DE199396C - - Google Patents

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DE199396C
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chain
thumb
prism
card
shot
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03CSHEDDING MECHANISMS; PATTERN CARDS OR CHAINS; PUNCHING OF CARDS; DESIGNING PATTERNS
    • D03C3/00Jacquards
    • D03C3/24Features common to jacquards of different types

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Gegenstand der Erfindung ist eine Jacquardmaschine zur Lösung der Aufgabe, Jacquardgewebe mit Grund- und Stickschuß (Lanzierstickschuß) herzustellen, wobei zu den eigentlichen Muster j acquardkaftenspielen selbst nur die Stickscliußkarten und keine Grundschußkarten notwendig sind. Es ist dieses hauptsächlich da von großem Vorteil, wo die Jacquardmuster häufig gewechselt werden müssen, z. B. bei der Fabrikation von Schneideretiketten u. dgl.
Diese Gewebe sind auch bisher schon mittels Jacquardmaschinen mit zwei Kartenprismen hergestellt worden, und zwar so, daß ein Kartenprisma für den Grundschuß (Atlas, Köper oder Leinwandbindung) und das andere Kartenprisma für den Stickschuß (Figurschuß) zur Verwendung kam. Bei dieser Herstellungsweise war es aber unbedingt erforderlieh, daß durch das ganze Muster bzw. durch das ganze Gewebe Grund- und Stickschuß regelmäßig abwechseln.
Es gibt aber auch sehr viele Muster, wobei Grund- mit Stickschuß unregelmäßig abwechselt, wo nach jedem Grundschuß einmal ein, dann zwei, drei oder mehr Stickschüsse
' folgen müssen, z. B. bei Etiketten mit bunten Wappen, ferner auch Stellen im Gewebe ganz ohne Stickschuß, ζ. B. bei den Zwischenräumen zwischen je zwei Etiketten oder bei sehr langen glatten Stellen in Marinemützenbändern u. dgl. Geweben, so daß sich diese Muster auf die vorerwähnte Weise nicht herstellen lassen. Mit dieser neuen, durch beiliegende Zeichnung näher erklärten Vorrichtung ist es jedoch ermöglicht, Jacquardgewebe mit glatt durchgehender Grundschußbindung und beliebig abwechselnden Figurschüssen ohne besonderen Eingriff des Webers fortlaufend mittels entsprechend geschlagener Grund- und Figurkarten herzustellen, ganz gleich, ob in demselben Musterstellen ohne, mit nur einem oder mehreren Figurschüssen beliebig abwechselnd vorkommen. Diese beliebige Abwechslung der Figurschüsse erfordert aber als neues Merkmal der Jacquardmaschine, daß bei regelmäßigem gleichzeitigem Arbeiten beider Kartenprismen bei jedem Schuß letztere dennoch selbsttätig zur Wirkung auf die Nadeln ein- und ausgeschaltet werden, indem eine Platine eine besondere Daumenkette schaltet, die entsprechend der abwechselnden Wiederkehr der Figur- und Grundschüsse die Wendehaken des Figur- bzw. Grundprismas ein- oder ausrückt und gleichzeitig durch Verschieben des Piatinenrostes den Eingriff der arbeitenden Nasen der zweischenkligen Platinen ermöglicht. Für den Zweck des Webens glatter Stellen ohne Figurschuß, also nur niit Grundschüssen, wird von einer besonderen zweiten Platine eine zweite Daumenkette geschaltet, welche die erste Daumenkette entsprechend der glatt durchgehenden Grundbindung ausschaltet.
Die Aushebung des Faches für die Grundschüsse erfolgt durch ein besonderes Kartenspiel, z. B. bestehend aus einem Bindungsrapport von acht Atlaskarten, mittels eines eigenen Kartenprismas, des Grundprismas.
Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht die neue Jacquardmaschine, und zwar Fig. ι in der Vorder-, Fig. 2 in der Seiten- und Fig. 3 in der Hinteransicht.
Die Jacquardmaschine ist mit zwei Kartenprismen ausgestattet, und zwar Prisma 1 für einen Satz Grundschußkarten, ζ. B. aus acht Atlaskarten bestehend, und Prisma 2 für das nur aus Stickschußkarten bestehende Figurkartenspiel. Beide Kartenprismen bewegen sich bei jedem Schuß gegen die zugehörigen Nadelpartien 3 bzw. 4, ebenso heben bei jedem Schuß die beiden Messerpartien 5 und 6. Die Platinen 7 haben zwei Haken 8 bzw. 9, und werden letztere selbsttätig, je nach Erfordernis, abwechselnd aus dem Bereich der Messer 5 bzw. 6 geschoben.
Die Bewegung der beiden Kartenprismen 1 und 2 sowie der beiden Messerpartien 5 und 6 ist aus Fig. 4 ersichtlich.
Die beiden Kartenprismen werden auf horizontalen (nicht gezeichneten) Führungen bei jedem Schuß gleichzeitig, also beide zusammen vor- und zurückgeschoben, und zwar erfolgt diese Bewegung durch ein Exzenter von der Oberachse des Webstuhles aus mittels der Zugstange 35, des Winkelhebels 36, 37 und der Verbindungsstangen 38, 39. Die Hebung der beiden Messerrahmen" 5 und 6, welche durch den senkrechten Führungsbolzen 40 fest miteinander verbunden sind, erfolgt ebenfalls durch ein Exzenter oder eine Kurbel von der Oberachse des Webstuhles aus, und zwar mittels der Zugstange 41, des zweiarmigen Hebels 42,43 und der Druckstange 44 an dem Zapfen 45.
Die Arbeitsweise ist folgende: Nachdem mittels des Kartenprismas 1 die Nadeln 3 für den Grundschuß betätigt wurden, ist gleichzeitig durch die Schaltvorrichtung 10 das Kettenrad 11 um V3 gedreht worden, wodurch ein niedriges Glied der Daumenkette 12 unter die Rolle 13 zu liegen kam. Zu diesem Zwecke ist in der Grundschußkarte ein Loch für die Platine 14 geschlagen. Hierdurch senkt sich der Rollenhebel 15, und mittels der Hebelübertragung 16 auch der Wendehaken 17, so daß für den nächsten Schuß (Stickschuß) das Kartenprisma 2 in Tätigkeit treten kann.
Gleichzeitig wird mittels der Hebelübertragung 18, 19 und 20 der Wendehaken 21 für das Grundprisma gehoben, so daß bei dem Stickschuß das Kartenprisma 1 nicht wendet. Ferner wird mittels des Daumens 22, welcher an der Übertragungsstange 20 befestigt ist, eine besondere Drucknadel 23, welche bei dem Grundschuß gegen ein Loch in dem Grundprisma ι gestanden hatte, gehoben und schiebt letztere nun, gegen eine undurchlochte Stelle des Grundprismas treffend, durch den Druck des Grundkartenprismas 1 mittels des Eisenstabrostes 24 die Platinenhaken 8 aus dem Bereich der Messer 5.
In der Stickschußkarte ist ebenfalls ein Loch für die Platine 14 geschlagen, wodurch das Kettenrad nunmehr wieder um V8 gedreht wird und jetzt ein hohes Glied der Kette 12 unter die Rolle 13 zu liegen kommt. Hierdurch wird der Wendehaken Vj ■ gehoben, ebenso mittels des an der Übertragungsstange 16 befestigten Daumens 25 die Drucknadel 26, welche bei dem Stickschuß gegen ein Loch des Kartenprismas 2 gestanden hatte, und jetzt nach der Hebung, gegen eine undurchlochte Stelle des Figurprismas treffend, durch den Druck des Figurkartenprismas 2 mittels des Eisenstabrostes 27 die Platinenhaken 9 aus dem Bereich der Messer 6 geschoben werden.
Gleichzeitig sind durch diese Hubbewegung des Wendehakens 17 für das Figurprisma 2 der Wendehaken 21 für das Grundprisma und die Drucknadel 23 durch ihr Eigengewicht gefallen .und können jetzt die Nadeln 3 für den nächsten Grundschuß durch das Kartenprisma ι wieder betätigt werden usw. Damit der Wendehaken 21 während der Wendung des Kartenprismas ι frei schwingen bzw. nachgeben kann, ist die Übertragungsstange 18 zur Verbindung der beiden Wendehaken unten mit einem Schlitz versehen.
Nach jedem Grundschuß können abwechselnd beliebig viele Stickschüsse folgen, in diesem Falle darf aber nur in der letzten Stickschußkarte, auf welche der nächste Grundschuß folgen soll, ein Loch für die Platine 14 geschlagen werden. -
Der mit der Fühlrolle 13 für die Daumenkette 12 verbundene Hebel 15 ist auf der durchgehenden Achse 28 durch Stellschraube be- . ' festigt, wodurch sich die Bewegung desselben auf einen Hebel 29 und durch diesen wieder auf die entsprechenden zweiten Wendehaken überträgt, welche sich auf der entgegengesetzten Seite der Maschine befinden als die ersteren Wendehaken 17,21.
Um in demselben Gewebe auch beliebige Stellen ohne Stickschuß, ζ. Β. den Zwischenraum zwischen zwei Schneideretiketten weben zu können, ist auf der entgegengesetzten Seite der Jacquardmaschine ebenfalls ein Kettenrad 30 mit Daumenkette 33 angebracht. Dieses Kettenrad wird aber nur von der letzten Grundschußkarte, also in vorliegendem Falle von der achten Grundschußkarte, mittels einer besonderen Platine 31 und der Schaltvorrichtung 32 jedesmal um ein Glied der Kette 33 weitergeschaltet. Sobald nun ein hohes Glied dieser Kette unter die Rolle 34 am Hebel 29 kommt, so bleibt der Hebel 29 und damit auch der Hebel 15 so lange hoch stehen, bis wieder die letzte, also die achte Grundschußkarte arbeitet, wodurch bis dahin hintereinander acht
Grundschüsse ohne jedesmal darauffolgenden Stickschuß gewebt werden.
Die Kette 33 besteht in vorliegendem Falle aus 24 Gliedern, jedes Glied dieser Kette bleibt während des Webens von acht Grundschüssen stehen, weshalb dieselbe für einen Musterrapport von 24 χ 8= 192 Grundschüssen ausreichen würde. Da nun in der Kette ein hohes und 23 niedrige Kettenglieder enthalten sind, so ergibt dieses ein Muster von acht Grundschüssen ohne jedesmal darauffolgende Stickschüsse und 184 Grundschüsse mit je darauffolgenden beliebig vielen Stickschüssen.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    . i. Jacquardmaschine mit selbsttätiger Ein- und Ausrückung der zwei übereinander angeordneten Kartenprismen, zweischenkligen Platinen und verschiebbarem Platinenrost, dadurch gekennzeichnet, daß eine besondere der von den stets gleichzeitig gegen die Nadeln (3 bzw. 4) bewegten Kartenprismen (1 bzw. 2) gesteuerte Platine (14) eine Daumenkette (12) schaltet, Avelche entsprechend der abwechselnden Wiederkehr der Figur- und Grundschüsse mittels einer Hebelanordnung (15, 16, 18, 19,20) die Wendehaken (17 bzw. 21) des Figur- bzw. Grundprismas (2 bzw. 1) ein- oder ausrückt und gleichzeitig besondere von den Prismen (2, 1) beeinflußte Drucknadeln (26 bzw. 23) bewegt, die durch das Verschieben des Platinenrostes (27 bzw. 24) den Eingriff der arbeitenden Platinen- 35 · nasen (9 bzw. 8) ermöglichen.
  2. 2. Jacquardmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Drehachse (28) des von der Daumenkette (12) beeinflußten Rollenhebels (15) ein zweiter Rollenhebel (29) sitzt und von einer zweiten Daumenkette (33) beeinflußt wird, welche die erste Daumenkette (12) für die Einschaltung" des Figurprismas (2) entsprechend der glatt durchgehenden Grundbindung unwirksam macht.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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