DE739740C - Verfahren zur Aufarbeitung von sulfidischen Abwaessern der Viscoseverarbeitungsindustrie - Google Patents

Verfahren zur Aufarbeitung von sulfidischen Abwaessern der Viscoseverarbeitungsindustrie

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DE739740C
DE739740C DEV34882D DEV0034882D DE739740C DE 739740 C DE739740 C DE 739740C DE V34882 D DEV34882 D DE V34882D DE V0034882 D DEV0034882 D DE V0034882D DE 739740 C DE739740 C DE 739740C
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Germany
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sulfur
sulphidic
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wastewater
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Dr Elmar Profft
Dr Johann Joseph Stoeckly
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Glanzstoff AG
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Glanzstoff AG
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    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/02Preparation of sulfur; Purification
    • C01B17/06Preparation of sulfur; Purification from non-gaseous sulfides or materials containing such sulfides, e.g. ores
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
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Description

  • Verfahren zur Aufarbeitung von sulfidischen Abwässern der Viscoseverarbeitungsindustrie Bei dem heutigen Ausmaße-der Viscoseverarbeitung, insbesondere bei der Herstellung von Viscosekunstseide und Zellwolle, müssen die sulfidischen Albwässer besonders sorgfältig aufgearbeitet werden, da sie zumeist nicht ohne weiteres den Vorflutern zugeleitet werden können. Solche sulfidische Abwässer fallen bekanntlich bei der Eutschwefelung an; sehr große Mengen entstehen auch bei der alkalischen Reinigung der Spinnereiabgase. Diese Abwässer enthalten im wesentlichen Natriumsulfid neben einem größeren öder geringeren Prozentsatz an Polysulfiden, ferner Natriumthiosulfat, Natriumcarbonat und eine kleine oder größere Menge Natronlauge, je nach dem Grade, bis zu welchem das Alkali verbraucht worden ist. Wenn man sulfidis(zhe Abwässer dieser Art mit Säuren, z. B. Schwefelsäure, ansteuert, so fällt ein Teil des Schwefels aus, und es wird eine erhebliche Menge Schwefelwasserstoff entwickelt, der, wenn er nicht die Umgebung verpesten soll, -z. B. durch.. eine Behandlung, mit alkalischen Reinigungsflüssigkeiten< wiederum. gebltnden werden xnüß> Es- ist auchR-1»kannt, alkalisch=sulfidische Lösungen duzrch#. Belüftung in der Wärme zu oxydieren. Dabei findet eine teilweise Bildung von Thiosulfat stätt, ohne daß der gewünschte Prozeß zur Überführung des Schwefels in die relativ unschädliche Form des Thiosulfats in nützlicher Zeit zu Ende ginge. Wenn man solche voroxydnerte Lösungen ansäuert, so fällt nur ein kleiner Teil des Schwefels aus, und außerdem werden Schwefelwasserstoff und schweflige Säure" entwickelt, die aber infolge der verschiedenen Reaktionsgeschwindigkeiten nicht gehörig aufeinander einwirken können, so .daß der größte Teil des Schwefelwasserstoffs, ohne von der schwefligen Säure angegriffen zu werden, entweicht.
  • Es ist nun gefunden worden, claß man bei der Aufarbeitung der genannten sulfidischen Abwässer zu einem guten Resultat gelangen kann, -d. ,1i. zu einer Abscheidung des allergrößten Teiles -desSchwefels, ohne daß größere °Mengen von Schwefelwasserstoff entweichen, wenn man sich an die nachstehend erläuterte ArbeitsVYeise hält. Danach werden die sulfi;dischen Abwässer bei Raumtemperatur bis zur sauren Reaktion abgesäuert, aber gleichzeitig,:--vor- oder- während der Al)säuerang, auf eine solche 'Verdünnung eingestellt, daß der entwickelte Schwefelwasserstoff zum allergrößten Teil in Lösung verbleibt. Man kann hierbei so vorgehen, daß man die sul-, fidischen Abwasser, nachdem man entsprechende Vorversuche gemacht hat, zum voraus auf die notwendige Verdünnung bringt, oder daß man die Absäuerungsflüssigkeit in der geeigneten geringen Säurekonzentration änwend@et.
  • Wie gefunden wurde, liegt im einzelnen Falle dann eine genügende Verdünnung vor, wenn die entwickelte Schwefelwasserstoffmenge geringer ist, als dem Lösungsvermögen der vorhandenen Flüssigkeitsmenge bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck entspricht. Das maximale Lösungsvermögen solcher verdünnter Lösungen beträgt aber bei Raumtemperatur und Atrnosphärendruck höchstens etwa 4'- H. S pro Liter. Recht günstig arbeitet man laut Versuchen schon bei einer t%.erdünnung auf z. B. 3 oder 2 g H2 S pro Liter. Das Lösungsvermögen ist dann so groß, daß nur unerhebliche Mengen Schwefelwasserstoff entweichen, so daß man mit aller Ruhe die weiteren Behandlungsoperationen, wie folgt, vornehmen kann. Diese mit Schwefelwasserstoff mehr oder minder beladene und mit ausgefälltem Schwefel geschwängerte Lösung wird nun zur Rückgewinnung des Schwefels absetzen gelassen oder filtriert. In die von festem Schwefel befreite, noch immer mit Schwefelwasserstoff geschwängerte Lösung wird nun so lange schweflige Säure eingeleitet, bis die Lösung einen schwachen S 02 Geruch aufweist. Dies ist ein Zeichen, daß praktisch der gesamte gelöste Schwefelwasserstoff durch die schweflige Säure zerstört und der Schwefel in fester Form ausgeschieden worden ist. Dieser wird wiederum abfiltriert, und die so gereinigten Abwässer können nunmehr den Vorflutern direkt oder auch nach entsprechender Verdünnung zugeleitet werden.
  • Wie sich ergeben hat, läßt 'sich das Verfahren mit noch größerem Vorteil in einem einzigen Zuge, wie folgt, durchführen. Die sulfidischen Abwässer werden bis zur sauren Reaktion bei entsprechender Verdünnung mit Säure, zweckmäßig Spinnbad oder Spinnbadabfällen, bis zur sauren Reaktion angesäuert, danach wird unmittelbar und ohne Rücksicht auf den zunächst ausgefallenen Schwefel schweflige Säure solange eingeleitet, Abis die Lösung einen schwachen S 02 Geruch aufweist. Nun wird die Lösung durch Absetzen und Dekantieren oder durch Filtrieren von ausgeschiedenem Schwefel weitgehend befreit und ist dann bereit, direkt oder nach entsprechender Verdünnung den Vorflutern zugeleitet zu werden.
    Arbeitsbeispiel
    Anfallende sulfidische Abwässer werden
    auf' folgenden Gehalt verdünnt:
    Nag S . . . . . . . . . . 9,o gjl
    Polysulfid,schwefel . . . . . . . . . . 7,4 -
    Na2 S20 . . . . . . . . . . . . . . . . . . oa5 -
    Na, C 02 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,0 -
    Na2 O H . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,76 -
    Dann werden sie mit verdünntem Viscosespinnbad (Müller-Bad), welches noch 6o g H2 S 0g pro Liter enthält, bis zur leicht sauren Reaktion angesäuert, wobei eine Menge Schwefel ausfällt. Danach wird schweflige Säure durch einen Verteiler langsam und so lange auf den Boden des Gefäßes eingeleitet, bis eine herausgenommene Probe der Lösung leicht nach S 02 riecht. Nunmehr wird die Lösung ruhig stehen gelassen, der Schwefel scheidet sich rasch und in leicht filtrierbarer Form ab, die Flüssigkeit wird dekantiert, der Schwefel aufgearbeitet. Er beträgt der Menge nach erheblich über 8o °% des in den sulfidischen Abwässern ingesamt enthaltenen Schwefels, abgesehen von demjenigen Schwefel, der in Form von schwefliger Säure in das Verfahren eingeführt worden ist. Ein Betrag, der diesem letzten Anteil gleichkommt, maß zur Aufrechterhaltung des Prozesses im fortlaufenden Arbeitsgang immer wieder zu schwefliger Säure verbrannt und wieder eingeführt werden.
  • Das Verfahren hat den Vorteil, daß es ohne Erwärmung auskommt, verschwindend wenig Abgase entwickelt und einen sehr großen Teil des Schwefels in nützlicher Form zurückzugewinnen gestattet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Aufarbeitung von sulfidischen Abwässern der Viscoseverarbeitungsindustrie, dadurch gekennzeichnet, daß die sulfidischen Abwässer bei Raumtemperatur in solcher Verdünnung bis zur sauren Reaktion abgesäuert werden, daB weniger Schwefelwasserstoff als 49 je Liter entsteht, und daß sie danach, gegebenenfalls nach Abfiltrieren des bereits ausgeschiedenen Schwefels, mit schwefliger Säure behandelt und hierauf von ausgeschiedenem Schwefel befreit werden.
DEV34882D 1938-05-25 1938-05-25 Verfahren zur Aufarbeitung von sulfidischen Abwaessern der Viscoseverarbeitungsindustrie Expired DE739740C (de)

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