DE238747C

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Publication number: DE238747C
Application number: DENDAT238747D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

. KLASSE 15 g. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. November 1909 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf einen zusammengesetzten Typenstab, bei welchem in bekannter Weise die Zwischenräume zwischen den einzelnen Typen durch andere Typen ausgefüllt werden. Gemäß der Erfindung besteht der zusammengesetzte Typenstab aus mehreren Gliedern, welche derart verschiebbar aneinander angebracht sind, daß jedes Glied des Typenstabes unabhängig von dem anderen

ο gegen die Druckstelle geschwungen werden kann. Durch diese Ausbildung des Typenstabes wird gegenüber den bekannten Typenstäben mit fest angeordneten Typen der Vorteil erreicht, daß nur ein Teil des Typenstabes zwecks Abdrucks einer Type bewegt wird, wodurch ein kräftiger Anschlag der Type gegen das Druckwiderlager herbeigeführt wird.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes in den Fig. ι bis 6 veranschaulicht.

Der Typenstab gemäß der Erfindung besteht im wesentlichen aus den beiden Gliedern ι und 2. Das Glied 1 ist mit seinem Zapfen 3 an einem Hebel der in Betracht kommenden Maschine angelenkt, so daß der zusammengesetzte Typenstab in der Längsrichtung verschoben werden kann. Gemäß der Erfindung sind die beiden Glieder 1 und 2 des Typenstabes verschiebbar aneinander an-

o gebracht. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist das mit dem Gliede 1 zusammenwirkende Glied 2 bei 4 an dem Gliede 1 schwingbar angebracht. Das Glied ι weist eine Anzahl Typen 5 in solchem Abstande voneinander auf, daß die Typen 6 des Gliedes 2 in die Zwischenräume zwischen den Typen 5 des Gliedes 1 eintreten können. Die Dicke jedes Gliedes 1 oder 2 beträgt (s. Fig. 3) ungefähr die Hälfte der Breite der einzelnen Typen. Die Typen des einen Gliedes überlappen das andere Glied, so daß, wie dies aus den Fig. 5 und 6 zu ersehen ist, ein zusammengesetzter Typenstab gebildet wird, dessen Glieder ineinandergreifen. Hierdurch wird eine Reihe von Typen gebildet, zwischen denen nur so viel Zwischenraum vorhanden ist, daß eine Bewegung der beiden Glieder zueinander auftreten kann. Die Verschiebung des Typenstabes in der Längsrichtung zwecks Einstellung einer ausgewählten Type gegenüber dem Druclcpunkt der Papierwalze 11 ist infolgedessen im Verhältnis zu der großen Anzahl der an dem Typenstabe angebrachten Typen sehr klein.

Um eine Bewegung beider Glieder 1 und 2 zu vermeiden, wenn eine Type in die zum Abdruck geeignete Stellung gebracht worden ist, und um demzufolge eine Behinderung dieser Type durch die benachbarten auszuschließen, kommt folgende Vorrichtung zur Anwendung. Diejenigen Seiten der beiden Glieder 1 und 2, an denen die Typen 5 und 6

vorgesehen sind, sind als Zahnstangen ausgebildet. Die Zähne des einen Gliedes sind derart versetzt zu denen des anderen angeordnet, daß stets ein Zahn des einen Gliedes neben einer Zahnlücke zwischen zwei Zähnen des anderen liegt, wie dies bei 7 und 8 in den Fig. 1, 2 und 3 angedeutet ist. Wenn der zusammengesetzte Typenstab in der Längsrichtung verschoben wird, so daß beispielsweise der Zahn 7 gegenüber einer feststehenden Sperrklinke 9 zu liegen kommt, alsdann befindet sich gleichzeitig einer der Ansätze an der den Typen gegenüberliegenden Seite des Gliedes 2 in der Bahn eines Hammers 10, der in bezug auf die Verschiebungsrichtung des Typenstabes feststeht, jedoch in der durch den Pfeil in Fig. 2 angegebenen Richtung nach dem Druckpunkt 11 bewegt werden kann. Wenn der Hammer 10 in der Pfeilrichtung gemäß Fig. 2 bewegt wird, so wird das Glied 1 des Typenstabes durch die Klinke 9 gegenüber dem anderen Gliede 2 des Typenstabes zurückgehalten (s. Fig. 2). Es wird also nur eine des Typen 6 des Gliedes 2, welche durch die Längsverschiebung des Stabes vor den Druckpunkt eingestellt worden ist, zum Abdruck gebracht. Die Typen 6 des Gliedes 2 werden zwischen den Typen 6 vortreten. Die Zwischenräume zwischen den Typen sind ebenfalls an der gegenüberliegenden Seite jedes Typenstabgliedes vorgesehen. Aus der in Fig. 2 dargestellten Lage des Gliedes 2 ist zu erkennen, daß die Typen 6 dieses Gliedes genügend Spielraum voneinander haben, so daß also die Typen 5 die eingestellte Type 6 an einem klaren Abdruck nicht hindern.

Um die Schreibarbeit zu erleichtern, d. h. um dem Schreiber vor Augen zu führen, welche Type sich gerade vor dem Druckpunkt befindet, besitzt auch die den Typen gegenüberliegende Seite der Glieder 1 und 2 Vorsprünge, gegen welche der Hammer 10 wirkt. Diese Vorsprünge entsprechen in Anzahl und Lage den Typen und sind selbst mit entsprechenden Typenbezeichnungen versehen, die aus Fig. 4 ersichtlich sind. Da der Hammer 10 auf diese Teile der Glieder 1 und 2 wirkt, werden die Typenbezeichnungen vorzugsweise tief eingeschnitten, während die Drucktypen auf der gegenüberliegenden Seite der beiden Glieder erhaben ausgebildet sind. Die Fig. 6 zeigt Teile der beiden Glieder 1 und 2, und aus dieser ist zu ersehen, wie die Type »1« des Gliedes 2 in den Zwischenraum zwischen den Typen »o« und »2« des Gliedes 1 paßt. Ebenso ist aus dieser Figur die Gestalt der beiden Glieder 1 und 2 und die Form der Typen zu ersehen, um die in Fig. 2 angedeutete Schwingung der beiden Glieder zueinander quer zu ihrer Längsrichtung zu ermöglichen. Der zusammengesetzte Typenstab kann für die verschiedensten Zwecke Verwendung finden. Vorzugsweise wird er für Schreibund Rechenmaschinen gebraucht, ist jedoch in seiner Verwendung auf diese Maschinenarten nicht beschränkt.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Zusammengesetzter Typenstab, insbesondere für Schreib- und Rechenmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Glieder des Typenstabes derart verschiebbar aneinander angeordnet sind, daß jede Type jedes Gliedes unabhängig von den Typen des anderen Gliedes zum Abdruck gebracht werden kann.

2. Typenstab gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Typen tragenden Teile der Typenstabglieder ineinandergreifen.

3. Typenstab gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß von den verschiebbaren, aneinander angebrachten, die Typen tragenden Gliedern des Typenstabes das eine Glied bei der Abdruckbewegung einer Type des anderen Gliedes bei dieser Bewegung zurückgehalten wird.

4. Typenstab gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die gleichen Seiten der beiden Typenstabglieder je eine der Anzahl der zur Verwendung kommendenTypen jedes Gliedes entsprechende Anzahl von Zähnen aufweisen, die zueinander versetzt sind und in die eine Sperrklinke in Eingriff gebracht werden kann, die sich nachgiebig gegen beide Typenstabglieder legt.

5. Typenstab gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß gegenüber den die Drucktypen tragenden Teilen der Typenstabglieder eine entsprechende Anzahl von Ansätzen vorgesehen sind, auf welche der Hammer wirkt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.