DE78110C - Verfahren und Maschine zum Kämmen von Baumwolle und ähnlichen Faserstoffen - Google Patents

Verfahren und Maschine zum Kämmen von Baumwolle und ähnlichen Faserstoffen

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DE78110C
DE78110C DENDAT78110D DE78110DA DE78110C DE 78110 C DE78110 C DE 78110C DE NDAT78110 D DENDAT78110 D DE NDAT78110D DE 78110D A DE78110D A DE 78110DA DE 78110 C DE78110 C DE 78110C
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R. STAUB u. A. MONFORTS, M. Gladbach
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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01GPRELIMINARY TREATMENT OF FIBRES, e.g. FOR SPINNING
    • D01G19/00Combing machines
    • D01G19/06Details
    • D01G19/26Driving arrangements

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 76: Spinnerei.
ROBERT STAUB und AUGUST MONFORTS in M. GLADBACH. Verfahren und Maschine zum Kämmen von Baumwolle und ähnlichen Faserstoffen.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 30. Mai 1894 ab.
Die Anwendung des Kämmens in der Baumwollspinnerei ist trotz des für die Herstellung tadelloser Gespinnste unbestrittenen Werthes bis heute eine beschränkte geblieben. Es hat dies seinen Grund darin, dafs die bisher gebräuchlichen Kämm-Maschinen bezüglich ihrer Leistungsfähigkeit und bezüglich der guten Verwendbarkeit des gelieferten Zugbandes den Anforderungen der Spinnereitechnik nicht in gewünschtem Mafse entsprechen.
Das mit vorliegender Erfindung eingeschlagene Verfahren bezweckt nun, die in den verschiedenen Maschinen mit unterbrochener Arbeitsweise mehr oder minder vorhandenen Mängel zu beseitigen, und durch zweckentsprechende maschinelle Ausführungen es zu ermöglichen, längere und kürzere Baumwolle sowie ähnliche Faserstoffe gleich vorteilhaft zu kämmen, die gröfstmögliche quantitative Leistung zu erzielen und ein Zugband herzustellen von gleichmäfsiger, für den weiteren Spinnprocefs leicht verwendbarer Beschaffenheit.
Bezeichnet man die verschiedenen Arbeitsvorgänge des Kämmprocesses folgendermafsen:
a = Kämmen des vorderen Faserbartendes im Zusammenhange mit dem Faserbande,
al = Kämmen des vorderen Endes eines einzelnen Faserbartes,
b — Kämmen des hinteren Endes eines einzelnen Faserbartes,
c = Trennen des Faserbartes vom Faserbande,
d = Vereinigen der Faserbärte zum Zugband,
so lassen sich sämmtliche mögliche Arten, den Kämmprocefs durchzuführen, durch folgende einfache Formeln ausdrücken, wobei das gleichzeitige Auftreten zweier Vorgänge durch Einklammern der betreffenden Buchstaben aus
gedrückt wird: (c a β b c) 1 d
(c a C b d b
(c a C a1 b a1 d
(c a a1 d d
b) d b b a
b) b d d
b) a1 a
[c d d
\c b
)c d
ic a
Die letzten vier Ausführungsarten werden durch das vorliegende Verfahren ermöglicht.
Um Faserstoffe von beliebiger Länge verarbeiten zu können, ist es in erster Linie nothwendig, die Entfernungen der die Trennung der Faserbärte vom Faserbande bewirkenden Organe beliebig bemessen zu können. In dem vorliegenden Verfahren wird dies dadurch ermöglicht, dafs die Trennung der Faserbärte vom Faserbande vor Beginn des Kämmens vorgenommen wird, und dafs die Trennungsorgane unabhängig von dem Kämmorgan angeordnet werden.
Die Leistungsfähigkeit einer Kämm-Maschine hängt erstens von deren 'nutzbarer Arbeitsbreite ab, zweitens von der Zahl der Kammspiele in einer . gewissen Zeiteinheit, und drittens von der Menge des Fasermaterials, d. h. von der Länge und Dicke der einzelnen Barte, welche innerhalb eines Kammspieles verarbeitet werden können.
Während die ersten zwei Punkte lediglich durch eine mehr oder weniger vorteilhafte Gestaltung der Organe und Mechanismen bedingt werden, wird der letzte Punkt, d.h. die Verarbeitung einer mehr oder weniger grofsen Fasermenge innerhalb eines Kammspieles durch das jeweilige zu Grunde gelegte Verfahren beeinflufst.
Um in diesem Punkte die höchste zulässige Grenze ohne Schädigung _ des Fasermaterials und der dasselbe bearbeitenden Arbeitstheile zu erreichen, werden nach vorliegendem Verfahren Abreifsvorrichtungen angewendet, welche die Zuhülfenahme des sonst üblichen Vorstechkammes entbehrlich machen. Die Faserbärte werden vor Beginn des Kämmens und ohne Anwendung eines Vorstechkammes (oder ähnlicher Zwischenorgane) von dem Faserbande abgetrennt, und es ist somit kein Hinderniis vorhanden, von einem dicken Faserbande Faserbärte von grofser Mächtigkeit zu erzielen. Indem ferner diese Faserbärte einzeln und an ihren beiden Hälften gleichmäfsig durch eine Anzahl von Kämmen von zunehmender Feinheit gekämmt werden, ist es auf diese Art offenbar möglich, Fasermengen in der höchsten zulässigen Grenze zu kämmen.
Eine grofse Schwierigkeit bezüglich des im Eingang letztgenannten, für den Werth einer Kämm-Maschine überaus wichtigen Punktes besteht in der Herstellung eines Zugbandes, welches für den weiteren Spinnprocefs gut verwendbar ist. Da dieser Spinnprocefs hauptsächlich in einer Streckung, d. h. Verfeinerung des Zugbandes besteht, so mufs dieses Band aufser einer genügenden Haltbarkeit eine möglichst gleichmäfsige Faservertheilung aufweisen.
Wenn es auch nach den bisher bekannten Verfahren möglich ist, aus dünnen Faserbärten 'durch Vereinigung ihrer Enden ein dünnes, schmiegsames Vliefs zu erzielen und dieses zu einem schmalen Bande zu verdichten, in welchem je nach der zweckmäfsigen Ausbildung der zur Verdichtung angewendeten Mittel eine mehr oder minder gleichmäfsige Faservertheilung vorhanden ist, so mufs dieses bekannte Verfahren da versagen, wo es sich wie hier um die Herstellung eines schmalen Bandes aus dicken, unschmiegsamen Barten handelt.
Nach vorliegendem Verfahren werden die gekämmten Faserbärte in Abständen über einander gelegt, welche den innerhalb der einzelnen Kammspiele vorgeschobenen oder gespeisten Längen des Faserbandes entsprechen, und es wird ein schuppenartiger Zugflor erzeugt, der bezüglich der Faserlagerung dieselbe Gleichmäfsigkeit wie das vorgelegte Faserband und, abgesehen von den Kämmlingen, annähernd dieselbe Breite und Dicke besitzt. In dem Faserbande ist zufolge der Art seiner Herstellung die denkbar gleichmäfsigste Faservertheilung vorhanden, und diese Eigenschaft wird daher auch der genannte Zugflor in demselben Mafse besitzen müssen. Das Vorhandensein dieser gleichmäfsigen Faservertheilung im Zugflor macht es nunmehr möglich, denselben in seiner ganzen Breite und vor der Verdichtung zu einem schmalen Bande einem Verzüge zu unterwerfen, durch welchen er unter Verwischung seiner losen, schuppenartigen Gestaltung zu einem dünnen, schmiegsamen, zusammenhängenden Vliefs mit vollkommen gleichmäfsiger und paralleler Faserlagerung ausgezogen wird. Dieses dünne, schmiegsame Vliefs läfst sich jetzt mit Leichtigkeit zu einem spinnfähigen, schmalen Bande verdichten.
Das Verfahren besteht also darin, von einem Faserbande beliebiger Stärke Faserbärte vor Beginn des Kämmens und ohne Zuhülfenahme eines Vorstechkammes zu trennen, die getrennten Faserbärte einzeln und an beiden Hälften gleichmäfsig durch eine Anzahl von Kämmen zu bearbeiten und die gekämmten Faserbärte durch schuppenartiges Uebereinanderlegen derart zu vereinigen, dafs der sich bildende Zugflor durch Anwendung eines Verzuges, welcher auf denselben in seiner ganzen Breite und vor seiner Verdichtung zu einem schmalen Bande ausgeübt wird, zu einem dünnen Vliefs mit gleichmäfsiger paralleler und zusammenhängender Faserlagerung ausgezogen werden kann.
Dieses Verfahren läfst sich bei denjenigen Kämm-Maschinen vortheilhaft anwenden, welche zum Zwecke eines gleichmäfsigen Kämmens der beiden Faserbartenden mit zwei Zangenpaaren, oder einem Zangenpaar und einer Zangentrommel, oder zwei Zangentrommeln ausgerüstet sind.
Eine als Beispiel gewählte Ausführungsform ist in den Fig. ι bis io der Zeichnung veranschaulicht.
Fig. ι zeigt eine hintere Endansicht der Maschine,
Fig. 2 eine Längsansicht mit theilweise abgebrochenen Arbeitswalzen, im Sinne des Pfeiles x, Fig. 3, gesehen, und
Fig. 3 den Grundrifs, an den Arbeitswalzen abgebrochen.
Fig. 4 zeigt die Längsansicht eines Theiles der Maschine, an welcher, im Sinne des Pfeilesjr, Fig. 3, gesehen, sich die Antriebsmechanismen befinden.
Fig. 5 zeigt einen Querschnitt der Maschine nach der Linie 5-5 der Fig. 3.
Die Fig. 6 bis ι ο zeigen weitere Schnitte der Fig. 3, welche durch den Figurenziffern entsprechend bezeichnete Linien angegeben sind. Die an den Schnittlinien befindlichen Pfeile deuten die Richtung an, nach welcher die Schnitte gezeichnet sind. Der allgemeine
Arbeitsgang des Verfahrens lä'fst sich am geeignetsten unter Bezugnahme auf Fig. 5 kurz erläutern.
Das auf die Walzen RR1 in Form eines Wickels F aufgelegte, zu kämmende Faserband wird von diesen Walzen über das Führungsblech t zwischen die Walzen R2 und R3 und von da zwischen die Walzen i?* und Rs geleitet. Die beiden Walzenpaare R2 /?3 und Ri R5 bilden zusammen eine Abreifsvorrichtung derart, dafs, nachdem die Walzenpaare ein bestimmtes Stück des Faserbandes eingezogen haben, das erste Walzenpaar R2 R3 unter fortgesetzter Vorwärtsdrehung des letzten Walzenpaares Ri R5 seine Drehrichtung wechselt. Das von den Walzen R2 R3 erfafste Faserband wird dabei zurückgezogen und von den aufser ihren Bereich gelangten und von den Walzen i?4 R5 bereits erfafsten Fasern getrennt. Die letztgenannten Fasern bilden also den abgerissenen, zu kämmenden Faserbart, welcher, unter die inzwischen angehobene Zangenbacke N geschoben, in demselben Augenblick, in welchem die Walzen i?4 R5 aufhören, sich zu drehen, von der sich senkenden Zangenbacke N erfafst und fest gegen die untere unbewegliche Zangenbacke N0 gedrückt wird. Während die Zange NN0 den Faserbart festklemmt, wird das vordere herausragende Ende von dem auf der Welle S1 sitzenden Kammsegment C gekämmt, worauf die Zange N N0 sich wieder öffnet und das gleichfalls auf der Welle S1 sitzende Riffelsegment C1 unter Zuhülfenahme der lose aufliegenden Walze Re und bei gleichzeitiger erneuter Drehung der Walzen R1 i?5 den Bart mitnimmt und zwischen der nunmehr geöffneten Zange N' ./V2 hindurch nach dem Walzenpaar Ri Rs führt. Unter Drehung dieser Walzen wird der Faserbart so weit vorbewegt, dafs der noch nicht gekämmte hintere Theil in dem Bereich der Kammwalze zurückbleibt. In diesem Zeitpunkte werden die Walzen R7 Rs angehalten und die bewegliche Zangenbacke N1 legt sich auf die untere feste N2 und klemmt den Bart ein, worauf das Kammsegment C nunmehr auch den hinteren Theil des Faserbartes kämmt. Durch Wiederholung der bisher beschriebenen Vorgänge bildet sich unter dem Walzenpaar R"1 R8 ein schuppenartiger Zugflor, welcher durch die ruckweise Drehung dieses Walzenpaares allmälig nach dem Walzenpaar R9 R10 vorgeschoben wird. Indem das Walzenpaar R9R10 sich gleichzeitig, jedoch mit gröfserer Umfangsgeschwindigkeit wie das Walzenpaar R7 R8 dreht, findet ein Verzug statt, durch welchen der dicke Zugflor zu einem dünnen, schmiegsamen Vliefs ausgezogen wird. Dieses wird nun mittelst des Führungsbleches t1 und des Trichters C3 zu einem schmalen Bande verdichtet und von den Abzugswalzen jR11 R12 für die weitere Bearbeitung abgeleitet. Statt des einen Walzenpaares Ä9 Rw können auch mehrere solcher angewendet werden.
In den Fig. 1 a bis 1 e ist der vorbeschriebene Arbeitsvorgang durch schematische Darstellung der Arbeitsorgane in vier verschiedenen Stellungen veranschaulicht. In allen Figuren ist Stillstand der Walzen durch radial gerichtete Pfeile angedeutet. Fig. 1 a entspricht der in Fig. 5 gezeigten Stellung, bei welcher der letzte Kamm in das von der Zange NN0 dargebotene Ende des Faserbartes einsticht. Das hintere Ende des vorhergehenden Faserbartes wird gleichzeitig gekämmt. Die Walzen R2 R3 beginnen sich vorwärts zu drehen, die Walzen i?4 Ä5, R7 i?8 und ^9T?10 befinden sich in Ruhe. Beide Zangen sind geschlossen und Walze Re ist angehoben.
Fig. ι b zeigt die Stellung der Arbeitstheile, bei welcher sich die Drehung der Kammwalze so weit vollzogen hat, dafs der letzte Kamm des Segmentes C die Spitze der Zange JV1 N2 passirt hat und das Riffelsegment unter die Walze i?6 gelangt. Die Walzen R2 R3 befinden sich noch in Vorwärtsdrehung und haben das Faserband so weit vorbewegt, dafs es bis in die Nähe der Walzen R* R5 gelangt. Diese Walzen beginnen sich zu drehen und schieben das hintere Ende des vorher abgerissenen und am vorderen Ende nunmehr gekämmten Bartes weiter zwischen die sich gleichzeitig öffnende Zange NN0. Die Walze i?e beginnt sich zu senken. Die Kämmung des hinteren Theiles des vorhergehenden Bartes wird vollendet, und die Zange N1N2, die Walzen i?6, JR7 Ra und i?9 R10 haben ihre eingenommene Stellung unverändert beibehalten.
Bei der in Fig. 1 c gezeigten Stellung hat sich die Kammwalze um so viel gedreht, dafs das Riffelsegment bis zur Spitze der Zange N1N'2 gelangt ist. Die Walzen R2 R3 haben inzwischen ihre Drehrichtung gewechselt und vollziehen die Trennung des Faserbandes von dem Faserbart, welcher von den sieh weiter vorwärts drehenden Walzen i?4 -R5 mitgenommen und zur vollgeöffneten Zange NN0 herausgeschoben wird. Der Nadelkamm C steht aufser Bereich der Faserbärte. Die Walze R6 hat sich auf das Riffelsegment C1 gelegt und zusammen mit diesem den einseitig gekämmten Faserbart mitgenommen und zwischen die geöffnete Zange N1 N2 geleitet. Die Walzen R7 Rs und R9R10 haben begonnen, sich zu drehen.
Nach einer weiteren Drehung (Fig. 1 d) .sticht die erste Nadelreihe des Kammsegmentes C in den neu eingeführten, zuletzt abgerissenen Faserbart. Die Zange NN0 hat sich soeben ge^ schlossen und die Walzen i?4 R5 haben ihre Theildrehung vollendet. Die Walzen R2 R3 haben inzwischen ihre Rückwärtsdrehung beendet und stehen still; die Walze Re hat sich
abgehoben, die Zange N1 N2 schliefst sich und die Walzenpaare R7 Rs, R9 R10 beendigen ihre Drehung. In der Stellung Fig. ι e beginnt die Kämmung des hinteren Endes des Faserbartes durch das Kammsegment C, Das Walzenpaar R2 R3 befindet sich noch in Ruhe und die übrigen Theile nehmen wieder die in Fig. ι a gezeigte Stellung ein.
Dem Walzenpaare i?4 R5 kann statt der abgesetzten auch eine ununterbrochene Vorwärtsdrehung ertheilt werden. In letzterem Falle wird die' Zange N geschlossen, sobald das Walzenpaar R* R5 die gewünschte Länge des Bartes zur Zange NN0 herausgeschoben hat. Während nun der Faserbart von der Zange festgehalten wird, wird durch die fortgesetzte Drehung des Walzenpaares JR4 R5 das hintere Ende desselben allmälig freigegeben. Mit dem Oeffnen der Zange NN0 hat sich die Walze Rd auf das Riffelsegment C1 gesenkt und zieht den lose zwischen der Zange NN0 liegenden Faserbart zu derselben heraus.
Die für vorliegendes Verfahren verwendbaren Abreifsvorrichtungen sind zweierlei Art, bestehend entweder in den vorbeschriebenen zwei Walzenpaaren, oder in einer Haltezange und einem Walzenpaar. In beiden Fällen werden die genannten Organe in einer der Faserlänge entsprechenden Entfernung eingestellt. In dem einen Falle wird das. vordere Ende des Faserbandes in die. Haltezange geschoben und alsdann während der Rückwärtsdrehung des Walzenpaares festgeklemmt. Die zwischen beiden Organen lose liegenden Fasern nehmen an der Rückwärtsbewegung' des Faserbandes Theil und werden mit dem Fortschreiten des Abrisses allmälig von dem Walzenpaar erfafst und mitgenommen. In dem anderen Falle vollzieht sich der Abrifs in der oben beschriebenen Weise derart, dafs die zwischen beiden Walzenpaaren liegenden losen Fasern mit dem Fortschreiten des Abrisses von den ihnen zunächst liegenden Walzenpaaren erfafst werden.
Die Trennung vollzieht sich im zweiten Falle rascher und ergiebt einen glatteren Abrifs.
. Die dargestellte Maschine erhält, wie dies bei den Baumwollkämm-Maschinen üblich ist, mehrere auf derselben Welle angeordnete Kammwalzen, welche ebenso viele Arbeitsköpfe darstellen. Diese Kammwalzen sind in Böcken A, Fig. ι bis 5, gelagert, welche auf einem Untertisch oder Gestell B befestigt sind.
Der Antrieb der Maschine erfolgt von dem einen Ende aus mittelst der festen und losen Scheiben α und a1, welche auf der in den Böcken .d1 und A2 gelagerten kurzen, nur bis zur Mitte des Bockes A reichenden Antriebswelle S sitzen. Der auf letzterer befindliche Trieb 1, Fig. 7 und 9, überträgt die Drehung auf das Rad 2, welches auf der durchgehenden Hauptwelle S1 sitzt, die somit in ununterbrochene Drehung versetzt wird, in sämmtlichen Böcken A eine Lagerung findet und die Kammund Riffelsegmenie C und C1 trägt. Das Zahnrad 2 treibt unmittelbar das Rad 3 der Hülfswelle S2.
Das Rad 2 besitzt auf der einen Seite eine Curvennuth E, welche die hin- und hergehende Bewegung des Walzenpaares jR2 und R3 veranlafst.
In die Nuth E .greift ein zweckmäfsig mit Reibungsrolle versehener Stift e des auf der Welle S3 lose drehbar sitzenden rahmenförmigen'Hebels L, Fig. 7 und 9, dessen anderes Ende mit einer Klinke P ausgerüstet ist, die durch Feder ρ im Eingriff mit dem Schaltrad W gehalten wird. Die Welle S3 dieses Zahnrades wird somit in eine hin- und hergehende Bewegung versetzt, welche durch das gleichfalls auf der Welle S3 sitzende Zahnrad 4, Fig. 8, und Zwischenrad 5, dem Rade 6 der Welle s2 der unteren Walze R'2 übertragen wird. Die obere Walze R3 des Walzenpaares R2 Rs wird von der unteren nur durch Reibung mitgenommen und zur Erhöhung dieser Reibung zweckmäfsig durch Federdruck oder Gewicht G und Druckhebel g belastet (Fig. 5). Da die Vorwärtsbewegung der Walzen R2R3 gröfser sein mufs als deren Rückwärtsbewegung, so wird es erforderlich, die Klinke P während der Rückwärtsbewegung des Hebels L zeitweilig auszuschalten. Dies wird durch einen auf der Hülfswelle S'2 sitzenden Daumen d, Fig. 9, vermittelt, welcher im erforderlichen Zeitpunkte gegen einen an der Klinke P sitzenden Arm L4 stöfst und diesen so zum Ausschwingen bringt, dafs die Klinke P angehoben und das durch den Hebel L bethätigte Getriebe in seiner Bewegung unterbrochen wird.
Die Bewegungen der beiden Walzenpaare RiR5 und R7Rs erfolgen von einem Zwischenrade 8, Fig. 6, aus, welches von dem auf der WTelle S2 sitzenden Rade 7 beständig gedreht wird. Das Zwischenrad 8 steht einerseits mit dem Rade 9 und andererseits mit dem Rade 18 im Eingriff. Das Rad 9 sitzt auf der Welle S6 der Bürstenwalze H, Fig. 5, und dreht das lose auf der Welle S7 angeordnete Rad 10, welches etwas breiter als das Rad 9 ist und mit der Kupplungshälfte f, Fig. 2 und 3, einer Reibungskupplung verbunden ist. Auf der Welle S7 ist die Kupplungshälfte f1 und das Zahnrad 11 befestigt. Bei eingerückter Kupplung ff1 wird die Bewegung des Rades 11 durch Vermittelung der Zahnräder 12, 13, 14, 15, 16 und 17, Fig. 2, 3 und 10, auf die Welle s4 der Walze JR* übertragen. Die Walze R5 steht zweckmäfsig unter Belastung einer Feder oder eines Gewichtes G1 und wird von der unteren Walze R* durch Reibung mitgenommen. Die Aus- und Einrückung der Kupplung ff1 er-
folgt von dem Rade 2 aus, auf dessen einer Fläche eine sectorförmige Erhöhung d1 vorhanden ist (Fig. 2, 3, 4 und 9), gegen welche eine Reibungsrolle / des Armes Z1 eines in der Längsrichtung verschiebbaren Stabes r2 drückt. An dem Stabe r2 ist ein gabelförmig ausgebildeter Arm P befestigt, welcher die Kupplungshälfte / erfafst. Die die Stange r2 umgebende Schraubenfeder /2 ist derart gestützt, dafs sie die Kupplungshälften / und fl gegen einander drückt. Der Arm Z1 erhält durch den bei Z5 drehbar gelagerten Hebel Z,5 Führung. Sobald also die Rolle / von der Erhöhung dl erfafst wird, wird die Kupplung ff1 gelöst und die Drehung der Welle S7 mit dem auf ihr festen Rade 11 und somit der Walzen i?4 und R5 unterbrochen. Durch Einstellen des den letzten Theil der Erhöhung d1 bildenden Segments d11 kann der Zeitpunkt, in welchem die Drehung der Walzen RiR5 aufhören mufs, genau geregelt werden. Ganz ähnlich erfolgt die Bethätigung der Walzen R7 und Rs unter Vermittelung der Zahnräder 18, 19 der Kupplung/3/4 und der Räder 20, 21, 22, 23, 24 und 25, Fig. 6 und 10. Das mit breitem Kranz versehene Rad 19 sitzt lose auf der Welle s9 der Walze R9, Fig. 3, 4 und 6, und ist mit der Kupplungshälfte /3 fest verbunden. Die Kupplungshälfte/4 und das Rad 20 sitzen fest auf der Welle s9. Das Rad 20 überträgt die Drehung der Welle s9 durch Vermittelung der Räder 20 bis 25 auf Welle s7 der Walze R7. Die Walzen R7 und R9 sind also stets zur gleichen Zeit in Drehung und in Ruhe. Das Uebersetzungsverhältnifs zwischen den Walzen R7 und -R9 ist jedoch derart gewählt, dafs die Walze i?9 sich weit schneller als R7 dreht. Die beiden oberen Walzen Rs und R10 werden, wie vorher mit Bezug auf die Walzen i?5 und RB beschrieben, durch Federbelastung oder Gewicht abwärts gedrückt und von den unteren Walzen durch Reibung mitgenommen.
Die Unterbrechung der Bewegung oder die Lösung der Kupplung /3/4 erfolgt von dem sectorförmigen Ansatz d2 der.einen Fläche des Rades 7, Fig. 4 und 6. Gegen diesen Ansatz des Rades 7 drückt der Hebel Le mit seiner Rolle e6. Der bei Z4 drehbare Hebel L6 wird unten derart von der Feder/5 beeinflufst, dafs er mit Hülfe des Gabelstückes Z3 die Kupplungshälften/3 und/4 im Eingriff mit einander hält. Die Lösung der Kupplung/3/4 erfolgt ähnlich, wie mit Bezug auf//1 beschrieben, durch Einwirkung des Sectoransatzes d2 auf Rolle ee.
Die Walze R6 wird an ihren Zapfen durch Schlitze i, Fig. 5, des Gestelles radial geführt und besitzt kleine Flantschen i\ welche sich auf den entsprechenden Flantschen z2 der Kammwalze abrollen. Diese Flantschen sind derart ausgebildet, dafs sie ein zweckentsprechendes Heben und Senken der Walze Re bewirken.
Gewünschtenfalls kann zur Erhöhung der Reibung auch die Walze Re in geeigneter Weise belastet werden. Zur Vermittelung des Transportes des Faserbartes von der einen Zange zur anderen kann die beschriebene Walze Re auch durch zwei oder mehrere Walzen oder auch durch andere Hilfsmittel ersetzt werden.
Das Anheben der beweglichen Zangenbacken N und N1 erfolgt von den an den Rädern 3 und 7 vorgesehenen Curvennuthen E1 und E^ aus (Fig. 3, 6 und 7). In die Curvennuth E1 greift der an dem Hebel L1 sitzende und mit Reibungsrolle ausgerüstete Zapfen e1 ein, wodurch die Welle S4 eine unterbrochene schwingende Bewegung erhält, welche durch Arme und Lenkstangen r, Fig. 5, auf den Hebel η übertragen wird. An dem anderen Ende des bei drehbaren Hebels η ist die bewegliche Zangenbacke N angebracht (Fig. 7 und 5). Die Bewegung der Zangenbacke N1 erfolgt in derselben Weise durch die den eben beschriebenen Mechanismen gleichwerthigen Theile e2, L2, S5, r1 und n1, Fig. 5 und 6.
Die Bethätigung der den Wickel F tragenden und bewegenden Walzen R und R1 erfolgt von dem Rade 26 aus, welches links auf der Welle s2 der Walze i?2 angebracht ist (Fig. 1), unter Vermittelung der Zwischenräder 27, 28 und 29. Das Rad 29 steht mit dem auf der Welle s1 der Walze R1 sitzenden Rade 30 im Eingriff und dreht unter Zwischenschaltung des Rades 31 das auf der Welle 5 der Walze R angeordnete Rad 32. Die Walzen -R und R1 drehen sich . daher stets gleichmäfsig und in demselben Sinne wie die Walze i?2, so dafs das von dem Walzenpaar R2R3 vorgeschobene und wieder zurückbewegte Faserband mit der Ab- und Aufwickelung des Wickels F gleichen Schritt hält.
Von den Abzugswalzen R11 und i?12 wird nur die untere Walze R11 angetrieben, und zwar von der Hauptwelle S1 aus. An deren hinterem Ende sitzt ein Kegelrad 33, Fig. 1, welches mit dem Kegelrad 34 im Eingriff steht, dessen Welle am anderen Ende ein zweites Kegelrad 35 trägt. Letzteres treibt das Kegelrad 36 und Zahnrad 37 und dieses das auf der Welle su der Walze R11 fest angeordnete Rad 38.
Mit dem Kegelrad 33 steht ein zweites Kegelrad 39 im Eingriff zur Bewegung des Schneckengetriebes 40, 41. Auf der Welle Ss des Schneckenrades 41 sitzt die Trommel D, welche die Kämmlinge von der Bürstenwalze H in bekannter Weise abnimmt. Der den Hacker K tragende Arm K1 wird mittelst des Hebels L10 bewegt, welcher durch die Lenkstange r4 mit der auf der Welle S6 angebrachten Kurbel k verbunden ist.
Die beschriebenen Mechanismen lassen sich natürlich noch mannigfach abändern; sie sollen nur als Beispiel dienen.

Claims (4)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Verfahren zum Kämmen von Baumwolle und ähnlichen Faserstoffen, darin bestehend, dafs die Faserbärte vor Beginn der Kämmung und ohne Anwendung,,;eines Vorstechkammes vom Faserbande abgetrennt, beide Bartenden in derselben Weise durch ein Kammsegment gekämmt und die gekämmten Barte derart über einander gelegt werden, dafs ein · Verzug auf das schuppenartige neue Band ausgeübt werden kann, ehe es zu einem schmalen Bande verdichtet wird.
  2. 2. Maschine zur Ausführung des unter Anspruch ι. bezeichneten Kämmverfahrens, gekennzeichnet durch eine Abreifsvorrichtung, eine zwischen dieser und der Kammwalze angeordnete Zange, welche das vordere Ende des abgerissenen Faserbartes in den Bereich des Kammsegmentes hält, eine zweite, der ersten gegenüberliegende Zange, welche den einseitig gekämmten Bart aufnimmt und in gleicher Weise den noch nicht gekämmten Theil des Faserbartes in den Bereich des Kammsegmentes hält, und durch ein Paar unmittelbar dieser Zange folgender Walzen, zwischen welchen sich die Bildung des Kammzuges vollzieht.
  3. 3. Eine Ausführungsform der unter Anspruch 2. bezeichneten Kämm-Maschine, gekennzeichnet durch,zwei Paar Walzen (R2 Rs, WR5J, welche als Abreifsvorrichtung dienen und unmittelbar vor der ersten Zange (N0 N) angeordnet sind, von welchen das eine Paar Walzen (R* R5) nur eine absetzende oder aber eine ununterbrochene Vorwärtsdrehung, das zweite (R2 RSJ aufser einer absetzenden Vorwärts- noch eine kürzere Rückwärtsdrehung ausführt.
  4. 4. Eine Ausführungsform der unter Anspruch 2. bezeichneten Kämm-Maschine, gekennzeichnet durch ein oder mehrere vor den den Kammzug bildenden Walzen (R1 R^) angeordnete Walzenpaare (R9 R10), welche mit diesen Walzen ein Streckwerk bilden und daher zu derselben Zeit, jedoch mit gröfserer Umfangsgeschwindigkeit gedreht werden, zum Zwecke, den Zugflor in seiner ganzen Breite vor seiner Verdichtung einem Verzüge zu unterwerfen und denselben zu einem dünnen, schmiegsamen Vliefs mit gleichmäfsiger und paralleler Faserlagerung auszuziehen.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
DENDAT78110D Verfahren und Maschine zum Kämmen von Baumwolle und ähnlichen Faserstoffen Expired - Lifetime DE78110C (de)

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