DE2401729A1

DE2401729A1 - Festhaltesystem fuer sicherheitsskibindung

Info

Publication number: DE2401729A1
Application number: DE2401729A
Authority: DE
Inventors: Baubeschlagfabriken Vereinigte
Original assignee: Vereinigte Baubeschlag - Fabriken Gretsch and Co GmbH
Current assignee: Geze Sport International GmbH
Priority date: 1973-05-12
Filing date: 1974-01-15
Publication date: 1975-07-17
Also published as: DE2401729C2; JPS5712626B2; US3963253A; FR2228510A1; JPS5027632A; FR2228510B1; CH579404A5

Description

Hermann R i e g e r Januar 1974

7759 Immenstaad R 3 Z 1

Sommerberg 6 A

FESTHALTESYSTEM FÜR SICHERHEITSSKIBINDDNG

Die Erfindung betrifft ein lösbares Festhaltesystem für den Skischuh, wie es bei Sicherheitsskibindungen gemäß Patentanmeldung P 2324O78.O benötigt wird. Bei dieser Bindungsart wird durch ein getrenntes Auslösesystem ein lastbezogenes Wegsignal erzeugt, mit dem das Festhaltesystem Schuh/Bindung angesteuert und bei Erreichen eines kritischen Wertes entriegelt wird. Es werden dazu zwei plattenartige Teile verwendet, die federelastisch miteinander verbunden sind. Auf der schuhseitigen Platte sind die Festhaltebacken mit ihrem Ver- bzw! Entriegelungsmechanismus befestigt.

Durch die Erfindung ist eine weitere Ausführung des Festhaltesystems gemäß den Merkmalen des Hauptpatentes geschaffen, die sich u.a. durch eine völlig neuartige Einspannung des Schuhes auszeichnet. Der Schuh wird hierbei nicht - wie bei allen bekannten Bindungen - an der Spitze und am Absatz eingeklemmt, sondern seitlich links und rechts an der Schuhsohle festgehalten.

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Dies hat den entscheidenden Vorteil, daß die Bindung bzw. das Festhaltesystem nicht auf die Schuhgröße eingestellt werden muß. Damit wird ein Teil der Fehlerquellen bei der Montage und Einstellung der Bindung ausgeschaltet. Weiterhin ist es möglich, das Mittelteil der Schuhsohle, an dem die Befestigung erfolgt, in seinen Abmessungen zu normen und für alle Schuhgrößen gleich zu gestalten. Der übrige Teil des Schuhes kann dann beliebig ausgeführt sein und beeinträchtigt die Funktion der Bindung nicht. Das Mittelteil der Schuhsohle ist erfindungsgemäß sehr steif ausgebildet, z.B. als Metallteil, das beim Herstellen der Schale mit eingebettet wird oder nachträglich als Beschlag befestigt ist. Dieses Sohlenteil enthält links und rechts hervorspringende Nocken, die z.B. die Form eines Kegelstumpfes oder einer Kugel besitzen und sich unter Federdruck nach innen drücken lassen. Dies ist notwendig, um das Einsteigen bei geschlossenen Backen zu ermöglichen und um eine gewisse Elastizität, z.B. wegen vorhandener Schneereste, zur Verfügung zu haben. Gemäß eines Merkmales des Hauptpatentes muß die Schienbeinachse immer durch die Drehachse der Bindung verlaufen. Bei der vorliegenden Erfindung wird deshalb das Sohlenmittelteil mit seinen Nocken in einer für jede Schuhgröße definierten Lage ein- bzw. angebaut und ist somit nicht mehr verstellbar.

Die beiden Backen links und rechts der Sohle besitzen entsprechende muldenförmige Vertiefungen, in welche die Nocken einrasten. Die Backen sind um eine in Skilängsrichtung verlaufende Achse drehbar an der oberen Platte der Bindung befestigt. Beim Öffnen der Bindung klappen sie seitlich weg und geben den Schuh völlig frei.

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Die Ver- bzw. Entriegelung der Backen erfolgt über ein an sich bekanntes Kniehebel sy stein, das als einfacher oder doppelter Kniehebel ausgebildet sein kann. Der doppelte Kniehebel besitzt den Vorteil, daß die Rückwirkung von den äußeren Kräften auf den Taststift geringer ist und die Genauigkeit höher liegt. Zur Erzielung einer Zwangsführung zwischen linkem und rechtem Backen und einer eindeutigen Schließstellung ist ein Synchronisationshebel eingebaut. Er verbindet die beiden Backen mit dem Kniehebelsystem, welches in der waagerechten Ebene arbeitet. Ein Kniehebel besitzt in seinem Kniegelenk eine Rolle, die auf einer Kreisfläche eines Steuerhebels abrollt, der mit seinem anderen Hebelarm an den Weggeber (z.B. Taststift) des Auslösesystems angeschlossen ist. Die Breite des Steuerhebels ist so definiert, daß nach Erreichen des kritischen Weges die Knielagerung freigegeben und somit das Festhaltesystem entriegelt wird. Die Backen öffnen nun unter Einwirkung der äußeren Kräfte oder durch die eingebaute Feder. Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß alle denkbaren äußeren Kräfte und Momente immer eine öffnende Kraft auf das Backensystem erzeugen. Gemäß Hauptpatent kann das Festhaltesystem jedoch nur über den Weggeber entriegelt werden.

Das Schließen der Bindung erfolgt von Hand auf einfache Weise durch Zurückklappen der Backen in ihre Ausgangsstellung. Dabei muß nur eine geringe Kraft zur Überwindung der Öffnungsfeder aufgewendet werden. Erfindungsgemäß benötigt das System keine Spannfeder im üblichen Sinn. Nachdem die Backen sich in Schließstellung befinden, steigt der Skifahrer in die Bindung ein, indem er den Schuh mit den Nocken, auf die mit einer schrägen Ebene versehenen Backen

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setzt und nach unten drückt. Dadurch gleiten die beweglichen Nocken vorübergehend in die Sohle hinein und der Schuh kann zwischen den Backen einrasten.

Das öffnen der Bindung von Hand geschieht - wie im Hauptpatent dargestellt - durch Eindrücken bzw. Verschieben des Weggebers (Taststiftes), wodurch das Kniehebelsystem entriegelt wird.

Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht des Festhaltesystems, angeordnet in die Sicherheitsskibindung des Hauptpatentes

Fig. 2 eine Draufsicht auf das Festhaltesystem der Fig. 1

Fig. 3 einen Halbschnitt durch die Festhaltebacken gemäß der Linie III - III in Fig. 1 .

Fig. 4 den Festhaltebacken der Fig. 3 in geöffnetem Zustand

Fig. 5 eine weitere Ausführung der Festhaltebacken im Halbschnitt gemäß Linie III - III

Fig. 6 eine schematische. Darstellung des Ent- bzw. Verriegelungsmechanismus mit doppeltem Kniehebel, wie er unter der schuhseitigen Platte montiert ist

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Fig. 7 eine schematische Darstellung des Ent- bzw. Verriegelungsmechanismus mit einfachem Kniehebel.

Das Festhaltesystem ist in Zusammenhang mit dem Auslösesystem des Hauptpatentes dargestellt. Dieses besteht u.a. aus einer am Ski 1 befestigten skiseitigen Platte 2 und einer mit ihr federelastisch verbundenen schuhseitigen Platte 3, an der das Festhaltesystem mit seinen seitlichen Backen 4 und 5 angebaut ist. Die länglich geformten flachen Backen besitzen je zwei Ansätze 6, an denen sie, drehbar um die Längsachse 7, gelagert sind. Die Backen weisen außerdem je zwei kegelförmige Vertiefungen 8 mit definiertem Kegelwinkel auf, die mit den Nocken 9 des Skischuhes zusammenarbeiten. Die Nocken sitzen in einer Bohrung 11 des in die Schuhsohle 15 eingebetteten Metallteiles 12. Die äußeren Abmessungen dieses Teiles sowie die Bohrungsabstände können für alle Schuhgrößen gleich gestaltet und somit genormt werden. Damit entfällt ein Einstellen der Bindung auf Schuhgrößen. Zum nachträglichen Anbau an Skischuhe weist das Metallteil 12 zwei Laschen 13 und 14 auf, die ein einfaches Anschrauben von unten gestatten. Das Metallteil ist so in den Schuh eingebettet, daß die Schienbeinachse durch das Gelenk 16 der Bindung verläuft. ^

Die Nocken 9 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel kegelig dargestellt, sie können jedoch auch kugelig oder unsymmetrisch in ihrer Schnittebene ausgeführt sein·. Sie besitzen einen zylindrischen Fortsatz 17, der in die Bohrung 11 hineinragt. Eine Feder 18 drückt den Nocken ständig gegen einen Anschlag 19 nach außen. Die Federkraft ist erfindungsgemäß so groß, daß sie nicht durch

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äußere Kräfte überwunden und damit die Verrastung Nocke/ Backen aufgehoben werden kann. Andererseits ist die Schräge 2O der Backen 4 bzw. 5 so abgestimmt, daß das Einsteigen ermöglicht wird.

An dem Ansatz 6 der Backen 4 bzw. 5 sind die Stangen 21 angelenkt, die zum Ver- bzw. Entriegelungsmechanismus führen. In der Ausführung gemäß Fig. 3 befindet sich der Anlenkpunkt 22 unterhalb des Drehpunktes 7, während in einer weiteren Ausführung nach Fig. 5 der Anlenkpunkt 23 über dem Drehpunkt 24 liegt. Damit ergibt sich eine etwas andere Form der Festhaltebacken 25 bzw. 26.

Der Ver— bzw. Entriegelungsmechanismus ist unterhalb der schuhseitigen Platte 3 angeordnet. Von den Backen 4 und 5 führen die Stangen 21 zum Synchronisationshebel 27, der um eine senkrechte Achse 28 drehbar gelagert ist. Ein Hebelarm des Hebels 27 ist mit dem Kniehebel 29 verbunden, dessen' Ende 30 am Gehäuse gelagert ist. Am Knie 31 ist ein zweiter Kniehebel 32 angelenkt, der sich mit seinem anderen Ende 33 ebenfalls am Gehäuse abstützt. Der Kniehebel 32 weist in seinem Knie eine Rolle 34 (z.B. Kugellager) auf, welche auf der Fläche 35 des Steuerhebels 36 abrollen kann. Dieser ist wiederum über die' Stange 37 mit dem Taststift 38, welcher in einer Längsführung 39 gleiten kann, verbunden.

Das System ist in Fig. 6 in verriegeltem Zustand gezeichnet, äußere Steuer- oder Störkräfte werden über die Kinematik von den Lagerungen und dem Steuerhebel aufgenommen. Die Sicherheitsauslösung erfolgt dadurch, daß sich der Taststift 38 nach hinten bewegt (gesteuert vom Auslöse-

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system) und dadurch den Steuerhebel 36 gegen den Uhrzeigersinn dreht. Dabei rollt die Fläche 35 auf der Rolle 34 ab. Nach Erreichen eines definierten Weges, der mit der Breite der Fläche abgestimmt ist, gibt diese die Rolle frei. Damit ist der Hebelmechanismus entriegelt und die Backen öffnen unter der Wirkung der.öffnungsfeder 40 oder der äußeren Kräfte. Zum'normalen öffnen wird der Taststift von Hand nach hinten geschoben. Beim Schließen der Backen drückt die Feder 41 den Steuerhebel in seine Ausgangslage zurück.

Die in Fig. 7 dargestellte alternative Ausführung arbeitet mit einfachem Kniehebelsystem. Hierbei befindet sich die Rolle 34 bereits im Knie des Kniehebels 29. Der anschließende Steuerhebel 42 erhält damit eine etwas andere Form. Das übrige System und die Funktionsweise bleibt jedoch erhalten.

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Claims

PATENTANSPRÜCHE

Festhaltesystem für eine Sicherheitsskibindung gemäß Patentanmeldung P 2 324 078.0, welche ein getrenntes System zur Erzeugung eines Auslösesignals mittels eines Weggebers (z.B. Taststift) besitzt, gekennzeichnet durch seitlich links und rechts in die Schuhsohle eingreifende Backen, die beim öffnen bzw. Schließen über einen gemeinsamen Hebel synchronisiert sind und durch ein einfaches oder doppeltes Kniehebelsystem unter Verwendung eines an den Weggeber des Hauptpatents angeschlossenen Steuerhebels ver- bzw. entriegelbar sind.

2. Festhaltesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schuhsohle mit einem starren Mittelteil (z.B. Metallplatte) ausgerüstet ist, welches für alle Schuhgrößen die gleichen normbaren Abmessungen besitzt und zum nachträglichen Anbau evtl. zusätzlich zwei Lappen an der unteren ausgesparten Sohlenfläche aufweist.

Festhaltesystem nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schuhsohle bzw. das starre Mittelteil, links und rechts je ein oder zwei hervorspringende Nocken (z.B. Kegelstumpf oder Kugel) mit dahinterliegenden Federn aufweist, deren Abmessungen und Lage ebenfalls für alle Schuhgrößen gleich und normbar sind.

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4. Festhaltesystem nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nocken bzw. das Sohlenmittelteil eine definierte Lage zur Schienbeinachse in Schuhlängsrichtung besitzt.

5. 'Festhaltesystem nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Backen um eine in Skilängsrichtung liegende Achse öffnen bzw. schließen lassen.

6. Festhaltesystem nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Synchronisationshebel um eine senkrechte Achse drehbar und über je eine Stange mit dem linken bzw. rechten Backen verbunden ist.

7. Festhaltesystem nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stangen unter der Backendrehachse angelenkt wird.

8. Festhaltesystem nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stangen über der Backendrehachse angelenkt sind.

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Festhaltesystem nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Backen innen je eine oder zwei in Längsrichtung versetzte Mulden aufweisen, die mit den Nocken am Schuh zusammenarbeiten.

10. Festhaltesystem nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerhebel eine mit der Rolle des Kniehebels zusammenarbeitende, gekrümmte Fläche aufweist, deren Radius der Länge des Hebelarms entspricht und deren Breite eine definierte Größe ist, die den Öffnungsweg bestimmt.

11. Festhaltesystem nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das System eine öffnungsfeder geringer Federkraft (zur Überwindung der Reibungskräfte) besitzt.

12. Festhaltesystem nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerhebel oder der daran angeschlossene Weggeber eine Rückstellfeder besitzt.

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