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Tragbarer Feuerlöscher mit Druckgas entwickelnden Chemikalien Die
Erfindung betrifft einen tragbaren Feuerlöscher, der insbesondere in solchen Fällen
Verwendung finden soll, in denen der Brandherd in größerer Entfernung von dem Aufstellungsort
von Feuerlöschern liegt und bei denen mit der Bekämpfung eines bereits fortgeschrittenen
Feuers zu rechnen ist. Das ist z. B. dann der Fall, wenn, wie es auf dem Lande oft
eingerichtet ist, in einem Dorfe bei Angehörigen der freiwilligen Feuerwehr Handfeuerlöscher
bereitgehalten werden, die bei Feueralarm von den Feuerwehrleuten zur Brandstelle
gebracht und zur Bekämpfung des Feuers bis zum Eintreffen .einer Motorspritze eingesetzt
werden. Da mit den Feuerlöschern oft weite Strecken zu abgelegenen Gehöften, brennenden
Wäldern o. dgl, zurückzulegen sind, werden zur Beförderung der Feuerlöscher .oft
Fahrräder oder Motorräder benutzt, und die Feuerlöscher sind, damit sie von einer
,auf einem solchen Rad fahrenden Person leicht getragen werden können, meist so
eingerichtet, daß sie auf dem Rücken tragbar sind. An sich können auf diese Weise
verhältnismäßig große Feuerlöscher befördert werden. Indessen sind aber Feuerlöscher
solcher Größe mit der üblichen zylindrischen oder kegeligen Form hierfür nicht geeignet,
weil sie die Bewegungsfreiheit der sie tragenden Person stark behindern. Überdies
müssen die Betätigungsvorrichtungen dabei sorgfältig vor Stößen @o. dgl. bewahrt
werden, so daß die Beförderung der Feuerlöscher auch hierdurch in erheblichem Maße
erschwert wird. Dazu kommt, daß die bekannten Feuerlöscher dieser Art meist zum
Löschen vom Rücken abgenommen werden müssen und daß Feuerlöscher von einigermaßen
genügender Größe, wenn sie vom Rücken abgenommen sind, nur mit beiden Händen gehalten
und bedient werden können. Der Gebrauch solcher Feuerlöscher auf Leitern, z. B.
dann, wenn durch Funkenflug entstandene Neubrände an Dächern oder sonstigen erhöhten
Stellen sofort wieder gelöscht werden sollen,- oder aber an solchen Stellen, an
denen sich der Feuerwehrmann festhalten muß, um sicher zu stehen, ist daher kaum
möglich.
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Durch die Erfindung soll nun ein für den genannten Verwendungszweck
besonders geeigneter Feuerlöscher von genügendem Fassungsvermögen geschaffen werden,
und die Erfindung besteht demgemäß darin, daß der auf dem Rücken zu tragende Löschflüssigkeitsbehälter
eines Feuerlöschers mit Druckgasentwickelnden Chemikalien die Formeines Tornisters
hat und daß das in den Löschfl.üssigkeitsbehälter hineinragende, zwecks Zerstörung
des Säurebehälters drehbar gelagerte Steigrohr an seinem äußeren Ende mit einem
kurbelartig abgekröpften Ansatz versehen ist, mittels dessen das Steigrohr durch
Ausübung einer Zugkraft an dem an dem Ansatz angeschlossenen Spritzschlauch mit
einer Hand gedreht werden kann; an dem vorderen Ende ist der Spritzschlauch mit
einem von Hand zu betätigenden Auslaßventil versehen, das einen sich in der Richtung
des ausströmenden Löschmittels entgegen der Wirkung einer Feder öffnenden Verschlußkörper
aufweist und zxgleich ein Überdruckventil bildet.
Ein auf diese
Weise .ausgebildeter Feuerlöscher bietet zunächst den Vorteil, daß er auch dann,
wenn er ein großes Fassungsvermögen hat, leicht auf dem Rücken getragc@4: werden
kann, da die Wandung des Behältexsder Form des Rückens angepaßt ist und der Schwerpunkt
des Behälters verhältnismäßig tief am Rücken der den Feuerlöscher tragenden Person
liegt. Zum Löschen 'bleibt der Feuerlöscher auf dem Rücken. Lediglich das am rechten
Tragriemen gehaltene Ende des Spritzschlauches wird aus der Haltevorrichtung herausgezogen
und der Feuerlöscher durch einen Zug an diesem Schlauch in Betrieb gesetzt. Die
Spritzdüse am Schlauch wird dabei gleich in der Spritzrichtung gehalten. Eine Verwendung
auf Leitern oder anderen schwierigen Stellen ist hierdurch ohne weiteres möglich,
da zum Besteigen der Leiter beide Hände frei sind und zum Ausspritzen der Löschflüssigkeit
nur eine Hand benötigt wird, die aber dem Löschstrahl nur die Richtung zu geben
hat.
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Einzelne der obengenannten Merkmale sind zwar bei Handfeuerlöschern
bereits bekannt. Sö ist es bereits bekannt, den Löschflüssigkeitsbehälter von auf
dem Rücken zu tragenden Feuerlöschern tornisterartig auszubilden und den Feuerlöscher
während des Löschens auf dem Rücken zu behalten. Indessen handelt es sich bei diesen
Feuerlöschern nicht um Feuerlöscher mit Druckgas entwickelnden Chemikalien, sondern
um einen Feuerlöscher, bei dem das Löschmittel ständig unter dem Druck eingepumpter
Luft steht und durch öffnen eines am Löschflüssigkeitsbehälter angebrachten Hahnes
ausgespritzt wird, und ferner um einen Feuerlöscher, bei dem das Löschmittel mittels
einer Handpumpe verspritzt wird, zu deren Bedienung beide Hände erforderlich sind.
Ferner sind auch Feuerlöscher bekamst, bei denen die Zertrümmerung des Säurebehälters
entweder durch ein von Hand drehbares Glied oder durch ein unter Federspannung stehendes
Glied erfolgt, das durch Ausübung einer Zugkraft am Spritzschlauch freigegeben wird.
Auch sind bereits Feuerlöscher mit :einem von Hand zu betätigenden Auslaßventil
bekannt, das einen sich in der Richtung des ausströmenden Löschmittels entgegen
der Wirkung einer Feder öffnenden Verschlußkörper aufweist und zugleich ein Überdruckventil
bildet, und es ist auch bereits bekannt, ein unter Federdruck stehendes Auslaßventil
am vorderen Ende des Spritzschlauches anzubringen.
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Alle diese bekannten Feuerlöscher hab-°n aber nicht das Hauptmerkmal
der vorliegenden Erfindung, das darin besteht, daß durch die Vereinigung der tornisterartigen
Ausbildung des Löschflüssigkeitsbehälters und einer durch die Ausspritzvorrichtung
gebildeten Auslösevorrichtung bei einem Feuerlöscher Druckgas eilt«#iclzelnden Chemikalien
die ":4It>glichl@eit ist, :einen leicht 'auf .;*tn Rücken zu tragenden Feuerlöscher
mit irur einer Hand in Betrieb zu setzen und zu bedienen, während er sich auf dein
Rücken befindet.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Abb. i zeigt einen Längsschnitt durch den Feuerlöscher und Abb.2 eine
Seitenansicht (Schlauchseite). Abb. 3 stellt den Querschnitt nach der Linie A-B
der Abb. i dar.
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Abb. 4 zeigt einen Längsschnitt durch das Auslaßrohr.
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Der Behälter i des Feuerlöschers ist zweckmäßig aus zwei an einer
Längsseite fest miteinander verbundenen zylindrischen Gefäßen hergestellt, von denen
an der Verbindungsstelle .ein Teil der Wandung herausgeschnitten ist, wodurch beide
zusammen eiii Gefäß bilden. Auf dem Rücken. getragen liegen die Zylinder waagerecht.
Seitlich am Boden des unteren Zylinders ist eine öffnung angeordnet, in der ein
den Verschlußdeckel3 aufnehmender Verschlußring 2 sitzt. An der Innenseite des Verschlußdeckels
3 ist mit ihrem einen Ende eine gelochte Hülse a befestigt, die zur Aufnahme des
aus einer Glasflasche bestehenden Säurebehälters 5 dient und am anderen Ende durch
einen gelochten Deckel 6 verschlossen ist. Unterhalb der Hülse 4. ist das Steigrohr
7 in einer an der Hülse befestigten Schelle 8 und in einer Bohrung des Verschlußdeckels
3 drehbar gelagert. Lrtztere ist durch eine Stopfbuchse 9 abgedichtet. Der aus dem
Flüssigkeitsbehälter i herausragende Teil des Steigrohres 7 ist kurbelartig abgeknöpft
und am Ende mit dem Spritzschlauch io verbunden. Am Steigrohr 7 ist ferner innerhalb
des Behälters i ein zur Zerstörung der Säureflasche 5 dienender Nocken i i angebracht,
der vor einem Ausschnitt der Hülse 4. sitzt und derart seitlich geführt ist, daß
er eine Verschiebung des Steigrohres in seiner Längsrichtung verhindert.
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Der Verschlußring 2 ist außen mit einer Ringnut versehen, in die .eine
nach inixn vorstehende Leiste seiner Verschlußkappe 12 eingreift, die von der Seite
her auf den. Verschlußring 2 aufgeschoben wird. Eine Flügelschraube 13 drückt beim
Anziehen auf den Verschlußdeckel3 und dichtet dadurch die Einfüllöffnung des Behälters
mit Hilfe eines Dichtungsringes 14. ab.
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Am Ende des Spritzschlauches i o ist ein Auslüßrohr 15 angeordnet,
dessen zum AnschluL# an den Schlauch io dienender Stutzen
16 durch
einen unter der Wirkung der Druckfeder 18 stehenden Ventilkegel 17 verschlossen
ist. Die Ventilspindel 19 ist dichtschlie-Bend durch das Verschlußstück2o
des Auslaßrohrcs 15 hindurch nach außen geführt und in ihrer Längsrichtung verschiebbar
ge-
lagert. Ferner ist die Ventilspindel i 9 mit einer Längsbohrung 21 versehen,
die mit dem Innern des Auslaßrohres durch Querbohrungen 22 in Verbindung steht und
als Spritzdüse dient. Ein am Auslaßr ohr 15 drehbar gelagerter Hebel 23 dient
zum Verschieben der Ventilspindel i 9 und somit zum öffnen des Auslaßventils 17-Die.
Druckfeder 18 ist so bemessen, daß sich bei unzulässiger Drucksteigerung in dem
Behälter i das Auslaßventil 17 durch den übermäßigen Innendruck selbsttätig öffnet
und das Auslaßventil somit als Sicherheitsventil wirkt.
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Am :oberen Zylinder des Behälters i sitzen etwas oberhalb der ;Mittellinie
n vei ölen 2,1 zum Befestigen der Trageriemen 25, die an Haken 26 unten am Behälter
eingehakt werden. An einem der Tragerietnen, zweckmäßig am rechten, ist in. Höhe
der Brust des Gierätträgers eine Lasche 27 zum Einhaken des Auslaßrohres 15 angeordnet.
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Zum Füllen des Feuerlöschers wird der Behälter i auf zwei ,an den
gewölbteil' Zylinderböden angeordnete Ringe 28 gestellt und nach Lösen der Flügelschraube
13 die Verschlußkappe 12 seitlich abgenommen. Nun kann. der Verschlußdeckel 3 mit
der .Hülse ¢ und dem Steigrohr 7 .aus dem Behälter i herausgenommen und dieser mit
Flüssigkeit, z. B. Wasser und Natriumbicarbonat, gefüllt werden. Alsdann wird nach
Abnehmen des Dekkels 6 von der Hülse ¢ die Säureflasche 5 in diese eingeführt und
die Hülse q. wieder durch den Deckel verschlossen (Bajonettverschluß). Der Nocken
i i liegt dabei in seiner Bereitschaftslage so, daß er nicht in das Innere der Hülse
¢ hineinragt, und wird in dieser Lage durch eine am Verschlußdeckel 3 sitzende Feder
29 gehalten, die auf das Kurbelstück des Steigrohres einwirkt. Nun wird die Hülse
4. mit der Säureflasche 5 und dem Steigrohr 7 wieder in den Behälter i eingeführt,
wobei durch einen Stift und eine entsprechende Führung am Verschlußring erreicht
wird, daß das Steigrohr 7 in der , Gebrauchslage, also unterhalb der Säureflasche
5, liegt. Durch Aufsetzen der Verschlußkappe 12 und Anziehen der Flügelschraube
13 wird nun der Behälter i mittels des Deckels 3 dicht abgeschlossen. Zum Gebrauch
wird der Feuerlöscher auf dem Rücken getragen, wobei das am Ende des Schlauches
i o befindliche Auslaßrohr 15 in die Lasche 27 .am Trageriemen eingehängt ist. Am
Brandherd wird das Auslaßrohr mit einer Hand erfaßt, aus der Lasche genommen und
durch Vorstoßen des Armes ein Zug auf den Schlauch io ausgeübt. Dieser Zug bewirkt
eine Verdrehung des Steigrohres ; , durch die der Nocken i i in die Hülse eingetrieben
wird und dabei die Glasflasche 5 zerstört. Die ausfließende Säure bewirkt in bekannter
Weise die Entwicklung von Kohlensäure, und die Löschflüssigkeit wird unter Druck
durch das Steigrohr 7 in den Schlauch i o bis .an den Ventilkegel 17 vorgetrieben.
Wird jetzt der Hand'hebel23 niedergedrückt, so wird der Stutzen 16 freigegeben;
die Löschflüssigkeit dringt dann durch die Querbohrungen 22 hindurch in die Düse
2i ein und wird ausgespritzt. Das Ausspritzen der Lösch$üssigkeit kann jederzeit
unterbrochen «-erden, indem der Hebe123 losgelassen wird.
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Der Feuerlöscher kann naturgemäß auch benutzt werden, wenn er auf
dem Boden steht oder mittels des Griffes 3o in der Hand gehalten wird. Da bei dieser
Stellung die Zerstörungsstelle der Säureflasche 5 unten liegt, muß die Säure restlos
ausfließen; da ferner das Steigrohr 7 nahezu bis zum Boden reicht, kann auch nahezu
die gesamte Löschflüssigkeit ausgespritzt werden.