DE2353470C2 - - Google Patents
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- DE2353470C2 DE2353470C2 DE19732353470 DE2353470A DE2353470C2 DE 2353470 C2 DE2353470 C2 DE 2353470C2 DE 19732353470 DE19732353470 DE 19732353470 DE 2353470 A DE2353470 A DE 2353470A DE 2353470 C2 DE2353470 C2 DE 2353470C2
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- G—PHYSICS
- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
- G03C1/00—Photosensitive materials
- G03C1/52—Compositions containing diazo compounds as photosensitive substances
- G03C1/54—Diazonium salts or diazo anhydrides
Description
Gegenstand des Hauptpatents
22 26 533 sind Benzoldiazoniumverbindungen der
allgemeinen Formel
in der
R₁einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder
einen Aralkylrest mit 7 bis 10 Kohlenstoffatomen,
Yein Halogenatom oder die Trifluormethylgruppe,
Xdas Anion der Diazoniumgruppe und
n1 oder 2 bedeuten und
R₂einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder
einen Aralkylrest mit 7 bis 10 Kohlenstoffatomen darstellt,
wenn n gleich 1 ist, oder eine R₂-Alkylengruppe
mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet, wenn
n=2 ist, wobei die Alkylengruppe durch ein Sauerstoff-
oder Schwefelatom oder durch einen Benzolkern
unterbrochen sein kann,
und ferner ein diese Verbindungen enthaltendes Einkomponenten-
Diazotypiematerial.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, neue Benzoldiazoniumverbindungen
bereitzustellen, die ebenfalls eine gute
Lichtempfindlichkeit, eine hohe Kupplungsaktivität und
Stabilität besitzen und die zu Azofarbstoffen kuppeln,
die eine hohe Lichtechtheit haben.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind nun die in
den vorstehenden Ansprüchen aufgezeigten Weiterbildungen der
Benzoldiazoniumverbindungen und des Einkomponenten-
Diazotypiematerials gemäß Hauptpatent.
Die erfindungsgemäßen Benzoldiazoniumverbindungen haben
wie die Verbindungen des Hauptpatents
eine gute Lichtempfindlichkeit,
eine hohe Kupplungsaktivität und Stabilität und kuppeln zu
Azofarbstoffen, die eine hohe Lichtechtheit besitzen. Gegenüber
den aus dem Fiat Final Bericht 813, Seite 138, bekannten
Verbindungen, die in 2- und 5-Stellung je eine Alkoxygruppe und
in 4-Stellung eine Cyclohexylthioäthergruppe tragen, haben
die erfindungsgemäßen Verbindungen eine höhere Kupplungsgeschwindigkeit.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen kuppeln
zu Azofarbstoffen, die eine bessere Lichtechtheit haben als
die Azofarbstoffe, die aus Benzoldiazoniumverbindungen mit
einer tertiären Acylaminogruppe in 2-Stellung, einer Thioäthergruppe
in 4-Stellung und einer Äthergruppe in 5-Stellung
(DE-AS 12 56 065) entstehen.
Das beanspruchte Einkomponenten-Diazotypiematerial
ist gut lichtempfindlich und läßt sich sowohl mit
alkalischen als auch mit neutralen oder schwach sauer gepufferten
Entwicklerlösungen entwickeln. Aufgrund ihrer sehr
hohen Kupplungsaktivität sind die erfindungsgemäßen Verbindungen
besonders gut für das neutrale bzw. schwach saure
Entwicklungsverfahren geeignet, da bei diesen pH-Werten
ihre hohe Kupplungsgeschwindigkeit besonders ins Gewicht
fällt. Die gute visuelle und aktinische Dichte ihrer
Kupplungsfarbstoffe machen die erfindungsgemäßen Verbindungen
besonders für die Herstellung von Zwischenoriginalen
geeignet.
In Kombination mit langsam kuppelnden Azokomponenten,
z. B. 7′-Hydroxy-1′,2′,4,5-naphthimidazol oder 2-Hydroxy-
8-biguanidino-naphthalin, können die erfindungsgemäßen
Verbindungen auch in Zweikomponenten-Diazotypiematerialien
verwendet werden, die in bekannter Weise mit Ammoniak
oder durch Einwirkung von Wärme entwickelt werden.
Der Substituent Y kann die Trifluormethylgruppe oder ein
Fluor-, Chlor-, Brom- oder Jodatom sein. Aus wirtschaftlichen
Gründen und wegen der leichten Zugänglichkeit wird
als Halogenatom vorzugsweise Chlor gewählt. X ist eines
der in der Diazotypie üblichen Anionen, die stabile Diazoniumsalze
bilden. Das Diazoniumsalz kann z. B. als
Chlorid, Hydrogensulfat, Tetrafluoroborat, Hexafluorphosphat
oder als Doppelsalz mit Zinkchlorid, Cadmiumchlorid
oder Zinntetrachlorid vorliegen.
Die erfindungsgemäßen Benzoldiazoniumverbindungen sind
leicht zugänglich, da die für die Herstellung notwendigen
Cycloalkylmercaptane als Handelsprodukte erhältlich sind.
Zur Darstellung der erfindungsgemäßen Benzoldiazoniumverbindungen,
in denen Y ein Halogenatom ist, wird 2-Chlor-
4-nitro-phenol mit Alkyl-, Aralkyl- oder Cycloalkylhalogenid
für den erfindungsgemäßen R₁-Rest veräthert. Im folgenden
soll die Darstellung anhand der Alkoxyverbindung beschrieben
werden. Der entstehende 2-Chlor-4-nitro-phenyl-alkyl-
äther wird zum entsprechenden Anilinderviat reduziert,
das anschließend acetyliert, nitriert und wieder entacetyliert
wird. Das resultierende 2-Nitro-4-alkoxy-5-chlor-
anilin wird mit einem Cycloalkylmercaptan
für den erfindungsgemäßen R₂-Rest zum
2-Nitro-4-alkoxy-5-cycloalkylmercapto-anilin umgesetzt.
Über eine Halogen-Sandmeyer-Reaktion wird die primäre
Aminogruppe durch ein Halogenatom ersetzt. Es entsteht
2-Halogen-4-cycloalkylmercapto-5-alkoxy-nitrobenzol.
Anschließend wird die Nitrogruppe zur Aminogruppe reduziert
und diese diazotiert. Man erhält 2-Halogen-4-cycloalkylmercapto-
5-alkoxy-benzoldiazoniumchlorid, das als
Doppelsalz mit Zinkchlorid isoliert werden kann.
Der Träger des mit den erfindungsgemäßen Verbindungen
hergestellten Diazotypiematerials kann opak sein, wie
Papier, Leinen, beschichtete Papiere und metallische
Werkstoffe oder durchscheinend, wie beschichtete und
nichtbeschichtete Pauspapiere oder durchsichtig, wie
Acylcellulose-, Polyester- oder Polycarbonatfolien.
Wenn die Oberfläche des Trägers hydrophob ist wie
bei den Kunststoffolien, wird die Diazoniumverbindung
vorzugsweise in eine hydrophile Filmschicht,
die man auf die Oberfläche des hydrophoben Trägers
aufgetragen hat, zusammen mit den in der Diazotypie
üblichen Zusätzen eingebracht.
Ein ausgezeichnetes Diazotypiematerial erhält man bei
Verwendung eines transparenten Trägers, z. B. natürliches
Transparentpapier, transparentisiertes Papier, Pausleinen
oder Polyesterfolie, der auf der Oberfläche
eine hydrophile Filmschicht trägt, die man durch
oberflächliche Hydrolyse einer Lackschicht aus Cellulose-
oder Polyvinylester hergestellt hat.
Wenn der Träger durchsichtig oder zumindest durchscheinend
ist, eignet sich insbesondere das mit
diesem hergestellte Diazotypiematerial sehr gut
zur Herstellung von Zwischenoriginalen.
Die lichtempfindliche Schicht des Diazotypiematerials
kann außer der erfindungsgemäßen Dazoniumverbindung und
gegegebenenfalls einer Kupplungskomponente noch die üblichen
Zusätze enthalten, z. B. Säuren, wie Citronensäure, Weinsäure,
Borsäure, Sulfosalicylsäure, Stabilisatoren, wie
Naphthalin-1,3,6-trisulfonsäure und ihre wasserlöslichen
Salze, Antioxydantien, wie Thioharnstoff, Metallsalze,
wie Aluminiumsulfat, Bindemittel wie Gelatine, Gummiarabicum
und Kunstharz sowie Kieselsäuredispersionen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung verdeutlichen.
Herstellung von 2-Chlor-4-cyclohexylmercapto-5-methoxybenzoldiazoniumchlorid
(ZnCl₂/2-Doppelsalz) (Verbindung
Nr. 1 der nachfolgenden Tabelle).
1 Mol 3-Chlor-4-methoxy-anilin wird in Eisessig mit 1,5 Mol
Essigsäureanhydrid acetyliert. Nach 2stündigem Rühren wird
die dunkle Lösung auf 25°C abgekühlt und 1,1 Mole HNO₃ (d
1,513) eingetropft, wobei die Temperatur bis auf ca. 80°C
ansteigt. Beim Abkühlen auf 20-23°C fällt das 5-Chlor-
2-nitro-4-methoxy-acetanilid (I) in gelben Kristallen aus.
Ausb.: 73% d. Theorie; Fp.: 156-157°C.
Ausb.: 73% d. Theorie; Fp.: 156-157°C.
Die Entacetylierung von I erfolgt mit 50%iger H₂SO₄ bei 90-
95°C. Zur Isolierung des 5-Chlor-2-nitro-4-methoxy-anilins
(II) wird die Reaktionslösung in Eis/Wasser eingerührt, die
ausgefallenen gelben Kristalle abgesaugt und mit einer wäßrigen
NaCl-Lösung neutral gewaschen.
Ausb.: 100%; Fp.: 135-137°C.
Ausb.: 100%; Fp.: 135-137°C.
Der Austausch des reaktiven Chloratoms durch den Cyclohexylmercaptorest
gelingt durch Umsetzung von 1 Mol II mit
einer methanolischen Lösung von 1,1 Mole Cyclohexylmercaptan
und 1,1 Mole KOH in Dimethylformamid. Während der Reaktion
steigt die Temperatur in der Lösung auf 70-80°C an. Beim
Abkühlen des Reaktionsgemisches auf 5-10°C fällt das
2-Nitro-4-methoxy-5-cyclohexylmercapto-anilin (III) in roten
Kristallen aus.
Ausb.: 97% d. Theorie; Fp.: 138-140°C.
Ausb.: 97% d. Theorie; Fp.: 138-140°C.
Der Austausch der primären Aminogruppe durch ein Choratom
gelingt durch Diazotierung von III in Eisessig/38%iger Salzsäure
mit wäßriger 6n-NaNO₂-Lösung. Es entsteht eine rote
Lösung, die mit Wasser verdünnt und anschließend filtriert
wird. In die jetzt klare Diazoniumsalzlösung wird eine Lösung
aus Kupfer-I-chlorid in 20%iger Salzsäure unter Außenkühlung
eingerührt. Unter kräftiger N₂-Entwicklung scheidet
sich das 2-Chlor-4-cyclohexylmercapto-5-methoxy-nitrobenzol
(IV) in gelben Kristallen aus.
Ausb.: 67% d. Theorie; Fp.: 108-109°C.
Ausb.: 67% d. Theorie; Fp.: 108-109°C.
1 Mol der Nitroverbindung IV wird in 3 l Essigester mit
Raney-Nickel im Autoklaven bei 35-40°C katalytisch mit
Wasserstoff reduziert. Anschließend wird das Raney-Nickel
abgetrennt und der Essigester abdestilliert. Das zurückbleibende
schwach gelb gefärbte, ölige Amin wird in 2 l Methylglykol
gelöst und in diese Lösung 1,15 l Salzsäure conc. und
3,5 l Wasser eingerührt, wobei das Aminhydrochlorid in
farblosen Kristallen ausfällt. Die erhaltene Suspension wird
mit ca. 600 ml einer wäßrigen 2n-Natriumnitritlösung bei 5-
10°C bis zur positiven Nitritreaktion diazotiert. Anschließend
wird die Diazoniumchloridlösung auf 25-30°C erwärmt,
zweimal über Aktivkohle abgesaugt und das noch warme
Filtrat mit einer Lösung von 115 g Zinkchlorid in wenig
Wasser langsam versetzt. Das 2-Chlor-4-cyclohexylmercapto-
5-methoxy-benzoldiazoniumchlorid (ZnCl₂/2-Doppelsalz) (Verbindung
Nr. 1 der Tabelle) fällt in gelben Kristallen aus,
die unter Lichtausschluß an der Luft bei 20-23°C getrocknet
werden.
Ausb.: 85% d. Theorie, bezogen auf die Nitroverbindung; Fp.: Zersetzung ab 120°C.
Ausb.: 85% d. Theorie, bezogen auf die Nitroverbindung; Fp.: Zersetzung ab 120°C.
Analog werden die in nachfolgender Tabelle genannten und
analysierten Verbindungen 2 bis 5 hergestellt.
Die in der Tabelle angegebenen Analysen beziehen sich auf
die beanspruchten Verbindungen.
Zum anwendungstechnischen Fortschritt der beanspruchten
Mittel:
Weißes Lichtpausrohpapier von 80 g/m² wird mit einem Vorstrich
aus Reisstärke und Polyvinylacetat versehen und nach dem
Trocknen dieses Vorstrichs mit einer Lösung von
0,5 gCitronensäure
0,2 gGummiarabicum
0,02 gSaponin
4,0 gNatriumsalz der Naphthalin-1,3,6-trisulfonsäure
und
1,55 g2-Chlor-4-cyclohexylmercapto-5-methoxy-benzoldiazoniumchlorid-
Zinkchlorid-Doppelsalz
(Verbindung Nr. 1 der vorstehenden Tabelle)
in
100 mlWasser
bestrichen und getrocknet (Material A).
Man belichtet dieses Material A unter einer Tuschezeichnung
als Vorlage und entwickelt dann mit einer Lösung von
8,0 gTrinatriumcitrat
2,0 gNatriumbenzoat
0,1 gCitronensäure
1,5 gThioharnstoff
0,5 gPhloroglucin
und
0,2 gisopropylnaphthalinsulfonsaurem Natrium
als Netzmittel
in
100 mlWasser
Die Entwicklerlösung hat einen pH-Wert von ungefähr 6,5.
Man erhält sofort nach dem Antragen der Entwicklerlösung
eine Kopie in dunkel violettbraunen Linien mit unerwartet
guter Lichtechtheit.
Entsprechend wie das Material A stellt man zum Vergleich
ein Material B her, bei dem die erfindungsgemäße Diazoniumverbindung
durch eine äquimolare Menge von
2-(N-Methyl-N-äthoxycarbonyl-amino)-4-äthylmercapto-
5-methoxy-benzoldiazoniumchlorid-Zinkchlorid-Doppelsalz
(eine Verbindung, wie sie aus der deutschen Auslegeschrift
12 56 065 bekannt ist) ersetzt ist (Material B).
Entwickelt man unbelichtete Proben von A und B mit der
obengenannten Entwicklerlösung, so liefert A ein dunkel
violettbraunes, B ein violettschwarzes Muster, wobei
Muster A eine optische Dichte von 1,15 und Muster B eine
optische Dichte von 1,13 aufweist. Die Dichte wurde mit
einem Densitometer 520A der Photovolt Corporation unter
Verwendung eines "Kodak-Wratten-No.-61-Filters" gemessen.
Zur Bestimmung der Lichtechtheit werden diese Muster A und B
96 Stunden lang mit superaktinischen Leuchtstoffröhren
vom Typ Philips TLAD 15 W/05, die 5 cm über der Probe im
Abstand von 5 cm nebeneinander angeordnet sind, belichtet.
Anschließend wird wieder die Dichte bestimmt. Die Dichte
von A beträgt 0,94, die von B 0,72. Der Dichteabfall
beträgt somit bei A 0,21, das sind 18,3%, bei B 0,41,
das sind 36,3%. Das erfindungsgemäße Material A ist
doppelt so lichtecht wie das zum Stand der Technik gehörende
Material B.
Mit anderen erfindungsgemäßen Verbindungen hergestellte Materialien
besitzen gleich gute Lichtechtheit: Bei einem
Material C, das entsprechend wie Material A mit einer äquimolaren
Menge 2-Chlor-4-cyclohexylmercapto-5-n-butoxybenzoldiazoniumchlorid-
Zinkchlorid-Doppelsalz (Verbindung
Nr. 2 der vorstehenden Tabelle) hergestellt wurde, fällt die Dichte
nach 96stündiger Bestrahlung von 1,25 um 0,21 auf 1,04,
d. h. um 16,8% ab.
Weißes Lichtpausrohpapier, das mit einem Vorstrich aus
Reisstärke und Polyvinylacetat versehen ist, wird
mit einer Lösung von
0,5 gCitronensäure
0,2 gGummiarabicum
0,02 gSaponin
und
1,66 g2-Chlor-4-n-butylmercapto-5-cyclopentyloxy-
benzoldiazoniumchlorid-Zinkchlorid-
Doppelsalz (Verbindung Nr. 4 der vorstehenden
Tabelle)
in
100 mlWasser
bestrichen und getrocknet (Material D).
Durch Belichtung unter einer Vorlage und Entwicklung
mit einer Lösung von
0,6 gPhloroglucin
0,4 gResorcin
5,0 gTrinatriumcitrat
1,5 gNatriumbenzoat
1,0 gNatriumformiat
1,0 gThioharnstoff
und
0,1 gNatriumsalz einer Alkylnaphthalinsulfonsäure
als Netzmittel
in
100 mlWasser
mit einem pH-Wert von etwa 7,0 erhält man Kopien in
kräftigen violettschwarzen Linien. Die Entwicklung erfolgt
nach dem Entwicklereintrag sehr rasch.
Entsprechend wie das Material D stellt man ein Material E
her, das anstelle der erfindungsgemäßen Diazoniumverbindung
eine äquimolare Menge von 2,5-Dimethoxy-4-cyclohexylmercapto-
benzoldiazoniumchlorid-Zinkchlorid-Doppelsalz
(eine Verbindung des Typs, wie er aus dem Fiat Final
Report 813, Seite 138, bekannt ist) enthält.
Zum Vergleich der Entwicklungsgeschwindigkeit werden unbelichtete
Proben der Materialien D und E unter exakt gleichen
Bedingungen entwickelt: Mit der obengenannten Entwicklerlösung
bei 23°C in einem Oc´ 305-Entwicklungsgerät, das
mit konstanter Geschwindigkeit arbeitet. 15 Sekunden nach
dem Entwicklereintrag wird die Entwicklung gestoppt, indem
die Proben ganzflächig belichtet und dadurch die Benzoldiazoniumverbindungen
zerstört werden. Eine zweite Probe
der zu vergleichenden Materialien D und E wird zweimal
entwickelt, um die maximale Dichte des Materials zu erreichen.
Als Maß für die Entwicklungsgeschwindigkeit wird angegeben,
wieviel Prozent der maximalen Dichte 15 Sekunden nach dem
Entwicklereintrag erreicht sind. Dies sind bei Material D
98% (Dichte 1,18 nach 15 Sekunden bei einer maximalen
Dichte von 1,20), bei Material E dagegen nur 77% (Dichte
0,93 nach 15 Sekunden bei einer maximalen Dichte von 1,21).
Das erfindungsgemäße Material D entwickelt also wesentlich
rascher als das zum Stand der Technik gehörende Material E.
Ähnlich gute Entwicklungsgeschwindigkeiten erreicht man mit
anderen erfindungsgemäßen Verbindungen:
Mit 2-Chlor-4-
cyclohexylmercapto-5-benzyloxy-benzoldiazoniumchlorid-Zinkchlorid-
Doppelsalz (Verbindung Nr. 5 der Tabelle) erreicht
man nach 15 Sekunden 96,5% der maximalen Dichte, und mit
2-Chlor-4-cyclohexylmercapto-5-n-butoxy-benzoldiazoniumchlorid-
Zinkchlorid-Doppelsalz (Verbindung Nr. 2 der vorstehenden
Tabelle) erreicht man nach 15 Sekunden bereits 97% der
maximalen Dichte.
Natürliches Transparentpapier wird mit Acetylcelluloselack
lackiert und eine dünne Oberflächenschicht durch Behandlung
mit methanolischer Kalilauge entacetyliert. Die hydrophile
Oberflächenschicht wird sensibilisiert durch Antragen
einer Lösung von
0,5 gCitronensäure
0,1 gSaponin
1,0 gAluminiumsulfat
und
3,2 g2-Chlor-4-cyclohexylmercapto-5-methoxy-
benzoldiazoniumchlorid-Zinkchlorid-
Doppelsalz (Verbindung Nr. 1 der vorstehenden Tabelle)
in
10 mlIsopropanol
und
90 mlWasser
(Material F).
Nach dem Trocknen wird bildmäßig belichtet und mit
der in Beispiel 3 beschriebenen Entwicklerlösung
entwickelt. Man erhält eine Kopie des Originals in
dunkel braunvioletten Linien auf transparentem Hintergrund,
die sich vorzüglich als Zwischenoriginal zur Herstellung
weiterer Lichtpausen eignet, da die Farbstoffe
sehr lichtecht sind und aktinisches Licht sehr gut absorbieren.
Claims (2)
1. Weitere Ausbildung der Benzoldiazoniumverbindungen
nach Patentanmeldung P 22 26 533.4 der allgemeinen Formel
in derR₁einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder
einen Aralkylrest mit 7 bis 10 Kohlenstoffatomen,
Yein Halogenatom oder die Trifluormethylgruppe,
Xdas Anion der Diazoniumgruppe und
n1 oder 2 bedeuten und
R₂einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen
Aralkylrest mit 7 bis 10 Kohlenstoffatomen darstellt,
wenn n gleich 1 ist, oder eine Alkylengruppe
mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet, wenn n gleich
2 ist, wobei die Alkylengruppe durch ein Sauerstoff-
oder Schwefelatom oder durch einen Benzolkern unterbrochen
sein kann,dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Reste R₁
und R₂ eine Cycloalkylgruppe mit 5 bis 7 Kohlenstoffatomen
und n 1 bedeutet.
2. Weitere Ausbildung des Einkomponenten-Diazotypiematerials
nach Patentanmeldung P 22 26 533.4 mit einem Schichtträger
und einer lichtempfindlichen Schicht, wobei diese als
lichtempfindliche Substanz eine Verbindung nach Anspruch 1
der vorgenannten Patentanmeldung enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß es als lichtempfindliche Substanz eine Verbindung
entsprechend dem kennzeichnenden Teil des vorstehenden
Anspruchs 1 enthält.
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