DE2350547C2 - N-Dichloracetyl-2,2,5-trimethyl-oxazolidin - Google Patents
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Description
oxazolidine sowie unsubstituierte N-Acyloxazolidine, deren Acylgnippe von einer aliphatischen oder cycloaliphatischen
Carbonsäure abgeleitet ist, bekannt Diese Oxazolidine sollten als Bacterizide, Fungizide, Antistatica
oder Textilhilfsmittel oder als Weichmacher für Kunststoffe brauchbar sein. Für die gleichen Zwecke sollten
auch die aus der GB-PS 11 SO 620 bekannten N-Acyloxazolidine, die in 2-Stellung durch zwei Alkylgruppen
substituiert sind und deren Acylgnippe ebenfalls von einer aliphatischen oder cycloaliphatischen Carbonsäure
abgeleitet ist, brauchbar sein.
Aus Journal of Heterocyclic Chemistry, Vol. 5 (1968), S. 587 sowie Chemical Abstracts, Vol. 50 (1956),
Sp. 1173 und Vol. 58 (1963), Sp. 5649 sind in 2-Stellung durch einen aromatischen Rest substituierte N-Dichloracetyloxazolidine
bekannt Eine Anwendbarkeit dieser Oxazolidine wurde nicht angegeben.
In der nicht vorveröffentlichten älteren DE-OS 22 18 097 bzw. der daraus ausgeschiedenen DE-22 66 035 wird
die Verwendung von N-Dichloracetyl-oxazolidin oder N-Dichloracetyl^-dimethyl-oxazoliriin als Antidot bei
der selektiven Unkrautbekämpfung durch Behandlung von Nutzpflanzenkulturen mit einem Thiolcarbamatherbizid
und dem Antidot beschrieben.
oder im Gemisch mit anderen Herbiziden, wie den Triazinen, einen relativ hohen Grad kommerziellen Erfolges
erreicht. Diese Herbizide sind für eine große Zahl von Unkräutern bei verschiedenen Konzentrationen, die mit
der Resistenz der Unkräuter variieren, unmittelbar toxisch. Einige Beispiele dieser Verbindungen werden in den
In der Praxis bewirkt jedoch die Verwendung dieser Thiocarbamate als Herbizide auf Getreide manchmal
ernsthafte Schädigungen der Getreidepflanzen. Wenn diese Herbizide in den empfohlenen Mengen im Boden
zur Bekämpfung vieler breitblättriger Unkräuter und Gräser verwendet werden, treten ernsthafte Mißbildungen
und Verkümmerungen der Getreidepflanzen auf.
Dieses abnormale Wachstum der Getreidepflanzen führt zu einem Verlust der Getreideausbeute. Die US-PS
3131 509 und 35 64 768 beschreiben Versuche, dieses Problem durch Behandlung der Getreidesamen vor dem
Pflanzen mit verschiedenen Antidots zu überwinden. Die verwendeten Antidots waren jedoch nicht besonders
wirksam. Aus Can. J. Plant Sei. 52 (Sept 1972), S. 707 bis 714 ist die Verwendung von Ν,Ν-Diallyldichloracetamid
als Antidot im Gemisch mit einem Thiocarbamat bei der selektiven Unkrautbekämpfung durch Bodenbehandlung
bekannt.
Andere herbizide Verbindungen, deren EfTekt durch die eriindungsgemäße Verbindung modifiziert werden
kann, umfassen die Acetanilide, wie z. B. 2-Chlor-2',6'-diäthyl-N-(methoxymethyl)t-acetanilid und die Herbizide
vom Harnstofftyp, wie z. B. 3-(3,4-Dichlorphenyl)-l,l-dimethylharnstoff.
werden oder daß die Toleranz der Pflanzen gegenüber den wirksamen herbiziden Verbindungen wesentlich
erhöht wird oder daß die normale herbizide Wirkung der Herbizide vom Thiocarbamattyp derart verändert wird,
daß diese in ihrer Wirkung selektiv werden.
Unabhängig von der Art der Wirkung besteht der brauchbare und wünschenswerte EfTekt des Antidots in dem
fortgesetzten herbiziden Effekt des Thiocarbamates mit dem begleitenden herabgesetzten herbiziden Effekt auf
die gewünschte Getreidearten. °
Um zu zeigen, daß die erfindungsgemäße Verbindung (Verbindung A) als Antidot zum Schutz von Nutzpflanzen
einen besseren Schutz vor Thiolcarbamatherbiziden bietet als das aus Can. J. Plant Sei. 52 (Sept. 1972), S.
707-714 bekannte Antidot Ν,Ν-Diallyldichloracetamid (Verbindung B), wurde die Schutzwirkung der Verbindung
A, d. h. von N-Dichloracetyl^^^-trimethyloxazolidin mit der Schutzwirkung des genannten bekannten
Antidots verglichen. Als herbizider Wirkstoff wurde in jedem Fall EPTC (= S-Äthyl-N.N-dipropylthiolcarbamat)
eingesetzt. Die Anwendung erfolgte vor dem Einsäen im Boden.
Eine Herbizidlösung wurde durch Lösen von 505 mg eines Präparates EPTC-6 E in 80 ml Aceton hergestellt.
Von dieser Lösung entsprechen 4,8 ml, die auf den Boden in einem Kasten von 20,32 X 30,48 x 7,62 cm angewendet
wurden, einem Anwendungsverhältnis von 0,672 g/m2 des Herbizids. Sodann wurde je eine Lösung
jedes Antidots hergestellt, indem man jeweils 27 mgjeder Testverbindung (technisches Material) in 7 ml Aceton
23 50 54:
löste. 5 ml dieser Lösungen entsprachen einem Anwendungsverhältnis von 0,560 g/m2 des Antidots. Verdünnungen
dieser Antidotlösungen im Verhältnis 1:10; 1:100; 1:200 und 1:400 ergaben für jeweils S ml der
Lösungen Anwendungsverhältnisse von 0,056 g/m2; 0,0056 g/m2; 0,0028 g/m2 und 0,0014 g/m2.
Sodann wurden kleine Kästen mit lehmigen Felton-Sandboden gefüllt Die Maße dieser Kästen betrugen
20,32 x 30,48 X 7,62 cm. Anschließend wurde der Boden aus diesen Kästen in einen Zemeoimischer mit einem
Fassungsvermögen von 191 gebracht Dann wurden jeweils 4,8 ml der Herbizidlösung und 5 ml einer der
Lösungen eines zu prüfenden Antidots unter Bildung eines gleichförmigen Gemisches miteinander vermischt
und sodann dem Boden zugesetzt, der im 19-1-Zementmischer gemischt wurde. In jedem der durchgeführten
Versuche betrug das Anwendungsverhältnis des Herbizids einheitlich 0,672 g/m2. Die zu testenden Antidots
wurden jeweils in den fünf genannten verschiedenen Anwendungsvernältnissen angewendet Nachdem die
Bodenproben in den gewünschten Anwendungsverhältnissen mit den Gemischen aus Herbizid und Antidot
behandelt worden waren, wurde jede Bodenprobe aus dem Zementmischer wieder in den Kasten von
20,32 x 30,48 X 7,62 cm zurückgebracht, um die Einsaat durchzuführen. Zuvor wurde von jedem Kasten etwa
ein halber Liter Boden zum späteren Abdecken der Samenkörner weggenommen. Die Erde in den Kästen wurde
eingeebnet, und es wurden in jedem Kasten 12,7 mm tiefe Rillen angelegt Dann wurden für jede Behandlung
zwei Reihen Maiskörner in ausreichender Menge für guten Stand ausgesät Zwischen diesen Maisreihen wurde
jeweils eine Reihe Unkraut gesät, und zwar grüner Fuchsschwanz. Anschließend bedeckte man die Samenkörner
mit dem etwa halben Liter Boden, der kurz vor dem Einsäen entnommen wurde. Die Kästen wurden dann
auf Banks bei 21 bis 32°C ins Gewächshaus gestellt Bis zur Auswertung wurden sie so besprengt, daß gutes
Pflanzenwachstum sichergestellt war. Die Ertragstoleranz wurde nach 4 Wochen ermittelt Die Ergebnisse sind
in der folgenden Tabelle zusammengestellt
Tabeüe
Antidot | Anwen | Prozentuale | Schädigung |
Verbindung | dungs- | von | |
verhältnis | |||
g/m2 | Mais | Cr. Fuchs | |
schwanz | |||
- | 80 | 100 | |
Kontrolle*) | 0,0014 | 0 | 100 |
A | 0,0014 | 80 | 100 |
B | 0,0028 | 0 | 100 |
A | 0,0028 | 55 | 100 |
B | 0,0056 ■ | 0 | 100 |
A | 0,0056 | 0 | 100 |
B | 0,056 | 0 | 100 |
A | 0,056 | 0 . | 100 |
B | 0,560 | 0 | 100 |
A | 0,560 | 0 | 100 |
B | |||
*) Nur EPTC im Anwendungsverhältnis von 0,672 g/m2.
In einem weiteren Versuch wurde die erfindungsgemäße Verbindung nicht mittels Bodenbehandlung, sondern
mittels Samenbehandlung angewendet Für diese Samenbehandlung wurde zunächst durch Auflösen von
50 mg der erfindungsgemäßen Verbindung in 5 ml Aceton eine Vorratslösung hergestellt, und sodann wurden
0,5 ml dieser Lösung zur Behandlung von 10 g Maissamen verwendet, was einem Anwendungsverhältnis der
Verbindung auf die Samen von 0,05 Gew.-'A entsprach. Die so behandelten Samen wurden entsprechend dem
vorstehenden Versuch in einen Boden eingesät, der zuvor mit S-Äthyl-N^-dipropylthiolcarbamat in einem
Anwendungsverhältnis von 0,672 g/cm2 behandelt worden war. Eine Kontrollprobe wurde mit unbehandeltem
Samen durchgeführt
Zwei Wochen nach dem Einsäen wurde festgestellt, daß die Pflanzen aus dem behandelten Samen keine Schädigung
erlitten hatten, während die Pflanzen aus dem unbehandelten Samen eine 70%ige Schädigung erlitten
hatten.
Die erfindungsgemäße Verbindung kann durch Umsetzung von 2,2,5-'Irimethyl-oxazolidin mit Dichloracetylchlorid
in Gegenwart eines ChlnnvaaserstnfFakrantQrs. wie Triäthylamin. hergestellt werden, nie Aufarbeitung
und Reinigung kann nach üblichen Extraktions-, Destinations- oder Kristallisationsmethoden erfolgen.
Das als Ausgangsmaterial eingesetzte 2,2,5-Trimethyl-oxazolidin kann nach dem von Bergmann u. a. in Journal
Am. Chem. Soc. Bd. 75, S. 358 (1953) beschriebenen Verfahren erhalten werden und ist gewöhnlich rein
genug, um direkt ohne weitere Reinigung verwendet werden zu können.
Die erfindungsgemäße Verbindung und ihre Herstellung werden durch das nachfolgende Beispiel näher erläutert
50 55 60 65
Beispiel Herstellung von N-Dichloracetyl^.S-trimethyl-oxazolidin
S 18 ml einer Benzollösung, die 4,6 g 2,2,5-Trimethyl-oxazolidin enthielt, wurde zu 25 ml Benzol und 4,5 g Triäthylamin
zugesetzt Unter Rühren und Kühlen in einem Eisbad wurden 5,9 g Dichloracetylchlorid tropfenweise
zugesetzt Nach Abschluß der Reaktion wurde das Gemisch in Wasser gegossen. Die Benzolschicht wurde
abgetrennt und über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und das Benzol unter Vakuum entfernt Es wurden
7,7 g eines Öles erhalten, ng = 1,4950.
Claims (1)
- Patentanspruch:
N-Dichloracetyl^^^-trimethyl-oxazolidin.Die Erfindung betrifft das im Patentanspruch genannte N-Dichloracetyl^^.S-trimethyl-oxazolidin, das als Antidot gegen die durch verschiedene Herbizide hervorgerufene Getreideschädigung brauchbar ist
ίο Die erfindungsgemäßs Verbindung besitzt die FormelIlυ CHCl2-C-N IA0CH3 CH3
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