DE237654C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 237654 KLASSE 30/. GRUPPE

Firma EMIL LOEST in DUDERSTADTa. Harz. Vorrichtung zur Erleichterung des Tiefatmens. Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. Januar 1911 ab.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Vorrichtung zur Erleichterung des Tiefatmens, die im wesentlichen aus einem um den Rücken gelegten Gurt besteht, der durch Schnüre o. dgl. mit vorn an der Brust befindlichen Hebeln in Verbindung steht, derart, daß die Vorrichtung an einem Baum befestigt werden kann und der Übende die Hände frei hat, oder er faßt die Hebel zum Üben an. In jedem Falle

ίο wird beim Zurücklehnen des Oberkörpers ein Zurückdrücken der Schultern und ein Herauspressen der Brust stattfinden, wodurch ein außerordentlich tiefes Atmen mit der größten Leichtigkeit ermöglicht wird. _t

Die Zeichnung veranschaulicht in Fig. 1 und 2 die Einzelheiten der Vorrichtung, während die Fig. 3 und 4 ihre Verwendung darstellen.

Die Vorrichtung besteht aus einem Gurt a aus geeignetem Material, der durch die Schnallen b, c verschieden lang eingestellt werden kann. Mittels Schlaufen d oder in sonst geeigneter Weise sind an dem Gurt durch Gelenke e die Hebel f angelenkt, die an ihrem unteren Ende zu Handgriffen g ausgebildet oder mit besonderen Griffen versehen sind. An die Hebel g sind Schnüre h angeschlossen, die in einen Haken i endigen können. Auf dem abgeflachten Teil k des Hebels ist ein durch einen Griff η feststellbarer Schieber m angebracht, dessen Fortsetzung 0 eine Schnur ft trägt, die durch ein Gelenk q mit dem Gurt a verbunden ist. In der gleichen Weise ist der zweite Hebel mit dem Gurt vereinigt. Der Schieber m gestattet eine Verkürzung oder Verlängerung der Schnüre ft. Die Vorrichtung wird wie folgt benutzt und wirkt in nachstehender Weise.

Der Gurt α wird gemäß den Fig. 3 und 4 um den Rücken gelegt; die Hebel g kommen dabei nach vorn vor der Brust zu liegen, wobei man sie durch die Schnüre h mit einem festen Gegenstand (z. B. einem Baum) verbinden kann durch Umschlingen oder Anhaken. Sobald man nun den Oberkörper zu- rücklehnt, werden die Schultern von den Hebelenden k zurückgedrückt und gleichzeitig durch den Gurt α ein Druck auf den Rücken ausgeübt, wodurch die Brust herausgepreßt wird. Der Übende hat dabei die Arme frei und kann mit ihnen gymnastische Übungen ausführen. Faßt er dagegen die Handgriffe g an und drückt die Hebel k nach vorn, so wird dieselbe Wirkung erzielt wie beim Zurücklehnen des Oberkörpers und in beiden Fällen ein außerordentlich tiefes Atmen ermöglicht. Man kann diese Wirkung nachprüfen, wenn man die Hände recht tief seitwärts gegen den Rücken stützt, und zwar "so hoch wie möglich unterhalb der Arme einsetzt. Man wird überrascht sein, wie leicht und tief die Atmung dann gelingt. Die Vorrichtung kann natürlich in ihren Einzelheiten verschiedene Abänderungen erfahren; so kann die Verstellung der einzelnen Teile eine andere sein oder fortfallen, auch kann die Vorrichtung mit einer weiteren verbunden werden, ■ die ein Üben der Arme zum Gegenstand hat.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:
   Vorrichtung zur Erleichterung des Tiefatmens, gekennzeichnet durch ein um den Rücken gelegtes gurt- oder bandartiges Organ (a), das mit vorn an der Brust befindlichen und über die Schultern gelegten hebelartigen Organen (g, h) derart verbunden ist, daß das Rückenorgan auf den Rücken einen Druck ausübt, wenn an den vorderen Organen ein Zug ausgeübt wird, wodurch die Schultern zurückbewegt werden und die Brust herausgedrückt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.