DE166505C - - Google Patents

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vr 166505 KLASSE 866.
Es ist bekannt, in Verbindung mit dem
Jacquardgetriebe eine besondere Vorrichtung anzuwenden, urn bei den Mustergeweben z. B.
die den Damast kennzeichnende Bindung (meist achtbindiger Atlas) zu erzeugen.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun eine Einrichtung an Jacquardgetrieben, welche in einfacher Weise ermöglicht, in dem Muster und in dem Grund je eine verschiedene Bindung zu erzeugen, oder (wie dies bei den bekannten Damastmaschinen der Falle ist) nur eine Bindung (im Muster und im Grund) herzustellen, diese Bindung aber unabhängig von der Anordnung der Platinen im Jacquardgetriebe zu wählen.
Diese Einrichtung besteht im wesentlichen darin, daß die gewöhnlichen Hebemesser oder zweite Messer mit Ausschnitten zum Auslassen einzelner Platinen einer Reihe oder mit Ansätzen zum Heben einzelner Platinen einer Reihe versehen sind und im Messerkorb eine schrittweise hin- und hergehende Bewegung erhalten.
In beiliegender Zeichnung veranschaulichen Fig. ι und ι a die Wirkungsweise der Messer; Fig. 2 und 3 zeigen die Musterpatrone für eine bestimmte Bindung und das zugehörige Schema der Messerbewegung; Fig. 4, 5 und 6 stellen eine Ausführungsform dar, bei welcher eine Bindung durch Verschieben der Messer a und die andere Bindung durch Kippen derselben Messer α erzeugt wird; Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher zwei Bindungen durch Verschieben von zwei Messergruppen a, a1 hergestellt werden.
Nach dem Anschlagen der Musterkarte steht bekanntlich ein Teil der Platinen einer Platinenreihe derart, daß er durch das hochgehende Messer gehoben wird, während der andere Teil außerhalb der Messerbahn sich befindet. Zur Erzeugung einer Bindung im Muster wird nun das Messer α nach Fig. 1 mit Ausschnitten zv an seiner Oberkante ausgebildet, deren Abstand durch' die Art der zu erzeugenden Bindung bestimmt ist. Jene Platinen, welche diesen Ausschnitten des Messers gegenüberstehen, werden, trotzdem sie von der Musterkarte auf Heben eingestellt worden sind, nicht gehoben, wodurch eine gewisse Bindung im Muster entsteht.
Zur Erzeugung einer Bindung im Grunde ■ist es umgekehrt erforderlich, gewisse Platinen einer Reihe, welche nach Anschlagen der Musterkarte außerhalb des Bereiches der Messer stehen, zu heben. Zu diesem Zwecke sind nach Fig. 1 a die Messer α mit Ansätzen r versehen, die wiederum in der zu erzeugenden Bindung entsprechenden Abständen angeordnet sind, aber nicht mehr auf die Platinen der von dem Messer regelrecht zu hebenden Platinenreihe, sondern auf die Platinen der nächstfolgenden Reihen wirken, das heißt diejenigen Platinen der nächstfolgenden Reihe heben, welche durch die Musterkarte außer Eingriff mit ihrem Messer gesetzt und Ansätzen r gegenübergestellt wurden.
Die so gestalteten Messer werden nun, damit sie nicht stets auf dieselben Platinen einer Reihe wirken, sondern eine Bindung erzeugen, in dem Messerkorb entsprechend hin- und hergeschoben. Der Abstand der Ausschnitte und der Ansätze, sowie die Art und Größe der schrittweisen Bewegung der Messer sind, wie später an einem Beispiel ausführlich erklärt werden soll, durch die herzustellende Bindung
ίο bestimmt.
Wie bereits in der Einleitung bemerkt worden ist, soll durch die vorliegende Erfindung in erster Linie die Herstellung zweier verschiedener Bindungen, einer in der Figur und einer im Grund, ermöglicht werden. Es sind hierbei zwei Fälle zu unterscheiden. Wenn der Bin'dungsrapport der einen der beiden gewünschten Bindungen in der Anzahl der Platinenreihen ohne Rest aufgeht, so kann diese Bindung in bekannter Weise durch Kippen der Messer und Auslassen ganzer Platinenreihen hergestellt werden, wie z. B. in Kinzer und Walter, Theorie und Praxis der Ganz-Damast-Weberei (vergl. u. a. Taf. XVI, Fig. 130 und 131) beschrieben ist. In diesem Falle empfiehlt es sich, der Vereinfachung halber die den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung mit der bekannten Kippvorrichtung zu verbinden, d. h. die eine Bindung in bekannter Weise durch Kippen der Messer und die andere durch schrittweises Verschieben derselben Messer herzustellen. Die Messer sind dann je nach 'der Wirkungsweise der Kippvorrichtung nach Fig. 1 oder 1 a ausgebildet.
Wenn keine der beiden gewünschten Bindungen durch Auslassen ganzer Platinenreihen erzeugt werden kann, so werden beide Bindungen der Erfindung gemäß durch verschiebbare Messer hergestellt. Es sind dann zwei Gruppen von Messern erforderlich, von denen die einen mit Ausschnitten, die anderen mit Ansätzen versehen sind.
Im nachstehenden soll zuerst der einfachere Fall, bei welchem nur eine Gruppe von Messern erforderlich ist, ausführlich beschrieben werden, und zwar unter der Annahme, daß das Jacquardgetriebe 24 Reihen von je 50 Platinen besitze, und daß die Kippvorrichtung zur Herstellung eines achtbindigen Köpers in der Figur dient, während die den Gegenstand der Erfindung bildende Einrichtung zur Herstellung von fünfbindigem Atlas im Grunde benutzt wird.
Die Reihen 1,9, 17 enthalten die Platinen 1, 9, 17, 25, 33 usw., die Reihen 2, 10, 18 die Platinen 2, 10, 18, 26, 34, 42 bis 1192, die Reihen 3, 11,19 die Platinen 3,11... bis 1193 usw.
Da die Nasen r der Messer α (Fig. ia), durch welche die Bindung im Grunde erzeugt werden soll, von der Einstellung der Messer durch die Kippvorrichtung unbeeinflußt bleiben sollen, sind dieselben an den unteren Kanten der Messer α angeordnet, so daß, praktisch genommen, ihre Lage mit Bezug auf die Platinen beim Kippen der Messer ,sich nicht ändert. In Fig. ι a ist das erste Messer links, dessen Ansätze α auf die Platinen der Reihe A wirken, in der regelrechten Stellung gezeichnet, während das nächstfolgende Messer, dessen Oberkante regelrecht auf die Platinen der Reihe A wirken würde, durch die Kippvorrichtung nach rechts gedreht und hierdurch aus dem Bereich der Platinen der Reihe A gebracht dargestellt ist. Wie ersichtlich, ist trotz des Kippens die Lage der Ansätze r dieses Messers in bezug auf die Platinen B praktisch genommen dieselbe, wie die der Ansätze r des äußersten Messers α zur Linken in bezug auf die Platinen der Reihe A. Die Platinen sind an den rückwärtigen Flächen mit Zusatzhaken versehen, an denen die Ansätze r angreifen. Die Platinen sind in bezug auf die Messer derart angeordnet, daß, wenn eine Platine, wie z. B. hier die Platine der Reihe C1 durch die Musterkarte in den Bereich ihres Messers, hier des äußersten Messers zur Rechten, gebracht worden ist, 'der Zusatzhaken derselben gleichzeitig außer dem Bereich des Ansatzes r des nächstfolgenden Messers sich befindet, während umgekehrt »die von der Musterkarte auf Unterfach« gestellten Platinen A und B im Bereiche der Ansätze r stehen.
Die Anordnung der Ansätze r auf den Messern α (Fig. 6), sowie die den Messern zu erteilende Längsbewegung richten sich nach der herzustellenden Bindung im Grund. In Fig. 2 ist diese Bindung (fünfbindiger Atlas) in der üblichen Weise schematisch dargestellt, und zwar bezeichnen die arabischen Zahlen die den aufeinander folgenden Kettfäden entsprechenden Platinen, die römischen Zahlen die Bewegungsabschnitte des Webstuhles, die schwarzen Punkte Kettfadenhebungen. Aus dieser Musterpatrone ist somit zu ersehen, daß bei dem ersten Abschnitt die Platinen der Kettfäden 1,6, 11, 16 usw., bei der zweiten Periode die Platinen der Kettfäden 3, 8, 13 ... usw. durch die Ansätze r der Messer α gehoben werden sollen. In Fig. 3 ist nun die Anordnung der Platinen im Jacquardgetriebe gezeigt, und zwar bezeichnen die links stehenden arabischen Zahlen die ersten sechs der 24 zu den Kettfäden quer verlaufenden Platinenreihen von je 50 Platinen, die oben stehenden arabischen Zahlen bezeichnen die Stellung der Platinen in diesen Reihen, die Kreise bezeichnen die Platinen, und die in die Kreise eingezeichneten Zahlen bezeichnen die Bewegungsabschnitte, bei welchen die betreffenden Platinen gehoben werden sollen. Aus dem Schema nach Fig. 3, welches man sich bei einer gegebenen Anordnung der Platinen in
der Jacquardmaschine und bei gegebener Musterpatrone leicht herstellen kann, ist zu ersehen, daß die Platinen i, 6, ii, 16 der ersten Reihe, die Platinen 2,7, 12... der zweiten Platinenreihe, die Platinen 3, 8, 13, 18 ... der dritten Reihe usw. gleichzeitig' bei dem ersten Bewegungsabschnitt gehoben werden müssen, daß bei dem zweiten Bewegungsabschnitt die 4., 9., 14. ... Platine der ersten Reihe, die 5., 10., 15.... Platine der zweiten Reihe usw. zu heben sind usw. Daraus ergibt sich die in Fig. 6 dargestellte Anordnung, bei welcher der Abstand 'der Ansätze r eines Messers α dem fünffachen Abstand zweier Platinen gleich ist und die aufeinander folgenden Ansätze r der nebeneinander angeordneten Messer um je einen Platinenabstand versetzt sind.
Sämtliche Messer 0 ruhen in Ausschnitten c der Wand b des in der Höhenrichtung bewegliehen Messerkorbes, wodurch eine Längsverschiebung der Messer und ein Kippen derselben um die Unterkante möglich ist. Sämtliche Messer α erhalten ihre Längsbewegung von einer Stange d, welche durch entsprechende Ausschnitte (s. Fig. 5) der Messerenden greift und an den beiden Enden (in der Zeichnung ist nur das rechte Ende sichtbar) von Armen e einer bei g im Messerkorb gelagerten Schwingwelle f getragen wird. Zur Bewegung der Stange d dient eine bei k gelagerte Scheibe j, in deren Kurvennut eine Rolle h 'des einen Armes e eingreift. Die Form der Kurvemiut der Scheibe j, welche hier absatzweise, etwa am Ende jeder Abwärtsbewegung des Messerkorbes, um je eine Fünftelumdrehung durch eine beliebige, vorzugsweise unmittelbar auf der Scheibenwelle q angeordnete Vorrichtung geschaltet wird, muß so beschaffen sein, daß die Ansätze r der Messer vor jedem Hub des Messerkorbes denjenigen Platinen gegenübergestellt werden, welche gehoben werden sollen. Bei dem hier dargestellten Beispiel müssen, wie aus Fig. 3 zu ersehen ist, die Messer nach dem ersten Abschnitt um drei Platinen nach rechts, nach idem zweiten Abschnitt um zwei Platinen nach links, nach dem dritten um drei Platinen nach rechts, nach dem vierten und fünften Abschnitt um je zwei Platinen nach links verschoben werden, wodurch die Gestalt der Kurvennut gegeben ist. Die Welle q wird vorteilhafterweise zum Antrieb der Vorrichtung zum Kippen der Messer α benutzt, und zwar ist, da bei letzterer Vorrichtung nach 8 Schüssen derselbe Zustand sich wiederholt, zwischen die Welle q und die getriebene Welle m ein Kegelradgetriebe / eingeschaltet, das die Übersetzung 5 zu 8 besitzt.
Der Fall, bei welchem beide Bindungen 'durch Verschieben von Messern erzeugt werden, ist in Fig. 7 veranschaulicht. Es sind hier zweimal so viele Messer als Platinenreihen vorhanden, und zwar sind zwischen zwei nebeneinander liegenden Platinen reihen je zwei Messer α und α1 angeordnet. Das Messer a ist das gewöhnliche Hebemesser, und ist mit Ausschnitten zv zum Auslassen einzelner Platinen ausgebildet. Das Messer a1 ist ein zweites Messer und besitzt Ansätze r zum Heben einzelner Platinen, die durch die Musterkarte auf Unterfach gestellt wurden. Der Abstand der Ausschnitte w sowie das Bewegungsgesetz der Messer α entsprechen der durch diese Messer in der Figur zu erzeugenden Bindung und sind daher von dem Abstande der Ansätze r und dem Bewegungsgesetz der Messer α1 verschieden, welche zur Herstellung der Grundbindung dienen. Jede Messergruppe α bezw. a1 erhält ihre Längsbewegung durch besondere Schwinghebel e1 bezw. e", die um feste Achsen Z1 bezw. f2 schwingen und mit den Stangen d1 bezw. d2 verbunden sind, doch ist in der Zeichnung nur je ein Schwinghebel ersichtlich. Die Zapfen K1 bezw. h2 der dargestellten Schwinghebel greifen in Nutenscheiben j1 bezw. f, welche j unter Einschaltung entsprechender Kegelradgetriebe V- bezw. I- von der gemeinsamen Schaltwelle m aus eine absatzweise Bewegung erhalten.

Claims (2)

Pate nt-An Sprüche:
1. Jacquardmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einfügung von Bindüngen in die Figur bezw. in den Grund längsverschiebbare, mit Ausschnitten (w) (zwecks Auslassens einzelner Platinen einer Reihe) oder mit Ansätzen (r) (zwecks Hebens einzelner Platinen einer Reihe) versehene Messer (a oder a1) angeordnet sind.
2. Jacquardmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Ausschnitten oder Ansätzen versehenen, längsverschiebbaren Messer zur Erzeugung einer zweiten Bindung kippbar angeordnet sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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