DE236475C - - Google Patents

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DE236475C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03CSHEDDING MECHANISMS; PATTERN CARDS OR CHAINS; PUNCHING OF CARDS; DESIGNING PATTERNS
    • D03C19/00Methods or devices concerned with designing or making patterns, not provided for in other groups of this subclass

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Perforating, Stamping-Out Or Severing By Means Other Than Cutting (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Ju 236475 KLASSE 86 GRUPPE
oder von Kartenschlagmaschine^
Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Oktober 1908 ab.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist, das bisherige photographische Patronieren so zu gestalten, daß das Levieren und Kartenschlagen ganz beseitigt wird, und statt dessen die Karten unmittelbar von der Vorlage des zu webenden Musters aus hergestellt bzw. die Jacquardmaschine unmittelbar von dieser Vorlage aus ohne Benutzung von Karten betätigt werden kann.
Dies geschieht durch Herstellung einer körperlichen Patrone in der folgenden Weise: Die Vorlage, welche von dem Originalmuster aus entweder durch zeichnerische Übertragung oder auf photographischem Wege auf transparentes Papier, Glas ο. dgl. übertragen worden ist, wird in einen Projektionsapparat gebracht und auf eine besondere Fläche projiziert, welche von den quadratischen oder rechteckigen Köpfen von in Führungsplatten verschiebbaren und in verschiedenen Stellungen einstellbaren Stempeln oder Stanzen gebildet wird. Statt die Vorlage durch Projizierung auf die aus einzelnen Stempeln oder Stanzen zusammengesetzte Fläche zu übertragen, kann natürlich auch die Übertragung et\va durch Spiegel oder durch Schablonen bzw. Skizzierung der Konturen und Details von Hand erfolgen.
Eine solche Stempelplatte, auf welche die Vorlage projiziert wird, ist in Fig. ι der Zeichnung· in Aufsicht in vergrößertem Maßstabe, in Fig. 2 in Aufsicht mit darauf projiziertem Muster, in Fig. 3 der Zeichnung im Schnitt nach Linie A-A der Fig. 1 und in Fig. 4 der Zeichnung im Schnitt nach Linie B-B der Fig. 2, bei welcher ein Teil der Stempel oder Stanzen entsprechend dem Umriß der Figur bereits nach einwärts gedrückt ist, beispielsweise dargestellt.
Die Stempel- oder Stanzenplatte nach Fig. 1 bis 4 besteht aus einer Reihe in festen Gestellplatten ι und 2 verschiebbar gelagerten und einstellbaren Stempeln oder Stanzen 3 mit spitzen Enden 4 oder scharfen Enden 4' und quadratischen oder rechteckigen Köpfen 5 derart, daß eine senkrechte Reihe dieser Köpfe 5 (Fig. 1) einen Ketten- und eine wagerechte Reihe der Köpfe 5 einen Schußfaden darstellt oder umgekehrt, so daß das zu webende Muster auf die erforderliche Anzahl Schuß- und Kettenfäden mittels des Projektionsapparates leicht und genau eingestellt werden kann. Nach Projizierung der Figur auf die Stempel- oder Stanzenplatte werden diejenigen Stempel oder Stanzen 3, welche innerhalb des Umrisses der zu webenden Figur liegen, mittels eines geeigneten Werkzeuges, beispielsweise mittels einer Gummirolle oder auch von Hand, nach einwärts gedrückt. Um nun die Stanzen in ihrer Lage zu sperren, sind diesel- θο ben beispielsweise mit Nuten oder Einkerbungen'6 versehen, in welchen sich an der Gestcllwand ι befestigte und gemeinsam bewegbare Sperrhaken einlegen können. Statt dessen kann auch etwa parallel verschiebbar zur Ge-Stellwand 1 eine Sperrplatte 7 vorgesehen sein,
die unter der Wirkung ihres Eigengewichtes oder unter der Wirkung von Federn sich stets in die Einkerbungen 6 der Stempel einzulegen versucht. In der Auslösestellung dieser Sperrplatte 7 sind die Stempel 3 frei verschiebbar, während in der Sperrstellung sich die Locliränder der Sperrplatte 7 in die entsprechenden Einkerbungen 6 einlegen und die Stempel so sperren.
In Fig. 4 ist beispielsweise der 15. Kettenfaden des in Fig. 2 dargestellten Blattes nach Eindrücken der Stempel oder Stanzen 3 veranschaulicht, wobei hervorgeht, daß die sechs unteren Stanzen, die den sechs unteren leeren Quadraten der Fig. 2 entsprechen, ebenso die drei mittleren Stanzen und die drei oberen Stanzen in ihrer ursprünglichen Lage verbleiben, während die übrigen Stanzen, welche den ausgefüllten Quadraten nach Schnittlinie B-B der Fig. 2 entsprechen, aus der Gestellplatte ι mit ihren Enden herausragen.
Nachdem nun die Stempelplatte so nach der Vorlage eingestellt ist und die Stempel in der beschriebenen Weise in ihrer Lage gesperrt sind, kann diese so gebildete körperliche Patrone als Matrize zur unmittelbaren Herstellung der Karten für die Jacquardmaschine benutzt werden, indem gegen die entsprechend eingestellten Enden der Stempel oder Stanzen ein Bogen Karton, Blech o. dgl. gepreßt wird, wodurch eine der Figur entsprechend gelochte Schablone entsteht.
Diese gelochte Schablone kann in bekannter Weise 1. direkt zum Weben bzw. zur Betätigung der Platinen des Webstuhles benutzt werden, sofern die Platinen nebeneinander in einer Reihe angeordnet sind; 2. zur Betätigung der großen Kartenschlagmaschinen verwandt werden, wenn anstatt der bisherigen mehrreihigen Jacquardeinrichtung eine einreihige Jacquardeinrichtung auf die Kartenschlagmaschine gesetzt wird ; 3. kann die auf diese Weise hergestellte gelochte Schablone auch zur unmittelbaren Betätigung der bekannten mehrreihigen Jacquardeinrichtung dienen, sofern an letzterer eine besondere Einrichtung etwa wie in Fig. 5 der Zeichnung angebracht wird. Diese Einrichtung besteht aus einem einreihigen Jacquardmechanismus, welcher den mehrreihigen Jacquardmechanismus betätigt.
Beispielsweise werden an den aus dem Gitter des Federgehäuses ragenden Enden 8 der Nadeln der in der üblichen Weise angeordneten Platinen 9 ösen oder Ringe 10 befestigt, an welche Schnüre 11 geknüpft sind, die durch Gallierbrettchen 12 und über eine Welle 13 oder über entsprechende Rollen zu den in einer Reihe angeordneten Platinen 14 geführt sind. Die einreihige, in der vorgeschlagenen Weise hergestellte gelochte Schablone 15, welche auf den Zylinder 16 aufgesteckt ist, betätigt die Platinennadeln 17 der in einer Reihe angeordneten Platinen 14 in der bekannten Weise, wodurch mittels der Schnüre 11 und Nadeln 8 dann ihrerseits die Platinen 9 betätigt werden.
Statt von der in der oben beschriebenen Weise eingestellten Stempelplatte eine Lochmatrize herzustellen, kann man auch diese Platte ohne Herstellung einer Lochmatrize zur Betätigung einer Jacquardmaschine oder einer mit einer Einrichtung gemäß Fig. 5 versehenen Jacquardmaschine benutzen. Eine ' Einrichtung zur unmittelbaren Betätigung der Jacquardmaschine von der Stempelplatte aus ist in Fig. 6 der Zeichnung beispielsweise dargestellt.
Hinter der Stanzenreihe 3 der Fig. 6, die beispielsweise den 17. Schußfaden, Schnitt C-C, Fig. 2, darstellen soll, ist in senkrechten Führungen 18 verschiebbar ein Quersteg" 19 ar geordnet, an welchen entsprechend der Anzahl der horizontal nebeneinander angeordneten Stempel 3 und in gleichem Abstand wie diese eine Anzahl elektrischer Kontakte 20 angeordnet sind, die durch Leitungen 21 mit den Wicklungen der als Elektromagnete ausgebildeten Nadeln 17 der Platinen 14 verbunden sind. Wird nun diese Kontaktreihe in der Pfeilrichtung gegen eine Reihe der Stempel 3 geführt, oder wird die Stempelplatte um eine Reihe gehoben oder gesenkt, so werden diejenigen Kontakte 20, welche herausragenden Enden der Stempel 3 gegenüber liegen, geschlossen und damit wieder die entsprechenden Platinen 14 bzw. 9 betätigt. Um mit dieser Vorrichtung also den Jacquardmechanismus zu betätigen, ist es nötig, daß statt der Drehung des bekannten Zylinders oder Prismas um 900 die Kontaktreihe nach entsprechender Senkung um eine Stempelreihe 3 gegen die Stempelreihe gepreßt wird.
Es ist nun ersichtlich, daß man Gewebe, bei denen Grund- und Figurenbindung in den Karton nicht geschlagen werden braucht, z. B. ein Damastgewebe,. Schußgewebe, Kettengobeline, zwei- oder mehrchörige Gewebe, Teppiche usw., ohne weiteres herstellen kann.
Sollen dagegen Figuren mit Grund- und Figurenbindung nach vorliegenden Verfahren hergestellt werden, so kann man folgendermaßen verfahren:
Nach Projizierung der Figur und Verschiebung der Stanzen in der beschriebenen Weise wird gegen die Stanzenenden eine Bindungsmatrize gedrückt, d. h. eine Lochmatrize, die an denjenigen Stellen, wo Bindungspunkte vorgesehen sind, nicht durchlocht ist und damit diejenigen Stanzen, die der zu verwendenen Bindung entsprechen, wieder zurückschiebt.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι. Verfahren zur Herstellung von Patronen zur Betätigung von Jacquardmaschinen oder von Kartenschlagmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß das zu webende Muster auf die Oberfläche einer Stempelplatte projiziert wird, deren verschiebbare und in verschiedenen Stellungen feststellbare Stempel Köpfe besitzen, die das Liniennetz des sonst verwendeten Patronenpapieres ersetzen, worauf die Stempel dem Umriß der auf ihre Köpfe projezierten Musterfigur entsprechend von Hand oder mittels eines geeigneten Werkzeuges in der Stempelplatte verschoben und darauf festgestellt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zum- Einfügen von Grund- und Figurenbindungen in die Patrone nach dem Einlesen der Figur in die Stempelplatte gegen die Enden der Stempel die die entsprechenden Bindungen aufweisenden Schablonen gepreßt werden.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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