DE2326850C3 - Gerät zur Rettung von Personen in Lawinen - Google Patents
Gerät zur Rettung von Personen in LawinenInfo
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- G08B5/00—Visible signalling systems, e.g. personal calling systems, remote indication of seats occupied
- G08B5/002—Distress signalling devices, e.g. rescue balloons
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A63—SPORTS; GAMES; AMUSEMENTS
- A63B—APPARATUS FOR PHYSICAL TRAINING, GYMNASTICS, SWIMMING, CLIMBING, OR FENCING; BALL GAMES; TRAINING EQUIPMENT
- A63B29/00—Apparatus for mountaineering
- A63B29/02—Mountain guy-ropes or accessories, e.g. avalanche ropes; Means for indicating the location of accidentally buried, e.g. snow-buried, persons
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zur Rettung von Personen in Lawinen mit einem mittels Druckgas
durch Betätigen eines Ventils aufblasbaren Ballon, der über ein flexibles Verbindungsstück mit dem Körper der
Person verbunden ist.
Ein Gerät dieser Art ist in der FR-PS 20 59 951 beschrieben. Hierbei ist der Körper des Trägers über ein
30 bis 40 m langes Seil nach Art einer Lawinenschnur mit einem Ballon verbunden. Der Ballon soll ein
Verschütten des freien Endes des Seiles durch die Lawine vermeiden und ein schnelleres und sicheres
Auffinden des Verunglückten ermöglichen. Ferner soll der Ballon das Seilende an der Oberfläche der Lawine
verankern, damit der Verschüttete — falls er dazu noch in der Lage ist — die Möglichkeit hat, sich am Seil
ίο entlangziehend an die Oberfläche der Lawine zu
arbeiten.
Die Erfahrung hat nun aber gelehrt, daß viele von Lawinen Erfaßte umkommen, weil sie von der Lawine
zu tief verschütet werden. Sie können sich in der Tiefe unter der Last der Schneemassen nicht mehr oder nur
kaum bewegen und nichts für ihre Befreiung tun, so daß sie schiießlich ersticken. Ferner hat sich gezeigt, daß der
Verunglückte bei tiefer Verschüttung Gefahr läuft, von der abgehenden Lawine über den harten Untergrund,
wie Geröll oder Felsen geschleift zu werden, was schwere, wenn nicht tödliche Verletzungen zur Folgen
haben kann.
Die Erfindung stellt sich nun zum wesentlichen Unterschied gegenüber bisher bekannten Einrichtungen
die Aufgabe, das Gerät der eingangs genannten Art so weiterzuentwickeln, daß eine von einer Lawine erfaßte
Person überhaupt vor dem Verschütten bewahrt wird oder daß die Überlebenschancen der Person, wenn sie
trotzdem vei schüttet wird, größer sind.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß der über eine körpernahe Verbindung
mit dem Träger verbundene Ballon aus zerreißfestem Werkstoff besteht und derart gefüllt ist, daß er die
von der Lawine erfaßte Person an der Lawinenoberfläehe hält.
Der Ballon, welcher einen Durchmesser bis etwa 1 m aufweisen soll, und zweckmäßigerweise nicht prall mit
Gas, und zwar zweckmäßig mit Luft gefüllt wird, bleibt aufgrund seines relativ großen Volumens und seines
niedrigen spezifischen Gewichts beim Erfassen durch die Lawine an deren Oberfläche. Dadurch daß
erfindungsgemäß die Verbindung zwischen Träger des Geräts und Ballon nur kurz ist, verbleibt auch der
Träger des Geräts an der Oberfläche der Lawine.
Dadurch wiederum ist die Gefahr für den Träger des erfindungsgemäßen Gerätes, wenn er von einer Lawine
erfaßt wird, weitgehend reduziert, da er sich, an der Oberfläche derselben verbleibend, selbst retten kann,
also nicht auf unter Umständen sehr spät eintreffende fremde Hilfe angewiesen ist. Außerdem ist die Gefahr
von Verletzungen, wie Brüchen od. dgl. an der Oberfläche unverhältnismäßig geringer als in der
Lawine oder gar auf dem Grund derselben.
Sollte aber — wider Erwarten — in besonders ungünstigen Fällen der Träger des erfindungsgemäßen
Gerätes doch unter die Lawine geraten, so sind auch in diesem Fall seine Überlebenschancen erheblich verbessert.
Der, wie bereits ausgeführt, zweckmäßigerweise nicht prall aufgeblasene Ballon schafft einen verhältnismäßig
großen schneefreien Raum unter der Lawine und gestattet dem Verschütteten durch Deofrmieren des
Ballons, sich einen gewissen Bewegungsraum zu verschaffen. Der Verschüttete kann darüber hinaus den
Ballon zerstören und die darin befindliche Luft zu seiner
ft5 Atmung nutzen.
Dies sind Sekundäreffekte der Erfindung, der Primäreffekt ist jedoch, wie ausgeführt, darin zu sehen,
daß eine von der Lawine erfaßte Person an der
Oberfläche der Lawine verbleibt
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung soll die Verbindung zwischen Träger des Gerätes
und dem Ballon durch ein oder mehrere Seile, Gurte od. dgl. gebildet werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung wird die Verbindung durch einen ringförmig
geschlossenen oder offenen, am Ballon befestigten Kragen bewirkt Dieser Kragen kann aus einem
gleichen oder ähnlichen Werkstoff wie der Ballon bestehen und mit diesem verschweißbar sein, so daß sich
eine Befestigungsvorrichtung für die Verbindung am Ballon erübrigt
Diese Ausführungsform ist mit Vorteil so ausgestaltet, daß der Kragen Teil eines Rucksackes bildet oder mit
Teilen eines Rucksackes verbindbar ist Hierdurch wird erreicht, daß der Träger des Gerätes, der auch — wie
das bei Touren im Hochgebirge zumeist der Fall ist — einen Rucksack mit sich führt keine gesonderte
Befestigungsvorrichtung für die Verbindung am Körper benötigt
Eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß der Ballon über einen
flexiblen Schlauch, welcher länger ist als die Verbindung, mit einer Druckgasflasche verbunden ist Auf
diese Weise wird verhindert, daß im Einsatzfali der Schlauch auf Zug beansprucht wird und möglicherweise
reißt.
Nach einer weiteren Ausführung der Erfindung ist der Ballon mit der Druckgasflasche über ein Anschlußteil
verbunden, welches beim Erreichen eines vorbestimmten Ballondrucks die Verbindung zur Druckgasflasdie
freigibt Hierdruch erreicht man, daß der Ballon auch bei unterschiedlicher Fülltnenge der Druckgasflasche immer
mit einer definierten Menge Gas gefüllt wird. Sollte der Träger des Geräts durch widrige Umstände gegen
die Erwartung doch verschüttet werden, so kann bei Füllung der Gasflasche mit Luft oder Sauerstoff der
Restinhalt der Flasche, neben der Füllung des Ballons nach dessen öffnung (etwa mit einem Messer), als
Sauerstoffvorrat dienen. Die Verwendungsmöglichkeit des Balloninhalts als Sauerstoffvorrat ist dabei selbstverständlich
nicht auf die letztgenannte Ausführungsform begrenzt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Geräts sind in den Ansprüchen 8 bis 13
genannt
In der folgenden Beschreibung wird die Erfindung in Verbindung mit den Zeichnungen beispielsweise erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung einer Grundausführungsform bei gefülltem Ballon,
F i g. 2 eine erfindungsgemäße Ausführungsform in Verbindung mit einem Rucksack bei gefülltem Zustand
des Ballons,
F i g. 3 dieselbe Ausführungsform bei verpacktem Ballon,
Fig.4 eir.c schematische Darstellung der Anwendung
des Geräts in Seitenansicht.
F i g. 1 zeigt einen gefüllten Ballon 1, der beispielsweise mit roter Leuchtfarbe beschichtet sein kann. Er hängt
über Verbindungen 2 in Form von vier Seilen an einem Traggeschirr 3. Die Länge der Verbindungen 2 soll
einerseits möglichst kurz sein, um den Verunglückten soweit wie möglich an der Oberfläche der Lawine zu
halten, andererseits dürfen sie aber nicht so kurz sein, daß der gefüllte Ballon im Ernstfall gegen den Kopf des
Trägers drückt Das Traggeschirr 3, das zur Erhöhung
der Sicherheit gegen ein Verlieren mit Brustgurten 17 S ausgestattet ist weist eine Tasche 4 auf, in der sich der
ungefüllte Ballon zusammengefaltet befindet Die Tasche 4 ist mit einer Verschlußklappe 5 versehen, die
den zusammengefalteten Ballon am Herausfallen hindert Sie kann durch einen Klettenverschluß
ίο geschlossen gehalten werden, der leicht durch den sich
aufblasenden Ballon geöffnet wird.
Die Gasflasche 6 befindet sich in dieser Ausführur.gsform stehend in einer mit unterbrochener Wand 7
Schnittlinie II) gezeichneten Halterung 8, die zur Herausnahme der Flasche beispielsweise über einen
Reißverschluß (nicht gezeigt) geöffnet werden kann.
Die Füllung des Ballons 1 erfolgt nach Betätigung einer Reißleine 10 über einen Schlauch 9, dessen Länge
so gewählt ist daß er selbst bei gestreckter Verbindung 2 noch locker durchhängt Die Reißleine 10 ist durch
ösen 11 längs eines der beiden Traggurte 12 geführt. Die Reißleine wirkt auf ein Ventil 13 auf der Gasflasche
6, das sich durch Zug öffnen läßt. Dieses Ventil kann für die Zeit der Nichtbenutzung des Gerätes etwa nach Art
eines Feuerlöschers gesichert sein.
Die Füllung des Ballons 1 erfolgt über eine Düse 14. Diese kann nach Art einer Venturidüse ausgebildet sein,
die den verringerten hydrostatischen Druck im Bereich hoher Strömungsgeschwindigkeit zum Ansaugen von
Umgebungsluft bei der Füllung des Ballons ausnutzt. Auf diese Weise stammt ein Teil des den Ballon
füllenden Gases nicht aus der Flasche 6 sondern aus der Umgebungsluft. Dies ermöglicht eine Verringerung des
Inhalts der Gasflasche 6 und damit ihres Gewichts.
Außerdem sollte die Düse 14 eine Rückschlagsicherung aufweisen, damit selbst bei einem Reißen des Schlauches
9 das bereits im Ballon 1 befindliche Gas nicht wieder ausströmt.
F i g. 2 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei der das Gerät in einen Rucksack 15 integriert ist. Die
Verbindung 2 hat hier die Form eines Kragens der direkt mit dem aus reißfester Kunststoffolie bestehenden
und beispielsweise mit roter Leuchtfarbe versehenen Ballon I verschweißt ist.
Der Rucksack weist in seinem oberen Teil eine Halterung 8, deren Wand 7 längs Linie II abgebrochen
gezeichnet ist, für die Aufnahme der Gasflasche 6 auf und unmittelbar dahinter eine Tasche 4 in der sich der
Ballon im zusammengefalteten Zustand befindet. Die Verschlußklappe 5 die wiederum mit einem Klettenverschluß
versehen sein kann, wird von dem sich füllenden Ballon selbsttätig geöffnet.
Fig.3 zeigt dieselbe Anordnung im verpackten Zustand des Ballons. Hinter der Schnittlinie II ist der
5;; zusammengefaltete Ballon 1 und die Gasflasche 6 zu
sehen. Die Reißleine 10 wird durch eine öffnung bei 16 auf einen der Traggurte 12 geführt. Die Verschlußklappe
5 deckt Ballon 1 und Gasflasche 6 mit Ventil 13, Schlauch 9 und der nicht sichtbaren Düse 14
vollkommen ab.
Fig. 4 zeigt einen von der Lawine erfaßten Menschen. Der Ballon ist nach Betätigung der Reißleine
10 aufgeblasen und hält über die kurze Verbindung 2 die Person an der Oberfläche der Lawine 16. Der Schlauch 9
(>5 ist dauei locker und wird nicht auf Zug belastet.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (13)
1. Gerät zur Rettung von Personen in Lawinen mit einem mittels Druckgas durch Betätigen eines
Ventils aufblasbaren Ballon, der über ein flexibles Verbindungsstück mit dem Körper der Person
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der über eine körpernahe Verbindung (2) mit
dem Träger verbundene Ballon (1) aus zerreißfestem Werkstoff besteht und derart gefüllt ist, daß er die
von der L-awine erfaßte Person an der Lawinenoberfläche
hält
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (2) durch ein oder mehrere
Seile, Gurte od. dgl. gebildet isL
3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (2) ein ringförmig
geschlossener oder offener, am Ballon (1) befestigter Kragen ist.
4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kragen aus einem gleichen oder
ähnlichen Werkstoff wie der Ballon (1) besteht und mit diesem verschweißbar ist.
5. Gerät nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kragen Teil eines Rucksakkes
(15) ist oder mit Teilen eines Rucksacks verbindbar ist.
6. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ballon (1) über einen flexiblen Schlauch
(9), welcher langer ist als die Verbindung (2), mit einer Druckgasflasche (6) verbunden ist.
7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ballon (I) mit der Druckgasflasche (6)
über ein Anschlußteil verbunden ist, welches beim Erreichen eines vorbestimmten Ballondruckes die
Verbindung zur Druckgasflasche (6) freigibt.
8. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ballon (1) mittels einer Düse (14) gefüllt
wird, welche eine Rückschlagsicherung aufweist.
9. Gerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (14) als Venturidüse ausgebildet ist.
10. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckgasflasche (6) mittels Gurten (12, 17) mittelbar oder unmittelbar am Körper des
Trägers festlegbar ist.
11. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die auf der Oberfläche der Lawine (16) gleitende Ballonhaut verstärkt ausgebildet ist.
12. G?rät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ballonhaut aus einem hochfesten Chemiefasergewebe mit Kunststoffbeschichtung besteht.
13. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ballon (1) im zusammengefalteten
Zustand in einer Tasche (4) aufgenommen ist, welche eine mit einem Klettenverschluß versehene, vom
sich füllenden Ballon selbsttätig geöffnete Verschlußkappe (5) aufweist.
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- 1973-05-25 DE DE19732326850 patent/DE2326850C3/de not_active Expired
Also Published As
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