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Vorrichtung am Liegegestell eines Liegemöbeis zum Verstellen mindestens
eines Teils desselben Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung am Liegegestell eines
Liegemöbels zum Verstellen mindestens eines Teils desselben.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art für ein Bettgestell wird
ein Spindelmotor verwendet, uni einen Axialschub zu erzeugen, welcher über eine
Hebelvorrichtung den Kopf und eventuell auch den Fussteil des Liegegestells verschwenkt.
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Nachteilig ist, dass die Hebelvorrichtung an mehreren Stellen der
Bettkonstruktion abgestützt werden muss und dass relativ grosse Kräfte auf das Bettgestell
ausgeübt werden. Ausserdem wird bei bekannten Bettkonstruktionen bei zunehmender
Neigung
von Kopf- bzw. Fussteil des Liegegestells die daraufliegende
Matraze verbogen und dadurch in der Biegeregion zusammengestaucht. Die Länge der
oberen Liegefläche der Ilatraze wird verkürzt, so dass der daraufliegende Mensch
das unangenehme Gefühl hat, während der Abwärtsbewegung von Kopf- und Fussteil zusammengedrückt
zu werden. Aus den gleichen Gründen tritt für den auf der Matraze liegenden Menschen,
der sich inzwischen an die neue Länge der Matrazenoberseite angepasst hat, bei einer
späteren Abwärtsbewegung von Kopf- bzw. Fussteil ein Gefühl des Auseinandergezogenwerdens
auf.
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Ziel der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Verstellen mindestens
eines Teils des Liegegestells eines Liegemöbels zu schaffen, mit welchem die erwähnten
Nachteile vermieden werden können.
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Die erfindungsgemässe Vorrichtung am Liegegestell enes Liegemöbels
zum Verstellen mindestens eines Teils desselben ist gekennzeichnet durch ein am
ortsfesten Teil des Liegegestells drehbar gelagertes, mit dem beweglichen Teil des
i sgegestells verbundenen Drehrohr, eine einerseits mit dem Drehrohr antriebsverbundene
und andererseits am ortsfesten Teil des Liegegestells befestigte Antriebseinrichtung
und eine durch entsprechendes Abschalten der Antriebseinrichtung den Drehwinkel
des Drehrohres begrenzende Abschaltvorrichtung.
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Ein Vorteil dieser Vorrichtung liegt darin, dass keine umständlichen
Hebelkonstruktionen an der Bettunterseite notwendig sind. Durch diese Vorrichtung
werden auf das Bettgestell keine grossen Kräfte ausgeübt, so dass sie auch an einfach
gefertigten Bettgestellen angebracht werden kann. Ein weiterer Vorteil liegt darin,
dass mit der gleichen Vorrichtung Kopf-und Fussteil gleichzeitig verstellt werden
können und dass dabei eine Einrichtung zur Kompensation der Matrazenlänge bei
Verstellen
des Kopfteils verwendet werden kann.
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Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
Figuren näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen teilweisen Längsschnitt durch den
Antriebsteil einer Vorrichtung zum Verstellen mindestens eines Teils eines Bettgestells,
Fig. 2 einen etwas vergrösserten Querschnitt längs der Linie II-II in Fig. 1, Fig.
3 eine perspektivische Ansicht eines Bettes mit fest eingebauter Verstellvorrichtung,
Fig. 4 einen schematischen Längsschnitt durch ein Bett mit eingebauter Verstellvorrichtung
und mit beweglichem Kopf- und Fussteil, wobei der Fussteil aus zwei Teilen besteht,
Fig. 5 einen schematischen Längsschnitt durch ein Bett wie in Fig. 4, wobei aber
der Fussteil einteilig ist, Fig. 6 einen schematischen Längsschnitt durch ein Bett
wie in Fig. 4, wobei aber der Kopf- und Fussteil in einem Längsschlitz gelenkig
verbunden sind, Fig. 7 eine perspektivische Ansicht eines Bettes mit zwecks Matrazenkompensation
längs verschiebbarem Antriebsteil, und Fig. 8 einen schematischen Längsschnitt durch
ein Bett mit Matrazenkompensation nach Fig. 7.
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Der in Fig. 1 dargestellte Antriebsteil einer Vorrichtung zum Verstellen
eines Bettgestells weist zwei Stützrohre 1, 2 auf, die je an einem Ende mit einem
Flansch 3, 4 zur Befestigung an den Längsholmen 5 des Bettes versehen sind. An dem
dem
Flansch 3 gegenüberliegenden Ende des ersten Stützrohrs 1 ist
eine Dämpfungseinrichtung 6 angebracht, an welcher auf der inneren Seite des Stützrohres
das Gehäuse eines drehrichtungsumkehrbaren Einphasenkondensatormotors 7 und auf
der äusseren Seite ein Getriebegehäuse 10 befestigt ist. Die Motorwelle 8 ragt auf
beiden Seiten aus dem Motorgehäuse hinaus. Auf der Stützrohrinnenseite ist am Wellenende
eine Schleifbremse 9 zur Selbsthemmung angebracht. Das andere Ende der Motorwelle
erstreckt sich durch ein Loch in der Dämpfungsmasse hindurch ins Getriebsgehäuse
10 hinein. Auf der gegenüberliegenden Seite des ein Untersetzungsgetriebe enthaltenden
Getriebegehäuses 10 ragt eine mit einer Antriebswalze 12 verbundene Antriebswelle
11 heraus.
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Am äusseren Umfang ist die Antriebswalze 12 mit der Innenseite eines
Drehrohrs 13 fest verbunden. Das Drehrohr 13 erstreckt sich beidseitig bis nahe
an die beiden Längsholme 5.
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Es ist konzentrisch bezüglich der beiden Stützrohre 1, 2 auf diesen
mittels je eines Wälzlagers drehbar gelagert. An der Aussenseite des Drehrohres
13 ist an jedem Ende ein Verbindung srohrstück 15 mit je einem Befestigungsarm 16
zum Anbringen des zu bewegenden Betteiles angebracht.
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Nahe dem mit einem Flansch 3 versehenen Ende ist im ersten Stützrohr
1 eine aus zwei Schaltern 17, 18 bestehende Abschaltvorrichtung angeordnet, die
in Fig. 2 etwas deutlicher dargestellt ist. Die beiden Schalter 17, 18 sind gegeneinander
verdreht durch Schrauben auf einer im Stützrohr 1 angeordneten Halteplatte 21 befestigt.
Jeder Schalter weist einen Hebelarm 19, 20 auf, der je durch eine Oeffnung 31, 32
aus dem Stützrohr 1 hinausragt. In denjenigen Ebenen senkrecht zur Drehrohrlängsachse,
in denen die Längsachsen der Hebelarme 19, 20 liegen, sind am Verbindungsrohrstück
15 an bestimmten Stellen je radial gegen innen gerichtete Schrauben 22, 23 angebracht,
die durch
eine Ausnehmung im Drehrohr 13 in den Zwischenraum zwischen
Stützrohr 1 und Verbindungsrohrstück 15 ragen.
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In Fig. 3 ist ein Bett mit fest eingebauter Vorrichtung zum Verstellen
eines Teils des Liegegestels in perspektivischer Ansicht dargestellt. Das Drehrohr
13, die Stützrohre 1, 2 und die darin enthaltenen Elemente sind zwischen den beiden
Längsholmen 5, etwa ein Drittel der totalen Bettlänge vom oberen Bettende entfernt,
angeordnet, Das Liegestell des Bettes weist einen Kopfteil 20, der durch d ieam
Drehrohr 13 angebrachten Befestigungsarme 16 mit diesem verbunden und damit über
die Stützrohre 1, 2 schwenkbar am Bettrahmen abgestützt ist, sowie zwei Fussteile
21, 22 auf.
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Eine schematische Darstellung eines Schnitts durch das in Fig. 3
dargestellte Bett zeigt Fig. 4 und zwar mit ausgezogenen Linien mit waagrechtem
Kopfteil 20 und mit gestrichelten Linien mit maximal geneigtem Kopfteil 20. Qas
erste Fussteil 21 ist durch ein erstes Gelenk 23 mit dem Kopfteil 20 und durch ein
zweites Gelenk 24 mit dem zweiten Fussteil 22 verbunden. Der zweite Fussteil 22
liegt auf den beiden Stützrollen 25, 26 auf.
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Im folgenden wird die Funktionsweise der in den Fig.
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1-4 gezeigten Vorrichtung kurz beschrieben. Das Drehrohr 13 befindet
sich in einer derartigen Drehlage, dass keine der Schrauben 22, 23 einen der Hebelarme
19, 20 berührt. Durch eine nicht gezeichnete Schalteinrichtung wird der Elektromotor
7 unter Strom gesetzt, so dass über das Getriebe 10 dasDrehrohr 13, je nach Schaltung
des Motors,in Uhr- oder Gegenuhrzeigerrichtung gedreht wird. Wenn eine der Enddrehlagen
erreicht ist, drückt eine der Schrauben 22 resp. 23 auf den Hebel 20 bzw. 19, wodurch
der jeweilige Schalter betätigt und der Motor für die betreffende Drehrichtungstromlos
geschalten wird. Der Strom
kann aber auch bei beliebigen Winkelstellungen
des Drehrohrs 13 durch die Schalteinrichtung unterbrochen werden, so dass beliebige
Neigungen der beweglichen Liegegestellteile zwischen den beiden möglichen Endlagen
eingestellt werden können. Die Schleifbremse 9 dieüt dazu, zu verhindern, dass die
Motorwelle 8 bei stromlosem Elektromotor 7 durch auf das Drehrohr 13 über das Liegegestell
ausgeübte Torsionskräfte, die über das Getriebe 10 auf die Welle 8 übertragen werden,
verdreht werden kann.
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Durch die in Fig. 3 und 4 gezeigte Anordnung wird beim Verschwenken
des Kopfteils 20 der erste Fussteil 21 gegen unten verschwenkt, während der zweite
Fussteil 22 in fluchtung auf das obere Bettende zu verschoben wird.
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Eine etwas verschiedene Ausführungsform ist in Fig. 5 dargestellt.
Der Fussteil 21 ist hier einstückig und liegt auf nur einer Stützrolle 25 auf.
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Bei der in Fig. 6 dargestellten Variante ist ein ein stückiger Fussteil
21 am unteren Bettende durch Gelenke 27 schwenkbar befestigt. Am anderen Ende weist
der Fussteil auf beiden Bettseiten einen Schlitz 28 auf, in welchen je ein Bolzen
29 des Kopfteils 20 eingreift und derart Kopf- und Fussteil gelenkig und verschiebbar
verbindet. Statt des einstUckigen Fussteils 21 könnten auch zwei gelenkig miteinander
verbundene Teilstücke verwendet werden.
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Die Figuren 7 und 8 zeigen schematisch eine Ausführungsform der Antriebsvorrichtung,
bei der die Stützrohre 1, 2 längsbeweglich, aber gegen Verdrehen gesichert, auf
den Längsholmen 5 des Bettes gehaltert sind. Wie in den obigen Ausführungsbeispielen
ist der Kopfteil 20 über die Befestigungsarme 16 am Drehrohr 13 befestigt. Nahe
dem gegen das obere Bettende gerichteten Ende des Befestigungsarms 16 ist eine Verbindungsstrebe
30 gelenkig angebracht, deren anderes Ende ebenfalls gelenkig
mit
dem Längsholm 5 verbunden ist. Das Fussteil besteht aus zwei miteinander verbundenen,
gegeneinander längsbeweglich verschiebbaren Teilstücken 21, 22, von welchen das
eine über ein Gelenk 23 mit dem Kopfteil 20 verbunden ist und das andere über ein
Gelenk 27 am unterenBettende schwenkbar angebracht ist. Bei einer andern Variante
ist das Fussteil dreiteilig ausgeführt.
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Durch die in Bettlängsrichtung verschiebbar gehalterten Stützrohre
1,2 und die Verbindungsstrebe 30 wird erreicht, dass sich mit zunehmender Neigung
des Kopfteils 20 die Antriebsvorrichtung und das Kopfteil 20 gleichzeitig in Richtung
auf das obere Bettende zu verschieben. Die Totallänge der beiden gegeneinander längsverschiebbaren
Fussteilstücke 21 wird dabei selbsttätig angepasst.
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Durch diese Anordnung wird erreicht, dass die Länge der oberen Liegefläche
einer auf dem Liegegestell angeordneten Matraze beim Verstellen der Neigung von
Kopf- und Fussteil ungefähr konstant bleibt, so dass bei einem daraufliegenden Menschen
ein Gefühl des Zusammengedrückt- oder Gestrecktwerdens entfällt.
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Ein weiterer Vorteil der Antriebsvorrichtung liegt darin, dass sie
auf einfachste Weise an verschiedene Bettbreiten angepasst werden kann.
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Ferner ist es von Vorteil, dass eine besondere Lagerung zwischen
dem schwenkbaren Kopfteil und den Bettlängsseiten entfällt, da das Kopfteil direkt
auf dem Drehrohr angebracht ist.