DE239675C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09J—ADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
— JVI 239675 -KLASSE 221 GRUPPE
Dr. ERNST TRAINER in DRESDEN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. August 1909 ab.
Die hervorragendste Eigenschaft der Ablaugen der Sulntcellulosedarstellung ist die
hohe Klebfähigkeit, die für die meiste Verwendungsmöglichkeit unangenehmste dagegen
der hohe Schwefelgebalt und die leichte
Wasserlöslichkeit.
Die Klebkraft wird erhöht, während die unangenehmen Eigenschaften der Ablauge eine
wesentliche Verminderung erfahren, wenn die ίο rohe oder vorher eingedickte Ablauge der
Wirkung eines elektrischen Stromes ausgesetzt wird, und zwar derart, daß das Endprodukt
wesentlich anodisch behandelt war.
Als Ausführungsbeispiel diene das folgende: Die stets saure Lauge wird so, wie sie aus
dem Kocher kommt, in eine Apparatur gebracht, in der die Laugenflüssigkeit durch
eine geeignete poröse Scheidewand in zwei Teile geteilt wird, in welchen Anode bzw.
Kathode angeordnet sind.
Man wendet vorteilhaft Gleichstrom von niedriger Spannung an.
An der Kathode tritt ein schwarzer Niederschlag auf. Es bildet sich ferner an der Kathode
Schwefelwasserstoff, der in geeigneter Weise beseitigt werden kann, soweit er nicht
durch die in der Ablauge stets vorhandenen Metalle gebunden wird.
An der Anode tritt ebenfalls ein Niederschlag auf, sofern in der Lauge noch Kalk
in Lösung war; es scheidet sich schwefelsaurer Kalk ab.
Ist Kalk nicht in genügender Menge vorhanden,
so empfiehlt es sich, diesen oder eine andere geeignete Verbindung zuzusetzen,
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welche die an der Anode gebildete Schwefelsäure abzuscheiden vermag.
Durch Entnahme von Proben ist leicht festzustellen, ob eine Stromwirkung in dem
angegebenen Sinne noch vorhanden ist oder nicht.
Ist eine Wirkung nicht mehr nachweisbar, so ist in geeigneter Weise für die Abscheidung
der Niederschläge Sorge zu tragen, worauf dann die Ablauge mit dem umgekehrten
Strom behandelt wird.
Dadurch wird erreicht, daß auch in dem Teil der Ablauge, der vorher nur der Anodenwirkung
ausgesetzt war, ebenfalls eine Ausscheidung von Schwefelwasserstoff erfolgt,
während in dem anderen Teil, der vorher der Kathodenwirkung ausgesetzt war, schwefelsaurer
Kalk ausgeschieden wird.
Die Ablauge hat durch die Ausscheidung der in ihr enthalten gewesenen Metalle zunächst
eine Verminderung des spezifischen Gewichtes erfahren. Bei der weiteren Behandlung
findet aber bei der Lauge, wenigstens soweit sie der Anoden wirkung ausgesetzt ist, eine Erhöhung des spezifischen Gewichtes
statt, die sich auch äußerlich durch eine Verdickung der Lauge bemerkbar macht.
Sobald die für die verschiedenen Zwecke genügende Einwirkung des Stromes erfolgt
ist, wird diejenige Menge, welche zuletzt der Anodenwirkung ausgesetzt war, der Apparatur
entzogen und gegebenenfalls weiter bearbeitet.
Diejenige Menge, welche zuletzt der Kathodenwirkung ausgesetzt war, wird dagegen
wieder von etwaigem Niederschlag befreit und
dann der Anodenwirkung ausgesetzt, während man den anderen Teil des Behälters wieder
mit frischer Ablauge füllt, um diese der Kathodenwirkung auszusetzen.
In dieser Weise ist ein fortlaufender Betrieb zu erreichen.
Im allgemeinen sind Temperatur und Stromstärke bzw. Menge gleichgültig, indessen ist
die Wirkung eine schnellere, wenn Temperatür und Stromstärke erhöht werden.
Bestimmte Angaben lassen sich hier nicht machen, vielmehr müssen sich die Anordnungen
nach der Natur der stets verschiedenen Ablauge richten, nach der Zeit, in der man
die Behandlung beenden will, und auch nach dem Zweck, dem die behandelte Lauge dienen
soll.
Es empfiehlt sich, die Behälter, in denen sich die Ablauge befindet, nach unten kegelförmig
auszubilden und an dem unteren Ende eine schleusenartige Vorrichtung anzubringen,
um die entstehenden Niederschläge entfernen zn können, ohne die Behälter leeren zu
müssen.
Ebenso empfiehlt es sich, in den Behältern eine Rührvorrichtung anzubringen, etwa in
der Weise, daß die Anode bzw. Kathode beweglich gestaltet werden, wodurch einmal
eine gleichmäßigere Einwirkung des Stromes auf die ganze Flüssigkeitsmenge, dann aber
auch ein leichteres Absetzen der Niederschläge zu erreichen ist.
Um die gebildeten Schwefelverbindungen in unlöslicher Form abscheiden zu können, empfiehlt
es sich, der Ablauge vor oder während der Behandlung geeignete Verbindungen zuzusetzen,
wobei man praktisch solche wählt', deren etwaiger Überschuß, der unerwünscht sein kann, nachträglich leicht auf mechanischem
oder chemischem Wege entfernt werden kann.
Ist z. B. Kalk zugesetzt worden, so kann ein Überschuß durch Behandlung der Lauge
mit Kohlensäure oder auch durch Neutralisation mit Schwefelsäure entfernt werden.
Als Kohlensäurequelle können z. B. Feuerungsabgase oder auch erhitzte Luft in Frage
kommen, die durch die fertig behandelte Lauge getrieben werden.
Die hierdurch erreichte Erwärmung der Lauge bietet bei einer weiteren etwa folgenden
Einwirkung wesentliche Vorteile.
Eine Reinigung der Lauge durch die beschriebene Behandlung mit dem elektrischen
Strom ist darin zu erblicken, daß die Ablauge befreit ist von denjenigen Schwefelverbindungen, welche besonders geneigt sind,
sich in Schwefelwasserstoff umzusetzen.
Der Schwefelwasserstoff ist es besonders, der den Grund für die Klagen über Verunreinigung
der Flußläufe abgibt.
Durch die beschriebene Behandlung der Ablauge mit dem elektrischen Strom tritt eine
tiefgehende Veränderung der organischen Bestandteile der Ablauge ein, so daß behauptet
werden kann, man hat es nach der Behandlung mit einem ganz neuen Produkt zu tun.
Die Eigenschaften der organischen Bestandteile der Ablauge sind in verschiedener Beziehung
andere, und zwar für die allgemeine Verwendbarkeit der Ablauge bessere geworden.
Z. B. ist die Klebkraft eine höhere, während die Wasserlöslichkeit der vollständig eingedickten Lauge eine geringere geworden ist.
Für die weitere Eindickung der Ablauge ergibt sich aus der Abscheidung ihrer mineralischen
Bestandteile noch der Vorteil, daß die sonst unvermeidlichen Inkrustationen der
Eindickungsapparate ganz oder doch sehr wesentlich vermieden werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Behandlung der Ablauge von der Sulfitcellulosefabrikation, "insbesondere zum Zwecke der Herstellung eines Klebmittels, dadurch gekennzeichnet, daß die Lauge in einem mit Diaphragma versehenen elektrolytischen Bad abwechselnd an der ■ Kathode und Anode behandelt wird. . ■. ■■■ .·■' .
Publications (1)
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