DE533679C - Levier- und Kartenschlagvorrichtung - Google Patents

Levier- und Kartenschlagvorrichtung

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DE533679C
DE533679C DESCH80632D DESC080632D DE533679C DE 533679 C DE533679 C DE 533679C DE SCH80632 D DESCH80632 D DE SCH80632D DE SC080632 D DESC080632 D DE SC080632D DE 533679 C DE533679 C DE 533679C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03CSHEDDING MECHANISMS; PATTERN CARDS OR CHAINS; PUNCHING OF CARDS; DESIGNING PATTERNS
    • D03C17/00Card-punching apparatus

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Knitting Machines (AREA)

Description

  • Levier- und Kartenschlagvorrichtung Kartenschlagmaschinen zum Schlagen der Karten für mehrfarbige Gewebe (mehrchorige Waren), welche sämtliche in einem Kartenblatt benötigten Löcher in einem Arbeitsgang erzeugen, besitzen fast immer einen ein- oder mehrteiligen Semper, in dessen senkrecht verlaufende Schnüre die sogenannten Levierschnüre entsprechend der Bindung eingelesen werdet: Dieses Einlesen wird für die einzelnen Schüsse nacheinander reihenweise vorgenommen. Infolge der verhältnismäßig langen Dauer des Levierens sind die durch das Schlagen eines Kartenspieles verursachten Unkosten ziemlich hoch.
  • Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, die Sempervorrichtung nur zum Einlesen des Musters zu verwenden und die Bindung durch eine oder mehrere zusätzliche Jacquardmaschinen einzutragen. Auch diese Vorrichtungen sind verhältnismäßig umständlich in ihrer Bedienung und umfangreich, so daß sie nennenswerten Eingang in die Industrie nicht gefunden halben. Zur Vereinfachung des Kartenschlages ist ferner vorgeschlagen worden, neben » einer Musterkarte noch eine der Anzahl der verschiedenfarbigen Ketten entsprechende Zahl von Bindekarten -zu verwenden.
  • Bei Verwendung derartiger Karten, in welchen die Farben entweder durch längere oder kürzereLochreihen oder durch bestimmte Gruppierungen von Einzellöchern bestimmt sind, müssen die Fallplatinen entsprechend der Zahl der Patronenmusterpunkte der Schußlinie alle in einer Ebene liegend nebeneinander angeordnet werden, was einen verhältnismäßig großen Aufbau der Maschine bedingt. Dazu kommt, daß die Zahl der Auslösenadeln für das Einsetzender Bindungen so gewählt werden muß, daß jeFallptatine so viel Auslösenadeln vorhanden sein müssen, als der Höchstzahl der vorkommenden Ketten je Musterpunkt entspricht, z. B. sechs, so daß bei Anwendung der Einrichtung für Kettzahlen unter sechs jeweils je Fallplatine die Differenz an Auslösenadeln unbenutzt liegenbleiben muß. Hierdurch ist ein Umschnüren der Schnurenverbindung zur Kartenpresse bei jeder Änderung der Kettzahl je Muster notwendig.
  • Weiter bedingt das Schlagen der Farbekarten, je niedriger die Kettzahl je Musterpunkt ist, einen um so größeren Arbeits- und Materialaufwand, die Wirtschaftlichkeit sinkt also in diesem Verhältnis.
  • Die vorgenannten Mängel werden erfindungsgemäß dadurch behoben, daß bei Verwendung an sich bekannter, auf die Hubplatinen einwirkender horizontaler Nadeln und senkrechter, die Einstellung der letzterenvermittels einer Auswählvorrichtung bewirkender Hilfsnadeln der Abwärtshub der Fallnadeln, welcher die Stellung der horizontalen Nadeln gegenüber den Bindungsreihen der Bindungszylinder bestimmt, durch mit den Bindungen entsprechenden Abstufungen versehene Hubkurvenkörper begrenzt wird, deren Stellung zu den Fallnadeln durch einen Bindungswähler eingestellt wird, der diejenigen Hubkurvenkörper mit der der gewünschten Bindung entsprechenden Abstufung in Arbeitsstellung unter die Fallnadeln bringt, welche durch eine Auslesevorrichtung mit dem Bindungswähler gekuppelt worden sind.
  • Als Auslesevorrichtung dient ein System von Stößeln, die aus zwei miteinander auf Drehung gekuppelten Teilen bestehen, deren einer, welcher lediglich drehbar ist, mit der dazugehörigen Hubkurventrommel ständig gekuppelt ist, während der andere neben der Drehbewegung noch eine Längsverschiebung in Richtung seiner Achse ausführen kann, wodurch er mit einer Zahnstange in Eingriff gelangen kann, welche mittels eines Stellhebels eine der jeweiligen Bindung entsprechende Längsverschiebung erfährt.
  • Die Übertragung der Effekte der vorgelegten Musterpatrone bekannter Ausführung in die Levierapparatur kann unter gleichzeitigem Einlesen der Bindungen oder noch besser bindungslos erfolgen. Bei bindungslosem Levieren erfolgt das Einsetzen der Bindungen dann automatisch mit Hilfe von Bindungskarten mit einem Druck, wobei durch Wechsel der Bindungskarten, ohne nochmals lesen zu müssen, so viel Musterkarten geschlagen werden können, als Schüsse auf .eine Patronenschußlinie entfallen.
  • Mit der Einrichtung kann entweder die eigentliche Jacquardkarte oder auch eine Hilfskarte leviert und geschlagen werden; letzteres, wenn nur mit einer Stichart der Leviermaschine, z. B. Verdol, Kartenspiele verschiedener Sticharten in einem Betriebe geschlagen werden müssen. Diese Hilfskarte wird dann auf den bekannten Kartenkopiermaschinen durch eine aufgebaute Verdolmaschine in dem Stich der Presse automatisch kopiert. Es bleibt für jede Stichart und Platinenzahl die Größe der Leviermaschine die gleiche; lediglich die Schlageinrichtung ist dem entsprechenden Stich und der Platinenzahl jeweils anzupassen. Es ist daher möglich, die vorhandenen Schlag- und Kopiermaschinen bekannter Ausführung zu verwendett.
  • Die Leviervorrichtung besteht aus so viel Einzelvorrichtungen, als Löcher in einer Einheitskarte vorgesehen sind, und zwar der höchsten Stichzahl entsprechend aus 448 bzw. 2 X 448 oder 3 X 448 Gesamteinheiten. Weist die Kartenpresse weniger Gesamteinheiten .auf, so werden entsprechend viel Einheiten des Leviermechanismus unbenutzt liegengelassen.
  • Im Gegensatz zu denjenigenVorrichtungen, welche sich eines Sempers bedienen, wird jedoch die Vorrichtung nach der Erfindung durch die Art der zu levierenden Patrone bzw. durch die Technik des herzustellenden Gewebes und des Einzuges der für das Gewebe zu verwendenden Gallierung nicht beeinflußt.
  • Nachstehend sei der Erfindungsgegenstand an Hand von-Abbildungen näher erläutert. Es stellen dar: Fig. r eine schematische Ansicht der Gesamtvorrichtung, Fig.2 eine Seiten- und Vorderansicht sowie einen teilweisen Schnitt durch die mechanische Auslesevorrichtung, Fig. 3 einen Längsschnitt durch Fig. 2 nach Linie A-A in vergrößertem Maßstabe, Fig.4 einen Schnitt durch Fig.3 nach Linie B-B, Fig.5 Einzelheiten der Stößelkonstruktion, Fig. 6 die Verbindung der Patrone mit dem Leseschlitten (schematisch), Fig.7 bis ro Bindungen und zugehörige Karten, an Hand deren die Arbeitsweise der Vorrichtung erläutert werden soll.
  • Die Einzelvorrichtung besteht, wie Fig. z und 2 erkennen läßt, aus einem seitlich verschiebbar und drehbar angeordneten Stößel c. Dieser ist mit einem Zahnrädchen d fest verbunden. In der nach links verschobenen Lage greift das Zahnrädchen d in eine feststehende Zahnstange o' und kann so nicht verdreht, wohl aber nach rechts, mithin in die längsverschiebbare Zahnstange o gedrückt werden. Ein Schlitz d2 im Stößel c umschließt einen Führungsstift dl, der in einem Röhrchen e so befestigt ist, daß der Stößel c beim seitlichen Verschieben in das Röhrchen eindringen kann. Durch Längsverschieben der Zahnstange o wird demnach das Zahnrädchen d und dadurch die Stößel c mit Schlitz d2 und durch diese wiederum der Stift d' mit dem Röhrchen e verdreht. Im Röhrchen e ist ein Schlitz e' angebracht, der in der Anfangsstet= lung immer so gelagert ist, daß die Falle i bei Bewegen längs des Röhrchens e in den Schlitz einfallen und den Stößel c aus der Stellung in Zahnstange o in die Ausgangsstellung in Zahnstange o' zurückbringen. kann.
  • Das Röhrchen e ist starr mit der Welle f verbunden, welche am Ende ein Kegelrädchen g' trägt, welches mit einem Kegelrädchen g2 in Eingriff steht. Das Kegelrädchen g2 ist mit einer Trommel L starr verbunden. Die Trommel L besitzt verschieden tiefe achsparallele Bohrungen m. Werden die Zahnrädchen der Stößel c in verschiedene Stellungen der Zahnstangen o eingestoßen, entsprechend den verschiedenen Effekten der Musterpatrone, so ergibt sich, daß die Bohrungen in der Trommel t gegeneinander, übereinstimmend mit den Patroneneffekten, verdreht werden. Die verschiedenen Tiefen der Bohrungen m stimmen mit der Höhenlage der Lochreihen der Bindungskartenzylinder rl- bis r_ 4 so überein, daß je nach der Drehstellung von Trommel l die Bohrungen m eine Nadel p bei Einfallen der Platine it vor das entsprechende Loch einer senkrechten Lochreihe des zugehörigen. Zylinäers r1 bis r¢ bringen. Für jede Trommel Z ist eine Fallplatine it angeordnet, in der eine Nadel p verschiebbar und schwenkbar lagert.
  • Das Einstoßen der Stößel c in die bewegbaren Zahnstangen o erfolgt mit Hilfe des Leseschlittens a (Fig. z). Dieser besteht aus so viel übereinänderliegenden Wellen b" mit Nockenrädchen b, als im Levierapparat Einzelvorrichtungen in Reihen übereinander angeordnet sind. Die Nocken der Nockenrädchen b und letzteres selbst sind zueinander so versetzt, daß beim Drehen der Nockenrädchen b jeweils nacheinander alle in einer Reihe senkrecht untereinander angeordnete Stößel c des Levierapparates eingedrückt werden, wenn sich der Schlitten a gleichzeitig um die seitliche Entfernung einer senkrechten Stößelreihe c seitwärts bewegt.
  • Die Nockenrädchen b erhalten ihre Drehbewegung von der Welle k1 (Fig. 2), die ihrerseits durch Zahnräder oder Ketten von der Schubspindel k, welche im Maße des Fortschreitens des Leviervorganges mittels Kupplung in bekannter Weise an eine Transmission an- oder abgeschaltet wird. Die Welle k1 besitzt in ihrer wirksamen Länge eine Keilnut mit Keil, welcher die Drehbewegung mittels Kegel- und Schraubenrädchen auf die Nockenwellen b'- des Leseschlittens auf bekannte Weise überträgt. Das auf der Welle k sitzende Triebrädchen, k2 wird mit dem Leseschlitten durch die Schubspindel k zwangsläufig längs der Stößielreihen c (Fig. 3 und 4) seitlich verschoben, da der Leseschlitten a ähnlich dem Support einer Drehbank durch das Schraubengewinde der Schubspindel k seitwärts bewegt wird und das Triebrädchen k2 am Leseschlitten a drehbar gelagert ist. Die Ganghöhe der Schubspindel k und die Umdrehungszahl der Nockenrädchen b sind somit zwangsläufig voneinander abhängig. Es besitzt z. B. der in der Zeichnung (Fig. 2) dargestellte Leseschlitten a eine Nockenrädchenanordnung für Gewebe mit nur einem Kettenfadensystem. Hierbei entspricht bei acht Stößeln c in einer senkrechten Reihe und einer Ganghöhe der Schubspindel k gleich dem gegenseitigen- Abstande zweier senkrechten Stößelreihen eine Umdrehung der Schubspindel k dem Vorschube des Leseschlittens a um den Abstand einer senkrechten Stößelreihe. Somit entspricht eine Umdrehung der Schubspindel k auch einer Umdrehung jedes Nockenrädchens b, wobei z. B. bei acht Stößelreihen untereinander die acht Nockenrädchen b ihre Nocken um je ein Achtel Umfang untereinander versetzt angeordnet haben, in seitlicher Richtung gleichfalls um je ein Achtel Abstand einer senkrechten Stößelreihe. Im Sinne vorbeschriebener Wirkungsweise drückt also bei seitlicher Verschiebung des Leseschlittens a gleichmäßig nacheinander je eine Nocke einen .Stößel c ein, wobei immer nach vollendeter Umdrehung bei einkettigen Geweben der zuerst wirksame Nocken vor den obersten Stößel der angrenzenden senkrechten Stößetreihe usw. zu stehen kommt.
  • Bei mehrchorigen Geweben, gerade durchgalliert, sind dann die Nocken so angeordnet, daß z. B. bei zweichorigen Geweben je zwei hintereinander-folgende Nockenrädchen b in ihrer Nockenstellung gleich sind, da entsprechend einem Musterpunkte gleichzeitig zwei Stößel c gedrückt werden, der erste für das erste, der zweite für das zweite Chor. Hierbei ist das Übersetzungsverhältnis der Schubspindel k bei gleichbleibender Ganghöhe entsprechend dem Abstand einer senkrechten Stößelreihe dann so gewählt, daß eine Umdrehung der Schubspindel k einer Umdrehung der - Nockenrädchen: b entspricht. Es sind dann je zwei Nockenrädchen mit ihren Nocken gleichgerichtet und je ein Paar gegen die anderen bei einer Stößelzahl acht je senkrechter Reihe um ein Viertel am Umfange als auch gegen die senkrechte Stößelreihe versetzt angeordnet.
  • Bei drei-, vier-, fünf- oder sechschorigen Geweben, gerade durchgallierX, sind dann immer drei, vier, fünf bzw. sechs hintereinanderfolgende Nocken gleichgerichtet. Die kleinste notwendige Nockenzahl eines Schlittens a errechnet sich demnach als die kleinste durch die Stößelzahl einer senkrechten Reihe (acht) und durch die Chorzahl teilbare Zahl.
  • Bei einer Stößelzahl von acht je senkrechte Reihe betragen diese für die verschiedenen Chorzahlen:
    Kettzahl i X Multiplikant 8 - kleinste Nockenzahl 8,
    _ 2X _ 4- _ - 8
    _ 3 X _ 8 24,
    _ 4X _ 2 8,
    - 5 X - 8 ^ - - 40,
    _ 6.X. - 4- - - 24.
    Die Umdrehungszahl der Schubspindel k verhält sich zur Umdrehungszahl der Nockenspindel k1, wie die kleinste Nockenzahl geteilt durch die Zahl der Stößel einer senkrechten Reihe sich zum Multiplikanten geteilt durch die Nockenversetzung eines Nockenrädchens verhält. Es errechnen sich -nach -vorhergehender Annahme diese Verhältnisse wie folgt (dabei ist für einkettige Gewebe die Nockenteilung mit ein Achtel des Umfanges und für die mehrchorigen mit ein Viertel des Umfanges angenommen)
    Kettzahl Schub- zur Nocken-
    spindel k spindel k=
    T 8 8
    $ =T 8 =T,
    2 8
    8 =r 4 =T3 24=3 8
    8 - 2'
    4
    4 8 2
    $ - T 4 = 0,5,
    5 _40-5 8
    8 4 =.27
    6 24=3 4 =T.
    8 4
    Die Zahl der laufend gleichgerichteten Nocken entspricht der Chorzahl, d. h. bei zweikettigen Geweben sind immer zwei, bei dreikettigen Geweben immer.drei usw. Nocken gleichgerichtet, entsprechend den Stößeln, welche für einen Musterpunkt der Patrone gleichzeitig gedrückt werden müssen. Diese gleichgerichteten Nocken bilden also Nockengruppen, welche wiederum gegenseitig in der Drehrichtung, wie vorbeschrieben, und weiter in der Vorschubrichtung versetzt angeordnet sind.
  • Die Versetzung der Nockengruppen gegeneinander, bezogen auf einen senkrechten Stößelreihenabstand, errechnet sich somit aus Kettzahl geteilt durch die kleinste Nockenzahl, somit unter vorhergehenden Annahmen wie folgt:
    Kettzahl = durch kleinste Nockenzahl 8 = Nockenversetzung 'gis,
    _ 2 - _ _ 8 - - gis,
    _ 3 24
    _ 24,
    4 8 - _
    _ 5 40 - _ :>/¢o1
    6 24 @'i2¢»
    Aus vorangeführtetn geht hervor, daß @es also unmöglich ist, durch Wahl eines der Chorzahl entsprechenden .Leseschlittens a immer gleichzeitig für jeden Musterpunkt mehrere Stößel c aus den festen. Zahnstangen o1 in die beweglichen Zahnstangen o zu bringen, wenn mehrchorig gelesen wird; wobei dieses Einstoßen gleichmäßig fortlaufend für die Patronenlinie erfolgt. Es ist also nur notwendig, beim Wechsel der Chorzahl den zugehörigen Leseschlitten auszutauschen, wobei also für die Chorzahlen r bis 6 insgesamt nur sechs verschiedene Leseschlitten a notwendig sind. Weiter geht aus voraan.-geführtem hervor, daß für die verschiedenen Chorzahlen die Nockenanzahl, die Versetzungen der Nocken und die Übersetzungsverhältnisse der Vorschubspindel k gegen die Nokkenspindeln k1 bestimmt sind, welche Änderungen nur einmal für- ein bestimmtes Muster vor Lesebeginn. vorgenommen werden müssen,. was in wenigen Minuten geschehen kann.
  • Durch die seitliche Verschiebung des Leseschlittens und gleichzeitige Drehung der Nockenrädchen werden also sämtliche im -Levierapparat angeordneten Stößel c berührt bzw. verschoben.
  • Mit dem Leseschlitten ist ein über die dem i Apparat vorgelegte Patrone verschiebbar angeordneter Zeiger -in' (Fig. 6) durch einen Pantographen m3 so verbunden, daß dieser Zeiger jeweils eine Schußlinie der Patrone bestreichen kann. Der Pantograph ist so einstellbar, daß der Zeiger ml ohne Rücksicht auf die Teilung des Patronenpapiers immer denjenigen Weg zurücklegt, den die Musterpunkte der betreffenden Patronenschußlinie und die Anzahl der zu behandelnden bzw. zu levierenden Stößeleinheiten einnehmen.
  • Um nun das eigentliche Lesen der Farben bzw. Effekte vornehmen zu können, bedient man sich noch eines sogenannten Farbenhebels lt (Fig. 4). Dieser Farbenhebel trägt Zahnsegmente h', welche in Zähne der Zahnstangen o eingreifen. Bei einem einfachen Gewebe, Figur rot, Grund weiß, würde also der Farbenhebel h für alle roten Punkte der Patrone die Stellung 2 und für alle weißen Punkte die Stellung i einnehmen, Durch das Drehen des Farbenhebels h von der Stellung i auf 2 und umgekehrt würden die Zahnstangen o und die mit diesen in Eingriff gebrachten Zahnrädchen d ebenfalls verschoben bzw. verdreht werden. Sind sämtliche, Punkte der Patrone gelesen, so sind also zwei verschiedene Stellungen der Zahnrädchen d, entsprechend den roten und weißen Punkten, vorhanden. Man bringt nun den Farbenliebel h in die Stellung i und senkt die Fallplatinen n (Fig. i) in die Schlitze n2 der Trommel Z ein. Da sich die Trommeln l mit den Zahnrädchen d gedreht haben, so sind zwei Gruppen von verschieden tiefen Schlitzen m, entsprechend Rot und Weiß, vorhanden. Es werden somit die Nadeln p für Rot gegen die ersten, für Weiß gegen die zweiten Lochlängsreihen der Bindungszylinder r1 bis r4 bzw. der Bindungskarten s' bis s4 eingestellt. Soll nun Rot für diesen Schuß genommen und weiß liegengelassen werden, so besitzen die vorgelegten Bindungskarten s' bis s4 in der ersten Längsreihe alles voll gelocht und in der zweiten Längsreihe alles leer. Es werden dann mit einem Schaltgange durch Andrücken der Bindungszylinder auf bekannte Art die Platinen iz' der Kartenschlaginaschine beeinflußt, um durch die Presse Rot gelocht und Weiß nichtgelocht zu erhalten.
  • Die Anordnung von mehreren Bindungszylindern r' bis r4 hat den Zweck, die Länge eines Bindungszylinders zu unterteilen. Die Anordnung von z. B. vier Bindungszylindern bedingt hierfür eine Anordnung der Platinen n und der Nadeln p solcher Art, daß fortlaufend durch die Leviervorrichtung die i., 5., g., 13. Platine it und Nadel p usw. dem ersten Zylinder r1, die 2., 6., 1o., 14.. usw. dem zweiten Zylinder r2, die 3., 7., 11., 15. usw. dem dritten Zylinder r' und die 4.., 8., 12., 16. Platine yz und Nadel p usw. dem vierten Zylinder r4 vorgelagert sind. Hierbei kann, entsprechend den verschieden _tiefen-_Sdhlitzen m, je eine Nadel p@ vor jede Lochstelle je .einer senkrechten Lochreihe der Zylinder r' bis r4 gebracht werden. Daraus geht hervor, daß die Tiefenstellungen der Bohrungen -in in Übereinstimmung mit den verschiedenen Stellungen i bis io des Farbenhebels h während des Lesens gebracht werden müssen.
  • Um den eingelesenen Effekt der vorangeführten Patronenschußlinie für das Lesen der nachfolgenden zu löschen, bedient man sich der Fallen i, wie bereits beschrieben. Diese nehmen durch Einfallen in die Schlitze e1 und durch die Längsbewegung in Richtung dieser Schlitze immer gleichzeitig so viel Stößel c aus den Zahnstangen o in die festen Zahnstangen o1 zurück, als Schlitze e1 nach oben zeigen. Die Schlitze sind so schmal, daß die Fallen i immer nur für eine bestimmte gleiche Stoßstellung, entsprechend der Anfangsstellung i, einfallen können (Fig. 5). Bei Verdrehung in die Stellungen i bis io des Farbenhebels können somit die Fallen i immer nur die Stößelstaffel zurückbringen, welche der Stoßanfangsstellung 1, 2, 3, q. usw. entspricht. Für den vorgenannten Fall Rot und Weiß würde also der Farbenhebel zunächst auf i und nach vollendetem Schaltgange der Fallenbewegung auf 2 gestellt, wonach nach nochmaliger Fallenbewegung somit alle Stößel c in Ausgangsstellung in Zahnstangen o1 sich befinden, mit den Schlitzen e1 nach oben zeigend.
  • Es müssen also für Löschen einer eingelesenen Patronenlinie die Fallen i so oft für Rückführung betätigt werden, als Effekte gelöscht werden sollen. Es ergibt sich jedoch, daß, wenn bindungslos gelesen wird, mit nur einmaligem Lesen der Patronenschußlinie für mehrchorige Gewebe durch Wechseln der Bindungskarten s' bis s4 mehrere Musterkarten, entsprechend der Schußzahl einer Patronenlinie, herausgeschlagen werden können.
  • Die Patrone selbst wird, wie Fig. 6 zeigt, über eine Transportwalze u eingespannt geführt, und zwar so, daß die zu lesende Patronenlinie vom Lesestande aus gut verfolgt werden kann. Beim Wechsel der Patronenschußlinien wird die Patrone durch Betätigung der Walze ic weitergeschaltet. Der mit dem Leseschlitten verbundene Pantograph m= . muß so eingestellt werden, daß der Zeiger ml die Kreuzungsstellen der Schußlinie so anzeigt, wie durch die Nockenrädchen b die betreffenden Stößel c gedrückt werden müssen. Bei Beginn des Lesens steht Zeiger m' über dem ersten Musterpunkt der Patrone, das erste zu betätigende Nockenrädchen mit der zugehörigen Nocke vor dem ersten zu betätigenden Stößel c. Der Leseschlitten a und der Zeiger m' eilen weiter und bringen so den nachfolgenden Stößel c mit dem zweiten Musterpunkt der Patrone in Verbindung usf. Auf diese Art fortgefahren, würden nun sämtliche Stößel eingedrückt werden. Da nun damit allein nicht die Einstellung der Farben bzw. Effekte erreicht wird, so muß auch beim Wechsel der Farbe bzw. des Effektes im Leseverlaufe der Farbenhebel lt auf die der bestimmten Farbe zugehörige Stellung i bis io umgestellt werden. Hierdurch kommen dann in bereits beschriebenem Sinne alle gestoßenen Zahnrädchen d in verschiedene entsprechende Stellungen der Zahnstangen o. Wird dann nach beendetem Lesen der Schußlinie der Farbenhebel auf Stellung i eingestellt, so entstehen bezüglich Tiefenstellung der Schlitze in den Trommeln L (Blatt i) die entsprechenden Einstellungen der Farben bzw. Effekte der Patronenschußlinie. Die Fallplatinen n treffen nun beim Einsenken entsprechende Staffelung der Farben bzw. der Effekte an und bringen die Nadeln p vor jede der bestimmten Farbe bzw. Effekte zugehörige Lochlängsreihe der Zylinder y1 bis r4 bzw. vor die Karten s1 bis s4. Es hat also je eine Längsreihe der Karten s1 bis s4 den Bindungseffekt für eine bestimmte Farbe bzw. einen bestimmten Effekt der betreffenden Schußlinie geschlagen. Beim Schußwechsel wechseln diese Karten im Sinne der Leseweise die Bindungseffekte, dabei bleiben jedoch für die Dauer des Lesens eines Musters die Farben der vorbestimmten Staffelung dauernd zugehörig.
  • Es ist also mithin möglich, für mehrschüssige Gewebe entsprechend der Schußzahl einer Patronenlinie mit nur einmaligem Lesen dieser mehrere Schüsse herauszuschlagen durch bloßes Wechseln der Bindungskarten s1 bis s4.
  • Würde die Einrichtung z. B. für io mögliche Farbenstaffeln gebaut sein, so müßte für mehr als io Farben bis zu 9-o Farben die Patronenlinie nochmals gelesen werden bzw. die ,Musterkarte nochmals durch die Presse der Schlagmaschine gehen müssen. Die Maschine kann jedoch von vornherein der notwendigen Farbenzahl entsprechend gebaut werden.
  • Zur Erläuterung, wie die Bindungen für ein mehrchoriges, mehrschüssiges Gewebe in die Bindungskarten einzuschlagen sind, ist ein Beispiel für die in Fig. 7 gezeichnete Patrone eines Kidderminsterteppiches durchgeführt.
  • Aus der ersten Schußlinie der Patrone (Fig. 7) ist der Querschnitt (Fig. 8) herausgezogen. Die Patrone zeigt drei Effekte, die auch im Querschnitt zum Ausdruck kommen. Laut Querschnitt sind drei Ketten und drei Schüsse vorhanden. Jede Kette kreuzt -mit ihrem Schuß in Leinwand, so daß sich der Teppich aus drei Gewebelagen zusammensetzt, die durch Austausch die Bemusterung herbeiführen.
  • In der Patrone (Fig.7) entspricht eine Kettlinie drei Kettfäden; weil es sich um ein dreischüssiges Gewebe handelt, hat auch jede Schußlinie für drei Schußfäden Geltung. Fig. 9 zeigt die fadenweisen Auszüge (Bindungspatronen) der drei Effekte. Für jeden Auszug ist ein Rapport y gezeichnet, der in jedem Fall sechs Kett- und sechs Schußfäden umfaßt.
  • Weil nur drei Effekte vorhanden sind, dürfen für die Bindungskarten auch nur drei Längsreihen in jedem Blatte geschlagen werden. Der vierfachen Unterteilung der Nadeln p und der Fallplatinen n (Fig. i) ist beim Schlagen der Bindungskarten Rechnung zu tragen, so wie dies bei den in Fig. io skizzierten vier Bindungskarten s1 bis s4 dargestellt ist. Die arabischen Zahlen i bis i2 für den ersten, i' bis 12' für den zweiten und i" bis 12" für den dritten Effekt entsprechen der Reihenfolge, die beim Einsetzen der Bindung zu beachten ist.
  • Aus Fig. io geht auch hervor, daß die Löcher einer jeden Bindungskarte rapportieren. Dieser Rapport y umfaßt für jeden Effekt drei Kartenstellen in jedem Blatt. Das Schlagen der Bindungskarten hat nach diesen Rapporten zu erfolgen, die vordem aufzuzeichnen sind. Für den Kidderminsterteppich sind insgesamt q. X 6 =:=:24 Bindungskarten zu lochen und demzufolge 24 Rapporte dafür festzulegen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Levier- und Kartenschlagvorrichtung mit auf die Hubplatinen einwirkenden horizontalen Nadeln und senkrechten, die Einstellung der letzteren vermittels einer Auswählvorrichtung bewirkenden Hilfsnadeln, dadurch gekennzeichnet, daß der die Stellung der horizontalen 'Tadeln (p) gegenüber den Bindungsreihen der Bindungszylinder (r) bestimmende Abwärtshub der Fallnadeln (n) durch mit den Bindungen entsprechenden Abstufungen versehene Hubkurvenkörper (i) begrenzt wird, deren Stellung zu den Fallnadeln durch einen Bindungswähler eingestellt wird, der diejenigen Hubkurvenkörper mit der der gewünschten Bindung entsprechendenAbstufung unter die Fallnadeln bringt, welche durch eine Auslesevorrichtung mit dem Bindungswähler gekuppelt worden sind.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Hubkurvenkörper drehbare, der Zahl der Fallnadeln entsprechende Trommeln (L) dienen, deren Drehachsen parallel zu den Fallnadeln liegen und welche mit verschieden tiefen, parallel zur Trommelachse auf einem zur Drehachse konzentrischen Zylindermantel liegenden Bohrungen versehen sind, in welche die Fallnadeln eintreten können, so daß jede Fallnadel jedem der Löcher einer Trommel gegenübergestellt und dadurch die von der Fallnadel gesteuerte waagerechte Nadel sämtlichen Löchern einer senkrechten Lochreihe des Bindungszylinders gegenübergestellt werden kann.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Auswählvorrichtung ein System von Stößeln (c) dient, die aus zwei miteinander auf Drehung gekuppelten Teilen bestehen, deren einer (f) lediglich drehbare, mittels eines Kegelradpaares (g, g2) mit der zugehörigen Hubkurventrommel ständig gekuppelt ist, während der andere, mit dem ersten stets auf Drehung gekuppelte neben seiner Drehbewegung noch eine Längsverschiebung in Richtung seiner Achse ausführen kann, wodurch er mit einer Zahnstange in Eingriff gelangen kann, welche mittels eines Stellhebels eine der jeweiligen Bindung entsprechende Längsverschiebung erfährt. .l. Lesevorrichtung zum mechanischen Auslesen der Stößel einer Kartenschlagvorrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in einem senkrecht zur Richtung der Stößel mechanisch verschiebbaren Schlitten a auf übereinanderliegenden Wellen (b'), deren Zahl der Zahl der in senkrechten Reihen übereinander angeordneten Stößel entspricht, Nocken (b) seitlich und in der Drehrichtung der Nockenwellen versetzt derart angeordnet sind, daß während des Vorbeiganges des Schlittens an den Stößeln nacheinander alle Stößel von den in Übereinstimmung mit dem Schlittenvorschub angetriebenen Nocken im Sinne der Kupplung der auf den Stößeln angeordneten Zahnräder mit den Zahnstangen längsverschoben werden, und zwar so, daß gleichzeitig immer so viel Stößel gedrückt werden, als Kettfäden auf einen Patronenmusterpunkt entfallen.
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