DE2410248B2 - Stabilisierung eines aromatischen Chlorkohlenwasserstoffs - Google Patents
Stabilisierung eines aromatischen ChlorkohlenwasserstoffsInfo
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- C07C22/02—Cyclic compounds containing halogen atoms bound to an acyclic carbon atom having unsaturation in the rings
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Description
IR'
IO
15
Titan wirksam ist, reagiert das Alkylenoxid gerne mit
dem Chlorwasserstoff, der oftmals unter Destillationsbedingungen in Freiheit gesetzt wird, und das dabei
entstandene Chlorhydrin verhält sich gegenüber Metalloberflächen korrosiv.
Es wurde nun gefunden, daß die Anwesenheit von verhältnismäßig geringen Konzentrationen eines niederen Nitroalkane wirksam ist, die Reaktion des
Aluminiums mit «-Chloralkylarotnaten und «-Chloralkenylaromaten, wie sie oben beschrieben wurden,
während der Lagerung, Destillation und anderer Handhabungen oder Behandlungen zu verhindern. Die
Chlor enthaltenden Aromaten, die dabei gegen Zersetzung und Korrosion oder Polymerisation inhibiert
werden, werden durch folgende Formel wiedergegeben:
wobei A ein Benzol- oder Naphthalinkern, Y
Wasserstoff oder ein niedriger Alkylrest ist, R und X
jeweils Chlor oder Wasserstoff sind und mindestens eins von P. und X Chlor ist, R' Wasserstoff, ein CH3-
oder CH2C1-Rest ist, m 1 oder 2 und η 0 oder 1 sind,
dadurch gekennzeichnet, daß man dem aromatischen Chlorkohlenwasserstoff mindestens
0,1 Gew.-% eines Nitroalkans mit 1 bis 4 C-Atomen zusetzt
Aromatische Verbindungen mit aliphatischen Substituenten mit labilen Chloratomen sind dafür bekannt,
besonders heftig mit Metallen, beispielsweise Aluminium und Eisen, zu reagieren. Lagerung und Herstellung
derartiger Verbindungen erfordern für gewöhnlich Glasgefäße oder mit Glas ausgekleidete Vorrichtungen
oder solche Vorrichtungen, die aus einem teuren, besonders inertem Metall, wie Nickel oder Tantal,
hergestellt werden oder mit derartigen Materialien ausgekleidet sind.
Aromatische Verbindungen dieses Typs schließen Benzylchlorid, Äthylbenzylchlorid, (a-Chlorvinyl)toluoI,
Vinylbenzylidenchlorid, Chlormethylnaphthalin oder 1,2-DichIor-I-tolyläthan ein. Reines Vinylbenzylchlorid
ist dafür bekannt, sich gegenüber Aluminium unter Normalbedingungen nicht korrosiv zu verhalten, das
Rohmaterial jedoch, das durch Gasphasenchlorierung von Vinyltoluol erhalten wird, und sogar das technische
oder teilweise gereinigte Vinylbenzylchlorid enthalten namhafte Mengen einer oder mehrerer oben aufgeführter, reaktionsfähiger Verbindungen, so daß die Korro-
sion- und Polymerisationsgefahr sowie eine verheerende Zersetzung auftritt, wenn diese Qualität Vinylbenzylchlorid mit Metallen wie Aluminium oder Eisen,
insbesondere unter bei der Destillation anzutreffenden Bedingungen, in Berührung kommen. Die Polymerisation kann, abhängig von dem Typus der vorliegenden
organischen Chloride, entweder eine Vinylpolymerisation oder letztere und eine Polyalkylierungsreaktion
vom Friedel-Crafts Typus sein, welche durch das aus dem Angriff des reaktionsfreudigen Chlorides auf das
Aluminium entstandene Aluminiumchlorid initiiert wurden.
Es ist aus der US-PS 32 74 077 bekannt, eine Zersetzung und Polymerisation bei der Destillation von
rohem Vinylbenzylchlorid und verwandter Verbindungen in Gegenwart einer Kombination aus Alkylenoxid
und einer nitroaromatischen Vrrbindung zu vermeiden.
Obwohl diese Kombination in einer Vorrichtung aus
wobei A ein Benzol- oder Naphthalinkern, Y Wasserstoff oder ein niederer Alkylrest ist, R und X jeweils
Chlor oder Wasserstoff sind, wobei mindestens eins Chlor ist, R' Wasserstoff, ein CH3- oder CH2Cl-ReSt ist,
m 1 oder 2 und π 0 oder 1 sind.
Die erfindungsgemäße Stabilisierung ist dadurch gekennzeichnet, daß man einem derartigen aromatischen Chlorkohlenwasserstoff der obengenannten allgemeinen Formel mindestens 0,1 Gew.-% eines
Nitroalkans mit 1 bis 4 C-Atomen zusetzt
Niedere Nitroalkane sind solche mit 1 bis 4 C-Atomen und schließen Nitromethan, -äthan, -propan und -butan
mit ein. Eine Konzentration an Nitroalkan von 0,1 bis 5 Gew.-% ist wirksam, jedoch kann auch mehr verwendet
werden, was aber nicht nötig ist Der Nitroalkan-Inhibitor kann in Kombination mit einem oder mehreren
bekannten Polymerisations-Inhibitoren, wie o-Nitrophenol und Dinitro-o-kresol, verwendet werden.
Der Nitroalkan-Inhibitor ist besonders bei der Lagerung, Handhabung und beim Versand von Benzylchlorid und bei der Destillation oder bei anderer
Behandlung rohen Vinylbenzylchlorids, das bei der Hochtemperatur-Gasphasenchlorierung von Vinyltoluol erhalten wird, verwendbar. Eine Verwendung dieses
Inhibitors gestattet somit den Einsatz von Behältern aus Aluminium oder Eisen oder eine Vorrichtung, die
anderenfalls unbrauchbar wäre. Wenn beispielsweise rohes Vinylbenzylchlorid mit merklichen Mengen an
a-Chlorvinylchlorid und an anderen reaktionsfreudigen
Verunreinigungen in Berührung mit einer Aluminiumeinrichtung oder mit einer Destillationsfüllkörperkolonne destilliert wird, wird das Aluminium, sobald die
Reaktionsmischung für längere Zeitabschnitte erhitzt wird und besonders, wenn örtliche Konzentrierung en an
reaktionsfreudigen Verunreinigungen auftreten, angegriffen. Es wird dabei ein unlösliches Polymeres mit
einer zunehmenden hohen Geschwindigkeit gebildet, das bald die Destillationskolonne verstopft Die
Anwesenheit von dem Nitroalkan-Inhibitor in begrenztem Umfang bewirkt, daß sowohl die Korrosion des
Aluminiums, als auch die Polymerisationsreaktion vermieden wird.
Ein reiner Aluminium-Anguß (Legierung unter der Bezeichnung »Legierung 6061« im Handel erhältlich)
wurde in einen mit Benzylchlorid gefüllten Behälter bei 125° C eingetaucht Rote Spuren zeigten sich alsbald an
der Metalloberfläche, und eine heftige Reaktion mit dem Metall setzte ein, wobei die Reaktionsflüssigkeit
eintrübte, und eine reichliche Chlorwasserstoffentwicklung begann. Eine Zugabe von etwa einem Gew.-%
Nitromethan in dem Zustand der Rotfärbung verhinderte eine weitere Reaktion. Sobald das Benzylchlorid von
Anfang an Nitromethan enthielt, verlief keine wahrnehmbare Reaktion.
Die Verfahrensweise aus Beispiel 1 wurde mit («-Chlorvinyl)toluol anstelle von Benzylchlorid wiederholt
Es wurden im wesentlichen die gleichen Ergebnisse erhalten.
Das rohe Reaktionsprodukt aus einer Hochtemperatur-Gasphasenchlorierung
von Vinyltoluol enthielt im wesentlichen etwa 60% nicht zur Reaktion gekommenes
Vinyltoluol, 30% Vmylbenzyichlorid, 3% a-Chlorvinyltoluol
und 6% 1,2-Dichlor-l-tolyläthan.
Sobald diese Reaktionsflüssigkeit über eine Aluminiumkolonne destilliert wurde, um das (a-Chlorvinyl)tolu-
10
15 ol abzutrennen, entstand eine merkliche Korrosion des
Aluminiums, eine Bildung eines Polymeren in der Kolonne und eine Entwicklung von Chlorwasserstoff.
Eine Zugabe von einem Gew.-% Nitromethan ergab eine wesentliche Eliminierung der Zersetzungs- und der
Polymerisationsreaktionen.
Wenn man anstelle des NilromelJians bei obiger
Destillation Butylenoxid oder p-Dioxan verwendet, die
als Inhibitoren einer Reaktion des Methylchloroforms mit dem Aluminium wirken, gelingt es nicht, die
Reaktion des Aluminiums zu verhindern.
Beispiele4bis7
Es wurde eine Reihe von Versuchen durchgeführt, bei denen 0,25 ml einer Nitroverbindung zu 5 ml Benzylchlorid
in einem Reagenzglas zugegeben wurde. Dann wurde ein kleines Stück Aluminium in die Reaktionsflüssigkeit
eingebracht und das senkrechte Reagenzglas wurde bis zu einer Tiefe von 5 cm in ein auf einer
Temperatur von 1250C gehaltenes ölbad eingetaucht.
Eine Füllkörperkolonne (aus einer unter der Bezeichnung »3003« im Handel erhältlichen Aluminiumlegierung)
wurde bei allen Versuchen verwendet, mit Ausnahme derer, wo Nitromethan zum Einsatz kam.
Dort wurde ein Aluminiumrohr (Aluminiumlegierung unter der Bezeichnung »5052« im Handel erhältlich)
verwendet Versuche mit Nitrocyclohexan und Nitrobenzol wurden zum Vergleich durchgeführt
Nitrcverbindvng Beobachtete Wirkung
Keine
Nitrocyclohexan
Nitrobenzol
Nitrobenzol
Nitromethan
Nitroäthan
1-Nitropropan
2-Nitropropan
Nitroäthan
1-Nitropropan
2-Nitropropan
nach 2 Min. und 50 Sek., Reaktionsstart
nach 3 Min. und 10 Sek., ChlorwasserstofTgasblasen
nach 4 Min. und 5 Sek., heftige Reaktion
nach 4 Min. und 5 Sek., Reaktionsstart
nach 4 Min. und 50 Sek., Reaktionsstart
nach 30 Min. keine wahrnehmbare Reaktion
nach 30 Min. keine wahrnehmbare Reaktion
nach 30 Min. keine wahrnehmbare Reaktion
nach 30 Min. keine wahrnehmbare Reaktion
nach 30 Min. keine wahrnehmbare Reaktion
nach 30 Min. keine wahrnehmbare Reaktion
nach 30 Min. keine wahrnehmbare Reaktion
Die Verfahrensweise der Beispiele 4 bis 7 wurde wiederholt, wobei Äthylbenzylchlorid (vermischt mit
Isomeren) und Metallspäne aus 6061er Aluminium Verwendung fanden. Ohne Zugabe eines Inhibitors
startete die Reaktion bei 125° C nach 14 Minuten. Bei Vorhandensein von 1 Gew.-% Nitromethan spielte sich
nach 30 Minuten keine wahrnehmbare Reaktion ab.
Wie in den Beispielen 4 bis 8 wurde I-Chlormethylnaphthalin auf 1255C in Gegenwart einer 1100er
Aluminiumfolie erwärmt. Ohne Zugabe eines Inhibitors startete die Reaktion nach 15 Minuten. Bei Vorhandensein
von 1 Gew.-% Nitromethan gab es keine wahrnehmbare Reaktion nach 30' Minuten.
Beispiel 10
Eine Probe von «A'-Dichlor-p-xylol wurde wie in den
Beispielen 4 bis 9 in Gegenwart von 1100er Aluminium
und 5 Gew.-% Nitromethan erwärmt Nach 30 Minuten wurde kein wahrnehmbarer Angriff an dem Aluminium
beobachtet.
Claims (1)
- Patentanspruch:Stabilisierung eines aromatischen Chlorkohlenwasserstoffs der allgemeinen FormelYH-AC=CH2,rcHX1
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