DE240237C - - Google Patents
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06B—TREATING TEXTILE MATERIALS USING LIQUIDS, GASES OR VAPOURS
- D06B3/00—Passing of textile materials through liquids, gases or vapours to effect treatment, e.g. washing, dyeing, bleaching, sizing, impregnating
- D06B3/02—Passing of textile materials through liquids, gases or vapours to effect treatment, e.g. washing, dyeing, bleaching, sizing, impregnating of fibres, slivers or rovings
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Treatment Of Fiber Materials (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTSCHRIFT
~ M 240237 KLASSE Ba. GRUPPE
CHARLES RACHOU und EMILE CHAUMAT in CAMARES (AVEYRON), Frankr.
Das Färben von losem Textilgut mit Indigo in offenen Bottichen geschah bisher in folgender
Weise:
In den mit Indigo-Hydrosulfitküpe gefiillten Bottich wurde das lose Fasergut (lose
Wolle, Baumwolle ο. dgl.) eingebracht und blieb darin eine gewisse Zeit. Während dieser
wurde es in dem Bade mit Holzstöcken bewegt und umgezogen, um ein möglichst gleichförmiges
Durchfärben zu erzielen. Diese Arbeitsweise, das sogenannte Umziehen, hatte
den doppelten Nachteil, daß einmal die mit Indigoküpe getränkten Faserstoffe der Oxydation
der Luft ausgesetzt wurden, und dann,
daß eine sogenannte Verfilzung des Fasergutes eintrat. Wenn das Textilgut genügend
mit der Küpe durchtränkt war, entfernte man dasselbe aus dem Bade mit Hilfe eines Korbes
oder mit Stöcken oder Gabeln und führte es den Walzen einer Quetschvorrichtung zu,
die an einem Ende des Tränkbottichs angeordnet war. Nach dem Abquetschen wurde
das Textilgut der Luft ausgesetzt, um zu vergrünen, d. h. damit sich das Indigweiß, mit
dem es getränkt war, zu Indigo oxydierte. Nach beendetem Vergrünen wurde das Textilgut
mit Wasser gewaschen und ausgerungen. Die Vorrichtung zum Indigofärben mit Hydrosulfitküpe
gemäß vorliegender Erfindung, welche eine große Verbesserung der vorbeschriebenen
Arbeitsweise bedeutet, besteht im wesentlichen aus drei Teilen:
1. einem Tränkbottich für die Hydrosulfitküpe mit einer Walzenquetschvorrichtung,
welche derart angeordnet ist, daß das mit der Küpe getränkte lose Textilgut, ohne vorher
umgezogen zu werden, aus der Küpe ohne Verwendung eines Korbes o. dgl. herausgezogen
und in raschest möglicher Bewegung zu den Walzen der Abquetschvorrichtung geführt wird. Dies geschieht zweckmäßig
durch eine selbsttätig mechanisch wirkende Vorrichtung, um das Fasergut möglichst
kurze Zeit der Luft auszusetzen, so daß auf diese Weise die Oxydation des Indigweiß
zu Indigo während des Überganges von der Küpe zu der Abquetschvorrichtung auf das
geringmöglichste Maß beschränkt wird,
2. einer Vorrichtung, welche die durch die Walzen abgequetschte Küpenflüssigkeit sammelt
und sie in den Tränkbottich zurückführt, nachdem sie durch Zusatz von Hydrosulfit
entsprechend den Mengen von Indigo, die sich trotz der beschriebenen Vorsichtsmaßregeln
oxydiert haben, wieder reduziert worden ist,
3. einem Waschbottich, welcher unmittelbar hinter der Abquetschvorrichtung des Tränkbottichs
angeordnet ist, derart, daß das Textilgut beim Verlassen dieser Vorrichtung unmittelbar
hineinfällt, um auf diese Weise ein Auswaschen der Fasern zu erzielen, bevor der
daran haftende Indigo Zeit gefunden, sich zu oxydieren, d. h. bevor das Textilgut vergrünt ist.
Der Fortschritt und der neue technische Effekt, welcher durch diese Vorrichtung erzielt
wird, bestehen in folgendem:
a) Das Textilgut, das ruhig in der Färbeküpe untergetaucht ist, kann sich nur sehr wenig
oxydieren, da die Luft nur an der Oberfläche der Küpe darauf einwirken kann. Die nötige
Bewegung wird hierbei infolge des Zurückfließens der von den Walzen abgequetschten
ίο und wieder reduzierten Flotte erzielt. Auf
diese Weise wird ein gleichmäßiges Durchtränken des Fasergutes erreicht, ohne daß es
nötig ist, dieses durch Umziehen mit Stöcken noch besonders zu bewegen.
b) Durch das Vermeiden des Umziehens wird das Färbeverfahren einfacher und billiger
und außerdem das Verfilzen der Fasern vermieden.
c) Da das Textilgut vor dem Abquetschen eine außerordentlich kurze Spanne Zeit mit
der Luft in Berührung kommt, so nimmt es nur eine sehr geringe Menge von oxydiertem
Indigo mit sich fort, im Gegensatz zu den bisherigen Verfahren. Infolgedessen gewährt
die neue Vorrichtung eine bessere Ausnutzung des Farbstoffes, da die Oxydationsverluste
verringert werden.
d) Das ständige Reduzieren der durch die Ausquetschwalzen abgequetschten Flotte durch
Zusatz entsprechender Mengen Hydrosulfits ermöglicht es, die Färbeküpe immer auf den
gleichen Reduktionswert zu halten, und gewährleistet infolgedessen die Erzielung einer sehr
regelmäßigen Färbung.
e) Das Waschen des Textilgutes mit Wasser unmittelbar nach dem Austritt aus den Ausquetschwalzen
kühlt dasselbe ab und entfernt alsbald die alkalischen Produkte, die bei dem Färben mit Indigo stets vorhanden sind. Infolgedessen
wird das Vergrünen, d. h. die Oxydation des Indigweiß, mit dem die Fasern
getränkt sind, zu Indigo beträchtlich verlangsamt, und die schließlich erhaltene Färbung
ist eine viel echtere. Daraus folgt, daß bei der Weiterverarbeitung der Fasern (Spinnen,
Weben, Walken usw.) der schließliche Farbton bei Anwendung der gleichen Indigomenge im
vorliegenden Falle dunkler ist als bei den bisherigen Verfahren, was eine weitere Ersparnis
an Farbstoff darstellt. Die Vorzüge bestehen also kurz zusammengefaßt in einer
bedeutenden Ersparnis an Indigo und Hydrosulfit, einem gleichmäßigeren und billigeren
Färben, einer Verminderung des Verfilzens der Fasern und einer größeren Echtheit der
Färbung durch Verlangsamung des Vergrünens. Die in ihrer Wirkungsweise beschriebene Vorrichtung
ist auf der Zeichnung schematisch dargestellt. Der Tränkbottich A ist von länglieh
rechteckiger Form mit einem schmäleren und weniger tiefen Teil, in welchem sich eine
Ausziehvorrichtung bekannter Art bewegt. Diese Vorrichtung zieht das Textilgut aus dem
Bottich A heraus und bringt es auf ein endloses Förderband T, das es den Quetschwalzen
r r' zuführt. Der durch diese Quetschwalzen abgequetschte Überschuß an Küpenflüssigkeit
fließt durch eine durchlöcherte Platte D in den Reduktionsbehälter R, um darauf durch
eine in der senkrechten Rückwand des Tränkbottichs A angebrachte Öffnung bei O der
Küpe wieder zugeführt zu werden. In das Innere des Reduktionsbehälters R mündet in
halber Höhe ein Rohr mit kleinen Öffnungen. Durch dieses Rohr wird der abgequetschten
Flotte eine entsprechende Menge Hydrosulfit zugeführt, die sich in gelöstem Zustande in
einem Vorratsbehälter H befindet. Diese Menge ist vermittels eines Hahnes oder durch
Konzentration der Hydrosulfitlösung in dem Vorratsbehälter H regulierbar. Die von den
Walzen abgequetschte Flotte, die sich bei der Berührung mit Luft etwas oxydiert hat, wird
durch die gleichzeitig in den Reduktionsbehälter R fließende Menge Hydrosulfit reduziert.
Insoweit als dies noch nicht in dem Gefäß R selbst der Fall ist, geschieht dies in dem
Rohr E, welches die Flüssigkeit aus dem Reduktionsgefäß R nach dem Tränkbottich A
zurückführt, in den sie bei O. eintritt. In dem Tränkbottich A kann das Textilgut mit
Hilfe einer durchlöcherten Platte F weiterbefördert werden, die sich wieder zurückbewegt,
nachdem sie bei F' angelangt ist.
Das Textilgut gelangt nach seinem Austritt aus dem Tränkbottich bzw. nach dem Abquetschen
ohne weiteres in den Waschbottich B. Das Wasch wasser tritt durch einen
Behälter b, welcher am Ende des Bottichs angeordnet ist, durch kleine Öffnungen in der
Wandung desselben in den Bottich ein. An der entgegengesetzten Wandung des Bottichs
ist unterhalb einer durchlöcherten Platte G, welche somit einen doppelten Boden bildet,
eine Öffnung / vorgesehen, durch welche das Waschwasser abfließt. Gabeln o. dgl. bewegen
das Textilgut im Sinne des Pfeilstrichs 1 und befördern es bis zu der Ausziehvorrichtung.
Das Wasser fließt im entgegengesetzten Sinne, d. h. im Sinne des Pfeilstrichs 2, so daß das
Textilgut allmählich bei seiner Vorwärtsbewegung mit immer reinerem Wasser in Berührung
kommt und, während es von einer nicht gezeichneten Ausziehvorrichtung herausgezogen
wird, durch Strahlen von reinem Wasser hindurchgeht, die aus den Öffnungen des Gefäßes
b in den Bottich einströmen. Selbstverständlich kann die Form und die Größe
der verschiedenen Teile der Vorrichtung entsprechend abgeändert werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:
Vorrichtung zum Indigofärben von losem Textilgut mit Indigo-Hydrosulfitküpe, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einem offenen Tränkbottich (A) mit einer sich unmittelbar daran anschließenden Abquetschvorrichtung (r, r') und einem Wasch- , bottich (B), in welchen das Textilgut sofort nach der Abquetschung fällt, ein Behälter (R) angeordnet ist, welcher die abgequetschte Farbflotte aufnimmt, die dort durch Zusatz entsprechender Mengen von Hydrosulfit wieder reduziert und dem Tränkbottich (A) wieder zugeführt wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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