DE2365179A1 - Magnetische materialien mit austauschanisotropie-verhalten und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Magnetische materialien mit austauschanisotropie-verhalten und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
BASF Aktiengesellschaft ^oec
/odd 1
Unser Zeichen: O.Z. 30 270 Sob/Wil
67OO Ludwigshafen, 12.12.1973
Magnetische Materialien mit Austauschanisotropie-Verhalten und
Verfahren zu ihrer Herstellung
Gegenstand der Erfindung sind magnetische Materialien, welche aus einer Phase A mit ferromagnetische!!! Spinsystem, insbesondere
einem Mischkristall aus Kobalt- und Nickelmetall, und einer Phase B mit antiferromagnetischem Spinsystem, insbesondere in
der oxidierten Form der Metallzusammensetzung der Phase A, bestehen, wobei jeweils eine Phase im Kristallverband so mit der
anderen verbunden ist, daß beide Spinsysteme unterhalb einer material spezifischen Temperatur, der Ne el-Temperatur., miteinander
gekoppelt sind und eine verschieden große Remanenz nach Sättigung in den beiden Polaritätsrichtungen zeigen. Diese Materialien sind
außerdem gekennzeichnet durch eine Teilchengröße, die magnetisches Einbereichsverhalten aufweist„ Ein weiterer Gegenstand der
Erfindung sind die besonders gestalteten Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Teilchen«,
, In der allgemeinen Betrachtung der magnetischen Erscheinungen
bezeichnet man Stoffe als paramagnetisch, wenn die Atome, aus
denen sie aufgebaut sind, ein permanentes magnetisches Moment haben und zwischen ihnen keine oder nahezu keine Wechselwirkungen
bestehen« Sind dagegen die Wechselwirkungen stark, dann bewirken die Austauschkräfte, daß die Momente benachbarter Atome parallel
zueinander ausgerichtet werden. Bei gleichsinniger Ausrichtung der Momente, d. h„ positiver Wechselwirkung, hat dies ein ferromagnetisches
Verhalten zur Folge, bei negativer Wechselwirkung und gleichem Betrag Antiferromagnetismus und bei ungleichem
Betrag Ferrimagnetismus.
Das bei ferro- oder ferrimagnetisehen Stoffen nach außen wirksame
magnetische Moment kann durch äußere Magnetfelder beeinflußt werden» Bei kontinuierlicher Feldumkehr kehrt, sich auch die Magnetisierung,
teilweise diskontinuierlich, in die entgegengesetzte Richtung um. Der Vorzeichenwechsel erfolgt bei vielen Materialien
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nicht im Nulldurchgang des Feldes, sondern bei einem endlichen
Gegenfeld, der Koerzitivkraft. Bei einem kompletten Durchlauf des äußeren magnetischen Feldes erhält man bei permanentmagnetischen Stoffen die sogenannte Hysterese a
Grenzen nun zwei Phasen, ein ferromagnetischer und ein antiferromagnetischer
Kristallbereich, derart aneinander, daß sich
eine magnetische Wechselwirkung über die eine Kristallebene hinaus fortsetzen kann, dann erhält man eine Austauschwechselwirkung,
die als Austauschanisotropie bekannt ist (W. H. Meiklejohn,, Ja Applied Physics* Vol., 33, Suppl. to No. 3 (I962),
sa 1328 ff).
Um den gewünschten Effekt einer bevorzugten Richtung der Kopplung beider Systeme zu erreichen, ist es notwendige daß die Curie-Temperatur
T„ des ferromagnetisehen Materials^ d„ h. diejenige
Temperatur t bei der die Wärmebewegung die magnetische Ordnung
auflöst^ höher liegt als die Neel-Temperatür Tn des antiferromagnetisehen
MaterialS0 Unter dieser Bedingung orientiert sich
oberhalb T^. die Magnetisierung der ferromagnetisehen Phase entsprechend
einem von außen angelegten großen magnetischen Feld. Bei einer anschließend gewählten Temperatur kleiner T^., ordnet
sich die dem ferromagnetisehen Material zunächstgelegene Ebene der magnetischen Momente des antiferromagnetischen Materials in
gleicher Richtung, während die weitere Ordnung dann antiferromagnetiseh
erfolgt« Für den FaIl5 daß die antiferromagnetisehe
Ordnung stark an das Kristallgitter gebunden ist, d. h. bei hoher Kristallanisotropie, wird die Magnetisierung des ferromagnetischen
Materials durch die Kopplung in derselben Richtung gehalten, welche beim Abkühlen unter die Neel-Temperatur auf das Material
eingewirkt hatte„ Ein solches Material besitzt vektorielle Anisotropie
und im alternierenden Feld erhält man eine parallel zur*
Feldriehtung verschobene Hysteresekurve.
Neben diesem Effekt findet man als Merkmal der Austauschanisotropie
bei Stoffen mit hoher Kristallanisotropie eine Drehmomentkurve mit dem Verlauf einer sin $-Funktion, während die
Rotationshystereseverluste in hohen Feldern meist nicht mehr Null sind.
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Eine wichtige Voraussetzung für einen auf dem Austausch beruhenden
meßbaren Effekt ist, daß das ferromagnetische Material aus einem magnetischen Einbe.reich besteht. Nur in einem magnetischen
Einbereich ist durch die Wechselwirkung der atomaren magnetischen Momente die spontane Magnetisierung einheitlich und damit die
Kopplung an den Antiferromagneten über die Grenzfläche vollständig
wirksam.
An Stoffen, die solche Eigenschaften aufweisen, sind vor allem die Systeme Kobalt-Kobaltoxid und Nickel-Nickeloxld bekannt
(US-PS 3 110 613). Weiter wird das Verhalten der Austausehanisotropie
in der Literatur auch bei Eisen-Eisen(Il)-oxid, u-Eisen-(III)-oxid,
Lanthanferrit, einigen Legierungen des Mangans, des Eisens u. a. beschrieben (W. H. Meiklejohn, J. Appl. Physics, Vol.
33, Suppl. to No. 3 (I962), S. 1328 ff.). Auch ist bekannt,
daß diese Stoffe nicht jeweils alle Merkmale der Austauschanisotropie zeigen, so daß je nach-Anwendungsgebiet verschiedene
Materialien untersucht wurden. So ist bekannt, daß in magnetischen Systemen, die Nickeloxid enthalten, wegen dessen geringer
Kristallanisotropie zwar bei hohen Feldern die Rotationshystereseverluste nicht verschwinden, jedoch keine verschobene Hystereseschleife
gefunden wurde (H. Schmid, Kobalt Nr, 6 (i960), S. 8 bis
In den US-Patenten 2 988 466 und 3 110 613 werden die relativ
hohen, auch bei hohen angelegten Magnetfeldern nicht verschwindenden Rotationshystereseverluste solcher magnetischer Materialien
als besonders geeignet für Hysteresemotoren bezeichnet. Als ferromagnetische
Phase wurde ein Metall aus der Gruppe Eisen, Kobalt, Nickel und als vorwiegend antiferromagnetische Phase ein Oxid
davon genannt.
Auch sind Barium-Kalium-Ferrite bekannt (US-Patent 3 284 359),
die neben den Besonderheiten der Rotationshysterese ebenfalls eine asymmetrische Hystereseschleife aufweisen. Ebenso konnte
bei Systemen, die /-Eisen(III)-oxid und n-Eisen(lII)-oxid bzw.
Chromtrioxid enthalten, eine verschobene Hystereseschleife gefunden werden.
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Es wurde auch schon vorgeschlagen, magnetische Materialien mit
Austauschanisotropie, welche insbesondere eine asymmetrische Hystereseschleife haben, als magnetisierbares Material für
Magnetogrammträger zu verwenden, da es damit möglich sei, Magnetogrammträger
herzustellen, deren Informationsgehalt nachträglich nicht mehr unbemerkt zu verändern ist.
Ein Nachteil der bis jetzt bekannten Materialien mit Austauschanisotropie
ist, daß ihre spezifischen Eigenschaften nicht durch Modifikationen des Systems variierbar gemacht werden können. So
liegt z. B. die Neel-Temperatur, oberhalb der Veränderungen in
der Magnetisierung des ferromagnetisehen Anteils vorgenommen werden können und unterhalb der das austauschanisotrope Verhalten
wirksam wird, außerhalb vieler Anwendungsbereiche.
Auch steht die zu geringe ferromagnetische Magnetisierung bei
vielen Systemen einer Verwendung, bei der permanentmagnetisehe
Eigenschaften wie z. B. hohe Remanenz und ausgewählte Neel-Temperatur
korrelieren sollen, im Wege.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, magnetische Pigmente
bereitzustellen, welche durch die Wirkung der Austauschanisotropie eine asymmetrische Hystereseschleife aufweisen, deren
magnetische Eigenschaften durch das Verhalten als Einbereichsteilchen geprägt sind und durch deren Zusammensetzung der austauschwechselwirksamen
Systeme eine Beeinflussung der Neel-Temperatur in weiten Grenzen möglich ist. Eine weitere Aufgabe
der Erfindung war die Herstellung dieser Stoffe.
Es wurde nun gefunden, daß magnetische Pigmente, die im wesentlichen
aus zweiphasigen magnetischen Einbereichsteilchen mit der Legierung /Co Ni, _7 als ferromagnetischer Phase A und
deren oxidierter Form mit /(CoO) (NiO)1 7 als Phase B bestehen,
wobei die Werte von χ von 0,04 bis 0,96 reichen, mit einem Verhältnis
der Remanenz zur Sättigung von größer 0,2 und einer Koerzitivkraft von größer 16 kA/m, Jeweils gemessen bei einem
angelegten Feld von 800 kA/m, unterhalb einer für jeden Wert von χ unterschiedlichen charakteristischen Temperatur, eine verschieden
große Remanenz nach Sättigung in den beiden magnetischen
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Polaritätsrichtungen zeigen.
Die erfindungsgemäßen Stoffe bestehen aus einer Kobalt-Nickel-Legierung
als ferromagnetische^! Material (Phase A), wobei der
Anteil des Kobalts zwischen 4 und 96, vorzugsweise zwischen 40
und 90 Atomprozent beträgt. Die magnetischen Pigmente aus diesem Material entstehen entsprechend den Herstellungsverfahren in
einer solchen Größe, daß sie magnetische Einbereiche darstellen, wobei der ferromagnetische Teil vorzugsweise größer als 100 A
ο
und kleiner als 1000 A ist. Entsprechend den erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren wird eine oberflächliche Schicht der ferromagnetischen Phase so oxidiert, daß eine Oxidschicht aufwächst, deren kristallographische Ordnung in zumindest einer Grenzschicht für eine Kopplung der Spinsysteme geeignet iste Diese antiferromagnetische Grenzschicht der Phase B sollte wenigstens 40 A betragen. Eine Begrenzung nach oben ist nicht funktionsnotwendig. Da die antiferromagnetische Phase jedoch nicht zum wirksamen magnetischen Moment beiträgt, sollte die Oxidschicht nicht
und kleiner als 1000 A ist. Entsprechend den erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren wird eine oberflächliche Schicht der ferromagnetischen Phase so oxidiert, daß eine Oxidschicht aufwächst, deren kristallographische Ordnung in zumindest einer Grenzschicht für eine Kopplung der Spinsysteme geeignet iste Diese antiferromagnetische Grenzschicht der Phase B sollte wenigstens 40 A betragen. Eine Begrenzung nach oben ist nicht funktionsnotwendig. Da die antiferromagnetische Phase jedoch nicht zum wirksamen magnetischen Moment beiträgt, sollte die Oxidschicht nicht
ο
wesentlich dicker als 1000 A seine
wesentlich dicker als 1000 A seine
In einer anderen Ausführungsform bestehen die erfindungsgemäßen Stoffe aus einem Kern der Phase B, dem oxidischen Material und
einer äußeren Hülle der ferromagnetisehen Metallphase A.
Ein weiterer vorteilhafter Aufbau der erfindungsgemäßen Stoffe ist
ein System aus mehreren Schichten der beiden Phasen A und B. Bei derartigen Materialien wechseln die beiden Phasen alternierend
ab, wobei auch hier der Kern jeweils aus der Phase A oder B bestehen
kann. Auf diese Weise läßt sich die wirksame Fläche, an welcher die Kopplung von ferro- und antiferromagnetischem System
stattfindet, vergrößern.
In einer bevorzugten Ausführungsform 1st nur ein Teil des erfindungsgemäßen
magnetischen Materials durch die Austauschwechselwirkung, insbesondere durch eine asymmetrische Hystereseschleife,
gekennzeichnet.
Die erfindungsgemäßen Stoffe können auch zusätzliche Elemente in
denbeiden Phasen enthalten. Als Dotierungen kommen alle jene
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Metalle in einer Menge in Frage, daß dadurch die Austauschwechselwirkung
zwischen der metallischen Phase A und der oxidischen Phase B nicht gestört wird«, Im einzelnen können es Zusätze von
Eisen, Mangan, Zink, Chrom, Aluminium und andere sein» Die Menge, bei der solche Zusatzstoffe bei der Herstellung der erfindungsgemäßen
Stoffe nicht schädlich slnd5 kann leicht experimentell erarbeitet werden und hängt vom jeweiligen Einbau in das vorgegebene
Kristallgitter ab.
Nach dem Stand der Technik war es nicht zu erwarten, daß die erfindungsgemäßen
Stoffe eine asymmetrische Hystereseschleife zeigen. Die Fig. 1 zeigt ein solches Material oberhalb der Neel-Temperatur
T,™ jedoch unterhalb der Curie-Temperatür Tc· Nach
dem Abkühlen des Materials in einem äußeren Magnetfeld unter Tn erhält man eine Hysteresekurve entsprechend Fig. 2e Mit
Materialien gemäß der Erfindung erhält man z, B. Verschiebungen
der Hysteresekurven entlang der Feldachse von 10 Oersted bei Raumtemperatur bis zu 200 Oersted bei -l40°C.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Stoffe ist, daß man magnetische Pigmente mit asymmetrischer Hystereseschleife zur
Verfügung hat, welche jedoch durch die unterschiedliche Neel-Temperatur,
die durch einfache Auswahl der Kobalt-Miekel-Zusammensetzung
des Ausgangsmaterials ausgewählt werden kann, eine optimale Verwendung für den jeweiligen Zweck gestattet. So können
die Neel-Temperaturen der erfindungsgemäßen Materialien, abhängig
vom Kobalt-Nickei-Verhältnis, zwischen 28 und 2^6°C liegen.
Als eines der Anwendungsgebiete, für welche die beanspruchten Stoffe sehr vorteilhaft benutzt werden können, sei die Verwendung
als magnetisierbares Material oder zumindest als ein Teil davon bei der Herstellung von magnetischen Aufzeichnungsträgern genannt.
Auf diese Weise erhält man Magnetogrammträger, bei denen Aufzeichnungen nicht mehr unbemerkt verändert werden können, wenn man die
Aufzeichnung bei einer Temperatur zwischen.Neel- und Curie-Temperatur
vornimmt und dann abkühlt oder den Aufzeichnungsträger nach der Signalspeicherung kurzzeitig auf eine solche Temperatur erhitzt
und wieder abkühlt.
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Die erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren gehen von Metallpigmenten
aus. Unter Metallpigmenten im Sinne dieser Erfindung seien alle Stoffe verstanden, die vorwiegend aus einer metallischen
Phase bestehen, welche mindestens in einer vollkommen geschlossenen Oberflächenschicht vorhanden sein muß. Der metallische
Anteil darf zweckmaßigerweise in seiner Stärke 100 A nicht unterschreiten und 1000 A nicht überschreiten.
Die Herstellung von magnetischen Metallpigmenten mit entsprechender Teilchengröße ist an sich bekannt, ebenso die Ausbildung
einer Oxidhaut auf deren Oberfläche zur Vermeidung der Pyrophor!- tät (DT-AS 1 171 l60).
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Stoffe werden geeignete'
Metallpigmente, vorwiegend bestehend aus der ferromagnetischen
Phase A /CoJTi1 ^7, mit Werten für χ von 0,O1I- bis 0,96, mit
einem Oxidationsmittel lediglich oberflächlich mit einer Oxidschicht derart überzogen, daß diese Oxidschicht der Zusammensetzung
/TCoO)^(NiO)1 _7 (Phase·Β), mit den oben angegebenen
Werten für x, als gemeinsame Grenzschicht so aufgebaut ist, daß eine Wechselwirkung der beiden Spinsysteme eintritt. Bevorzugt
wird die Oxidation mit einem gasförmigen Oxidationsmittel, insbesondere Luft, bei einer Temperatur von bis zu 400°C, bevorzugt
bis zu 2500C, durchgeführt. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen,
den Anteil des Oxidationsmittels gering zu halten, um die Oxidschicht schonend entstehen zu lassen. Dabei wird eine Mischung
aus Luft und Inertgas, z. B. Stickstoff, im Verhältnis 1 : 5 bis 1 : 50, bevorzugt 1 : 10, angewandt.
Als Oxidationsmittel lassen sich auch Jene Stoffe anwenden, die gegenüber diesem feinverteilten metallischen Material aus Kobalt
und Nickel oxidativ wirken. Darunter fallen neben den bekannten organischen Oxidationsmitteln, ζ. B. den Alkoholen, auch alle
anorganischen.
Zweckmäßig läßt sich die Bildung einer entsprechenden Oxidschicht auch in flüssigem Medium durchführen. Dazu werden die Pigmente
in Wasser oder organischen Lösungsmitteln dispergiert, wobei die
flüssige Phase das Oxidationsmittel in gelöster Form enthält.
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Als Beispiele seien verdünnte wäßrige Wasserstoffperoxidlösung und Äthanol, das ein gasförmiges Oxidationsmittel, wie etwa Luft,
in gelöster Form enthält, genannt.,
Um den gewünschten Effekt der durch die Austauschanisotropie verursachten
Verschiebung der Hystereseschleifen voll zu'erreichen, hat es sich als sehr zweckmäßig erwiesen, daß die Pigmente, vorwiegend
bestehend aus den beiden Phasen A und B, in einer Inertgasatmosphäre bei Temperaturen zwischen 100 bis 4500C getempert
werden. Im allgemeinen genügt eine Temperung von 1 bis 20 Stunden, vorzugsweise wird die Behandlung zwischen 1 und β Stunden
dauern. Die vorzugsweise Auswahl der Temperatur hängt von der Teilchengröße ab, sie kann jedoch leicht ermittelt werden, wenn
man unterhalb der durch elektronenmikroskopische Aufnahmen bestimmbaren Temperatur bleibt, bei welcher die Teilchen zusammensintern.
Durch diese thermische Nachbehandlung erhalten die erfindungsgemäßen
magnetischen Pigmente vorteilhafte magnetische Eigenschaften und auch eine Gleichmäßigkeit des austauschanisotropen
Effektes über das gesamte Teilchenspektrum, was insbesondere bei ihrer Verwendung in Gemischen mit anderen magnetischen
Pigmenten von Vorteil ist.
Zur Herstellung der geeigneten Metallpigmente verwendet man
Mischoxide der Elemente Kobalt und Nickel, welche die gewünschte Metallzusammensetzung, entsprechend dem gewählten Wert von x,
haben. Diese Mischoxide lassen sich insbesondere durch die Zersetzung von Metallverbindungen, wie der Nitrate, Carbonate,
Pormiate und Oxalate, erhalten. Ein besonders vorteilhafter Weg, die entsprechenden Mischoxide zu erhalten, stellt die Entwässerung
der Hydroxide dar. Sie wird unter Inertgas, wie z. B. Stickstoff, bei Temperaturen bis 65O0C, bevorzugt bei Temperaturen bis 45O0C,
vorgenommen. Besonders gut ausgebildete erfindungsgemäße magnetische Pigmente erhält man, wenn die gefällten Mischhydroxide der
jeweiligen Zusammensetzung in der Fällungsflüssigkeit bei Temperaturen zwischen 100 und 2500C unter Eigendruck behandelt werden.
Diese Mischoxide werden mit Reduktionsmitteln, vorzugsweise mit reduzierenden Gasen oder Gasgemischen, insbesondere mit Wasserstoff
gas bei Normaldruck und Temperaturen bis zu 5000C, bevorzugt
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zwischen 200 und 45O0C, in die entsprechenden Metallpigmente
übergeführt.
Ein anderer zweckmäßiger Weg zur Herstellung der geeigneten Metallpigmente führt über die Zersetzung der entsprechend der
Metallzusammensetzung der Phase A gemischten Metallcarbonyle oder über die bereits bekannten anderen reduktiven., thermischen
oder elektrolytischen Methoden.
Die Stoffe und die Verfahren gemäß der Erfindung gestatten die Herstellung von verschiedenen Ausführungsformen an magnetischen
Pigmenten mit verschobener Hystereseschleife·
In einer der Ausführungsformen bestehen die erfindungsgemäßen Stoffe aus einem Kern der metallischen ferromagnetisehen Phase A
und lediglich eine dünne Schicht der Oberfläche ist eine antlferromagnetisch
geordnete Oxidschicht der Phase B»
Es hat sich auch als zweckmäßig erwiesen, ein Metallpigment einzusetzen,
das nur vorwiegend aus einer metallischen Phase A besteht, welche als geschlossene Oberflächenschicht vorhanden ist.
Oxidiert man nun ein solches Material gemäß der Erfindung, dann besteht das Endprodukt aus einem Kern, bevorzugt in der Zusammensetzung
der Phase B, einem inneren Mantel der Phase A und einer äußeren Schicht der Phase B.
Durch die folgenden Beispiele sei eine vorteilhafte Auswahl der erfindungsgemäßen Stoffe charakterisiert und das Herstellungsverfahren
entsprechend der Erfindung beschrieben. Dabei sind außer den bereits in der Beschreibung erläuterten Bestimmungsgrößen die folgenden verwendet; Für die spezifische Magnetisierung
des Materials Bg/'j /nTm /g_7 und für die spezifische Remanenz
Br/? /nTnr/g__7· Als Maßzahl für den Anteil von magnetischem
Pigment mit Austauschanisotropie am Gesamtaufbau des Materials sei j aufgeführt, j bestimmt man dadurch, daß man die Probe
Co? SX
in einem Feld von ΙβΟ kA/m sättigt, im Zustand der Remanenz über
die jeweilige Neel-Temperatur Tn erhitzt und wieder abkühlt.
Danach wird die Probe in ein Wechselfeld von 200 kA/m gebracht, welches langsam auf Null abklingt. Mißt man nun die verbleibende
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Remanenz und bezieht sie auf die Remanenz des unbehandelten Materials nach Sättigung bei ΙβΟ kA/m, so erhält man äer»
In einem 6-1-Vierhalskolben werden 200 g NaOH in 2750 ml Wasser
gelöst, auf 80°C erwärmt und in 40 Minuten unter Rühren (^ 300
U/nln) und Durchleiten von Stickstoff (120 1 Ng/h) 356 g CoCl2 ·
6 H2O und 118 g NiCl2 ° 6 H2O, in 1250 ml Wasser gelöst, zugetropft,
Nach beendeter Zugabe wird nooh 2*5 Stunden bei 8O0C nachgerührt.
Die Hydroxidfällung CoxNi,lrakN (OH)2 mit χ - 0*75 wird abfiltriert,
mit destilliertem Wasser gewaschen und bei 60°C im Vakuumtrockensehrank:
getrocknetο
80 g des getrockneten Produktes werden in- einem Drehrohrofen
bei 3000C mit 100 1 Hg/h 14 Stunden reduzierte Der Sauerstoffgehalt
betrug I0 7 Gewo$o Zur Oxidation bei Raumtemperatur wird
das Produkt 7 Stunden mit einem.Gemisch von Luft und Stickstoff
1 s 12 behandelt und danach 4 Stunden bei 3QO0C.unter Stickstoff
gefcemperto Der Sauerstoffgehalt betrug danach 5^,4 %„
In einem Magnetfeld von l60 kA/m wurde eine Sättlgungsmagneti-r
sierung Bg/f von 83,5 nTnryg., eine Remanenz B^/^ von 38,0 nTmvg,
eine Koerzitivkraft Hc von 53 kA/m gefunden. Die Neel-Temperatur
Tn betrug ca. 750C Jer ~ 1,3 #. -
Es wird wie in Beispiel 1 verfahren, jedoch werden nur 238 g CoCl2 . 6 H2O und 238 g NiCl2 . 6 Hg0 in 1250 ml Wasser gelöst.
Das Zutropfen erfolgt während einer Stunde« Anschließend wird noch bei 800C 3 Stunden nachgerührt.
Die Hydroxidfällung CoxNi/^x)(OH)2 mit χ = 0,5 wird in einem
Teil der Mutterlauge in einen 3-1-Rollautoklaven eingebracht und
unter Eigendruck 24 Stunden auf 2000C gehalten. Danach wird die
Fällung abfiltriert, mit destilliertem Wasser gewaschen und bei 5O0C im Vakuum getrocknet.
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70 g des getrockneten Produktes werden in einem Drehrohrofen
1S
2 Stunden bei 2500C unter 100 1 No/h entwässert und dann 2 Stunden
bei 3000C mit 100 1 H2/h teilweise reduziert. Dann wird das
Produkt im Drehrohrofen bei 2000C mit einem Gemisch von Luft
und Stickstoff von 1 : 10 40 Minuten oxidiert. Nach vierstündigem Tempern unter Stickstoff wird die Probe auf Raumtemperatur abgekühlt
und bei dieser Temperatur 2 Stunden mit Luft : N2 = 1 : 10
nachoxidiert. Anschließend wird 10 Minuten lang Luft über die Probe geleitet. Der Sauerstoffgehalt betrug 8,4 ^.
Bei l60 kA/m wurden folgende Werte gemessen: Bg/? = 63 nTm5/g
Bj/9 = 27,4 nTm3/g
Hc = 31,5 kA/m
Bj/9 = 27,4 nTm3/g
Hc = 31,5 kA/m
= -32O0C
Versuchsdurchführung wie in Beispiel 1 mit 380 g CoCIp β 6
und 95 g NiCl2 . 6 H3O in I250 ml Wasser gelöst.
Die Hydroxidfällung c°x Nin_x) (0H)2 (x = °>8) wird abfiltriert,
mit destilliertem Wasser gewaschen und bei 60°C im Vakuum getrocknet.
Dann wird das Produkt in einem Drehrohrofen bei 2300C 4 Stunden unter Luftzutritt entwässert. Das■Röntgenspektrum des
Produktes zeigt danach die weitgehende Umwandlung in ein Oxid vom Spinelltyp. Dann wird 6 Stunden bei 3500C mit 90 1 Hg/h
reduziert und das Produkt anschließend bei 2000C mit einem Ge-KiSCh
Luft zu Stickstoff wie 1 : 13 für 75 Minuten oxidiert. Der Sauerstoffgehalt betrug etwa 11,5 #· Nach der vierstündigen
Temperung bei 35O0C unter Stickstoff wurden bei I60 kA/m Meßfeld
stärke folgende Magnetwerte gefunden:
=50,4 nTm3/g
= 24,7 nTm3/g
Hc = 59 kA/m
Hc = 59 kA/m
3 6 * "
er 6/5 *
n = ~ 6O0C
n = ~ 6O0C
/12 509 8 28/0347
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337 g CoSO^ „ 7 H2O und 224,2 g NiSO^ . 7 HgO werden in einem
6-1-Dreihalskolben in 4 1 Wasser gelöst und auf 700C erwärmt.
Unter Rühren, Z0 B. bei 280 U/min, werden 284 g (NHj^)2 C2°4 * H2°*
gelöst in 1,5 1 Wasser und ebenfalls auf 700C erwärmt, rasch
zugetropft. Dann wird 30 Minuten bei 700C nachgerührt, das ausgefällte
Kobalt-Nickel-Qxalat abfiltriert, sulfatfrei gewaschen
und .im Vakuum bei 50°C getrocknet.
70 g des getrockneten Oxalats werden in einem Drehrohrofen bei
3000C mit 100 1 H2/h innerhalb von 12 Stunden reduziert. Der
Sauerstoffgehalt betrug 2,1 %* Dann wurde βθ Minuten bei 2000C
mit einem Gemisch von Luft : N2 von 1 : 10 oxidiert und 4 Stunden
unter Stickstoff bei 400°C getempert. Der Sauerstoffgehalt betrug jetzt 8,9 % und die Magnetwerte bei .1βθ kA/m waren:
B3A = 70,6 ., .
V9 = 3Ofl
Hc = 40,8 kA/m ;
Die Probe wurde- erneut 30 Minuten bei 2OQ0C. mit Luft : N2 =
1 : 1.0 behandelt. Nach der 4-stündigen Temperung. unter Stickstoff
bei 400°C betrug der Sauerstoffgehalt 1,3 %, ,
Die Magnetwerte bei ΙβΟ kÄ/m waren: .....--..
Bs/9 = 46,8
Hc . = 50,7 kA/m
5ΰ§'0 28/0§£'7
Claims (5)
1.JMagnetisehe Pigmente im wesentlichen bestehend aus zweiphasigen,
magnetischen Einbereichsteilchen mit der Legierung /Co Ni1 7 als ferromagnetischer Phase A und deren oxidierter
Form ZTCoO)x(NiO)1^xJZ als Phase B, wobei die Werte von
χ von 0,04 bis 0,96 reichen, mit einem Verhältnis der Remanenz
zur Sättigung von größer 0,2 und einer Koerzitivkraft von größer 16 kA/m, jeweils gemessen bei einem angelegten Feld
von 800 kA/m, welche unterhalb einer für jeden Wert von χ unterschiedlichen charakteristischen Temperatur eine verschieden
große Remanenz nach Sättigung in den beiden magnetischen Polaritätsrichtungen zeigen.
2. Verfahren zur Herstellung der Stoffe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß man Metallpigmente, im wesentlichen bestehend
aus der Mischphase /CoITi, „ 7* mit Werten für χ von
X 1—X~"
0,04 bis 0,96, bei einer Temperatur bis zu 400°C so an der
Oberfläche oxidiert, daß die Oxidschicht mindestens 2J-O A dick
ist und das resultierende Produkt in einer Inertgasatmosphäre bei Temperaturen zwischen 100° und 450°C tempert.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
Metallpigmente verwendet, die durch Reduktion von Misehoxiden der allgemeinen Fomel/TCo0)„(NiO)1 ■ -7, mit Werten für χ von
0,04 bis 0,96, bei Temperaturen bis zu 500 C erhalten wurden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
Metallpigmente, die durch weitgehende Reduktion von Misch-
. oxiden der allgemeinen Formel /[CoO) (NiO)1 „7» mit Werten
für χ von 0,04 bis 0,96, unter Beibehaltung eines oxidischen Kerns, bei Temperaturen bis zu 500°C erhalten wurden, verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
man für die Reduktion Mischoxide der allgemeinen Formel /(CoO)x(NiO)1 ~_7, mit Werten für χ von 0,04 bis 0,96, verwendet,
die durch Fällung der entsprechenden Mischhydroxide, anschließende Behandlung dieser Hydroxide in der Reaktions-
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- 14 - O.Z. 30 270
lösung bei 100 bis 2500C unter Eigendruck und Entwässerung
des resultierenden Produktes bei 2^0 bis 65O°C in einer Inertgasatmosphäre
erhalten wurden.
6.. Verwendung von magnetischen Materialien nach Anspruch 1 als Magnetpigment für die Herstellung von magnetischen Aufzeichnungsträgern·
Zeichn. " BASF Aktiengesellschaft/'
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AS .
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