und der Kathode im Anodisierbad
verbunden ist.
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