DE2329893A1 - Gewisse scopolammoniumverbindungen und verfahren zu deren herstellung - Google Patents
Gewisse scopolammoniumverbindungen und verfahren zu deren herstellungInfo
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Description
23 991
Eisai Co., Ltd., Tokyo (Japan)
Gewisse Scopolammoniumverbindungen und Verfahren zu deren Herstellung
Die Erfindung bezieht sich auf neue quaternäre Ammoniumsalze
von Scopolamin, die durch die Formel:
0I " I
0-C-CH-CH2OH
309881/1212
dargestellt sind, worin R eine niedrige Alkylgruppe und X ein Halogenatom darstellt, und auf ein Verfahren zu deren
Herstellung.
Scopolamin-, Atropin- und Hyoscyamin-Base stellen die
wesentlichen Komponenten der in Belladonna und Scopolia enthaltenen Alkaloide dar. Diese Verbindungen weisen eine starke
parasympathetische Blockierungswirkung auf und werden deshalb zur therapeutischen Behandlung von Krankheiten, wie
gastrischen Krämpfen, Magengeschwüren, Duodenalkrebs und dergleichen verwendet. Unglücklicherweise rufen diese jedoch,
wie gefunden wurde, unerwünschte Nebenwirkungen, wie Durst, Dysurie und Herzklopfen sowie schädliche Wirkungen auf das
Zentralnervensystem, wie Sinnestäuschungen, Hemicranie, übelkjreit
und dergleichen hervor.
Als Ergebnis verschiedener Untersuchungen, die kürzlich durchgeführt worden waren, wurde gefunden, daß die vorstehend
erwähnten Nachteile, insbesondere die unerwünschten Nebenwirkungen auf das Zentralnervensystem, die durch diese Verbindungen
hervorgerufen werden, beträchtlich verringert werden können, wenngleich auch ihre gewünschte ursprüngliche parasympathetische
Blockierungswirkung etwas verringert wird, wenn diese Verbindungen in Form ihrer üblichen quaternären Ammoniumsalze
verabreicht werden. Die quaternären Ammoniumsalze von Atropin, wie N-Methylatropiniumbromid und N-Butylscopolammoniumbromid
(Handelsbezeichnung "Buscopan") sind beispielsweise nun auf dem Markt.
Es kann jedoch nicht behauptet werden, daß die Nebenwirkungen auf das Zentralnervensystem, die durch diese quaternären
Ammoniumsalze ausgeübt werden, in befriedigender Weise ausgeschaltet sind.
-3-
309881/1212
— j —
Es wurde nun gefunden, daß die vorstehend erwähnten Nachteile in befriedigender Weise durch Bereitstellung der neuen
quaternären Ammoniumsalze vermieden werden können, welche durch Umsetzung von Scopolaminbase mit p-Alkoxy-substituierten Benzylhalogeniden
erhältlich sind.
Nachfolgend werden Vergleichsergebnisse bezüglich der pharmakologischen Wirkungen und Toxizitäten (als akute Toxizität
LD ) von N-(p-Butoxybenzyl)scopolammoniumbromid nachfolgend
"Verbindung A" genannt, als eines der typischen quaternären Ammoniumsalze gemäß der Erfindung und des bisher bekannten
Butylscopolammoniumbromid, nachfolgend"Verbindung B" genannt,
wiedergegeben.
I. Versuche mit dem isolierten Magen der Ratte nach dem Magnus-Verfahren.
1. Direkt-Wirkung:
a) Mit 1 χ 10 g/ml der Verbindung A wurde eine 70.5 %ige
Kontrolle der spontanen Motilität festgestellt.
b) Mit 1 χ 10 g/ml der Verbindung B wurde keine nennenswerte
Kontrolle festgestellt.
2. Blockierungswirkung auf die Kontraktion, die durch 1 χ 10 g/ml Bariumchlorid hervorgerufen wird.
—4
a) Mit 1 χ 10 g/ml der Verbindung A wurde eine 68.3 %ige
Kontrolle der Kontraktion festgestellt.
b) Mit 1 χ 10~ g/ml der Verbindung B wurde lediglich eine
15£>%ige Kontrolle der Kontraktion ermittelt.
309881/1212
3. Anti-Acetylcholin-Wirkung gegen die Kontraktion, die durch
1 χ 10 g/ml Acetylcholin hervorgerufen wird:
a) Mit 1 χ 10 g/ml der Verbindung A wurde eine 64.5 %ige
Kontrolle der Kontraktion ermittelt.
b) Mit 1 χ 10 g/ml der Verbindung B wurde lediglich eine
15.0 %ige Kontrolle der Kontraktion festgestellt.
II. Versuch auf das isolierte kleine Intestinum der Maus nach dem Magnus-Verfahren.
-4
1. Blockierungswirkung der Kontraktion, die durch 5 χ 10 g/ml
Bariumchlorid hervorgerufen wird:
a) Mit 1 χ 10 g/ml der Verbindung A wurde eine 32.4 %ige
Kontrolle der Kontraktion festgestellt.
b) Mit 1 χ 10 g/ml der Verbindung B wurde lediglich eine
27.1 %ige Kontrolle ermittelt.
2. Anti-Acetylcholin-Wirkung auf die Kontraktion, die durch
1 χ 10 g/ml Acetylcholin hervorgerufen wird:
1 χ 10 g/ml Acetylcholin hervorgerufen wird:
—8
a) Mit 1 χ 10 g/ml der Verbindung A wurde eine 76.8 %ige
Kontrolle der Kontraktion ermittelt.
— 8
b) Mit 1 χ 10 g/ml der Verbindung B wurde eine 15.1 %ige
Kontrolle festgestellt.
III. Akute Toxizität bei der männlichen Maus eines Gewichts
von ca. 20 g.
Subcutane Injektion (LD^0) 750 mg/kg 5 80 mg/kg
Orale Verabreichung (LD50) 2200 mg/kg 1800 mg/kg
-5-309881/121 2
?3?9893
Wie aus den vorstehenden Ergebnissen ersichtlich ist, zeigen die neuen Verbindungen, dargestellt durch Verbindung Af
der Erfindung eine pharmakologische Wirkung mit niedriger Toxi
zität, die jener bekannter Verbindungen, dargestellt durch Ver bindung B, überlegen ist. Darüberhinaus bestätigt die dauerhaf
te pharmakologische Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen deren hervorragende chemische Stabilität,
Eine Klasse der neuen quaternären Ammoniumsalze gemäß der Erfindung kann bequem dadurch hergestellt werden, daß man
Scopolaminbase in Gegenwart oder Abwesenheit eines inerten organischen Lösungsmittels mit p-Alkoxybenzylhalogenid, dargestellt
durch die Formel
umsetzt, worin R und X die gleichen Bedeutungen besitzen, die vorstehend bezüglich der Formel in dem Einleitungsabschnitt angegeben
wurden. Typische Lösungsmittel, die als bevorzugt zur Durchführung der vorstehenden Reaktion ermittelt wurden, umfassen
niedrige Alkohole, Aceton, Äther, Chloroform und dergleichen. Die Reaktion erfolgt leicht bei Raumtemperatur. Um die Racemisierung
der Scopolaminverbindungen zu vermeiden, ist es günstig, die Reaktion bei niedriger Temperatur durchzuführen. Die resultierenden
N-(p-Niedrigalkoxybenzyl)scopolammonlumbromide sind
in Wasser leicht löslich. Die hierdurch erhaltenen wässrigen Lösungen sind stabil gegenüber Hitze, wobei sie keine Neigung
zur Racemisierung zeigen. Diese Tatsache stellt einen erheblichen Vorteil in der Produktion pharmazeutischer Zubereitungen dar,
Wässrige Lösungen der Salze gemäß der Erfindung können durch venöse und subcutane Injektion sowie oral verabreicht
werden.
-6-
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ORIGINAL INSPECTED
— D ""
7329893
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung:
Beispiel 1
Herstellung von N-(p-Methoxybenzyl)scopolammoniumbromid.
Herstellung von N-(p-Methoxybenzyl)scopolammoniumbromid.
Zu 70 ml einer Chloroformlösung, die 10g Scopolaminbase enthält, werden tropfenweise unter Eiskühlung 30 ml einer Chloroformlösung
hinzugefügt, die 7 g p-Methoxybenzylbromid enthält. Nach der Beendigung der Zugabe wird das Reaktionsgemisch
während einer Stunde unter Eiskühlung gerührt. Die Rührung wird für eine zusätzliche Stunde bei Raumtemperatur zur Durchführung
der Reaktion fortgesetzt. Nach Beendigung der Reaktion werden 100 ml Isopropylather der Lösung hinzugefügt. Die ausgeschiedenen
Kristalle werden durch Filtration gewonnen. Die Kristalle werden aus Chloroform-Isopropyläther unter Erhalt des gewünschten
Produkts in Nadelform umkristallisiert, welches einen Schmelzpunkt von 75 bis 80°C unter Schäumung und Zersetzung
aufweist.Die Ausbeute betrug 12.8 g entsprechend 72.3 % der
Theorie.
Die Elementaranalyse des Produktes ergab für 3 BrNO5.2H3O, Molekulargewicht 540.46, folgendes Ergebnis:
berechnet (%) : gefunden (%) :
55. | 56 | 6 | .00 | 2 | .78 |
54. | 98 | 6 | .05 | 2 | .61 |
Drehungspolarisierung: Γ 720
LAJ^ - - 12.8° (c=0.5, /=0.1 in Äthanol)
-7-
309881/1212
ORlGiMAL INSPECTED
_ 7 _ 7329893
Beispiel 2
Herstellung von N-(p-Butoxybenzyl)scopolammoniumbromid
Herstellung von N-(p-Butoxybenzyl)scopolammoniumbromid
Zu 50 ml einer Chloroformlösung, die 9 g Scopolamin enthielt, wurden 30 ftil einer Chloroformlösung hinzugefügt,
die 8.2 g p-Butoxybenzylbromid enthielt. Die nachfolgende Behandlung zur Durchführung der Reaktion wurde in gleicher
Weise, wie es in dem vorhergehenden Beispiel 1 beschrieben ist, durchgeführt. Hierdurch wurde die gewünschte Verbindung
in Form einer weißen pulverigen Substanz gewonnen, die einen Schmelzpunkt von 7O bis 74°C unter Verschäumen und Zersetzung
aufwies. Die Ausbeute betrug 12.7 g entsprechend 73.2 % der Theorie.
Bei Durchführung der Elementaranalyse wurden folgende '
Ergebnisse erhalten:
Für C28H36BrNO5.2H2O: Molekulargewicht 582.54
C _H N berechnet (%):
gefunden (%) :
gefunden (%) :
Drehungspolarisierung des Produktes:
ÜX.J20= - 12.6° (c=0.5, ^=0.1 in Äthanol)
D
57 | .73 | 6 | .92 | 2 | .40 |
57 | .77 | 6 | .90 | 2 | .24 |
-8-
309881/1212
ORIGINAL INSPECTED
Claims (4)
1. Quaternäre Scopolammoniumsalze der Formel:
0-C-CH-CH2OH
worin R eine niedrige Alkylgruppe und X ein Halogenatom
darstellen.
2. p-Methoxybenzylscopolammoniumbromid.
3. p-Butoxybenzylscopolammoniumbromid.
4. Verfahren zur Herstellung von N-(p-Niedrigalkoxybenzyl)
scopolammoniumhalogenid, dargestellt durch die Formel:
0-C-CH-CH2OH
worin R eine niedrige Alkylgruppe und X ein Halogenatom bedeutet,
dadurch gekennzeichnet, daß man
3 0 9 8 8 1 / 1 2 Ί
_ 9 —
Scopolamin mit einem p-Niedrigalkoxy-Benzylhalogenid der
Formel
Λ-CH2X
worin R und X die vorstehenden Bedeutungen besitzen, umsetzt.
309881 / 1212
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