DE234999C - - Google Patents

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DE234999C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01GPRELIMINARY TREATMENT OF FIBRES, e.g. FOR SPINNING
    • D01G19/00Combing machines
    • D01G19/06Details
    • D01G19/14Drawing-off and delivery apparatus

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Preliminary Treatment Of Fibers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das Kämmen von Faserstoffen, wie Wolle, Seide, Baumwolle u. dgl., unterliegt bekanntlich einem Grundverfahren, dessen drei wesentlichste Teile die folgenden sind:
i. das Ausziehen des Vlieses durch die Kämmaschine in Form eines Bandes mit gekämmten Fasern;
2. das Reinigen der das Hauptprodukt bildenden Fasern;
ίο 3. die Trennung der Fasern, die den Kammzug bilden, von den Kämmlingen, ein Verfahren, das von dem Abstand abhängig ist, welcher zwischen dem Speisepunkt und dem Punkt, an dem das Ergreifen der zugeführten Fasern erfolgt, vorhanden ist.
Das letztgenannte Verfahren läßt sich bis jetzt nicht zweckmäßig durchführen, und das ordnungsmäßige Kämmen irgendeines' Fasergutes ist deshalb unvollkommen, v/eil die drei nachbenannten mit in Rechnung zu ziehenden Größen nicht richtig angewandt werden konnten. Diese Größen sind:
a) die Reinigung, der Fasern, welche das Hauptprodukt oder den Kammzug bilden;
b) die größtmögliche Ausbeute an Kammzug;
c) gleichförmige Zusammensetzung des Kammzuges mit Bezug auf die Länge der den Kammzug bildenden Fasern. Die unter b) und c) genannten Größen lassen sich bisher nicht in ihrem vollen Umfang in Anwendung bringen. Kommt die eine Größe vollkommen zu ihrem Recht, so kann dies bekanntlich nur unter Hintansetzung der anderen Größe geschehen.
Das Kämmen von Fasergut mit sehr kurzen Fasern läßt sich außerdem praktisch nicht durchführen, ohne die Ausbeute an Kernfasern (langen Fasern) zu beeinträchtigen, denn der dritte Teil des Grundverfahrens ist bei den bisher angewandten Verfahren nicht genügend elastisch, um beim Kämmen dieses sehr kurzfaserigen Gutes eine Höchstausbeute zu ermöglichen.
Der Zweck der Erfindung besteht darin, die beiden unter b) und c) genannten Größen, nämlieh die Höchstausbeute an Kammzug und die gleichförmige Zusammensetzung des Kammzuges einander anzupassen und auszugleichen.
Der neue Erfindungsgedanke kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, daß zum Ausgleich der beiden Größen, nämlich der Höchstausbeute und der regelrechten Zusammensetzung des Kammzuges, von demselben Vorbereitungsvlies, welches der Kämmaschine zugeführt wird, nicht mehr ein Kammzug, sondern zwei und selbst drei Kammzüge getrennt
entnommen werden. Nach diesem Erfindungsgedanken kann man, wie leicht einzusehen, die Fasern, welche bei Erzeugung eines regelrechten Kammzuges als Kämmlinge abgeführt werden, zur Herstellung eines zweiten und eventuell eines dritten Kammzuges mit kürzeren Fasern benutzen. Die vereinigten Kammzüge
. ergeben dann eine Höchstausbeute des behandelten Fasergutes an Kammzug.
ίο Um diesen Erfolg zu erzielen, muß man
1. den Mindestabstand, welcher zwischen dem Speisepunkt und dem Punkt, an dem die Fasern ergriffen werden, besteht und der bisher 32 mm betrug, auf 5 mm reduzieren, um jede gewünschte Elastizität zu erlangen, die das Ausziehen der Fasern jeder spinnbaren Länge ermöglicht. Dies kann man natürlich nur dadurch erreichen, daß man geeignete Ausziehorgane verwendet, welche bis zu 5 mm statt 32 mm wie bisher an die Speisestelle heran können. Auf diese Weise ist es dann möglich, das Ausziehen der Fasern bis auf 5 mm Länge durchzuführen, was bei der Herstellung von Kammzügen bisher unerreichbar war;
2. das Ausziehen der Fasern vornehmen, bevor das gekämmte Vorgespinst gebildet wird, was mit den bisher bekannten Einrichtungen nicht möglich war;
3. die Fasern in mehreren Gruppen verschiedener Länge beim Ausziehen behandeln, um zwei oder drei Kammzüge zu erzielen, von denen der eine von langen Fasern und die beiden anderen von kürzeren Fasern zusammengesetzt sind. Die dabei gelieferten Kammzüge ermöglichen die Verarbeitung auch sehr kurzer Fasern ohne Abfall zu Vorgespinsten.
Es lassen sich auf diese Weise regelmäßig zusammengesetzte Fäden herstellen, welche den höchsten Ansprüchen an Dauerhaftigkeit und Ausbeute entsprechen.
Die Erfindung besteht insbesondere in einer Kämmaschine, welche sich durch folgende wesentliche Merkmale kennzeichnet:
1. durch Organe, welche in besonderer Weise den freiliegenden Wollbart kämmen;
2. durch Organe, welche das Fasergut derart den Arbeitsteilen zuführen, daß eine Gegen-Speisung oder Überspeisung stattfindet ;
3. durch eine besondere Vorrichtung zum Ausziehen der Fasern, und
4. durch eine besondere Trennungszange.
Auf den Zeichnungen bedeutet:
Fig. ι eine schematische Ansicht der schaukelnden Speisevorrichtung mit ihrer Zange und Gegenzange zum Kämmen des Wollbartes,
Fig. 2 eine schematische Ansicht der Speisevorrichtung,
Fig. 3 eine schematische Ansicht des Ausziehapparates, dessen wesentlichste Organe in den Fig. 3', 3", 3'" gesondert und in verschiedenen Stellungen dargestellt sind,
Fig. 4 eine schematische Einzelansicht der Ausziehzange,
Fig. 5 eine schematische Ansicht der Trennungszange, während
Fig. 6 eine schematische Ansicht der gesamten Kämmaschine veranschaulicht.
In Fig. ι ist die wippenartig ausgebildete Speisevorrichtung mit der zwei Backen besitzenden Zange schematisch dargestellt. Die Wippe 2, welche mit der unteren Zangenbacke 6 fest verbunden ist und die obere Backe 5 mit Hilfe des Armes 4 um Zapfen 3 ausschwingbar trägt, ist ihrerseits um Achse 1 ausschwingbar. Die obere Backe 5 nimmt die Wippe 2 durch Drücken auf die untere Backe 6 mit und bringt sie um Achse ι zum Ausschwingen. Der Antrieb der Backe 5 erfolgt durch eine mit dem Hebel 4 der Backe 5 verbundene Gelenkstange 17. Die Wippe 2 steht durch Hebel 7 und 8 mit einer verschiebbaren Nuß 9 in Verbindung. Mit Hilfe dieser Nuß, welche durch Federn 11 gegen einstellbare Anschlagmuttern 10 angepreßt wird, steht die Zange unter dem erforderlichen Druck.
Durch Einstellung der Muttern 10 läßt sich dafür sorgen, daß die Wippe beim Abreißen des Faserbartes und beim Stillstand eine genau wagerechte Lage einnimmt. Durch Muttern 12 und 13 lassen sich die Federn 11 in ihrer Spannung regeln. 14 sind die Stützpunkte für den Druck, und mit Hilfe der Hebel 15, 16 und 17, von denen der letztere mit dem Zangenarm 4 verbunden ist, kann die Zangenbacke 5 und die Wippe 2 in Bewegung gesetzt werden. Das von der Welle 18 getragene Exzenter dreht sich im Sinne des in Fig. 1 eingezeichneten Pfeiles. Die jeweilige Lage der Wippe 2 läßt sich mit Hilfe einer Kulisse 20 regeln. 21 ist die Kammtrommel, 22 der aus zwei Teilen 23 und 24 zusammengesetzte kreisförmige Kamm der Trommel. Der Kamm 23 besteht aus mehreren Nadelreihen und besitzt beispielsweise eine Arbeitshöhe von 6 mm mit einer Neigung von ungefähr 36 °. Der Kamm 24, der für die feinere Arbeit bestimmt ist, besitzt einstellbare Stäbe mit eingeschweißten Nadeln, die eine Arbeitshöhe von ungefähr 6 bis 4 mm aufweisen und eine Neigung von ungefähr 44° besitzen. Am oberen Ende der Kammtrommel ist eine Schutzplatte 25 vorgesehen.
Die Einrichtung arbeitet so, daß die Speisung geöffnet ist und vorzugsweise 5 mm beträgt. Iri diesem Falle ist die Länge des freien Bartendes verschieden und schwankt zwischen 10 und 38 mm während der Känimarbeit, kehrt aber immer auf die konstante Länge von 15 mm zurück, bei der das Abreißen erfolgt.
Bei der verschiedenen Länge des Fasergutes
ist es erforderlich, daß die Kammtrommel wirksam in den Faserbart eintritt, was bei den bisher verwendeten Kämmaschinen nicht der Fall ist. Die Kammtrommel hat bekanntlich zwei Aufgaben zu erfüllen. Die erste Aufgabe, welche durch die groben Nadeln erzielt werden soll, besteht darin, aus dem Bart die kurzen freien Fasern zu ziehen, welche die Kämmlinge bilden sollen, und außerdem haben
ίο die groben Nadeln noch die Aufgabe, Unreinigkeiten und Pflanzenstoffe zu entfernen, wobei ein Entwirren und ein Parallellegen der durch die Zange ergriffenen Fasern erfolgen soll, damit das Fasergut zur Bearbeitung durch die feinen Nadeln (zweite Aufgabe) vorbereitet wird. Die erste Aufgabe wird nun bei den bisher üblichen Kämmaschinen nicht ordnungsmäßig ausgeführt, denn der Kamm dringt zuerst in den Fuß des Bartes ein, so daß das Entwirren und Parallellegen nicht zweckmäßig vonstatten geht. Die kurzen von hinten ausgezogenen Fasern wickeln sich um die Nadeln der Zangen, wodurch eine Verfilzung der Kämmlinge erfolgt.
Mit der Einrichtung der wippenartig wirkenden Speisezange wird umgekehrt wie bei dem bisher üblichen Verfahren gearbeitet, und zwar so, wie man eine Handvoll Haare kämmt. Man streckt zuerst allmählich die Handvoll Haare mit einem groben Kamm vom Ende bis zum Fuß, um darauf umgekehrt vom Fuß bis zum Ende mit einem feinen Kamm die Unreinigkeiten herauszuziehen.
Dieses Strecken ist sehr wirkungsvoll, ohne einen Bruch der Fasern befürchten zu müssen, und die kurzen obenauf liegenden Fasern bilden besser geöffnete Kämmlinge.
Wirkung der wippenartigen
Speisevorrichtung mit ihrer
Speisezange.
Die wippenartige Speisezange überschreitet bei ihrer Niederbewegung die Mittellinien der Wippe und der Kammtrommel um die Länge des freiliegenden Wollbartes.
Die Verstellbarkeit des Drehzapfens 26 in der Kulisse 20 ermöglicht eine Regelung entsprechend der Länge des freiliegenden Bartes. Der Bart legt sich auf die Oberfläche der Schutzplatte 25 auf, und wenn der das Strecken bewirkende grobe Beschlag 23 sich am Bart vorbeibewegt, steigt die Wippe allmählich wieder hoch (Kurventeil 27 des Exzenters 19), wodurch dem Erfordernis entsprechend der WoIlbart den Nadeln des das Strecken bewirkenden Beschlages ausgesetzt wird, bis der feine Nadelkammbeschlag 24 in Wirksamkeit tritt.
Die Wippe 2 befindet sich in der Ruhe, wenn der Beschlag 24 arbeitet. Sobald der letzte Kammstab von 24 mit dem Bart außer Berührung kommt, bewegt sich die Wippe wie-
der nach aufwärts in die Abreißebene und bleibt in der von den Anschlagmuttern 10 bestimmten Lage stehen; der Zangenarm 4 fährt dabei in seiner Bewegung fort, um ein Öffnen der Zange durch Anheben der oberen Zangenbacke um ungefähr 20 mm zu bewirken. Die Schutzplatte 25 verhindert ein Flottieren des Wollbartes, welcher der Einwirkung des das Strecken bewirkenden Beschlages 23 und der 70 ' Stoßwirkung der Wippe ausgesetzt ist.
Die in Fig. 2 dargestellte Speisevorrichtung besteht aus einem Speisegitter 28, einem Speisekamm 29, den hin und her schwingbaren Hebeln 30, 31 für das Gitter 28 und ferner aus den um Achse 32 ausschwingbaren Hebeln
33 des Kammes und aus den regelbaren Rollen
34 des Kammes, um diesen mit dem Gitter 28 zur erforderlichen Zeit außer Eingriff zu bringen. Eine am Winkelhebel 37 befestigte Rolle 36 überträgt die Bewegung des mit nasenartigen Vorsprüngen 441 ausgerüsteten Hebelträgers unter Vermittlung der Gelenkstange 38 auf die Querwelle 35, welche die Hin- und Herschwingung des Speisegitters überwacht.
Bei der Zurückbewegung der Speisevorrichtung laufen die Rollen 34 die schrägen Bahnen 39 entlang, um dadurch den Kamm 29 zu heben. Der Antrieb der die schräge Bahn bildenden Hebel 39 erfolgt unter Vermittlung des mit Rolle 42 ausgerüsteten, um Achse 48 ausschwingbaren Winkelhebels 41 und der durch Gelenke 47 an die Hebel 39 angeschlossenen Stangen 43 von dem Exzenter 43" aus.
Die Rolle 36 bewegt sich zwischen den beiden nasenartigen Vorsprüngen 441, 442 des um Achse ι ausschwingbaren Hebelträgers. Von einem Exzenter 40 der. Welle 18 aus wird ein Hebel 46 und eine Gelenkstange 45 verstellt, wodurch die Bewegung der Speisevorrichtung bewirkt wird. Durch Schrauben 49 wird die Lage des Speisegitters zur Zange geregelt. Mit Hilfe von Federn 50 wird die Gegenspeisung hervorgerufen, deren Schilderung später folgt. Die geriffelten Einzugwalzen 51, 52 erhalten durch ein Schaltrad und eine Schaltklinke einen unterbrochenen Antrieb.
Mit dieser Vorrichtung kann man zwei verschiedene Speisungen vornehmen:
i. die gewöhnliche Speisung, welche eine Höchstausbeute an langen Fasern gewährleistet, wenn man, wie vorher erwähnt, annimmt, daß die kurzen Fasern des Kammzuges ungefähr 5 mm lang sind. Diese Speisung findet nach dem Kämmen und vor dem Abreißen statt, um das Fasergut in seiner Länge zu vermehren und eine Entfernung von ungefähr 10 mm statt 5 mm zwischen der Zange und der Abreißstelle mit Rücksicht auf die leichte Wirkung der beiden festen Kämme zu schaffen. Diese Speisung ergibt ein erstes langes Erzeugnis, welches in üblicher Weise zusammengesetzt ist.
Das zweite kurze Erzeugnis, welches sich für manche Zwecke gut eignet, besteht aus den anderen brauchbaren Fasern bis zu 5 mm Länge.
Um die Länge der Fasern des zweiten Erzeugnisses zu erhöhen, genügt es, die Entfernung zwischen der Zange und der Abreißstelle zu vergrößern oder eine andere Art der Speisung vorzunehmen, indem man einfach das Speiseexzenter auswechselt;
2. kann man eine »Gegenspeisung« oder »Überspeisung« erzielen. Diese bezweckt, der Kammwalze eine bestimmte und veränderliche Länge des Wollbartes zuzuführen, um dem Kammzug lediglich diejenigen kurzen Fasern zu belassen, welche seine Zusammensetzung bilden sollen, während die übrigen kurzen Fasern mit den Kämmlingen abgeleitet werden. Im wesentlichen soll bei dieser Speisevorrichtung die Länge des Wollbartes gleich sein der Länge der kurzen Fasern des Kammzuges, vermehrt um die Länge der zulässigen Speisung. Im allgemeinen hat, wie oben erwähnt, diese Art der Speisung den Zweck, sei es durch
Gegenspeisung, sei es durch Überspeisung, den veränderlichen Bart in einen für das Abreißen gleichmäßigen Bart überzuführen, indem eine bestimmte Menge abgeführt und eine andere genügende Menge für den nächsten Arbeitsgang übrig gelassen wird.
Wirkung im Falle der Gegenspeisung oder Üb er speisung.
Nachdem das vorangehende Abreißen beendet ist, erfolgt die neue Speisung, und die Zange schließt sich, wobei sie die Wippe und die Speisevorrichtung mitnimmt, dessen Antriebsrolle 36 zwischen den Nasen 441 und 44s ausschwingt. Während das zu bearbeitende Fasergut von der Zange gehalten wird, heben die schrägen Bahnen 39 durch Rollen 34 den Kamm 29, um ihn mit dem Gitter 28 außer Eingriff zu bringen. Bei dieser Lage wird die Speisevorrichtung durch die Teile 44 und 36 zurückgezogen. Der Kamm 29 fällt aber gleich nach der Zurückbewegung der Speisevorrichtung wieder auf das Gitter 28, und die Wippe kommt zur Ruhe, während der feine Kamm 24 zur Wirksamkeit gelangt.
Nachdem die Kämmarbeit beendigt ist, steigt die Wippe wieder hoch und bringt die Rolle 36 unter die Nase 441. Das Speisegitter 28 öffnet sich, die Nase 44 1 steigt an, und die Rolle 36 folgt ihr, wodurch die Gegenspeisung unter Einwirkung der Federn 50 bewirkt wird. Sobald die Gegenspeisung in der gewünschten Länge stattgefunden hat, kommt die Nase 441 in Stillstand, um das Abreißen zu ermöglichen.
Ist auch diese Arbeit beendet, dann drückt die Nase 441 wieder auf die Rolle 36, um die Speisung für den nachfolgenden Arbeitsgang herbeizuführen.
Bei dieser Arbeitsweise erfolgt die Speisung nach dem Abreißen und vor dem Kämmen, während die Gegenspeisung oder Überspeisung nach dem Kämmen und vor dem Abreißen stattfindet.
Die in Fig. 3 dargestellte Abreißvorrichtung besteht aus einem oberen Zangenteil 53 und einem unteren Zangenteil 54, welcher auf Hebeln 55 befestigt ist. Die Zangenteile 53 und 54 sind von Federtrommeln 56 und 57 mit lose j drehbaren Sektoren 58 und 59 umschlossen. Die Traghebel 55 für den unteren Zangenteil 54 sitzen auf einer Achse 60. Ein Zahnrad 61 treibt die Sektoren 58, 59 und eine mit einstellbaren Rollen 62 und 63 versehene Scheibe an. Die erstere derselben dient zum Drehen der Sektoren, und die zweite dient zur Begrenzung der hinteren Lage der Sektoren.
Auf dem nicht gezeichneten Hauptgestell ist ein verstellbarer Anschlag 64 für die Rolle 63 vorgesehen. Die durch Querwände 66 verbundenen Seitenträger 65 dienen zur Lagerung der beweglichen Teile. Auf der Welle 71 sitzt ein Exzenter 70, welches den Antrieb der Abreißvorrichtung bewirkt. Das Exzenter 70 wirkt zu diesem Zwecke auf einen Hebel 69 ein, der durch ein Gelenk 90 mit dem die go Welle 71 umgebenden Hebel 67 verbunden ist. Der Abreißdruck wird von besonderen in Gehäusen 72 vorgesehenen Schraubenfedern 73 ausgeübt. Die Federn werden von Zugstangen 74 durchzogen, und das Gehäuse 72 ist durch Hebel 75 und Gelenk 76 mit dem unter Einwirkung des Exzenters 79 stehenden Arm 77 verbunden. Eine Querwelle 78 überträgt die von dem Exzenter 79 abgeleitete Bewegung für die Abreißzange auf beide Maschinenseiten. Durch Muttern 80 und 81, die als Anschläge dienen, wird das Öffnen der Zange und der Abreißdruck geregelt.
Durch eine mit Gewinde versehene Haube 82 kann die Spannung der Federn 73 geregelt werden. Die aus zwei Teilen bestehenden regelbaren Hebel 83 und 84, welche zur Drehung der Sektoren 58 und 59 dienen, wirken auf die Rolle 62. Durch eine Kulisse 86 kann der von den Hebeln 83 und 84 ausgeübte Hub geregelt werden. Der Antrieb der Hebel 83 und 84 erfolgt von dem Exzenter 89 aus unter Vermittlung eines Winkelhebels 87 und einer Gelenkstange 88.
Die Art, nach welcher bisher das Abreißen erfolgt, besteht darin, daß die Fasern, welche den Kammzug bilden sollen, fortlaufend und allmählich angezogen werden, während die Speisevorrichtung die Fasern entsprechend der Drehung der Abreißzylinder liefert. Die in dieser Weise abgerissenen Fasern lagern sich auf der ganzen Abreißebene, welche durch die
Drehung der Zylinder bestimmt ist, übereinander und sind dabei vollständig durcheinandergemischt, so daß ihre Trennung unmöglich wird.
Die Art, auf welcher die in Fig. 3 dargestellte Abreißvorrichtung beruht, besteht dagegen darin, die Abreißstelle möglichst nahe (ungefähr 5 mm entfernt) an die Haltezange heranzubringen und das Abreißen durch ein sichereres Mittel als eine Drehbewegung, wie bei den üblichen Kämmaschinen, zu bewirken, indem das Abreißen der Fasern plötzlich und gemeinsam erfolgt.
Die auf diese Weise gemeinsam abgerissenen Fasern variieren in ihrer Länge um z. B. 5 mm in ihrer natürlichen Länge und liegen sämtlich mit ihrem einen Ende in der Abreißebene, während die anderen Faserenden sich hinter der Abreißstelle entsprechend ihrer Länge aufstapeln.
Die Vorrichtung, welche das plötzliche und gemeinsame Abreißen des vorstehenden Bartes bewirkt, kann sich bis auf wenigstens 5 mm der Haltezange nähern. Er zieht die Fasern quer durch zwei feste Kämme und bewirkt ein Sortieren der Fasern, nachdem vorher in eine Trennungszange eine den kurzen Fasern entsprechende Bartlänge übergeführt ist, welche das erste lange Produkt mit zusammensetzen soll.
Das wesentlichste Organ der Abreiß- und Sortiervorrichtung ist die Abreiß- und Sortierzange, welche in Fig. 4 in vergrößertem Maßstab besonders dargestellt ist. Diese Zange besitzt zwei Arten von Organen, welche so zu- : sammenwirken, daß sie gleichzeitig das Abreißen und Sortieren der Fasern besorgen.
Die Bauart der Zangen ist folgende. Die eigentliche Abreißzange besteht aus den beiden Gliedern 53 und 54. Die Sektoren 58 und 59, welche die Zange umgreifen, nehmen die von der Zange abgerissenen Fasern auf, um sie zu sortieren und den Erzeugnissen zu übermitteln, deren Bestandteile sie bilden sollen.
Die Zangenteile 53 und 54 weisen ein besonderes Profil auf. Der obere Teil 53 sitzt fest auf seinen Trägern, aber drehbar in seinen Achsen, während der untere Teil 54 von den um Welle 60 drehbaren Traghebeln 55 so getragen wird, daß er sich von 53 entfernen kann, um das freie Bartende nach dem Kämmen ergreifen zu lassen. Die Arbeitsflächen der Zange bestehen aus poliertem Metall, und ihre Berührungsstelle bestimmt den Punkt, an welchem das Abreißen erfolgen soll. Sie hängen von ihrer Mittellage aus ungefähr 6 mm nach der Speisevorrichtung über. Die Greifstelle der Zange wird durch Anschläge 91 und 92 geregelt, welche sich gegen die gleichzeitig als Stützpunkt dienenden Anschlagschrauben 93 und 94 anlegen, sobald der Abreißdruck auf die beiden Zangenteile ausgeübt wird. Die Zangenteile stehen beständig unter der Einwirkung von den in den Gehäusen 56 und 57 vorgesehenen Spiralfedern, welche das Bestreben haben, die Anschläge 91 und 92 gegen die Schrauben 93 und 94 zu drücken.
Die Sektoren 58 und 59 sitzen lose auf den Zangenachsen und bestehen zweckmäßig aus weichem Stahl. Der Sektor 58 trägt ein Zahnrad 95, welches unmittelbar mit dem Zahnrad 61 in Eingriff steht, und der Sektor 59 ist mit einem Zahnrad 96 fest verbunden, welches seinen Antrieb von dem Rad 61 unter Vermittlung eines Zahnrades 97 erhält, so daß das Rad 61 beide Sektoren antreibt.
Das Rad 61 sitzt fest auf der Welle 60 der Hebel 55, und auf derselben Achse ist auch die Federscheibe 98 aufgekeilt, welche die Rollen 62 und 63 trägt. Durch die Feder der Scheibe 98 haben die Sektoren stets das Bestreben, in ihre Arbeitsstellung zu gelangen. Die Rolle 63 begrenzt die Rückwärtslage der Sektoren, indem sie sich gegen einen am nicht gezeichneten Hauptgestell regelbar befestigten Anschlag 64 anlegt. In dieser Stellung ist die Abreißzange geöffnet, um die festen Kämme vorbeilaufen zu lassen. Die Rolle 62, für welche auch ein an der Scheibe 98 fest angebrachter Stift verwendet werden kann, die aber zur Verringerung der Reibung vorgesehen ist, erhält ihren Antrieb von dem gegen sie auftreffenden Hebel 84, indem er die Scheibe 98 (Fig. 3) und dadurch die Sektoren in Drehung setzt.
Wirkungsweise der Abreiß- und Sortiervorrichtung.
Befindet sich die Abreißvorrichtung in dem geringsten Abstande von der Haltezange 5» 6, dann nimmt die gerade Fläche der oberen Abreißbacke 53. in der aus Fig. 3'" ersichtlichen Weise eine senkrechte Lage ein, während der untere Zangenteil 54 von der oberen Backe 53 entfernt gehalten wird, die Abreißzange also geöffnet ist.
Angenommen, der Wollbart steht aus der Haltezange 5,615 mm heraus, dann schließt sich die Abreißzange 53, 54 10 mm von der Haltezange entfernt, so daß sie eine Speiselänge von 5 mm abführt. Die untere Zangenbacke 54 steht hierauf unter dem Abreißdruck, indem die Rolle 134^ (Fig. 3) von dem Exzenter 89 angehoben wird und dadurch bewirkt, daß die Federn 73 den unteren Zangenteil 54 gegen den oberen Zangenteil 53 kräftig andrücken. Gleich danach bewegt sich die ganze Abreißzange von der Haltezange fort, wobei die ergriffenen Fasern während des Beginnes der Zurückbewegung quer durch die festen Kämme 139, 140 (Fig. 6) gezogen. werden. Die Sektoren 58, 59 nehmen darauf ihre Arbeitslage (Fig. 3') auf dem abgerissenen und
gespannten Faserband unter der Einwirkung der Feder der Rollenschere 98 ein.
Sobald die Abreißzange am Ende ihres Hubes angelangt ist, senkt sich die Rolle 134" (Fig. 3) etwas und bewegt sich auf dem niedrigeren Teil χ des Exzenters 89, demzufolge der Druck der Federn 73 auf die Hebel 55 und daher auch auf die untere Zangenbacke 54 und die Sektoren 58, 59 etwas nachläßt und auf den letzteren nur der für das Sortieren erforderliche Druck verbleibt. Unter der Einwirkung der durch den Hebel 84 angetriebenen Rolle 62 geben die sich berührenden Sektoren 58, 59, welche mit ihren hakenförmigen Vorsprüngen entsprechende Ansätze der Zangenbacken 53, 54 ergreifen, die letzteren frei und führen das Faserband, indem sie es entwickeln, in die später eingehend beschriebene Sortierzange 100, 101, 113 über.
Ist die Sortierzange geschlossen, d. h. liegen die Teile 100 und 101 aufeinander, und greift der Kamm 113 in das Fasergut ein, dann führen die Sektoren 58, 59 unter der Einwirkung der in den Gehäusen 56 und 57 angeordneten Federn (Fig. 4) eine Rückwärtsdrehung aus. Hierbei ziehen sie aus der Sortierzange die Fasern heraus, welche das lange Kammzugprodukt bilden sollen, das sind die Fasern, welche mit den Sektoren 58, 59 in Eingriff geblieben sind, während die übrigen kürzeren Fasern, welche das zweite, kurzfaserige Kammzugprodukt bilden sollen, in der Sortierzange zurückbleiben. Ist die Rückwärtsdrehung der Sektoren beendet, dann steigen die Transportwalzen 123,124 in der später näher beschriebenen Weise hoch und gelangen zu den Sektoren, welche wieder ihre Vorwärtsdrehung beginnen, während gleichzeitig die Transportwalzen 123, 124 (Fig. 6) ein Stück vorwärts gedreht werden, so daß die für das erste lange Kammzugprodukt bestimmten Fasern von den Sektoren 58, 59 aus dem unteren Fördertuch 134 übergehen und auf diesem entlangbewegt werden.
Ist die Sektorendrehung beendet, dann öffnet sich die Abreißzange vollständig (Fig. 3'"), um die darin enthaltenen Fasern freizugeben. Die ganze Abreißvorrichtung bewegt. sich zu der Speisevorrichtung zurück, um den nächsten Abreiß kreislauf zu vollführen.
Der Zweck der in Fig. 5 dargestellten Sortierzange ist der, das abgerissene Bandstück zwischen ihren offenen Gliedern zu halten, um die kurzen, durch die Sektoren freigegebenen Fasern zurückzuhalten, wenn die Sektoren ihre Rückwärtsdrehung ausführen, bei der sie die langen Fasern des ersten Produktes von den kurzen Fasern des zweiten Produktes, welche in der Zange verbleiben, freigeben.
Die Art, das abgerissene Band zwecks Sortierens seiner Fasern festzuhalten, ist im wesentlichen dieselbe wie diejenige, nach welcher das zugeführte Vlies während des Abreißens unter Vermittlung des Speisekammes und des festen Kammes gehalten wird. Es besteht jedoch insofern ein Unterschied, als die Sortierzange bewegliche statt feste Wände besitzt. Das Auseinanderbewegen der Wände hat den Zweck, zu ermöglichen, daß das Faserband leicht in die Sortierzange eingeführt werden kann. Der Sortierkamm arbeitet im übrigen in derselben Weise wie der Speisekamm, der feste Kamm fällt aber fort und wird durch eine Nadelreihe ersetzt. Die übrigen Nadelreihen, zweckmäßig fünf an der Zahl, dienen dazu, die Fasern der in der Zange getrennt zurückgebliebenen Masse in ihrer parallelen Lage ohne Verfilzung zu halten.
Der obere Zangenteil 100 stützt sich in seiner Arbeitsstellung gegen einen unteren Zangenteil 101 und wirkt auf die mit seinen Wänden in Berührung stehende Fasermasse durch sein Eigengewicht. Der Zangenteil 100 besteht aus einem Stück und ist verhältnismäßig leicht.
In Fig. 5 ist ersichtlich, daß die Zangenbewegung von dem oberen Fördertuch 102 abhängt, welche das zweite kurze Kammzugprodukt abführt. Ein Walzenpaar 103, 104 ist in üblicher Weise gelagert, aber mit einem Druck, der von drei Ausschwingpunkten abhängt. 105 ist der Drehpunkt für den Auslaßtrichter, 106 die Achse, um welche der untere Zangenteil ausschwingt, um in die Offenlage übergeführt zu werden, und 107 ist der Drehpunkt für das Anheben der Fördertücher. Die Walzen 103, 104 sitzen fest auf den um Achse 106 aussehwingbaren Trägern. Sie stützen sich unter Vermittlung des mit Rolle 110 versehenen, durch Schraube 112 aussehwingbaren Hebels 109 gegen eine in Hin- und Herschwingung gesetzte Kurvenscheibe III.
Der untere Zangenteil 101 ist an den Trägern 108 befestigt, so daß er von den Bewegungen der Walzen 103, 104 abhängig ist. Der Zangenteil 101 ist ferner mit Einschnitten versehen, in welche sich die Nadelreihen 99 des Kammes 113 ungefähr um 2 mm einlegen. Der obere Zangenteil 100 ist mit dem Kamm 113 durch Tragstücke 114 verbunden, welche sich in den Kulissen 115 der Träger 116, an denen der Kamm 113 befestigt ist, verschieben lassen. Durch Muttern 117 wird die Entfernung des Kammes 113 von dem Zangenteil 100 und daher die Größe seiner Öffnung geregelt. Die Träger 116 mit den damit verbundenen Teilen sind an Seitenhebeln xiya befestigt, welche mit der Welle 118 durch Gelenkstangen 119, 120 verbunden sind. Die Gelenkstange 121 verbindet die Stange 119 unter Vermittlung eines Winkelhebels 122 mit den Trägern 108, so daß beim Niedersteigen des Teiles 101 zum Öffnen der Zange die Gelenkstange 121 den Träger 116 und daher auch den Kamm 113 sowie danach den Teil 100 durch die Muttern 117 mitnimmt,
wodurch ein vollständiges Öffnen der Zange bewirkt wird. Diese zweizeitige Bewegung ermöglicht, die Nadeln mit dem in der Zange gehaltenen Faserband ohne Mitnahme von Fasern außer Berührung zu bringen und die darauf folgende Anhebung des Zangenteiles ioo; die umgekehrte Wirkung vollzieht sich beim Schließen der Zange.
Die Walzen 123, 124 sind an den um. Achse 107 ausschwingbaren Trägern 125 befestigt. Die in Fig. 5 ersichtliche Schraube 126 ist doppelt vorhanden. Die eine stützt sich gegen den am nicht gezeichneten Gestell befestigten Anschlag 127, um die genaue wagerechte Lage der Zange zu sichern, und die andere steht unter der Einwirkung der in Hin- und Herschwingung gesetzten Kurvenscheibe in, um das Ausschwingen der Fördertücher zu bewirken. Die ganze Einrichtung erhält ihren Antrieb von dem Exzenter 128 unter Vermittlung . des mit Rolle 133 ausgerüsteten Winkelhebels 129, der Gelenkstange 130, des Hebels 131 und der Gelenkstange 132, welche an die Kurvenscheibe in angeschlossen ist.
Wirkungsweise der Sortierzange.
Bewegt sich die Rolle 133 an der Bahn 133^ entlang, dann drückt die Kurvenscheibe in die Rolle 110 zurück und bewirkt ein Schließen der Zange 100, 101. Der Zangenteil 100, welcher durch die Regelung der Muttern 117 ungefähr um 4 bis 5 mm voreilt, legt sich zunächst auf den Zangenteil 101, und der Kamm 113 greift darauf in die Fasern ein. Während der Ruhepause bei 133^ erfolgt die Trennung, und sobald die Rolle die Bahn I33m entlanggleitet, bewegt sich die ganze Einrichtung bei geschlossener Zange hoch, um die Walzen 123, 124 den Sektoren darzubieten, welche in diesem Augenblick sich drehen, um die Fasern des ersten langfaserigen Kammzugproduktes auf das Fördertuch 134 gelangen zu lassen.
Sobald die Abreißvorrichtung in ihre Abreißstellüng zurückgekehrt ist, bewegt sich die ganze Sortiervorrichtung wieder nach abwärts, weil dann die Rolle 133 die niedrigen Teile i33/f/ und 133 v entlangläuft; die Schraube 126 liegt dann gegen den Anschlag 127, und die Kurvenscheibe in fährt in ihrer Rückwärtsbewegung fort, um die Sortierzange zu öffnen.
Sobald die Sortierzange geöffnet ist, drehen
sich die Walzen 103 und 104 einige Millimeter, um die entsprechende Menge des zweiten Kammzugproduktes, welches in der Sortierzange 101, 102 zurückgeblieben war, dieser zu entnehmen.
Wirkungsweise der gesamten
Kämmaschine.
Die Kämmaschine ist mit allen ihren beweglichen Teilen in Fig. 6 schematisch dargestellt. Es sind daselbst die Vorbereitungsbänder 135,136 ersichtlich, die eine Vlieslage bilden und eine Führung 137 durchlaufen, um darauf den Speise walzen 51, 52, welche eine absetzende Drehung ausführen, übermittelt zu werden. Der Druck zwischen beiden Walzen ist genügend groß, um eine Mitnahme der Bänder zu ermöglichen. In dem Speisegitter 28 werden die Bänder 135, 136 durch den Speisekamm 29 unterhalb der oberen Zangenbacke 5 gehalten. Zwischen den Speisewalzen und dem Speisegitter ist noch eine lose gelagerte Walze 138 vorgesehen, deren Tragarme um die Achse der unteren Walze 51 ausschwingen können. Die Walze 138 soll jederzeit für eine gleichmäßige Spannung der Faserbänder sorgen und zu diesem Zwecke beim Niedersteigen der Speisewippe die Bänder in Schleifenform bringen.
Sobald ein genügender Faserbart aus der Zange 5, 6 heraussteht, schließt sich der obere Zangenteil auf den unteren Teil 6 und nimmt die Speisewippe 2 mit nach abwärts, um das Kämmen des Wollbartes in der im Abschnitt »Wirkung der wippenartigen Speisevorrichtung mit ihrer Speisezange« geschilderten Weise erfolgen zu lassen.
Ist diese Kämmarbeit beendet, dann steigt die Wippe wieder bis zu ihren Anschlägen an, während der Zangenteil 5 in seiner Aufwärtsbewegung fortfährt, um den Wollbart freizugeben. Gleich nach der Speisung erfolgt die Gegenspeisung oder Überspeisung, und unmittelbar darauf bewegt sich das untere Glied 54 der Abreißzange gegen das obere Glied 53 derselben. Die Abreißzange reißt den Wollbart ungefähr 10 mm von dem Zangenteil 6 entfernt ab, so daß sie ungefähr 5 mm des Bartes in sich aufnimmt.
Während der Abreißdruck auf das Zangenglied 54 ausgeübt wird, nehmen die festen Kämme 139, 140 ihre Arbeitslage ein, und unmittelbar darauf erfolgt das Abreißen des Bartes. Während der Zurückbewegung der Abreißzange gelangen die Sektoren 58, 59 in ihre Arbeitslage hinter den Gliedern der Abreißzange, und zwar zu der Zeit, zu welcher der abgerissene Wollbart noch gespannt gehalten wird. Ist die Abreißvorrichtung am Ende ihres Hubes angelangt, dann hört der Abreißdruck auf, und es verbleibt auf den Sektoren nur noch der zum Sortieren der Fasern erforderliche Druck.
Die Sektoren führen darauf eine Drehung aus, um den Wollbart in der Sortierzange in einer Länge zu halten, welche der in dem ersten Kammzug zulässigen kurzen Faserlänge gleich ist. Die Sortierzange schließt sich in der aus der die Zange betreffenden Beschreibung ersichtlichen Weise, und gleich darauf führen die Sektoren eine umgekehrte Drehung aus, um
die Fasern von den zweiten Kammzugprodukten zu trennen.
Ist die umgekehrte Drehung beendet, dann steigen die Förderbänder hoch, und die Walzen 123, 124 des unteren Bandes legen sich vor die Sektoren. Die letzteren führen nochmals eine Drehung aus zur gleichen Zeit, zu welcher die Walzen 123, 124 die in den Sektoren verbleibenden Fasern aufnehmen. Gleich darauf entfernt sich der Zangenteil 54 von 53, um die von den Sektoren gehaltenen Fasern frei zu lassen, worauf die Abreißvorrichtung mit geöffneter Zange zurückkehrt, um das Abreißen im nächsten Arbeitsgange zu wiederholen.
Sobald die Rückbewegung der Abreißvorrichtung beendigt ist, steigen die Fördertücher wieder in ihre ursprüngliche Lage, und die Sortierzange öffnet sich, worauf die Walzen 103, 104 des oberen Fördertuches ihrerseits eine Drehung ausführen, um die in der Sortierzange zurückgebliebene Kammzugmenge zu ergreifen und das zweite kurze Kammzugprodukt zu bilden.
Die nacheinander auf die Fördertücher aufgebrachten Kammzugbärte legen sich in einem Abstand von ungefähr 1 mm aufeinander, derart, daß die gelieferten Bänder ohne Unterbrechung fortlaufen und gestreckt sowie versponnen werden können.
Die Führungen 141, 142 ziehen die Bänder in Breitenrichtung, während sie auf den Fördertüchern 102 und 134 wandern, zusammen, bevor sie die Kompressionswalzen 143, 144 erreichen, welche den Fasern einen festeren Zusammenhang geben. Das Aufnehmen der Kammzüge 135, 136 erfolgt in üblicher Weise durch Drehtrichter 145, 146 und die Ablieferwalzen 147, 148, welche die Bänder in die bekannten Drehkannen, welche rechts und links von der Maschine angeordnet sind, überführen.
Die Bildung der Kämmlinge findet in üblicher Weise statt. Eine sich drehende Bürste entnimmt die Kämmlinge 149 der Kammwalze 21 und überträgt sie auf eine Krempel walze 150, von welcher sie durch einen Hacker 151 entfernt werden.
Die Speisevorrichtung bewegt sich, während der Faserbart durch die feinen Zähne der Kammtrommel gekämmt wird, zurück, und die Wippe befindet sich dann in der Ruhelage.
Das Kämmverfahren läßt sich natürlich auch mit anderen als den geschilderten Einrichtungen, die nur ein Beispiel darstellen, ausführen.

Claims (5)

Patent-Ansprüche:
1. Kämmaschine, mit welcher von einem Vorbereitungsvlies zwei oder drei Kammzüge entnommen werden können, dadurch gekennzeichnet, daß eine Abreißzange (53,54) den gekämmten Faserbart nach dem Abreißen den in ihrer unmittelbaren Nähe befindlichen Sortierorganen (58, 59) übergibt, von denen der Bart nach Länge der Fasern in zwei oder drei Teile zerlegt wird, welche getrennt, zu Bändern vereinigt, je einer Ablieferungsvorrichtung übergeben werden.
2. Kämmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glieder (53,54) der Abreißzange von besonderen, um die Zangenglieder lose drehbaren Sektoren (58, 59) umgeben sind, welche durch teilweise Drehung die von der Abreißzange nach der Bearbeitung aufgenommenen Fasern ihrerseits ergreifen und der Länge nach sortieren können.
3. Kämmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abreißzange (53> 54) mit einer Speisevorrichtung zusammen arbeitet, welche nach dem Abreißen und vor dem Kämmen des Faserbartes die Speisung bewirkt und nach dem Kämmen sowie vor dem Abreißen eine Gegenspeisung oder Überspeisung, die für den nächsten Arbeitsgang dient, herbeiführt.
4. Kämmaschine nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Speisevorrichtung eine Speisezange besitzt, deren untere Backe (6) an einer ausschwingbaren Wippe (2) angebracht ist, während die obere Backe (5) sich nicht nur mit Bezug auf die untere Backe heben und senken, sondern auch gemeinsam mit dieser und der Wippe sich auf einer kurvenförmigen Bahn oberhalb einer festen Auflage (25) verschieben läßt.
5. Kämmaschine nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die die Kammzüge verschiedener Länge der Kämmaschine entnehmenden Fördertücher (102, 134) sich heben und senken als auch seitlich bewegen lassen und einzeln zur Austrittsstelle der Sortierzange (58, 59) mit ihren Walzen (103, 104 bzw. 123, 124) hinbewegt werden können.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen.
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