DE23972C - Thermodynamischer Apparat zur Dissociation neutraler Fettkörper - Google Patents
Thermodynamischer Apparat zur Dissociation neutraler FettkörperInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 23: Fettindustrie.
Nach der vorliegenden Erfindung wird bei der Verseifung der Fette mit Wasser nur
ein bestimmter Ueberdruck verwendet, der sich nicht vergröfsern kann. Das Wasser wird
in einem Heizapparat in entsprechend geringen Mengen erhitzt, tritt in den Apparat ein nach
Mafsgabe der in demselben . erfolgenden Absorption von Wärme und ruft dabei eine beständige
Bewegung nach aufwärts hervor. Das eines Theiles seiner Wärme beraubte Wasser sinkt alsdann infolge seiner gröfseren Dichtigkeit
auf den Boden des Behälters, um voii da von neuem in den Heizapparat zurückzufliefsen.
Auf diese Weise verwandelt sich der gröfste Theil der von dem Wasser in dem Heizapparat
aufgenommenen Wärme in Bewegung und bewirkt die moleculare Berührung der in dem Apparate enthaltenen Körper. Die wenigen
durch diese Bewegung nicht in Anspruch genommenen Wärmeeinheiten sind nicht im Stande,
die Temperatur der Masse wesentlich zu erhöhen; gleichwohl ist es für die Vollständigkeit
und Schnelligkeit der Reaction nöthig, zu verhindern, dafs sich durch diese beständig stattfindende
kleine Wärmezufuhr die Temperatur nicht allmälig erhöhe und dadurch die Bewegung
nach und nach an Kraft und Intensität verliere. Dies wird dadurch erreicht, dafs man
den durch die Temperaturerhöhung eintretenden Ueberschufs an Spannung im Apparate mit
Hülfe eines Ventils ausgleicht. Dieses Ventil steht mit einem Kühlsystem in Verbindung,
welches alsdann die Condensationsproducte in den Apparat zurückführt.
Auf diese Weise behalten die in Behandlung stehenden Flüssigkeiten: Wasser und Fette, stets
ihr ursprüngliches Volumen bei.
Hierauf ist der im Nachfolgenden beschriebene Apparat gegründet. Dieser Apparat ist
in der Zeichnung in Fig. 1 in senkrechtem Schnitt und in Fig. 2 in oberer Ansicht dargestellt.
Das zu dissociirende Fett ist in dem cylindrischen, auf einen Druck von 18 kg geprüften
Kupferkessel A enthalten und wird in diesem Kessel der Einwirkung des in ständiger Bewegung
gehaltenen heifsen Wassers ausgesetzt.
Das Wasser wird in dem Heizkörper B erhitzt. Dieser steht durch die Röhren C und D
mit dem Apparat A in Verbindung.
Der Eintritt des Wassers in den Apparat erfolgt durch das Rohr C, welches bis in die
Mitte des Apparates hineinreicht und dort den verticalen Ansatz α hat. Letzterer steckt in
dem erweiterten Theil b des Rohres E, welches oben offen ist und dem aufsteigenden Wasser
und dem von diesem mitgerissenen Fette gestattet, oben überzulaufen. Das Wasser kühlt
sich dabei ab, fällt infolge seiner Dichtigkeit auf den Boden des Apparates A, um dort alsdann
durch das Rohr D wieder nach der Heizschlange B zurückzukehren.
Wenn der Druck in dem Apparate auf 15· kg
gestiegen ist (was einer Temperatur von 200° C. entspricht), so öffnet sich das Ventil F und läfst
die Dämpfe durch das Rohr c entweichen. Von dort gelangen sie in die mit Kühlmantel K ver-
sehene Rohrschlange H, werden dort condensirt und fliefsen durch G in den Apparat zurück.
Zum Condensiren der Dämpfe in der Kühlschlange H kann man in dem Kühlmantel K
anstatt reinen Wassers glycerinhaltiges Wasser aus einer vorhergegangenen Operation circuliren
lassen. Auf diese Weise wird die überschüssige Wärme der durch K streichenden Dämpfe zur
Eindampfung des glycerinhaltigen Wassers benutzt und dieses dem für den Verkauf erforderlichen
Concentrationsgrad näher gebracht; man erhält hierdurch ohne Kosten Glycerin von 28
bis 300B.
Man kann auch mehrere Kessel A mit einem gemeinschaftlichen Heizapparat B construiren
und die Anordnung so treffen, dafs entw.eder sämmtliche Kessel gleichzeitig in Verbindung
mit dem Heizapparat B arbeiten oder aber dafs der eine oder andere Kessel durch Hähne zeitweilig
ausgeschaltet wird.
Man kann auch anstatt der directen Heizung eine Heizung durch Einführung von Dampfstrahlen
aus besonderen Dampfgeneratoren ersetzen. An dem oberen Ende des Kessels A
befindet sich ein mit Absperrhahn versehenes Rohr d, durch welches nötigenfalls der Dampf
abgelassen werden kann.
Der Apparat läfst sich auch für andere Zwecke als für die Verseifung durch Wasser verwenden,
namentlich überall dort, wo eine beliebige Flüssigkeit auf einen beliebigen anderen Stoff
unter Druck einwirken soll.
Claims (2)
1. Der dargestellte Apparat, bestehend aus dem Arbeitskessel A in Verbindung einerseits
mit einer Heizschlange B zur beständigen Erhitzung der in dem Kessel A
circulirenden Flüssigkeit, andererseits mit dem Ventil F und der sich an dieses anschliefsenden
Kühlschlange H zur Ausgleichung des durch überschüssige Wärme in dem Apparate entstehenden Druckes,
sobald dieser einen gewissen Grad überschritten hat.
2. In diesem Apparate der verticale Ansätze
des Wasserrohres C in Verbindung mit dem unten trichterförmig erweiterten Steigrohr E
für die innige Vermischung des einströmenden Wassers mit der in dem Kessel A ent- ■
haltenen Masse.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=300495
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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