DE2313651B2 - Verfahren zur einarbeitung rauhfaehiger faeden in eine rechts-rechtsstrickware - Google Patents
Verfahren zur einarbeitung rauhfaehiger faeden in eine rechts-rechtsstrickwareInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einarbeitung rauhfähiger Fäden in eine Rechts-Rechtsstrickware, bei
dem der Grundfaden zur Maschenbildung von Nadeln beider Nadelreihen erfaßt wird und der rauhfähige
Faden nur den Haken von Nadeln der ersten Nadelreihe zur Maschenbildung zugeführt wird.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (Zeitschrift »Reyon, Zellwolle und andere Chemiefasern«,
Juli 1956, S. 484 bis 489) werden die Nadeln der ersten Nadelreihe bis in die Strickstellung und die Nadeln der
zweiten Nadelreihe bis über die Strickstellung hinaus ausgetrieben. Der rauhfähige Faden wird zwischen den
Schäften der Nadeln der ersten Nadelreihe und den Zungenspitzen der geöffneten Zungen der über die
Strickstellung hinaus ausgetriebenen Nadeln der zweiten Nadelreihe möglichst nahe an deren Schaft
eingelegt, während der Grundfaden nach Senken der Nadeln der zweiten Nadelreihe in die Strickstellung in
die Nadelh.aken der Nadeln beider Nadelreihen eingelegt wird. Beim anschließenden Senken der Nadeln
der ersten Nadelreihe werden der Grundfaden und der rauhfähige Faden von den Nadeln der ersten Nadelreihe
zu Maschen ausgeformt, und beim zeitlich verzögerten Senken der Nadeln der zweiten Nadelreihe gelangt der
Grundfaden in die Haken der Nadeln dieser Nadelreihe und wird zur Masche ausgeformt, wohingegen der
rauhfähige Faden über die sich schließende Zunge
hinweg abgeschlagen wird.
Die für den Rauhvorgang benötigte Fadenreserve
wird dabei durch den Abschlag der rauhfähigen Fäden
von den Nadeln der zweiten Nadelreihe erzielt, so daß
ί der rauhfähige Faden anschließend als Flottierung in
der normalfest gebundenen Grundbindung liegt.
Zum Anheben der Nadein der zweiten Nadelreihe über die Strickstellung hinaus sind besondere Nadellheber
erforderlich. Weil die beiden Fäden an der gleichen
κι Stelle eingelegt werden, ist ein beide Fäden führender
Fadenführer erforderlich, der eine präzise Bestimmung der Einlegestelle für den rauhfähigen Faden ermöglichen
muß, mit dem aber eine Änderung der Bindung durch veränderte Einbindung zur Erzielung von
i;i Musterungen des rauhfähigen Fadens von vorneherein
ausgeschlossen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen,
welches auf betriebssichere Weise und mit geringem mechanischem Aufwand die Einarbeitung des rauhfähigen
Fadens unabhängig von der Einarbeitung des Grundfadens und damit eine größere Freizügigkeit der
Musterung der rauhfähigen Flächen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
2.5 daß die Nadeln beider Nadelreihen in die Strickstellung
ausgetrieben werden und in die Nadelhaken beider Nadelreihen der Grundfaden eingelegt wird, daß
danach die Nadeln der zweiten Nadelreihe in die Abschlagstellung gesenkt werden, während die Nadeln
der ersten Nadelreihe in eine Stellung gesenkt werden, in der die auf den Nadelschäften hängenden alten
Maschen nicht über die Zungen abgeschlagen werden, daß danach der rauhfähige Faden in die Haken der in die
Fangstellung ausgetriebenen Nadeln beider Nadelrei-
hen eingeiegi-wifdrtffld-daß abschließend die Nadeln
beider Nadelreihen in die Abschlagstellung gesenkt werden.
Durch das getrennte Einlegen des Grundfadens und des rauhfähigen Fadens wird eine Trennung der
Fadenführer und damit eine getrennte mustergemäße Steuerung der Fadenführer ermöglicht; weiterhin wird
eine mustergemäße Einarbeitung des rauhfähigen Fadens durch entsprechende Steuerung der Nadeln
ermöglicht, wobei nicht die Gefahr besteht, daß der rauhfähige Faden durch Nachbarnadeln in eine Lage
gedruckt wird, in der er nicht in der vorgesehenen Weise als rauhfähige Fadenschleife in der Ware liegt.
Die Bindung läßt sich durch Austreiben der Nadeln in die normale Fang- bzw. Strickstellung herstellen, so daß
besondere Nadelheber nicht erforderlich sind. Eine besonders präzise Bestimmung der Einlegestelle für den
rauhfähigen Faden ist nicht erforderlich, da beide Fäden an verschiedenen Stellen eingelegt werden. In der nach
dem bekannten Verfahren hergestellten Ware bilden die rauhfähigen Fäden nicht Fanghenkel, sondern abgeworfene,
durch den Abschlag über die Nadeln, von denen sie abgeworfen sind, etwas verlängerte Flottierungen.
Durch die Einbindung des zu rauhenden Fadens als Fanghenkel ergibt sich erfindungsgemäß ein besserer
fio Halt des Flors. Die Rauhung erfolgt auf der Seite, auf
der die rauhfähigen Fäden in die Grundmaschen als Maschen eingebunden sind, ebenso wie bei der nach
dem eingangs genannten Verfahren hergestellten Ware.
Es ist zwar durch die GB-PS 4 04 970 bereits ein
"5 Verfahren zur Herstellung einer Rechts-Rechts-Strickware
bekannt, bei dem in Breitenabschnitten einer Breite entsprechend dem Abstand zweier Nadeln einer
Nadelreihe eine Bindung gearbeitet wird, die mit der
dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Bindung übereinstimmt. Bei diesem Verfahren werden
jedoch die Fanghenkel nicht durch Austreiben der Nadeln in Fangstellung und anschließendes Abschlagen
gebildet, sondern dadurch, daß die Nadeln nach dem Einlegen des rauhfühigen Fadens in die Nadelhaken
lediglich in Fangstellung gesenkt werden und bei anschließenden Maschenbildungszyklen beim Kulieren
des neu eingelegten Grundfadens zusammen mit den alten Maschen abgeschlagen werden. Es erfolgt also
keine Kulierung des Fanghenkels, so daß der Fanghenkel besonders fest in die Ware eingebunden ist. Dies
entspricht dem Ziel des älteren Verfahrens, eine besonders feste Ware herzustellen, ist aber für die
Herstellung einer rauhfähigen Ware, bei der der Fanghenkel besonders locker und herausziehbar eingebunden
sein soll, ungeeignet.
Eine optimale Länge des Fanghenkels ergibt sich dadurch, daß die Nadeln der ersten und der zweiten
Nadelreihe gleichzeitig in die Abschlagstellung überführt werden.
In bevorzugter Weiterbildung ist eine beidseitige Rauhmöglichkeit gegeben, wenn in aufeinanderfolgenden
Maschenreihen die Nadeln der beiden Nadelbetten wahlweise entsprechend den Arbeitsschritten der ersten
Nadelreihe und der zweiten Nadelreihe gesteuert werden.
Besonders vielseitige Mustermöglichkeiten ergeben sich, wenn in bevorzugter Weiterbildung an einer
Arbeitsstelle mustergemäß ein Wechsel der rauhfähigen Fäden erfolgt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 bis 4 verschiedene Stellungen der Rippnadeln und der Zylindei nadeln einer Rundstrickmaschine bei
der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und
Fig.5 eine Nadelkurve zur Veranschaulichung der
Nadelbewegungen zwischen den Nadelstellungen gemäß den Fig. 1 bis 4.
In F i g. 1 sind die Nadeln beider Nadelreihen, nämlich die Rippnadeln NR und die Zylindernadeln NZ einer
Rundstrickmaschine, in ihren Abschlagstellungen dargestellt. Dies ist die Ausgangsstellung für jede Maschenbildung.
Aus dieser werden die Nadeln NR und NZbeider
Nadelreihen in ihre höchste Stellung gebracht, wobei die in der Abschlagstellung in den Nadelhaken
liegenden alten Maschen, über die Zungen der Nadeln NR, NZ auf die Nadelschäfte hinter den sich öffnenden
Zungen gleiten. Die Nadeln NR, NZ werden nun so weit zurückgezogen, daß die Masche hinter die Zunge
gelangt. In dieser Stellung, der Fadeneinlegestellung, erfolgt die Zuführung des Grundfadens. Durch ein
weiteres Zurückziehen der Nadeln NR. NZ werden die. Zungen durch die von hinten anlaufenden Maschen nach
vorne geklappt und so die Nadelhaken geschlossen. Während für die Reihe der Rippnadeln NR die
Bewegung spätestens in der Fangstellung beendet ist, werden auf der anderen Nadelreihe mit den Zylindernadeln
NZ, aus dem Grundfaden Maschen gebildet, wozu die in Fig.2 auf dem Nadelschaft sitzende Masche in
der Abschlagstellung der Zylindernadeln NZ über die Zylindernadeln NZabgeschlagen wird. Diese Nadelstellung
ist in Fig.3 dargestellt, wobei die Zylindernadeln NZ die in der abgeschlagenen Masche eingebundene
Masche im Haken tragen, während die in den F i g. 1 und 2 sichtbare Masche auf dem Schaft der Rippnadeln NR
noch auf der Außenseite der Nadelzunge sitzt und der Grundfaden in der Hakenöffnung eine Fadenschleife
bildet. Anschließend werden die Nadeln NR und NZ beider Nadelreihen in Fangstellung gebracht, welche
der Fadeneinlegestellung entspricht (vgl. F i g. 4). Damit
ίο werden die Nadelhaken aller Nadeln NR und NZ
geöffnet. Der rauhfähige Faden wird eingelegt, und alle Nadeln NR und NZ werden in Abschlagstellung
gebracht, wie dies in F i g. 1 veranschaulicht ist. Dadurch bilden die Rippnadeln NR aus dem bisher nicht
verstrickten Grundfaden und dem zugeführten rauhfähigen Faden gemeinsame Maschen, während die
Zylindernadeln NZ aus dem rauhfähigen Faden Fanghenkel formen, die den damit verbundenen
Maschen die zur Rauhung notwendige Offenheit geben.
Eine Einbindung der Fanghenkel zu Maschen unterbleibt, da die Zylindernadeln NZ — ebenso wie die
Rippnadeln NR —, in der Fangstellung gemäß Fig. 4
nur so weit ausgetrieben sind, daß die in der Hakenöffnung sitzenden Maschen noch auf den
zurückgeklappten Nadelzungen aufliegen und nicht hinter die Nadclzungen auf den Nadelschaft gelangen:
daher gelangt bei der folgenden Rückzugsbewegung der Zylindernadeln NZ der ersten Nadelreihe die Fadenschleife des rauhfähigen Fadens zusammen mit der
Grundfadenmasche in den Haken der Zylindernadeln NZ, so daß die Masche die Fadenschleife nicht
einbinden kann.
Bei der Durchführung des Verfahrens auf Flachstrickmaschinen erfolgt der erste Arbeitsgang (F i g. 1 bis 3) in
einer Strickrichtung und der zweite Arbeitsgang (F i g. 4) in der anderen Strickrichtung; bzw. bei Doppeloder
Mehrschloßmaschinen erfolgen beide Arbeitsgänge in einer einzigen Strickrichtung mit Hilfe nebeneinanderliegender
Schlösser.
Da die Fadeneinlegestellung des ersten und die Fangstellung des zweiten Arbeitsganges die gleiche
Position der Rippnadeln NR erfordern, können die Rippnadeln NR nach dem Einlegen des Grundfadens in
dieser Höhe weitergeführt werden, was in der zugehörigen Nadelkurve gemäß Fig.5 durch eine
gestrichelte Linie angedeutet ist. Erst nach Zuführung eines oder mehrerer rauhfähiger Fäden erfolgt die
Maschenbildung durch einen Nadelsenker.
Eine Musterung kann dadurch erfolgen, daß beim zweiten Arbeitsgang (F i g. 4) eine Auswahl der die
Schleifen des rauhfähigen Fadens bildenden Zylindernadeln NZ erfolgt. Bilden diese Nadeln NZ keine
Schleifen, so entstehen auf den Rippnadeln NR normale, plattierte Maschen, die fest in der Ware verankert sind
und den Rauhkarden Widerstand leisten. Werden jedoch Schleifen geformt, so lockern diese die mit ihnen
verbundenen Maschen auf, lassen sie aus der Warenoberfläche hervortreten und stellen Angriffsflächen für
d;e Rauhkarden dar. Dadurch werden in der fertigen
Ware gerauhte neben ungerauhte Flächen gesetzt.
Werden hintereinander derartige Reihen in verschiedenen Farben gearbeitet, so werden verschiedenfarbige
Rauhflächen nebeneinandergesetzt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
- Patentansprüche:I. Verfahren zur Einarbeitung rauhfähiger Fäden in eine Rechts-Rechtsstrickware, bei dem der Grundfaden zur Maschenbildung von Nadeln beider Nadelreihen erfaßt wird und der rauhfähige Faden nur den Haken von Nadeln der ersten Nadelreihe zur Maschenbildung zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadeln (NZ, NR) beider Nadelreihen in die Strickstellung ausgetrieben werden und in die Nadelhaken beider Nadelreihen der Grundfaden eingelegt wird, daß danach die Nadeln (NR) der zweiten Nadelreihe in die Abschlagstellung gesenkt werden, während die Nadeln (NZ) der ersten Nadelreihe in eine Stellung gesenkt werden, in der die auf den Nadelschäften hängenden alten Maschen nicht über die Zungen abgeschlagen werden, daß danach der rauhfähige Faden in die Haken der in die Fangstellung ausgetriebenen Nadeln (NZ, NR) beider Nadelreihen eingelegt wird, und daß abschließend die Nadeln (NZ, NR)beider Nadelreihen in die Abschlagstellung gesenkt werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadeln (NZ, NR) der ersten und der zweiten Nadelreihe gleichzeitig in die Abschlagstellung überführt werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in aufeinanderfolgenden Maschenreihen die Nadeln (NZ, NR) der beiden Nadelbetten wahlweise entsprechend den Arbeitsschritten der ersten Nadelreihe und der zweiten Nadelreihe gesteuert werden.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an einer Arbeitsstelle mustergemäß ein Wechsel der rauhfähigen Fäden erfolgt.
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