DE2343963A1 - Staebchenbakterium-peptidase und verfahren zu ihrer herstellung durch kultivierung von staebchenbakterien - Google Patents
Staebchenbakterium-peptidase und verfahren zu ihrer herstellung durch kultivierung von staebchenbakterienInfo
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Description
Stäbchenbakterium-Peptidase und Verfahren zu ihrer
Herstellung durch Kultivierung von Stäbchenbakterien
Die Erfindung betrifft eine Stäbchenbakterium-Peptidase als
wirksames entzündungshemmendes Mittel und ein Verfahren zu ihrer fermentativen Herstellung durch Kultivierung von
Stäbchen- oder Bazillusbakterien.
Proteasen werden seit langem als Verdauungshilfen angewandt
und finden seit kurzem Verwendung als entzündungshemmende Mittel, eiterabbauende Mittel, Detergents und als Zusatzstoffe
bei der NahrungsmitteIverarbeitung. Mit steigender Nachfrage
und Anwendung dieser Enzyme wurden umfangreiche Versuche angestellt und eine Anzahl von neuenund wertvollen Proteasen,
insbesondere alkalische Proteasen entwickelt.
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Da die Funktionsweise und die Produktivität bekannter alkalischer
Proteasen im Hinblick auf die Hemmung von Entzündungen nicht zufriedenstellend sind, ist es die Aufgabe der Erfindung,
• Ine BaziI Ius-PeptIdase mit größerer Hemmwirkung gegen Entzündungen
als bekannte Proteasen zu schaffen, die sich In Ihren
Eigenschaften von den bekannten alkalischen Proteasen wesentlich
unterscheidet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die neue
alkalische Protease mit der Bezeichnung BaciIlopeptIdase C
folgende Eigenschaften aufweist:
(1) Elementenanalyse: C 51,22 %, H 6,92 %, S 0,99 %, N 16,99 %,
Asche 1,62 %,
(2) Molekulargewicht: etwa 27 000
(3) maximale Aosorption im ultravioletten Absorptions-Spektrum
bei einer Wellen länge von 280 Millimikron E J *ffl: 12,7 (pH - 6,8)
(4) Isoelektrischer Punkt: pH - 6,0
(5) spezifische Aktivität: M 400 u/mg N,
(6) optimale Aktivität bei einem pH-Wert von 9,0 bis 9,3 bei
•ln*r Temperatur von etwa 45 ° C,
(7) Stabilität Im pH-Wert-Berelch von 7 bis 10,5,
(β) Inhibition durch Äthylen-Oiamin-Tetraazetat, Dllsopropyl-FIuorphosphat
oder Kartoffel-Hemmungsstoff, jedoch nicht
gehemmt durch Trypsin-lnhIbitor, o-PhenanthroI I η oder
Chlor-Quecksilber II-Benzoesäure.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird ein Stamm d«s Bazillus
sp. Nr. 794 (ATCC 21 964 oder FERM-P Nr. 1522) zur Herstellung der BaciIlopeptidase C durch Kultivierung des Bazillus
sp. Nr. 794 in einer Nährlösung bis zur Ansammlung des Enzyms
in der Nährlösung und Gewinnung der Bad I lopeptIdas« C durch
Extraktion und/oder Filtration der Nährlösung verwendet.
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Die gemäß der Erfindung entstehende alkalische Protease besitzt
physikalische und chemische Eigenschaften, die sich von denen
bekannter alkalischer Proteasen grundsätzlich unterscheiden,
und zeigt eine erhebliche größere proteolytI sehe und entzündungshemmende
Wirkung.
Öle herkömmlichen alkalischen Proteasen werden von etwa 10~ M
DiIsopropyI-Fluorphosphat (nachfolgend mit DFP bezeichnet),
welches ein spezieller Hemmstoff gegen Serln-Enzyme Ist, völlig
Inaktiviert, wogegen sie von EDTA, welches einen speziellen Hemmstoff gegen neutrale Proteasen ergibt, kaum beeinflußt wird
(L. Keay und B. S. Wildi, Biotech, and Bioeng. 12, 179 (1970);
K. Morlhara, Biochem. and Biophys. Research Communications 26,
656-657 (1967); D. Tsuru et al., Agr. BIoI. ehem., 30, 1266
(1966); K. Horikoshi, Agr. BIoI. ehem. 35, 1407 (1971)).
Demgegenüber stellt die neue Protease gemäß der vorliegenden Erfindung, die BaclIlöpeptIdase C, ein vollkommen neues Enzym
dar, das sowohl von DFP als auch von EDTA nicht aktiviert wird. Es ist für die BaciIlopeptidase charakteristisch, daß sie bei
einem Test über die Hemmung der EntzündI Ichke11 entsprechend
einem Verfahren, bei dem Karrageen als Entzündungemittel In ein
ödem einer Ratte gespritzt wird, bemerkenswerte entzündungshemmende
Eigenschaften zeigt.
Der Bad IlopeptIdase-C-produzlerende Stamm gemäß der Erfindung
ist aus dem Erdreich isoliert und im Fermentation Research Institute der Agency of Industrial Science and Technology,
Chlba, Japan, unter F£RM-P Nr. 1522 und in der American Type Culture Collection, RockvlI Ie, Maryland, USA, unter ATCC
Nr. 21 964 hinterlegt worden. Der Stamm weist folgende Eigenschaften auf:
Vermehrungsstäbe 0,7 bis 0,9 mal 2,5 bis 3,5 Mikrons, beweglich
mittels perltrlchenähnIlchen Hagellaten; gramindifferent;
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Sporen 1,3 bis 1,6 Mikron mit kugelförmigen Enden; optimales
Wachstum bei pH-7 bis 9; gutes Wachstum bei 28 bis 40 ° C; kein Wachstum bei 50 C; aerobe Bakterien.
Kolonien auf FI β Ischextrakt-Agar-Nährböden zeigen glatte
Oberfläche mit Oberflachenglanz, die Ilchtundurchlässig und
In der Farbe leicht gelblich-braun ist.
Sonstige Agar-Nöhrböden: ergiebiges Wachstum, glatte Oberfläche.
Glukose-Agar-Nährböden: Wachstum gleich dem oder besser als
bei sonstigen Nährböden;
Sojibohnenextrakt-Agar-Nährböden: die gleichen Eigenschaften
wie Glukose-Nährböden, cremige Oberfläche;
Flelschextrakt-Bruhe enthaltend NaCI: Wachstum bei 5 % NaCI-Antell,
kein Wachstum bei 10 % NaCI-Anteil; die Fleischextrakt-Brüh·
Ist gleichmäßig trübe (schlammig), und es bildet sich
kein BakterienfI Im;
Fielschextrakt-Gelatlne-Stlchkultür zeigt sch Ichtenförmlge
Verflüssigung bei 22 ° C innerhalb einer Woche;
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pH-Wert der Glukose-Brühe beträgt 7,8 bis 8,0;
Gaserzeugung von Nitrat unter anaerob I sehen Bindungen:
negativ;
Wachstum in Glukose-Brühe unter anaerob!sehen Bedingungen:
negativ.
Ein Vergleich der Mikroorganismen mit den obengenannten mykologlschen
Eigenschaften nach der Erfindung mit bekannten
MlkroorganIsmen, wie sie beispielsweise in Bergey's Handbuch
der Üestimmungs-Bakteriologie, 7, Ausgabe, 1957, beschrieben
sind, zeigt, daß dieser Stamm nahe dem Bacillus brevis und dem
Bacillus sphaerlcus liegt. Jedoch unterscheidet er sich vom Bacillus sphaericus durch die Verwertung von Kasein und Gelatine
und vom Bacillus brevis in Jeder Hinsicht in bezug auf die Morphologie der Sporen, auf das Wachstum im 5Jt-NaCI-hai tigen
Medium und auf die Notwendigkeit des Vorhandenseins von
Thlamin für das Wachstum. Unter den bekannten Mikroorganismen
Ist keiner festzustellen, der mtt dem die Bad IlopeptIdase-C-bildenden
Mikroorganismus völlig übereinstimmt.
Demgemäß Ist der bei der Erfindung benutzte Stamm wegen setner
Zugehörigkeit zu den BaciI Iaceae-Stämmen als neuer Bacillus
sp. Nr. 794 bezeichnet worden.
Ote neue Protease, BaclIiopeptidase C, wird durch Kultivierung
eines Mikroorganismus in einer Nährlösung erzeugt, welcher mit den Bad I Iaceae-StJSmm·π verwandt zu sein scheint und vom
Bacillus sp. Nr. 794 repräsentiert wird.
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Die Kultivierung oder Züchtung wird in der Regel auf die übliche Welse durchgeführt, wie sie für die Kultivierung der wichtigsten
Mikroorganismen entweder in fester oder flüssiger Form
angewandt wird. im allgemeinen wird die flüssige Kultivierung
bevorzugt. Anwendbare KuI ti νterungslösungen sind synthetische,
halbsynthetische und natürliche Nährlösungen. Als Kohlenstoff
liefernde Nährlösungen kommen In Betracht Glukose, Saccharose, Maltose, Glukonsäure, Stärke, Hydrolysate von Stärke und anderen
Kohlehydraten, als Stickstoff liefernde Nährlösungen
Pepton, Fleischextrakt, Maiswasser, Whisky aus Mals, Sojabohnenmehl,
trockene Hefe, Gluten, KäseIn-Abbau-Produkte, Harnstoff,
Ammoniumsulfat und Ammoniumnitrat, einzeln oder In
Kombination zu zweit oder zu mehreren. Wahlweise können Magnesiumkarbonat,
-sulfat oder -hydrochI or Id. Mangan oder Kalzium
und weiterhin Natriumchlorid oder schaumgebremste Mittel in
geeigneten Mengen hinzugefügt werden. Die bevorzugt· Temperatur liegt bei 25 bis 40 ° C. Die Kultivierungszeit Ist abhängig
von der Kultivierungstemperatur, dem Kultivierungsvolumen
und dem Kultivierungssystem, jedoch kann die Herstellung der
neuen Protease BaciIlopeptIdase C Im allgemeinen innerhalb von
40 bis 100 Stunden durchgeführt werden. Die Isolierung der erzeugten Protease aus der Nährlösung wird nach einem der
üblichen Verfahren für die Reindarstellung von Enzymen durchgeführt,
beispielsweise Filtrieren, Ausfällen durch wasserlösliche
anorganische Salze, wie beispielsweise Ammoniumsulfat,
Natriumsulfat oder Magnesiumsulfat, Fällung durch Zugabe von
mit Wasser vermischbarem organischen Lösungsmittel, wie beispielsweise
Methanol, Äthanol, Isopropanol oder Azeton und Adsorbierung und Elution unter der Verwendung von Kalziumphosphat,
Aluminiumoxid, Bentonit, Austauscherharz oder Ionenaustauscher,
bestehend aus synthetischen organischen Zusammensetzungen,
die von PolysaccharId-0extran (erhältlich unter dem
Handelsnamen OEAE-Sephadex A-50, ein Produkt der Pharmacia Co.,
Schweden) abgeleitet sind. Das auf diese Weise erhaltene Enzym wird in der nachfolgend beschriebenen Weise gereinigt,
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um ·Ιη·η elektrophoretisch reinen EinzeIkrlstalI zu erhalten.
Die neue Protease Bad Hopeptidase C gemäß der Erfindung zeigt
folgende enzymologisehen und physlkochemisehen Eigenschaften:
(1) Wirksamkeit
Wie aus Flg. 1 hervorgeht, ist das vorliegende Enzym bei
einem pH-Wert von 6 bis 11 In einem Ml Ich-Kaseln-Substrat
aktiv. Oer optimale pH-Wert betrügt 9 bis 9,3 und laßt
erkennen, daß es sich bei diesem Enzym um eine alkalische
Protease handelt.
(2) Spezifische Substrat-Wirksamkeit
Die folgende Tabelle 1 zeigt die spezifische Substrat-Wirksamkeit
der Bad Ilopeptldase C.
TabelI | Substrate | e 1 | relatlve Anfangsgeschwindigkeit |
Ml Ich-Kasein | 100 | ||
Albumlη | 40 | ||
HHmoglobi η | 1 11 | ||
Fibrinogen | 50 | ||
Messung der Enzym-AktIvI | |||
tat | |||
Die Protease-AktIvitut wurde gemäß einem Verfahren gemessen,
das auf Anson & Haglwara's basiert (B. Haglwara et al..
The J. of Blochem., 45, 185, 1958, ibid. 45, 251, 1958) und
welches wie folgt leicht abgewandelt wurde: Ein Milliliter der Enzymiösung, der mit M/50 CAPS Pufferlösung In geeigneter
Weise verdünnt ist, wird mit 5 ml einer 0,6llgen Kasein-Lösung (pH - 9,0) bei 400C vermischt. Nach 10
Minuten Inkubationszelt wird die Reaktion durch Zugabe von
5 n\ einer trlchioresslgsauren Lösung mit dem Molgewicht
0,44 (■ 0,44 M) gestoppt, danach folgen 30 Minuten weitere Inkubationszeit bei 40 ° C. Im Anschluß daran werden 2 ml
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einer 0,55 M Natrlumkarbonatlösung und 1 ml FoIIn-Reagenz
zugefügt und die Mischung noch 30 Minuten lang bei 40 C
stehen gelassen. Die optische Dichte der sich ergebenden
Mischung wird bei 660 mu Im Vergleich zu dem reinen Substrat
gemessen. Eine Einheit der Enzymaktivität wird als die
Menge Enzym definiert, die Peptid in einer solchen Menge freisetzen kann, daß es bei der besagten optischen Dichte
1 /J9 Tyrosin in einer Reakttonsmlschung bei pH · 9,0,
40 C in einer Minute gleichkommt.
(4) Auswirkungen des pH-Wertes auf die Aktivität und die
StablIItät der Enzyme
Der Einfluß des pH-Wertes auf die Aktivität des vorliegenden Enzyms in einem Ml Ich-Kaselη-Substrat Ist in Flg. 1
dargestellt. Der optimale pH-Wert liegt bei 9,3, und die Aktivität wird bei pH >
6,5 bis 7 oder 10,5 bis 11 auf die Hälfte reduziert. In Flg. 2 Ist der Einfluß der verschiedenen
pH-Werte auf die Stabilität der Enzyme dargestellt, wobei die Restaktivität nach einer Behandlung mit M/50 CAPS
Puffer-Lösung, bei der es sich um ein schwaches Reagenz aus
ZyklohexyI-Amlnopropansuifonsäure handelt, bei einer Veränderung
der pH-Werte bei 400C innerhalb von 60 Minuten
bestimmt wird. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist das Enzym
über einen weiten Bereich von pH-Werten stabil; die Restaktivität
von mehr als 90 % existiert Im Bereich von pH-Werten 7 bis 10,5.
(5) Auswirkung der Temperatur auf die Aktivität und die
StablIitat der Enzyme
Fig. 3 zeigt die ausw irkung der Temperatur auf dl· Enzymaktivität.
Aus dieser Figur geht hervor, daß die fflr die
Aktivität der vorliegenden Enzyme günstigste Temperatur bei 450C liegt und mehr als 80 % der Aktivität im Bereich
von 35 ° C bis 55 ° C auftritt. Aus FIg. 4 Ist ersichtlich,
daß die Enzyme unterhalb von 400C relativ stabil sind und
bei 600C noch 50 % Restaktivität zeigen.
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(6) InaktIvlerungsbedlngungen In Abhängigkeit von pH-Wert
und Temperatur
Bei einem pH-Wert unterhalb von 6 und oberhalb von 12 sind die Enzyme im wesentlichen Inaktiv. Sie sind völlig inaktiv
nach 1-stUndlger Behandlung bei 400C und einem
pH-Wert ■ 4 oder 12. Sie sind bei einem pH-Wert von 7 und 600C beträchtlich und bei einem pH-Wert ■ 7 und 65 0C
völlig inaktiv, desgleichen bei pH - 9,5 und 70 ° C.
(7) Einfluß der Hemmstoffe
Tabelle 2 zeigt den Einfluß einer Anzahl von hemmenden Substanzen.
Die Zahlenwerte sind in Einheiten der Restaktivität angegeben. Bekannte alkalische Proteasen sind Serin-Enzyme,
welche an der aktiven Stelle Serin enthalten und dafür bekannt sind, daß sie durch spezielle Hemmstoffe,
wie beispielsweise OFP und Kartoffelhemmstoff, Jedoch
nicht durch EOTA oder o-PhenanthrolI η gehemmt werden.
Andererseits sind neutrale Proteasen als Metall-Enzyme
bekannt, deren Verhalten gegenüber den DFP- und EDTA-Hemmstoffen
im Vergleich zu den Seriη-Enzymen völlig entgegengesetzt
ist.
In der nachstehenden Tabelle 2 besitzen die angeführten
Symbole folgende Bedeutung:
DFP Pl TI EDTA PCMB
p-Chlor-QuecksiIber !!-Benzoesäure.
- 10 -
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Enzym
Hemmstoffe Konzentrationen gemäß der
_____ Erfindung
DFP
Il
Pl
Il
TI
Il
EOTA
Il
ö-PhenanthrolI η PCMB
1.1 χ 10"3(Mol)
1.1 χ 10~4
0.1 (mg/ml)
0.5
0.1
0.01
1 χ 10
1 χ 10
1 χ 10
3 χ 10
3 χ 10
-3 -4 -2 -4 -5
(Mol )
0 (Ji) | 100 (f) | 7 |
35 | 100 | 21 |
41 | 100 | 76 |
0 | 100 | !8 |
100 | 100 | 100 |
100 | too | 100 |
0 | 0 | 133 |
0 | 57 | 116 |
95 | 0 | 93 |
100 | 110 | |
103 | 119 |
Bei der Erfindung handelt es sich eindeutig um ein neues Enzym; es Ist einerseits ähnlich einem Serin-Enzym, mit
Serin auf seiner aktiven Seite, wie es alkalische Proteasen aufweisen, jedoch wird es andererseits offensichtlich von
Äthylendlamin-Tetraazetat beeinflußt, wodurch die maßgebende
Rolle der zweiwertigen Metalle bei der Enzymwirkung angezeigt
w I rd.
Zum Vergleich werden als Vertreter für neutrale und für
alkalische Proteasen T-Enzym und Α-Enzym verwendet.
T-Enzym; Thermolysin (Oaiwa Kasei Kabushiki Kaisha),
neutrale Protease, kristallin
Α-Enzym: Alkalische Protease ΓΙ (Seikagaku Kogyo),
erhalten vom Bacillus subtil is var amylosacchariticus, dreifach kristallisiert.
(8) RelndarstelIung
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C mehrere
-11-
Stunden lang gerührt, um das Enzym völlig zu extrahieren.
Es wird Kalziumazetat hinzugefügt, bis schließlich die
Konzentration etwa 1 % beträgt. Der pH-Wert wird auf 7,5 bis 8,0 eingestellt und der Niederschlag durch Filtrieren
abgetrennt, um eine auf der Oberfläche schwimmende Flüssigkeit zu erhalten. Es wird Ammoniumsulfat hinzugefügt, bis
schließlich die Konzentration eine Sättigung von 0,6 erreicht.
Nachdem die obenauf schwimmende Flüssigkeit einige Stunden abgestanden ist, wird sie zentrifugiert, um den
abgesetzten Niederschlag zu gewinnen. Dann wird dieser zum Entsalzen In einer TrI-hydrochlorsauren Pufferlösung
mit einem Gewicht M/200 und einem pH-Wert von 7,5 und einem Gehalt von M/500 Kalziumazetat gelöst und einer Dialyse
gegen die Pufferlösung unterworfen. Danach wird es einer Kolonne von DEAE Sephadex A-50 zugeleitet, die von der
Pufferlösung im Gleichgewicht gehalten wird, und mit der
Pufferlösung auf eine Menge eluiert, die fünf bis sieben
mal so hoch ist wie das Bettvolumen (Nutzvolumen). Mit
einer ähnlichen Pufferlösung, die einen Gehalt von
0,1 M NaCI aufweist, wird dann weiter eluiert, um eine
Fraktion zu erhalten, In der das vorliegende Enzym enthalten ist. Eine weitere Chromatographie unter den gleichen
Bedingungen liefert die maximale spezifisch« Aktivität des Enzyms, daran schließt eine Konzentrierung auf 1/10 bis
1/15 des Volumens an, um das Enzym in Kristallform zu erhalten.
(9) Physikalische und chemische Eigenschaften
TabelIe 3
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Tabelle 3 Phys. und ehem. Größe
UV-Absorptton (E J %^ 2QQ ^
Isoelektrischer Punkt
Spezifische Aktivität Elementenanalyse
Wert
) 12.7 (pH 6.8)
6.0 (ZeIlulose-Azetat-Hembran)
C | 27 000 | (GeI-FIItrations- Verfehren) |
|
t | H | 11 400 | u/»g N |
S | 51.22 | m | |
N | 6.92 | (*) | |
Asche | 0.99 | (*) | |
16.99 | (Jf) | ||
1 .62 | U) |
0Ie neue Protease Baclllopeptidase C Ist nicht nur als
entzündungshemmendes MIttel anwendbar, sondern auch infolge Ihrer großen proteolytlsehen Aktivität als Verdauungshilfsmittel,
Weichmacher für Leder und Fleisch und als Waschmittel usw.
Im folgenden wird das Ergebnis eines Versuches beschrieben,
der die entzündungshemmende Wirkung der neuen Protease Bad Mopeptidase
C aufzeigt.
Vier Donryu-Ratten (mit einem Gewicht zwischen 130 und 150 g)
wurde pro Ratte 0,5 mg einer Jeden Enzym-Proben lösung Intraperltonal,
d. h. im Bereich des Bauchfells, verabreicht und nach einer Stunde 0,05 ml einer Karrageenlη lösung subkutan in
die Sohle eines Hinterbeins einer Jeden Ratte gespritzt. Nach drei Stunden wurde das Ausmaß des entstandenen Ödems mit einer
Schieblehre gemessen, um die Auswirkung eines Jeden Enzyms zu beurteilen. Im Ergebnis zeigte sich, daß das Haß der ödembiIdungsverhtndorung
von Trypsin 33 %, von OC-ChymotrypsI η
25 % und von Bromelln 37 % betrug, wehrend das des erflndungsgemaßen
Enzyms bei 85 % lag.
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0.5 mg/Ratte | 2343963 | |
0.1 mg/Ratte | 37 5t | 1.0 mg/Ratte |
- t | 33 | 52 % |
0 | 25 | - |
20 | 11 | - |
— | 23 | |
Trypsin
Lysozym
(Die Zahlenwerte geben das Maß der ödemblIdungsverhlnderung
gemäß dem Ratten-Ödem-Verfahren an, wobei Karrageenln als
phloglstisches Agens benutzt wird).
Aus dem Vorangegangenen ergibt sich, daß die neue Protease
Bad Ilopeptidase C Eigenschaften aufweist, welche sich deutlich
von denen bekannter Proteasen unterscheiden. Während bekannte Proteasen von DFP zwar völlig, von EDTA aber nicht inaktiviert
werden, wird das Enzym nach der Erfindung sowohl von DFP als auch von EDTA angegriffen. Im Gegensatz zu den bekannten alkalischen
Proteasen, die einen isoelektrischen Punkt von pH ■ 8
oder mehr aufweisen, besitzt das Enzym gemäß der Erfindung einen Isoelektrischon Punkt von 6,0 und zeigt eine weit größere
EntzUndungshemmwIrksamke11. Die Bad IlopeptIdase C weist nur
geringe Toxizltät auf. Die akute Toxizltät der Bad Ilopeptldase
C wurde durch orale Abgabe getestet. LD50 des Enzyms
wurde mit 9 500 mg/kg bestimmt (mit 95Jtlger Sicherheit zwischen
den Grenzen von 8 796 bis 10 260 mg/kg) für Mäusemännchen und 8 900 mg/kg (mit 95iiger Sicherheit zwischen den Grenzen von
8 240,7 bis 9 612 mg/kg) für Mäuseweibchen nach dem Verfahren
von Litchfield & Wllcoxon (J. Pharmacol. Exp. Therap. 96, 99 113,
1949) berechnet. Die erfindungsgemäße Bad IlopeptIdase C
kann deshalb als wirksames entzündungshemmendes Mittel benutzt
werden. Für den Gebrauch bei der therapeutischen Behandlung
von Entzündungen und Ödemen nach Operationen oder nach schweren Verletzungen können 2,5 bis 10 mg der BaciIlopeptIdase C
zusammen mit Stärke oder Laktose (Milchzucker) In Tabletten
oder Kapseln gepreßt werden und Jeweils in einer Dosis von 2 bis 3 Stück drei bis vier mal am Tag oral verabreicht werden.
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Die folgenden Beispiele dienen nur zur Veranschaulichung der
Erfindung, ohne den Schutzumfang zu begrenzen.
Zwanzig Liter einer Nährlösung mit 1 % Stärke, 2 t Sojabohnenölkuchen, 1 i Weizenkleie, 0,5 % Kaliumphosphat, 0,5 % Kalzium*
karbonat und 0,05 % Magnesiumsulfat werden in einen Fermentationsbehälter
mit 30 I Inhalt gegeben und bei 120 ° C 20 Minuten lang unter Druck sterilisiert. Die Nährlösung wird dann
mit 200 ml einer Zuchtkultur des Bazillus Nr. 794 (Identifiziert als ATCC Nr. 21 964 oder FERM-P Nr. 1522) geimpft, der
getrennt in einer Nährsubstrat-Lösung gezüchtet wird. Die
Kultivierung erfolgt unter Rühren bei 300 U/mln bei 300C
drei Tage lang bei lOOilger Belüftung. Unmittelbar nach Beendigung der Kultivierung werden die Kulturen zentrifugiert, um die Bakterien zu entfernen, wobei 15 Liter Flltrat erhalten werden. Das Flltrat wird unter reduziertem Druck auf 3 Liter konzentriert, sein pH-Wert auf 8,0 durch Zugabe von 27 g Kai*· zlumazetat eingestellt. Der gebildete Niederschlag wird gefiltert und das Filtrat mit Ammoniumsulfat bis zu 0,6 Sättigung gesättigt und zentrifugiert, um den Niederschlag abzutrennen. Auf diese Welse werden 80 % der Aktivität beim Abschluß der Fermentation gewonnen. Der Niederschlag wird
nochmals in 300 ml einer Lösung gelöst, die M/500 Kalziumazetat In M/200 TrI-ChIorwasserstoffs8ure-Puffer lösung mit
einem pH-Wert - 7,5 enthält. Anschließend wird die Lösung
gegen die Pufferlösung dialisiert. Die sich daraus ergebende Enzymlösung wird in einer 3-Liter-Säulβ mit DEAE Sephadex A-50 adsorbiert, mit der Pufferlösung ins Gleichgewicht gebracht, mit etwa 10 Liter der gleichen Pufferlösung und zuletzt mit
einer ähnlichen Pufferlösung gewaschen, die einen Gehalt von 0,1 M NaCi aufweist, wonach das Enzym gemäß der Erfindung
ausgewaschen ist.
Kultivierung erfolgt unter Rühren bei 300 U/mln bei 300C
drei Tage lang bei lOOilger Belüftung. Unmittelbar nach Beendigung der Kultivierung werden die Kulturen zentrifugiert, um die Bakterien zu entfernen, wobei 15 Liter Flltrat erhalten werden. Das Flltrat wird unter reduziertem Druck auf 3 Liter konzentriert, sein pH-Wert auf 8,0 durch Zugabe von 27 g Kai*· zlumazetat eingestellt. Der gebildete Niederschlag wird gefiltert und das Filtrat mit Ammoniumsulfat bis zu 0,6 Sättigung gesättigt und zentrifugiert, um den Niederschlag abzutrennen. Auf diese Welse werden 80 % der Aktivität beim Abschluß der Fermentation gewonnen. Der Niederschlag wird
nochmals in 300 ml einer Lösung gelöst, die M/500 Kalziumazetat In M/200 TrI-ChIorwasserstoffs8ure-Puffer lösung mit
einem pH-Wert - 7,5 enthält. Anschließend wird die Lösung
gegen die Pufferlösung dialisiert. Die sich daraus ergebende Enzymlösung wird in einer 3-Liter-Säulβ mit DEAE Sephadex A-50 adsorbiert, mit der Pufferlösung ins Gleichgewicht gebracht, mit etwa 10 Liter der gleichen Pufferlösung und zuletzt mit
einer ähnlichen Pufferlösung gewaschen, die einen Gehalt von 0,1 M NaCi aufweist, wonach das Enzym gemäß der Erfindung
ausgewaschen ist.
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In 3 Litern des Eluats beträgt die erhaltene Aktivität zumindest
70 %. Ein weiterer Durchgang des Eluats durch den Chromatographen
unter denselben Bedingungen und eine Konzentrierung auf 1/10 des EIuatsvolumens ergibt 0,8 g kristalline
Bad IlopeptIdase C.
Zwei Liter des nach Beispiel 1 erhaltenen Fiitrats wird ohne
Konzentrierung einem Aussalzungsvorgang mit Ammoniumsulfat,
dann der Dialyse und schließlich einer Chromatographie mit DEAE-Sephadex unterworfen. Das durch ein abgestuftes Elutlons*
verfahren erhaltene Eluat wird auf 1/8 seines Volumens konzentriert
und dadurch 60 mg kristalline Bad Ilopeptldase C erhalten
.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
Es zeigen:
Es zeigen:
Flg. 1 den Verlauf des aktiven pH-Bereichs der Bad Hopeptidase
C,
Flg. 5 den Trennungsverlauf bei Verwendung einer 8 ml-Sau I β
DEAE-Sephadex A-50.
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Claims (2)
1. Stäbchenbakterium-Peptidase als wirksames entzündungshemmendes
Mittel, dadurch gekennzeichnet,
daß die neue alkalische Protease mit der Bezeichnung BacI I Iopeptidase C folgende Eigenschaften aufweist:
(J) Elementenanalyse: C 51,22 %, 'h 6,92 %, S 0,99 %,
N 16,99 %, Asche 1,62 %,
(2) Molekulargewicht: etwa 27 000
(3) maximale Absorption im ultravioletten Absorptions-Spektrum
bei einer Wellenlänge von 280 Millimikron E j * : 12,7 (pH - 6,θ)
(4) Isoelektrischer Punkt: pH · 6,0
(5) spezifische Aktivität: 11 400 >j/mg N,
(6) optimale Aktivität bei einem pH-Wert von 9,0 bis 9,3
wie in Fig. 1 angegeben, bei einer Temperatur von etwa 45 ° C, wie in Fig. 3 gezeigt,
(7) Stabilität Im pH-Wert-üereIch von 7 bis 10,5, wie In
Fig. 2 dargestelIt,
(8) Inhibition durch A'thy len-Di ami n-Tetraazetat, Dlisopropy
I-Fluorphosphat oder KartoffeI-Hemmungsstoff,
jedoch nicht gehemmt durch Trypsin-InhIbitor,
o-Phenanthroliη oder Chloi—Quecksilber II-Benzoesäure.
2. Verwendung eines Stammes des Bazillus sp. Nr. 794 (ATCC
21 964 oder FERM-P Nr. 1 522) zur Herstellung der Bad Mopeptldase
C nach Anspruch 1 durch Kultivierung des Bazillus sp. Nr. 794 in einer Nährlösung bis zur Ansammlung des
Enzyms in der Nährlösung und Gewinnung der BaciI Iopeptidase
C durch Extraktion und/oder Filtration der Nährlösung.
409815/1103
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