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Aufhängevorrichtung für Außenwandelemente Die Erfindung bezieht sich
auf eine Vorrichtung zum Aufhängen oder Aufstellen von Außenwandelementen für Skelett-
und Schottenbauten.
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Es sind Außenwände, insbesondere Leichtbaukonstruktionen unter Verwendung
von einzelnen Wandelementen bekannt, welche bei sorgfältiger Ausführung alle an
Außenwände zu stellenden Anforderungen bezüglich des Wärmeschutzes, des Witterungsschutzes,
des Schallschutzes, der Festigkeit usw. erfüllen. Für bestimmte Gebäude, vornehmlich
solche mit wechselnder oder kombinierter Nutzung, oder für Gebäude mit geplanter
Erweiterung wie Schul- oder Hochschulbauten, Krankenhaus- und Verwaltungsbauten,
mehrgeschossige Wohnungsbauten und Gebäude mit multifunktionaler Nutzung werden
jedoch über die üblichen, erwähnten Forderungen hinausgehende
Anforderungen
gestellt. Diese zusätzlichen Anforderungen können von üblichen, objektbezogenen
Leichtbaukonstruktionen nur bedingt oder mit erheblichem objektbezogenen Planungs-
und Konstruktionsaufwand erfüllt werden.
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Die genannten zusätzlichen Anforderungen vermag ein baukastenartig
aufgebautes System von aufeinander abgestimmten, industriell hergestellten Außenwandelementen
zu erfüllen, für welche die notwendige Planung und Konstruktionsarbeit bei der Entwicklung
dieses Systems weitgehend unabhängig von den Bauobjekten, in welchen die Außenwandelemente
des Systems Verwendung finden sollen, geleistet werden kann. Ein derartiges Außenwandsystem
mit den zugehörigen Aussenwandelementen, welche Füllungen in Form von Brüstungsplatten,
Fenstern, Türen und dergleichen aufweisen, muß neben der heute üblichen Eigenschaften
konventioneller Außenwände zusätzlich folgende Eigenschaften aufweisen, bzw. Möglichkeiten
sicherstellen: Anpassungsfähigkeit an komplizierte Gebäudeformen bei im wesentlichen
unverändertem Konstruktionsprinzip für eingestellte und für vorgehängte Außenwände,
ohne Sonderhauteile, Ausgleichsmöglichkeit für Toleranzen und Verformungen weitgespannter
Skelett- und Schottenkonstruktionen, mögliche Vielfalt im äußeren Erscheinungsbild
durch Kombination verschiedener Formate von Außenwandelementen bei gleichbleibendem
Konstruktionsprinzip, was besonders bei Gebäuden mit multifunktionaler Nutzung wichtig
ist, Austauschmöglichkeit und Wiederverwendbarkeit einzelner Elemente bei Nutzungsänderung,
Möglichkeit der Demontage und Remontage sowie Ergänzung durch passende Außenwandelemente
bei Erweiterungen, Anschlußmöglichkeiten für Innenwände an beliebigen Stellen innerhalb
des Planungsrasters, und gleichbleibende Qualität der Außenwand elemente sowie gleichbleibende
Maßgenauigkeit
und Herstelungstoleranzen im Rahmen einer industriellen Vorfertigung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Aufhängen
oder Aufstellen von Außenwandelementen für Skelett-und Schottenbauten zu schaffen,
welche zur Erfüllung der genannten Forderungen für Außenwandelemente eines Außenwandsystems
beiträgt und insbesondere eine Entlastung der nachgiebigen Verbindungsmaterialien
im Verbindungsbereich zwischen den vertikalen Seitenkanten zweier benachbarter Außenwandelemente
dadurch sicherstellt, daß diese benachbarten Seitenkanten auch bei unvermeidlichen
Durchbiegungen der Tragkonstruktion zueinander parallel und im wesentlichen vertikal
gehalten werden.
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Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Bereich beider Seitenkanten des Außenwandelementes
je ein Auflager mit zueinander entgegengesetzt ansteigenden Schrägflächen als Auflageflächen
für das Außenwandelement tragende Ansätze vorgesehen ist. Hierdurch ist es möglich,
die senkrechten Seitenkanten benachbarter Außenwandelemente unabhängig von etwaigen
Durchbiegungen der Tragkonstruktion parallel und vertikal zu halten, wodurch die
auftretenden Unterschiede in den Abständen zwischen benachbarten senkrechten Seitenkanten
der Außenwandelemente wesentlich geringer als ohne die erfindungsgemäßen Merkmale
sind. Dadurch ist insbesondere bei weit gespannten Deckenkonstruktionen gewährleistet,
daß das Gewicht des Außenwandelementes auf seine beiden Auflager verteilt bleibt;
gleichzeitig ist eine geringere Toleranzaufnahme und ein geringerer Bewegungsausgleich
durch die den Verbindungsbereich zwischen den senkrechten Seitenkanten zweier benachbarter
Außenwandelemente überbrückenden nachgiebigen Verbindungsmaterialien erforderlich.
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Darüber hinaus wird durch die erfindunsgemäße Ausbildung der Aufhängevorrichtung
bei vorgehängten Außenwandelementen ein einwandfreies ästhetisches Aussehen durch
die parallel zueinander verlaufenden Kanten benachbarter Außenwandelemente erreicht.
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Die erfindungsgemäße Aufhängevorrichtung bringt auch den Vorteil,
daß eine De- und Remontage von Außenwandelementen bei Gebäudeerweiterungen oder
Nutzungsänderungen leicht möglicht ist, und sie trägt dazu bei, daß die Außenwandelementein
einem hohen Grad vorgefertigt werden können und der Arbeitsaufwand bei der Montage
an der Baustelle gering ist.
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Bei einem Außenwandelement mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird
beispielsweise erreicht, daß die von den Verbindungselementen zwischen den vertikalen
Kanten der Außenwandelemente aufzunehmenden Toleranzen infolge bauseitiger Tragwerktoleranzen
sowohl in Form von Fertigungstoleranzen als auch in Form von belastungsbedingten
Verformungen lediglich in einem Bereich von + 5 mm je Außenelement auf Geschoßhöhe
liegen.
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Zweckmäßig ist die Aufhängevorrichtung so ausgebildet, daß im Verbindungsbereich
von zwei benachbarten Außenwandelementen ein ein-Auflager mit zwei entgegengesetzt
geneigten SchTägflächen für die den einander zugekehrten Seitenkanten zugeordnete
Aufhängung benachbarter Außenwandelemente angeordnet ist. Dabei sind die Schrägflächen
vorzugsweise ebene oder zylindrisch gekrümmte Flächen. Hierdurch ergibt sich ein
sehr einfacher Aufbau der erfindungsgemäßen Aufhängevorrichtung, welcher gleichzeitig
die Montage der Außenwandelemente an dem Tragwerk erleichtert.
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Das Auflager ist zweckmäßig an der Deckenkonstruktion des Tragwerks
befestigt. Damit steht das Auflager in direkter Verbindung mit dem das Außenwandelement
tragenden Teil der Konstruktion, wodurch sowohl die statischen Verhältnisse der
Aufhängung wie auch die Montage erleichtert werden.
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Im Bereich der Auflager einer Aufhängevorrichtung sind zweckmäßig
horizontal und vertikal bewegbare Führungen für ein benachbartes Element vorgesehen.
Diese Maßnahme führt zu einer besonders wirksamen und einfachen Aufhängekonstruktion,
da die neben der eigentlichen
Aufhängung erforderlichen Führungen
für das Halten der Außenwandelemente in einer Richtung senkrecht zur Hauptebene
der Außenwandelemente unter Ausnutzung von im wesentlichen der gesamten Höhe der
Außenwandelemente wirksam sind.
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Bei einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform ist das feststehende
Führungsteil der Führung für das Außenwandelement fest mit dem Auflager verbunden.
Hierdurch ergibt sich eine Einheit von Auflager und feststehendem Führungsteil,
welche zu einer weiteren Vereinfachung sowohl bei der Herstellung der Aufhängen
vorrichtung mit Führung als auch bei der Montage der Außenwandelemente an dem Tragwerk
führt.
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Die Führung weist zweckmäßig eine zwischen zwei Seitenteilen gleitende
Führungsplatte auf, wodurch die Flächenbelastung der aufeinander gleitenden Führungsteile
innerhalb der zulässigen Grenzen gehalten werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen Fig. 1 eine schematische
Ansicht eines Außenwandelementes mit einer Aufhängevorrichtung gemäß der Erfindung
, und Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer mit einer Führung kombinierten Aufhängevorrichtung.
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Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht eines Außenwandelementes 1,
welches beispielsweise aus einer Brüstungsplatte, einer geschoßhohen Platte, einem
Fenster- oder Türelement oder dergleichen, eingefaßt von einem umlaufenden Stahlrahmen
2, besteht. An den beiden oberen Ecken des Außenwandelementes 1 ist an dem Stahlrahmen
2 je ein tragender Ansatz'3 befestigt. Zusammenwirkend mit den Ansätzen
3
sind zwei Auflager 4 vorgesehen, welche zueinander entgegengesetzt ansteigende Schrägflächen
5 aufweisen. Jedes dieser Auflager 4 weist außerdem jeweils eine weitere Schrägfläche
5' für das jeweils benachbarte Außenwandelement derart auf, daß beispielsweise die
linke Schrägfläche 5 des rechten Auflagers in Fig. 1 für das gezeigte Außenwandelement
1 der linken Schrägfläche 5' des linken Auflagers für ein dem gezeigten Außenwand
element 1 links benachbartes weiteres Außenwandelement entspricht.
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DieQ4dsätze 3 ruhen gleitend auf den Schrägflächen 5 der Auflager
4 auf. Bewegt sich nun infolge einer Durchbiegung der Tragkonstruktion für das Außenwandelement
das rechte Auflager in Fig. 1 nach unten, wie es in gestricheltem Umriß eingezeichnet
ist, so wird sich das Außenwandelement in die in Fig. 1 ebenfalls gestrichelt eingezeichnete
Lage bewegen, wobei die vertikalen Seitenkanten des Außenwandelementes 1 eine neue
Lage einnehmen, in welcher sie zu der vorher eingenommenen Lage parallel sind. Durch
die Art der Aufhängung gleitet das Außenwandelement 1 also infolge seines Gewichtes
immer in eine solche Lage, daß seine Seitenkanten parallel zu den Seitenkanten eines
benachbarten Außenwandelementes bleiben.
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Fig. 2 zeigt in perspektivischer Darstellung ein Auflager 4, welches
an der Deckenkonstruktion 6 eines Tragwerks für die Außenwandelemente 1 befestigt
ist. Die Befestigung des Auflagers 4 an der Deckenkonstruktion 6 erfolgt über ein
Profil 7, welches gleichzeitig die feststehenden Teile einer Führung 8 trägt. Das
Profil 7 ist mit einer auf der Deckenkonstruktion 6 befestigten Platte 6' über einen
versteifenden Steg 9 verbunden.
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Auf der Schrägfläche 5 des Auflagers 4 liegt gleitend der tragende
Ansatz 3 des Außenwandelementes auf. Es versteht sich, daß Führungsteile 10 vorgesehen
sind, um eine Führung des Ansatzes 3 auf der Schrägfläche 5 derart zu bewirken,
daß eine freie Gleitbewegung des Ansatzes auf der Auflagefläche des Auflagers 4
nur parallel
zur Hauptebene des Außenwandelementes 1 möglich ist.
Eine Nase 11 am unteren Ende der Schrägfläche 5 sorgt dafür, daß bei einer etwaigen
Überschreitung der zulässigen Bewegungstoleranzen kein Abgleiten des Ansatzes 3
von der Schrägfläche 5 erfolgen kann Die freie Gleitbewegung der Ansätze 3 eines
Außenwandelementes auf den Schrägflächen 5 und 5' gewährleistet, daß das Gewicht
des Außenwandelementes auf beide. Auf lager 4 verteilt bleibt.
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An dem Profil 7 sind die feststehenden Teile einer Führung 8 für die
untere Kante des in Fig. 2 oben dargestellten Außenwandelementes 1 angebracht. Die
Führung 8 besteht aus zwei feststehenden, mit dem Profil 7 fest verbundenen Seitenteilen
12, zwischen welche eine mit dem Außenwandelement 1 verbundene Führungsplatte 13
eingreift.
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Die Seitenteile 12 sind beidseitig symmetrisch zum Profil 7 ausgebildet
und können damit die Führungsplatten an den unteren Kanten zweier horizontal benachbarter
Außenwandelemente aufnehmen. Die feste Verbindung des Auflagers 4 mit den feststehenden
Seitenteilen der Führung 8 über das Profil 7 hat den Vorteil, daß eine sehr kompakte
Einheit für die parallel geführte Aufhängung der Außenwandelemente und für die Führung
der Außenwandelemente in der Außenwandebene des Gebäudes geschaffen wird.
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In Fig. 2 ist zwischen den beiden Außenwandelementen 1 weiter ein
dauerelastisches Dichtungsprofil 14 zu erkennen, welches den offenen Verbindungsbereich
zwischen den beiden Außenwandelementen überbrückt. Diese Dichtungsprofile erlauben
eine Bewegung der Außenwandelemente innerhalb der vorgegebenen Toleranzen zueinander,
wobei die volle Funktionsfähigkeit der Außenwandelemente erhalten bleibt.
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Ein dem Dichtungsprofil 14 entsprechendes Dichtungsprofil ist auch
in den vertikalen Verbindungsbereichen zwischen den Außenwandelementen vorgesehen.
Dieses Dichtungsprofil zwischen den vertikalen Seitenkanten benachbarter Außenwandelemente
wird durch die beschriebene Aufhängevorrichtung für die Außenwandelemente weitgehend
entlastet, da die auftretenden Bewegungen durch die Parallelführung
der
Seitenkanten zueinander stark verringert werden. Die Parallelführung der Seitenkanten
zueinander hat außerdem den Vorteil eines ästhetisch einwandfreien Aussehens einer
Fassade mit vorgehängten Außenwandelementen.