DE2304000C3 - Polyfluorierte Disulfide und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

Polyfluorierte Disulfide und Verfahren zu deren Herstellung

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DE2304000C3
DE2304000C3 DE19732304000 DE2304000A DE2304000C3 DE 2304000 C3 DE2304000 C3 DE 2304000C3 DE 19732304000 DE19732304000 DE 19732304000 DE 2304000 A DE2304000 A DE 2304000A DE 2304000 C3 DE2304000 C3 DE 2304000C3
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reaction
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thiocyanate
scn
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DE2304000A1 (de
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Louis Oullins; LaIu Jean-Pierre Ville D'Avray; Lantz Andre Saint-Avre la Chambre; Foulletier (Frankreich)
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Produits Chimiques Pechiney Ugine Kuhlmann, Paris
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Description

15 vollständig in Disulfid umgesetzt werden. Es ist auch
Die Erfindung betrifft den in den Ansprüchen ge- möglich, wie bei der Herstellung reiner fluorierter
kennzeichneten Gegenstand. Thiocyanate die Reaktion zum Stillstand zu bringen
In der FR-PS 15 61 360 sind polyfluorine Thio- und in diesem Augenblick eine geringe Menge eines
cyanate äzr Formel stärker alkalischen Reagenzes als das eingesetzte Me-
_ (r υ χ _ <,risJ rTn »o tallrhodanid zum Reaktionsgemisch zuzugeben. Hier-
Kf (C2HJa i>CM (H) durch wird die Dauer der zweiten Reaktion verkürzt.
in der α eine Zahl von 2 bis 20 bedeutet, bereits be- Die Reaktion der Umsetzung von Thiocyanat zu
schrieben. Disulfid ist sehr selektiv. Es bilden sich sehr wenig
Aus Houben—Weyl, Methoden der orga- Nebenprodukte. Bei Reaktionen von
nischen Chemie, Band IX, 1955, S. 69, ist das Reak- 25 C8F1, — C2H4 — SCN
tionsschema der Di-ulfidbildung in Gegenwart von
OH-Ionen und Wasser bekannt. mit Kaliumhydroxid in Äthanol wurden Spuren der
Es wurde festgestellt, daß sich die Disulfide durch folgenden Verbindungen festgestellt:
katalytische Zersetzung der polyfluoriert^n Thiocya- q ρ C H SH
nate in Gegenwart alkalischer Katalysatoren nach der 30 cV" C*H* S C H5
allgemeinen Gleichung cJFjJ _ C*H* _ s _ s _ C2H5
2Rf — (C2H4)a — SCN Die erfindungsgemäßen polyfluorierten Sulfide sind
-> R, - (C2H4),, -S-S- (C2H4)a - R, + (CN)2 wertvolle Hilfsmittel zur Anwendung in der Textil-
flin 35 'nc^ust"e> der Lederindustrie, der Papierindustrie oder zur Herstellung von Korrosionsinhibitoren und oberbilden. Diese Reaktion wird vorzugsweise zwischen 40 flächenaktiven Mitteln.
und 1500C in Gegenwart eines Lösungsmittels durch- Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich
geführt. Als Lösungsmittel können beispielsweise pri- insbesondere hervorragend zum Herbeiführen von märe, sekundäre oder tertiäre Alkohole wie Äthanol, 40 Kondensattropfenbildung an Wärmeaustauscherroh-Methanol oder Isopropanol, Äther, Ketone, alipha- ren, wie in der DT-OS 24 04 366 näher beschrieben tische oder aromatische Ester verwendet werden (vgl. wird. Den bisher für diesen Zweck verwendeten Mitdazu auch FR-PS 15 61 360). teln haben die erfindungsgemäßen Verbindungen den
In Gegenwart von Wasser reagiert das entstandene Vorteil, daß sie gut zugänglich, ungiftig und chemisch Dicyan entsprechend der Reaktionsgleichung: 45 sehr beständig sind, so daß sie sowohl in Anlagen zur
Entsalzung von Meerwasser als auch beim Konden-
2Rf — (C2H4)(J — SCN 4- H2O sieren von Dämpfen organischer Flüssigkeiten vorteil-
-> Rf — (C2H4)a — S — S — (C2H4)a — Rf haft angewendet werden können.
1 HCN + HOCN *n a"en Beispielen, in denen eine Fraktion mehrere
/jys 50 Bestandteile umfaßt, bedeuten die angegebenen Prozentzahlen Molprozente der verschiedenen Verbin-
Die Menge und die Art des für die Umsetzung be- düngen, und die Ausbeuten sind im Verhältnis zur nötigten alkalischen Reagenz sind unterschiedlich. fluorierten Ausgangssubstanz angegeben.
Jede Verbindung mit basischen Eigenschaften erfüllt
den Zweck, insbesondere Alkalialkoholate und -thio- 55 B e i s ρ i e 1 1
late, Oxide und Hydroxide der Metalle der Gruppen Ia,
Ib, Ha, Hb des periodischen Systems, Ammoniak, Man erwärmt bei 780C unter konstantem Rühren
primäre, sekundäre und tertiäre Amine, Salze schwa- am Rückfluß ein Gemisch von 50,5 g (0,1 Mol) eher Säuren und starker Basen, wie Carbonate, C8F17-C2H4SCN und 100 ml 96%iges Äthanol und Acetate, Sulfide und Alkali- und Erdalkalirhodanide. 60 gibt in der Wärme 2 g (0,036 Mol) Kaliumhydroxid Mit Kaliumhydroxid, Natriumhydroxid, Natrium- hinzu. Es bildet sich eine zweite flüssige Phase unter carbonat und Kaliumrhodanid werden besonders gute Entweichen eines Gases, das nahezu ausschließlich aus Ergebnisse erhalten. Cyanwasserstoff besteht. Die Temperatur wird 5 min
Im allgemeinen ist die Menge des eingesetzten alka- aufrechterhalten, dann wird gekühlt und mit 100 ml lischen Reagenz (0,1 bis 10 Mol für 100 Mol Thio- 65 Wasser verdünnt. Nach Filtrieren erhält man 48 g cyanat) sehr gering, es können jedoch auch größere, eines Niederschlags von
selbst stöchiometrische Mengen eingesetzt werden.
Jedoch ist der Einsatz %'on solchen großen Mengen C8F17 — C4H4 — S — S — C2H4 — C8F17
mit Spuren von C8F17 — QH4 — SCN (0,5 %) und drei nicht identifizierten Verunreinigungen (2,5%). Nach Umkristallisieren aus Aceton erhält man 46 g eines weißen Festkörpers vom F. 75°C, der zu mehr als 99 % aus reinem Disulfid bestand. Die Ausbeute betrug 96%. Das Produkt wurde IR- und massenspektroskepisch identifiziert und seine Reinheit gaschromatographisch bestimmt.
Beispiel 2
Man erwärmt ein Gemisch aus 40,5 g (0,1 Mol) C6F13C1H4SCN und 100 ml 96%igem Äthanol unter ständigem Rühren auf 78CC und gibt 1,4 g KOH (0,025 Mol) zu. Es bilden sich zwei flüssige Phasen und HCN entweicht. Es wird 1 h lang erwäi mt, dann abgekühlt und mit 100 ml Wasser verdünnt. Nach Filtrieren erhält man einen Festkörper, der aus Aceton umkristallisiert wird. So erhält man 36 g
C6F13 - QH1 - S - S - C8H4 - C6F13
als weißer Festkörper vom F. 34° C mit über 99%iger Reinheit. Die Ausbeute betrug 95 %.
Beispiel 3
Man erhitzt ein Gemisch aus 43,3 g (0,1 Mol) C8F13 — C,H4), — SCN, 100 ml 96%iges Äthanol und 0,14 g (0,025 Mol) KOH 1 h unter Rühren auf 78 0C. Es wird auf Raumtemperatur abgekühlt, mit 100 ml Wasser verdünnt und dekantiert. Man erhält 40 g einer Flüssigkeit, deren gaschromatographische Analyse folgende Zusammensetzung ergab:
C6F13-(C1HJ2-S-S-(C1H^-C6F13 91%
C6F13 - (C1H4), - SCN 5 %
Drei nicht identifizierte Verunreinigungen 4 %
Die Flüssigkeit wurde dann in der Wärme in 50 ml Aceton gelöst, mit 50 ml Wasser wieder ausgefällt und auf 00C gekühlt. Man erhielt so 37 g eines weißen Festkörpers, der zu 95 % aus Disulfid, zu 2 % aus Thiocyanat und zu 3 % nicht identifizierten Verunreinigungen bestand. Der Schmelzbereich lag bei 15 bis 20° C.
20 Beispiele 4 bis 7
Man arbeitet wie in Beispiel 1, jedoch mit anderen Mengen bzw. Arten von basischen Katalysatoren. Dabei werden folgende Produkte erhalten:
Beispiel Basische
Verbindung
Menge Reaktionszeit
(g) (Mol) (h)
4 KOH 0,2 (0,0036) 0,1
5 KOH 0,056 (Ο,ΟΟμ 2
Produktzusammensetzung
Produkt Menge
(8)
KSCN 2,0
7 Na1COj 0,2
14 86% (C8F17-C1H4-S-), 45 9% C8F17-C1H4-SCN 5 % Verunreinigung
80% (C8F17-C1H4-S-), 45 15% C8F17-CjH4-SCN 5 % Verunreinigung
92,8 % (C8F17 - C1H4 - S -), 46 0,2% C8F17-QH4-SCN 7 % Verunreinigung
78% (C8F17-C2H4-S-), 45 18 % C8F17 — C1H4 — SCN 4 % Verunreinigung
Beispiel 8
in Spuren der Verunreinigung
■ C1H4 — S — S — C1H5
Unter ständigem Rühren erwärmt man ein Gemisch aus 170 g (1,75 Mol) KSCN, 500 ml 95 %igem Äthanol und 574 g_ (1 Mol) C8F17 — C2H4 — J 24 h lang auf C8F17
78° C. Während der Reaktion wird Cyanwasserstoff 55 frei. Anschließend wird unter Rühren 11 Wasser zum enthält, wie massenspektrometrisch festgestellt wurde. Auflösen des gebildeten KJ und des überschüssigen KSCN hinzugegeben, es wird gekühlt und filtriert
Man erhält so einen schwarzen Festkörper, der kein
C8F17 — C1H4 — SCN, aber neben 5 %
C8F17-C1H1-J Durch doppeltes Umkristallisieren aus Aceton (2 χ 500 ml) erhält man 410 g
C8F17-C2H1-S-S-C2H4-C8F17
von über 99,9%iger Reinheit und einem F. von 75 0C.

Claims (2)

nicht wirtschaftlich, da die Reaktion selbst mit sehr Patentansprüche: geringen Mengen sehr schnell und sehr selektiv ver-
1. Polynuorierte Disulfide der Formel läuft. Mit 1 bis 5 Mol Kauumhydroxid auf_ 100ι MoJ
Thiocyanat verläuft die m Äthylalkohol bei 78 "C
Kr — ('-zHje — S - - S — (C2HJe — Rr s durchgeführte Reaktion nahezu augenblicklich,
in der R, einen geradkettigen aliphatischen C8F13- Bei weniger basischen Verbindungen als Kaliumoder C8F17-ReSt und α 1 oder 2 bedeutet. hydroxid verläuft die Reaktion weniger schnell. Beim
2. Verfahren zur Hersteilung der Verbindungen Einsetzen eines Metallrhodanids als basisches Reagenz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wird eine Reaktionszeit von mehreren Stunden benoman in an sich bekannter Weise ein polyfluoriertes io tigt. Wenn beim Verfahren zur Herstellung von fluo-Thiocyanat der Formel Rf — (C2H4),, — SCN in rierten Thiocyanaten der Formel (II) in Gegenwart von Gegenwart eines alkalischen Reagenzes erwärmt. überschüssigem Metallrhodanid gearbeitet wird kann
das gebildete fluorierte Thiocyanat durch einfaches
Laufenlassen der Reaktion über mehrere Stunden hin
DE19732304000 1972-02-07 1973-01-27 Polyfluorierte Disulfide und Verfahren zu deren Herstellung Expired DE2304000C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
FR7203932 1972-02-07
FR7203932A FR2171560A5 (de) 1972-02-07 1972-02-07

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2304000A1 DE2304000A1 (de) 1973-08-16
DE2304000B2 DE2304000B2 (de) 1975-07-10
DE2304000C3 true DE2304000C3 (de) 1976-02-19

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