DE2360969A1 - Stabilisierung von methylchloroform - Google Patents
Stabilisierung von methylchloroformInfo
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Description
Patentanwalt 6. Dezember 1973
Dr. Michael Hann HvK / D (606)
63 Gießen
Ludwigstraße 67 .
PPG Industries, Inc., Pittsburgh, Pennsylvania, USA
STABILISIERUNG VON METHYLCHLOROFORM
Priorität: 15* Dezember 1972 / U SA / Ser. No. 315,392
Diese Erfindung betrifft eine stabilisiertet Methylchloroformzusammensetzung, die als Stabilisator ein
1,3-Dioxolan oder ein 1,4-Dioxan oder eine Mischung davon
enthält. ;.
Methylchloroform bzw· 1,1,1-Trichloräthan ist ein
technisches Lösungsmittel, das in breitem Umfang zur
Dampfentfettung verwendet wird· Seine Verwendungsfähigkeit
als Entfettungsmittel macht es: notwendig, daß Zusatzstoffe
zugemischt werden, um sein Bestreben zu reduzieren oder zu eliminieren, sich unter Bedingungen zu
zersetzen, die es während dem Entfettungsvorgang vorfindet. Demgemäss hat eine große Anzahl von Zusatzstoffen für das Methylchloroform Verwendung gefunden,
um es vor Bedingungen zu schützen, die eine Zersetzung
einleiten· Zwei Verbindungen, welche wirksame Stabilisierungs-Zusätze
für Methylchloroform darstellen,
sind 1,3-Dioxolan und 1,4-D.ioxan. Diese Zusätze sind zweckmäßig,
da sie Methylchloroform daran hindern, einer von Aluminium eingeleiteten Zersetzung ausgesetzt zu sein. Dennoch
hat man festgestellt, daß Methylchloroform, welches derartige Zusätze enthielt, nach und nach während dem Entfettungsvorgang
im Dampf sauer wird. Die Entwicklung einer unzulässigen Azidität, d.h. ein pH-Wert unter 6,0
(bestimmt durch Extraktion einer 25 ml Probe mit 75 ml neutralem Wasser und Bestimmung des pH-Wertes der wässrigen
Phase) ist unerwünscht, weil Säure im Methylchloroform eine chemische Zersetzung des Entfettungsmittels und
der Teile verursacht, die entfettet werden sollen.
Die vorliegende Erfindung richtet sich auf eine stabilisierte Methylchloroformzusammensetzung, die als Stabilisator
ein 1,3-Dioxolan oder ein 1,4-Dioxan oder eine Mischung davon enthält, und besteht darin, daß sie als
zusätzlichen Stabilisator ein N-Alkylraorpholin der Formel
in der R ein Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist,
enthält.
Derartige N-Alkylmorpholine, welche in der vorliegenden
Erfindung Verwendung finden, schließen N-Methylmorpholin,
U 0 98 =2*7.7 1 1 3
- 3 - 236096g
N-Äthylmorpholin, N-Propylmorpholin, N»Isopropylraorpholin,
N-Isobutylmorpholin, N-sekundär-Butylmqrpholin, N-Butylmorpholin
und N-tertiär-Butylmorpholin mit ein. Die.-bevorzugte Spezies ist N-Methylmorpholin, wegen seiner
Flüchtigkeit. :
Im allgemeinen wird ein wirkungsvoller Schutz gegen das
Ansteigen der Azidität im Methylchloroform dadurch geschaffen,
daß man dem Methylchloroform stabilisierende Mengen N-Alkylmorpholin zumischt. Normalerweise liegt
die Menge im Bereich von 0,001 bis 1 Gew, %., bezogen
auf Methylchloroform, und die bevorzugte Menge im Bereich
von 0,01 bis 0,1 Gew. %, bezogen auf Methylchloroform. Es können auch höhere N-Alkylmorpholinkonzentrationen verwendet werden; dennoch werden größere Mengen zweckmäßigerweise
nicht verwendet, da geringere Konzentrationen wirkungsvoller sind.
Es wurde weiterhin gefunden, daß die verwendete Menge
an N-Alkylmorpholin bevorzugt kleiner ist als die Menge an 1,3-Dioxolan oder 1,4-Dioxan oder einer Mischung der
.'beiden. Im allgemeinen wird die Menge an verwendetem N-Alkylmorpholin
eine Menge von 1/500 bis 1/5 des 1,3-Dioxolans oder 1,4-Dioxans oder einer Mischung der beiden
ausmachen. Das bedeutet, daß das Verhältnis von 1,3-Dioxolan
oder von 1,4-Dioxan oder von einer Mischung der beiden zu N-Alkylmorpholin normalerweise im Bereich von
bis 5 : 1 Gewichtsanteilen betragen kann. Die Menge des
40 9 8 2 7 /-Π 3 4
1,3-Dioxolans oder des 1,4-Dioxans oder einer
Mischung der beiden, die dem Methylchloroform
zugemischt ist, muss ausreichend sein, um eine Stabilisierung zu bewirken. Im allgemeinen wird die Menge in
einer Konzentration von 0,5 bis 5 Gew. %, bezogen auf
Methylchloroform,und vorzugsweise in einer Konzentration von 1 bis 3 Gew. %, bezogen auf Methylchloroform, liegen.
Wenn die bevorzugte Menge an N-Alkylmorpholin verwendet wird, wird es normalerweise von 1/100 bis 1/30 des
1,3-Dioxolans oder des 1,4-Dioxans oder einer Mischung der beiden ausmachen.
Obwohl die Erfindung im allgemeinen unter Zugabe des
N-Alkylme^pliolins sn Mefehylchloroforazuiammensetgungen, die
i,*3-Dioxolan und /oder 1,4-Dioxan enthalten,durchgeführt wird,
kann sie mit der gleichen Wirksamkeit ,durchgeführt werden, wenn das Methylchloroform substituierte l,»3<=>Dioxolane
oder substituierte 1,4-Dioxane enthält. Unter den substituierten Verbindungen, welche innerhalb des Schutzumfangs
der Erfindung liegen, sind 4-Methyl-l,3-dioxolan, 2-Äthyl-l,3-dioxolan, 2,2-Dimethyl-l,3-dioxolan, 4,4-Diäthyl-l,3-dioxolan,
2,4-Dimethyl-l,3-dioxolan, 2-Methyl-4-äthyl-l,3-dioxolan,
2-Methyl-1,4-dioxan, 2-Methyl-3-äthyl-l,4-dioxan,
3,5-Dimethyl-l,4-dioxan.und 2,6-Diäthyl-1,4-dioxan.
Die Erfindung wird weiterhin anhand der folgenden Beispiele erläutert.
409827/1134
Es wurden zu einem 500 ml Kolben mit einem Wasserkühler eine 200 ml Probe Methylchloroform zugegeben,
welche die folgenden Zusätze enthielt:
Zusätze ' | Konzentration |
(Gew. -%>■ | |
Nitromethan | 2,0 |
1,3-Dioxolan | 1,0 |
Toluol | 0,8 |
MethyläthyIketon | 0,75 |
Isobutan©! | 0,75 |
Butylenoxid- | 0,3 |
Acetaldehyd-D imethylhydrazon | 0,005 |
Ein Streifen aus Flusstahl,12,7 mm χ 50,8 mm χ 1,587 mm,
wurde über das Methylchloroform aufgehängt und ein anderer
Streifen aus Flusstahl, 6,35 mm χ 19,05 mm χ 1*587 mm,
wurde in den Kolbenboden gelegt· Ein Sauerstoffzuleitungsrohr
wurde in den Kolben in der Weise eingebracht, daß es
6,35 mm Abstand von dessen Boden hatte. Die Sauerstoffzufuhr wurde so eingestellt, daß eine Säuerstoffströmungsgeschwindigkeit
von 10 bis 12 Blasen pro Minute erreicht
wurde. Eine 150 Watt Glühbirne wurde in geringem Abstand zum Kolben angeordnet und eingeschaltet·
4098 27/1134
Das Methy!chloroform wurde bis zum Sieden erhitzt
und dann unter Rückfluss 168 Stunden erwärmt. Nach der Rückflußperiode wurde der Kolbeninhalt auf Raumtemperatur
abgekühlt, danach 25 ml Proben mit jeweils 75 ml
Wasser extrahiert und deren Azidität bestimmt. Der Titer der Probe wurde durch Titration mit 0,01 η NaOH bestimmt,
bis der pH-Wert von 7,0 erreicht war. Es wurden zwei
weitere Proben gezogen, deren pH-Wert und Titer am Anfang und am Ende der Messung folgende Werte hatte:
pH/Titer (ml 0,01 η NaOH).
zu Anfang am Ende
Probe Nr. 1. 6,8/0,1 4,2/3,0
Probe Nr. 2 6,7/0,5 4,3/2,9
Es wurde eine dritte Probe Methylchloroform, welche
die obigen Zusätze und 0,05 Gew. % N-Methylmorpholin
enthielt, in der oben beschriebenen Art und Weise gemessen.
Ihr pH-Wert und ihr Titer, der durch Titration mit 0,1 η HCl gemessen wurde, bis ein pH-Wert von 7,0
erreicht war, hatte die folgenden Werte:
pH/Titer (ml 0,01 η HCl) zu Anfang am Ende
7,6/5,7 7,2/2,0
409827/1134
Es wurden Dampfentfettungsversuche in einer Entfet- ·
tungsanlage aus rostfreiem Stahl, Modell 120 Baron-Blakeslee
durchgeführt. Der Entfetter war eine Dampfsprüh-Tauchanlage
mit einem Fassungsvermögen von 51,-1 Liter
Lösungsmittel (13,5 gallons)β Es wurden 5 Metallsorten,
nämlich rostfreier Stahl vom Typ 316, Kupfer, feuerverzinktes Eisen, Aluminium und Flusstahl in Form von
7,62 cm χ 12,7 cm großen: Test-plattchen in den Siedesumpf,
den Tauchtank und in die Dampfzone gehängt«
Die Entfettungsanlage wurde mit der stabilisierten
Methylchloroformzusammensetzungjdie in Beispiel 1 Verwendung fand, gefüllt,und die Anlage wurde insgesamt
653 Stunden in Betrieb gehalten«, Um zu bestiir.van9 ob
eine Hydrolyse des Lösungsmittels und /oder der" Stabi-'
lisierzusätze ein Faktor in dem Ansteigen der Azidität war, wurden periodische Zugaben von genügend Wasser
durchgeführt, um eine zweite Phase zu bilden. Es wurde
eine Menge von 40 ml Wasser, entsprechend einem Volumenprozent des Lösungsmittel hinzugegeben, sobald das Lösungsmittel
unter Rückfluß zu sieden begann, und es wurden zusätzliche Mengen später hinzugegeben, · in dem
Maße, wie sie zur Aufrechterhaltung der zweiten Phase
benötigt wurden. Eine Aufrechterhaltung der Temperatur
in der Kühlschlange oberhalb des Taupunktes stellte
sicher, daß kein zusätzliches Wasser in Form von kon-
40 98 2 7-/113
densierter Atmosphärenfeuchtigkeit eindringen konnte.
Tabelle I gibt die Veränderungen wieder, welche im Methylchloroform mit 0,05 Gew. % N-Methylmorpholin
stattfanden. '
409827/1134
Arbeitsstunden
Aufbereitetes pH/Titer Säureaufnahme Lösliches Zugegebenes
Lösungsmittel (ml 0,01 η HCl) (in % NaOH) Chlorid destilliertes
(ml) (ppro) Wasser (ml)
Lösungsmittel (ml 0,01 η HCl) (in % NaOH) Chlorid destilliertes
(ml) (ppro) Wasser (ml)
ο
co
oo
co
oo
48 168 288 294 361 364 504, 510 648 653
1
1
7,6/6,1 | 0,106 | 0 |
7,6/5,6 | 0,091 | 0 |
7,5/5,3 | 0,089 | - ο |
7,5/5,4 | 0,078 | . 4 |
7,5/5,6 | - | |
7,2/3,7 | 0,072 | 8 |
7,1/0,9 | 0,073 | 8 |
Messung abgeschlossen |
- |
CD CD CO CD
Die Ergebnisse des Dampfentfettungsversuches, welcher
mit einer Methylchloroformprobe durchgeführt wurde, die die gleichen Zusätze hatte wie in Beispiel 1, mit Ausnahme
des N-Methylmorpholins, sind in der folgenden Tabelle II
wiedergegeben.
Arbeits- pH/Titer Säureaufnahme Lösl. zugegebenes
stunden (ml 0,01 η NaOH) (in % NaOH) . Chlorid destilliertes
(ppm) Wasser (ml)
40
O | 6,4/1,1 | 0,111 | ■ | 0 |
46 | 5,6/1,8 | 0,111 | 0 | |
94 | ■ 4,4/2,9 | 0,095 | <4 | |
102 | Messung abge s chiο ss en |
- |
Es wurde die Konzentration des löslichen Chlorids dadurch bestimmt, daß man 25 ml Lösungsmittel mit 25 ml
destilliertem Wasser in einem Scheidetrichter mischte. Nach etwa 2 Minuten Schütteln wurde die wässrige Schicht
abgetrennt und durch Whatman-Papier Nr. 40 in ein sauberes
Reagens glas filtriert. Danach wurden 20 ml der filtrierten wässrigen Phase in ein sauberes Reagensglas eingegeben, zu
welchem 10 ml einer 0,1 η Silbernitrat lösung zugegeben war, welch letztere mit einigen Tropfen Salpetersäure angesäuert
worden war. Die Chloridkonzentration wurde durch Vergleich
4 0 9 8 2 7/1134
der Trübung der Versuchslösung mit Blindproben bestimmt,
welche aus. destilliertem Wasser mit bekannten und errechneten Chloridkonzentrationen hergestellt worden waren.
Die Säureaufnahmefähigkeit wurde dadurch bestimmt,
daß man 15 ml der Probenlösung mit 35 ml einer standardisierten
(0,03 η + 0,002 η) methanolischen Salzsäure mischte, die Mischung 5 Minuten lang unter Verwendung eines Wasserkühlers
unter Rückfluß erhitzte und sodann 25 ml destilliertes
Wasser hinzugab. Zu dieser Mischung wurden dann 10 Tropfen
Phenolphthaleinindikator hinzugegeben, welcher mit einer
standardisierten NaOH-Lösung bis zu einem rosa Endpunkt
titriert wurde und dessen Säureaufnahmefähigkeit berechnet war« ;. - ■
Das stabilisierte Methylch-loroform? welches N-»Methyl~
morpholin enthielt^ wurde während 648 Arbeitsstunden in
der Dampfentfettungsanlage sieht azid.iseh, wie es durch
den pH-Wert angezeigt wurde, der einen Endwert von 7,1
hatte. Durch den Vergleich des Betrages der Säureaufnahmefähigkeit von 0,073 am Ende mit dem Betrag von 0,106 am
Anfang wird begründet, daß das Methylchloroform eine für eine weitere Verwendung erforderliche Stabilität besaß.
Die Konzentration an loslichem Chlorid von 8 ppm am Ende
zeigt, daß das Methylehloroform in keinem ausgeprägten
Maße zersetzt worden war.
40 9 827/1 134
Wie die vorstehenden Beispiele zeigen, kann die Methylchloroformzusammensetzung,
mit welcher das N-Alkylmorpholin vermischt ist, andere Komponenten enthalten. Viele
dieser Komponenten werden zu dem Zweck hinzugegeben,um eine Methylchloroformzusammensetzung zu schaffen, welche
für verschiedene kommerzielle Zwecke geeignet ist, bei denen Methylchloroform Anwendung findet. Beispielsweise
können Nitroalkane, etwa Nitromethan, in der Methylchloroformzusammensetzung
mit inbegriffen sein. Zusätzlich kommt die Zugabe von Epoxiden, beispielsweise Butylenoxid,ebenso
wie die Beimischung von acetylenischen Alkoholen und Ketonen, wie z.B. Methyläthy!keton, in Betracht.
4098 2 7/1134
Claims (8)
1. Stabilisierte Methylchloroformzusammensetzung, die als Stabilisator ein 1,3-Dioxolän oder ein 1,4-Di-
.· oxan oder eine Mischung davon enthält, dadurch
g e k e η η ζe i c h η e t, daß sie als zusätzlichen
Stabilisator ein N-Alkylmorpholin der Formel
H2
H2
H2
in der R ein Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
ist, enthält. F .
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch
gekennz e ich net, daß das N-Alkylmorpholin
N-Methylmorpholin ist.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das N-Methylmorpholin
in einer Menge von 0,001 bis 1 Gew. %, bezogen
auf Methylchloroform, vorhanden ist.
4. Zusammensetzung nach Anspruch 3, dadurch
g e k e η η zeichnet, . daß die Konzentration
des N-MethyImorpholins bei 0,01 bis 0,1 Gew. %,bezogen
auf Methylchloroform, liegt·
40982771134
5. Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennze ichnet, daß das 1,3-Dioxolan
oder 1,4-Dioxan oder Mischungen davon in
einer Konzentration von 0,5 bis 5 Gew. %, bezogen auf Methylchloroform, vorhanden sind.
einer Konzentration von 0,5 bis 5 Gew. %, bezogen auf Methylchloroform, vorhanden sind.
6. Zusammensetzung nach Anspruch 5, da.durch
gekennzeichnet, daß die Menge des
N-Methylmorpholins bei 1/500 bis 1/5 des 1,3-Dioxolans
oder 1,4-Dioxans oder der Mischung· davon liegt. . . -
7. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch
gekennze ichnet, daß die Konzentration des 1,3-Dioxolans oder 1,4-Dioxans oder der Mischung
davon im Bereich von 1 bis 3 Gew. %, bezogen auf Methylchloroform,liegt.
8. Zusammensetzung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des
N-Methylraorpholins bei 1/100 bis 1/30 des 1,3-Dioxolans
oder 1,4-Dioxans oder der Mischung davon liegt.
409827/1134.
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