DE2301235A1 - Aktivatoren fuer anorganische perverbindungen - Google Patents
Aktivatoren fuer anorganische perverbindungenInfo
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- C11D3/3907—Organic compounds
- C11D3/3917—Nitrogen-containing compounds
Description
FARBWERKE HOECHST AG vormals Meister Lucius & Brüning
Aktenzeichen: HOE 73/f 005
Datum: 12. Dezember 1972 Dr. Gr/stl
Aktivatoren für anorganische Perverbindungen
Wasserstoffperoxid und andere anorganische Perverbindungen, besonders
Perborate und Percarbonate, sind als Wirksubstans in vielen Oxidation- und Bleichmitteln oder wäßrigen Bleichmittellösungen
bekannt, die für die verschiedensten Zwecke, vor allem zum Bleichen, gegebenenfalls zum gleichzeitigen Waschen von
Textilien verwendet werden. In den wäßrigen Bleich- oder Waschmittellösungen
wird der Aktivsauerstoff dieser anorganischen Perverbindungen
allerdings erst im Temperaturbereich von etwa 8O bis 10O0C voll wirksam. Die Anwendung von anorganischen Perverbindungen
in Bleich- oder Waschflotten bleibt daher auf temperaturunempfindliche Textilien beschränkt oder aber e3 muß beim
Bleichen oder Waschen von temperaturenpfindlichen synthetischen Fasermaterialien in Kauf genommen werden, daß der in den Bleichbzw.
Waschmittbln vorhandene Aktivsauerstoff zum großen Teil
ungenutzt in den Laugen verbleibt.
In der Literatur wird bereits vorgeschlagen, die Wirkung eines
Wasch- oder Bleichmittels mit einer Aktivsauerstoff abgebenden Verbindung bereits bei niederen Temperaturen von unterhalb etwa
700C durch Zugabe bestimmter organischer Verbindungen, sogenannter
Aktivatoren, zu erhöhen. Als solche Aktivatoren für anorganische Perverbindungen wurden bereits stickstoffhaltige Verbindungen
vorgeschlagen, die wenigstens zwei an Stickstoff gebundene
Acylgruppen aufweisen (vgl. DT-PS 1 291 317, DT-PS 1 162 967 und
DT-OS 1 591* 865). Als solche organischen Aktivatoren werden z.B.
Tetraacetylglykoluri1, Triacety!cyanursäure, Benzoylimidazol
und Tri- sowie Tetraacetyläthylenüiamin genannt. Diese bekannten
Produkte erfüllen jedoch noch nicht alle an die Aktivatoren für anorganische Perverbindungen in der Praxis gestellte Anforderungen.
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Für den praktischen Einsatz solcher Aktivatoren ist neben der aktivierenden Wirkung auf die Perverbindungen besonders die Lager- '
Stabilität solcher anorganische Perverbindungen und Aktivatoren enthaltenden Bleich- und Waschmittelmischungen von großer
Bedeutung. So wird z.B. für handelsübliche Waschmittel zur
Gewährleistung der Wirksamkeit für die Zeitspanne von der Produktion
bis zum Verbrauch eine Lagerstabilität von etwa einem halben Jahr gefordert. . . ·»_
Gegenstand der Erfindung sind feste, im allgemeinen pulver förrni ge
bis körnige Oxidations-, Wasch- und Bleichmittel, die anorganische Perverbindungen und als Aktivatoren peracylierte Polyamine der
allgemeinen Formel I
Ri1 Rr-
R2 R6 (I)
in der R1 bis Rg Acylreste mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen,
χ 0, 1, 2 oder 3 und η, m und p 2 oder 3 bedeuten, enthalten.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin die Verwendung von peracylierten Polyaminen der vorstehend definierten allgemeinen
Formel I als Aktivatoren für anorganische Perverbindungen.
In der allgemeinen Formel I der gemäß der Erfindung als Aktivatoren
zu verwendenden Verbindungen kommen als Acylreste R1 bis Rg
beispielsweise aliphatische Acylreste wie der Acetyl-, Propionyl-
und Butyrylrest sowie weiterhin auch die Benzoyl- oder Toluylreste,
die auch durch Nitrogruppen, Nitrilgruppen, Methoxygruppen oder
Halogenatome substituiert sein können. Besonders kommen die zwei oder drei Kohlenstoffatome enthaltenden rein aliphatischen Acylreste
und insbesondere der Acetylrest in Frage.
Die Herstellung der Verbindungen der Formel I kann durch Umsetzung
von geeigneten Polyaminen wie z.B. Diäthylentrii«7tin, Triäthylentetramin,
Tetraäthylenpentamin, Dipropylentriamin oder Ν,Ν'-bis-
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(ß-aminoäthyl)-l,3-propylendiamin oder Pentaäthylenhexamin nach
an sich bekannten Verfahren mit Essigsäureanhydrid oder Propionsäureanhydrid
hergestellt werden. Die Herstellung dieser Verbindungen ist z.B. beschrieben in der US-PS 3 231I 282. In analoger
Weise lassen sich auch die anderen acylierten Polyamine durch Umsetzung der Polyamine mit z.B. Anhydriden, Halogeniden oder
Estern der entsprechenden Carbonsäuren herstellen.
Die erfindungsgemäß als Aktivatoren für anorganische Perverbindungen
zu verwendenden peracylierten Polyamine zeichnen sich durch
eine sehr gute aktivierende Wirkung und eine gute Löslichkeit in Wasser aus. Die mit den peracylierten Polyaminen als Aktivatoren
hergestellten Oxidations-, Bleich- und Waschmittel besitzen außerdem eine überraschend gute, überlegene LagerstabiIitat. Diese
Oxidations-, Bleich- und Waschmittel weisen somit auch bei längerer Lagerzeit eine nur geringe Einbuße an Aktivsauerstoff bei ebenfalls
nur wenig veränderter Sauerstoffaktivierung auf.
Bei der Bemessung der den Oxidations-, Bleich- und Waschmitteln zuzugebenden
Menge an Aktivierungsmittel gemäß der Erfindung kann im allgemeinen davon ausgegangen werden, daß jede in dem Aktivierungsmittel
de,r Formel I vorhandene Acylgruppe ein Aktivsauerstoffatom
der verwendeten anorganischen Perverbindung zu aktivieren vermag. Für eine vollständige Aktivierung des eingesetzten Aktivsauerstoffs
der anorganischen Perverbindungen sind daher theoretisch das Aktivierungsmittel und die anorganische Perverbindung
in äquivalenten Mengen anzuwenden. In der Praxis ist jedoch oft bereits eine wesentlich geringere Menge an Aktivierungsmitteln
ausreichend. Andererseits ist es ohne weiteres möglich, die Äktivierungsmittel
auch in einem verhältnismäßig großem Überschuß gegenüber der anorganischen Perverbindung anzuwenden. Im
allgemeinen wird davon ausgegangen, daß die einzusetzende Menge an Aktivierungsmittel einem Verhältnis von etwa 0,5 bis 8,
vorzugsweise 1 bis k Acylreste pro Aktivsauerstoffatom der anorganischen
Perverbindung entspricht. In der Praxis wird das angewandte, Gewichtsverhältnis von Aktivierungsmittel zu anorganischer Perverbindung
meist etwa,1:1 bis 1:2 betragen.
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Ein besonderer Vorteil der Verwendung von Aktivierungsmitteln 'gemäß der Erfindung in anorganische Perverbindungen enthaltenen
Oxidations-, Bleich- und Waschmitteln ist, daß bereits bei niederen Temperaturen, ab etwa 2O°C, besonders beiTemperaturen von 30 bis
60 C eine Aktivierung der Perverbindungen und eine Beschleunigung
des Oxidations- und Bleichvorganges eintritt. Diese
Beschleunigung des Oxidations- und BleichVorganges ist auch bei
höheren Temperaturen bis 75°C und selbst bis zu 95°C noch zu beobachten. Diese Aktivierung und Beschleunigung des Oxidationsund
BleichVorganges erlaubt es, bei gleichbleibender Wirkung die
Behandlungstemperatur zu erniedrigen oder bzw. und die Einwirkungsdauer
zu verkürzen.
Die in der Praxis bei dem jeweiligen Oxidations- bzw. Bleichproblem
anzuwendenden Bedingungen, wie Temperatur und Dauer der Behandlung, Konzentration der anorganischen Perverbindung und des Aktivierungsmittels
sowie pH-Wert der Behandlungsflotte, richten sich vor allem nach dem zu oxidierenden oder zu bleichenden Substrat oder
nach dem bei dem Bleichprozeß vorhandenen Begleitmaterial. Die Konzentration der anorganischen Perverbindungen in den meist
wäßrigen Oxidations-, Bleich- und Waschflotten ist vor allem abhängig von dem angestrebten Oxidations- bzw. Bleicheffekt.
Im allgemeinen wird die Konzentration der Perverbindungen so eingestellt, daß die Flotten etwa 10 bis 500, vorzugsweise 50 bis 300 mg
Aktivsauerstoff/Liter enthalten. Der pH-Wert der Oxidations- und Bleichflotten kann im weiteren Bereich von etwa 7 pH bis pH 12
variieren.
Die Kombination aus anorganischen Perverbindungen und den Aktivierungsmitteln
gemäß der Erfindung kann auf den verschiedensten Gebieten als Oxidations- und Bleichmittel verwendet werden, wo
auch bisher Peroxyverbindungen, besonders Wasserstoffperoxid oder Perborate, Perphosphate, Persilicate, Persulfate
und Alkaliperoxid eingesetzt wurden. In Betracht kommen z.B. das Bleichen von Wachsen, Fetten, ölen und Kohlenwasserstoffen, die
Oxidation und Passivierung von Leichtmetalloberflächen, die
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Desinfektion und Sterilisation, das Bleichen von tierischen Häuten,
Pellen und Haaren sowie von Humanhaaren und vor allem das Bleichen
und die bleichende V/äs ehe von Pasern natürlichen oder synthetischen
Ursprungs.
Die Aktivatoren gemäß der Erfindung finden zusammen mit anorganischen
Perverbindungen bevorzugt Anwendung in Bleich- und Waschmitteln für Textilien. Als Textilien kommen hierbei neben den
im allgemeinen bei höheren Temperaturen von etwa 70 bis 100 C zu
behandelnden Waren aus Baumwolle, Leinen vor allem auch solche in Betracht, die aus synthetischen Pasern wie z.B. Polyamid-,
Polyester- oder Polyacrylnitrilfasern bestehen oder diese enthalten
und die im allgemeinen bei niederen Temperaturen bis etwa 70°C, vorzugsweise bei 30 bis 60 C gewaschen oder gebleicht werden.
Als solche bei niederen Temperaturen zu behandelnden Textilien sind auch "pflegeleicht" ausgerüstete Waren aus Cellulosefasern
oder aus Synthesefasern-Cellulosefasern-Gemische anzusehen. Ein
besonderer Vorteil der gemäß der Erfindung zu verwendenden Aktivatoren für anorganische Perverbindungen ist, daß auch bei der
Bleiche oder Wäsche dieser bei niederen Temperaturen zu behandelnden Textilien bereits bei diesen niederen Temperaturen eine ausreichende
Aktivierung der Perverbindungen erfolgt und ein guter Bleicheffekt erzielt wird.
Für die Verwendung in Bleich- und Waschmitteln für Textilien zusammen mit Aktivatoren gemäß der Erfindung kommen vor allem die
in wäßriger Lösung neutral bis alkalisch reagierenden anorganische:
Perverbindungen, besonders die Perborate in Betracht. Von den verschiedenen
Perboraten besitzt das Natriumperborat-tetrahydrat besonders große Bedeutung. Es können jedoch auch andere, Peroxihydrate
der Natriumortho-, -pyro- oder -polyphosphate sowie die
Perhydrate von Alkalicarbonaten Verwendung finden.
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Die Aktivatoren gemäß der Erfindung können als Pulver oder Granulate leicht mit den übrigen Bestandteilen der Oxidations-Bleich-,
Wasch- oder Waschhilfsmittel vermischt werden. Wird wie üblich ein Perverbindungen noch nicht enthaltendes Waschmitteipulver
z.B. durch Zerstäubungstrocknung hergestellt, so vermischt.
man dieses Pulver anschließend mit der anorganischen Perverbindung
und dem Aktivierungsmittel, wobei das Pulver bei Zugabe des Aktivierungsmittels vorzugsweise eine Temperatur von weniger als 30 C
haben soll.
Die in die Oxidations-, Bleich- und Waschmittel einzuarbeitenden Aktivatoren gemäß der Erfindung können auch mit einer geeigneten
Hüllsubstanz überzogen sein, die in der Wasch- oder Bleichflüssigkeit löslich oder zumindest quellbar ist. Als solche für das Umhüllen
der Aktivatoren geeignete Stoffe kommen z.B. wasserlösliche
Polyglykolather, Polyvinylalkohol, Carboxymethylcellulose, Methyl-,
Äthyl- oder Oxäthylcellulose oder auch Stearinsäure in Betracht.
Die unter Verwendung von Aktivatoren gemäß der Erfindung und von anorganischen Perverbindungen hergestellten Oxidations-,
Bleich-, Wasch- und Waschhilfsmittel können im übrigen die für
diese Mittel üblichen Zusammensetzungen aufweisen. Dabei kann die Mischung aus Aktivator und anorganischer Perverbindung etwa
10 bis 100 % der Gesamtzusammensetzung ausmachen. Bei Textilwaschmitteln
beträgt der Anteil an anorganischen Perverbindungen und Aktivatoren im allgemeinen etwa 10 bis 50 Gew.-%. Die übrigen
Komponenten solcher Waschmittel sind vor allem Tenside mit einem Anteil von etwa 5 bis 40, vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-Ji, Gerüststoffe,
sogenannte Builder, mit einem Anteil von etwa 10 bis 80, vorzugsweise 30 bis 75 Gew.-X und sonstige Waschmittelbestandteile
und Hilfsstoffe wie z.B. Schmutzträger, optische Aufhellungmittel,
Farbstoffe, Parfüm und Wasser mit einem Anteil von zusammen etwa 0 bis 15, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-ί.
Bei den Tensiden kann es sich um einheitliche Produkte oder aber auch um Mischungen auf Basis anionaktiver oder nichtionischer
Verbindungen handeln. So können die Tenside z.B. vollständig oder
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mit einem Anteil von etwa 10 bis 50 Gevt.-% aus Seifen bestehen,
die sich von natürlichen oder synthetischen Fettsäuren ableiten können. Die Tenside können weiterhin vollständig oder zu einem
Anteil von etwa 30 bis 70 % aus oberflächenaktiven Verbindungen
vom Sulfat- oder Sulfonattyp bestehen. Zu diesen Produkten Gehören
z.B. die Alkylarylsulfonate und aliphatische Sulfonate wie z.B.
Alkansulfonate, Alkensulfonate, Oxyalkansulfonate und Oxyalkensulfonate,
ferner Fettalkoholsulfate, Fettsäurealkylolamide und Sulfatierungsprodukte von oxalkylierten Alkylphenolen, Fettsäureamiden
oder Fettsäurealkylolamiden mit einem Gehalt von etwa 1 bis 20 Äthoxy- und/oder Propoxyresten im Molekül sowie sulfatierte
MonogIyceride. Die für die Verwendung in Waschmitteln geeigneten
anionenaktiven Tenside sind z.B. ausführlich beschrieben in "Surface Active Agents and Detergents" von Schwartz, Perry and
Berch, Vol. II (1958), Seiten 25 bis 102.
Bei den Tensiden dieser Waschmittel kann es sich ferner vollständig
oder zu einem Anteil von etwa 5 bis 50 Gew.-% um nichtionogene
Waschrohstoffe handeln. Bei diesen Produkten wird die WasseriösIichkeit
des hydrophoben Molekülanteils, der im allgemeinen etwa 8 bis 25 Kohlenstoffatome enthält, im einfachsten Falle durch die Anwesenheit
von .Polyätherketten bewirkt. Solche nichtionogenen Waschrohstoffe
werden z.B. beschrieben in "Surface Active Agents and Detergents", Vol. II, (1958), Seiten 120 bis 1*13.
Neben den nichtionogenen und anionischen Waschrohstoffen kann der
Tensidanteil der Waschmittel außerdem noch geringere Mengen von jeweils bis zu etwa 8 Gew.-J an Schaumstabilisatoren oder Schauminhibitoren
enthalten.
Das Schaumvermögen der synthetischen anionischen oder nichtionogenen
Tenside läßt sich ferner auch durch Zusatz von Seifen verringern. Bei gewissen Kombinationen aus synthetischen anionischen Tensiden,
nichtionogenen Tensiden und Seife wird das Schaumvermögen stark
herabgesetzt. Ferner zeichnen sich u.a. auch die Anlagerungsver-
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bindungen von Propylenoxid an oberflächenaktive Polyäthylenglykoläther
durch ein geringes Schaumverir.psen aus .
Eine weitere wesentliche Komponente der Waschmittel stellen die
sogenannten Gerüstsubstanzen dar. Von diesen soll wenigstens ein Teil eine alkalische Reaktion aufweisen. Bei diesen Gerüstsubstanzen
kann es sich im übrigen um schwach sauer, neutral oder alkalisch reagierende anorganische oder organische Salze, insbesondere solche
mit komplexbildenden Eigenschaften handeln. Brauchbare Gerüstsubstanzen
sind z.B. Alkalicarbonate oder -silicate, Mono-, Dioder Trialkaliorthophosphate, Di- oder Tetraalkalipyrophosphate
sowie die als Komplexbildner bekannten Metaphosphate. Als Gerüststoffe sind ferner die wasserlöslichen Salze höherniolekularer
Polycarbonsäuren brauchbar. Als solche kommen vor allen Polymerisate
der Maleinsäure, Itakonsäure, Mesakonsäure, Fumarsäure, Akonitsäure und Methylenmalonsäure in Betracht. Auch Mischpolymerisate
dieser Säuren untereinander oder mit anderen polymerisierbaren Stoffen wie Äthylen, Propylen, Acrylsäure, Crotonsäure,
Vinylacetat, Acrylamid und Styrol sind geeignet. Als komplexbildende Gerüstsubstanz eignen sich vor allem die alkalisch
reagierenden Polyphosphate, besonders Tripolyphosphat. Zu den organischen Komplexbildnerη, die als Gerüstsubstanzen in Betracht
kommen, gehören z.B. Nitriloessigsäure, Äthylendiamintetraessigsäure
und ähnliche Verbindungen. Geeignete anorganische und organische Gerüstsubstanzen werden z.B. beschrieben in
"Surface Active Agents and Detergents", VoI II (1958), Seiten bis 317.
Der Mischung aus anorganischen Perverbindungen und Aktivatoren gemäß der Erfindung können gegebenenfalls ferner stabilisierend
auf die Perverbindungen wirkende Produkte zugesetzt werden, die unter dem Begriff Stabilisator für Perverbindungen bekannt sind.
Bei diesen Stabilisatoren kann es sich um wasserunlösliche oder
wasserlösliche Produkte handeln; sie können den Perverbindungen bis zu etwa 10 %, bezogen auf das Gewicht der Perverbindungen
zugegeben werden.
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Als wasserunlösliche Stabilisatoren für Perverbindungen sind vor
allem Erdalkalisilicate, besonders Magnesiumsilicate bekannt. Es handelt sich hierbei um Produkte, viie sie beim Versetzen von
wäßrigen Alkalisilicatlösungen mit Calciumsalzen als Niederschlage
entstehen. Andere wasserunlösliche Perstabilisatoren stellen. z.B. wasserhaltige Zinnoxide dar.
Als wasserlösliche Stabilisatoren, die ganz oder teilweise anstelle
der wasserunlöslichen Stabilisatoren verwendet werden können, koirxien
vor allem organische Komplexbildner in Betracht.
Die wäßrigen Flotten der Oxidations-, Bleich- und Waschmittel können je nach Verwendungszweck und Anwendunßsbedingungen auf
einen gewünschten pH-Wert im schwach sauren, neutralen oder alkalischen Bereich eingestellt werden. Diese pH-Wert-Einstellung
kann durch Zugabe entsprechender anorganischer oder organischer Säuren» Puffersubstanzen oder Basen erfolgen. Bei Waschrnittelflotten
wird der pH-Wert im allgemeinen im Bereich von etwa 7 bis liegen, sofern eine 1 Stige Lösung des Waschmittels zugrundegelegt
wird.
Die Herstellung der als Aktivatoren gemäß der Erfindung zu verwendenen
Verbindungen der Formel I wird durch die nachfolgenden Beispiele erläutert. In diesen Beispielen bedeuten die Prozentangaben,
sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist, Gewichtsprozente.
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a) Herstellung von Hexaacetyltriäthylentetramin
Zu 700 g Acetanhydrid werden 100 g Triäthylentetramin langsam
zugegeben und die Mischung anschließend drei Stunden lang unter Rückfluß gekocht. Danach wird bei Normaldruck solange destilliert
bis eine Siedetemperatur von 135 bis 1^0°C erreicht ist. Die durch
Destillation entfernte Flüssigkeit, die vorwiegend aus Essigsäure besteht, wird durch das gleiche Volumen an Acetanhydrid ersetzt
und die Mischung nunmehr nochmals drei Stunden lang unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Danach wird auf etwa 75 % des ursprünglichen
Volumens eingeengt und bei Kälte der Kristallisation überlassen. Das erhaltene Umsetzungsprodukt wird aus Isopropanol umkristallisiert.
Es werden 1^5 g Hexaacetyltriäthylentetramin (53 % d.Th.)
mit einem Schmelzpunkt von 1^7°C erhalten.
b) Herstellung von Pentaacetyldiäthylentriamin
Die Herstellung dieses Produktes erfolgt in gleicher Weise wie unter a) angegeben; es wird jedoch anstelle von Triäthylentetramin
die gleiche Menge Diäthylentriamin verwendet. Das umkristallisierte
Pentaacetyldiäthylentriamin weist einen Schmelzpunkt von 108 bis 109°C auf. '
c) Herstellung von Heptaacetyltetraäthylenpentamin
Die Herstellung des Produktes erfolgt in gleicher Weise wie unter a) beschrieben. Anstelle von Triäthylentetramin wird jedoch die
gleiche Menge Tetraäthylenpentamin eingesetzt.
a) Durch Sprühtrocknen der Waschmittel- und Gerüststoffkomponenten
und anschließendes Zumsichen von Natriumperborat als Bleichmittel
und Hexaacetyltriäthylentetramin als Aktivator wird ein Grobwaschmittel
hergestellt, das die folgende Zusammensetzung besitzt:
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12,0 % Natrium-dodecylbenzolGulfonat
ί|,0 % Natriumsalz einer Talgfettsäure
3,0 % Anlagerungsprodukt von 10 Mol Äthylenoxid an
1 Mol Talgfettsäureäthanolamid
38,0 % Natriumtripolyphosphat
1,0 K Natrium-äthylendiamintetraacetat
1,5 % Carboxymethylcellulose (Viskosität der 5 $igen
Lösung bei 20°C 15oo cP)
0,2 % optische Aufheller
5,0 % Natriummetasilicat
3,0 % Magnesiumsilicat
M,3 % Natriumsulfat
18,0 % Natriumperborat
10,0 % Hexaacetyltriäthylentetramin
b) In gleicher Weise wie unter a) beschrieben wird ein Grobwaschini
ttel hergestellt, welches bei im übrigen gleicher Zusammensetzung
jedoch anstelle von Hexaacetyltriäthylentetramin 10 % Tetraacetylgiykoluril
enthält.
c) In gleicher Weise wie unter a) beschrieben wird ein Grobwaschndttel
hergestellt, das bei sonst gleicher Zusammensetzung keinen
Aktivator enthält. Der Anteil des Hexaacetyltriäthylentetramin wird durch die gleiche Menge Natriumsulfat ersetzt.
Baumwolltestläppchen mit Rotweinanschmutzung wurden mit die.sen
Waschmitteln gemäß a), b) und c) bei einer Waschmittelkonzentration
von 5 g/Liter und einem Flottenverhältnis von 1 : 40 in Wasser von
15 dH 20 Minuten lang bei 5O0C gewaschen. Der Waschprozeß wurde
im "Launder-o-meter" der Firma Atlas Electric Devices Co. (vgl.
ASTM bulletin No. l40, 1946) durchgeführt.
Zur untersuchung der Lagerstabilität dieser Waschmittelformulierungen
wurden die Waschmittel gemäß a) bis c) unter Luftzutritt offen und luftdicht verschlossen gelagert und die Waschversuche
mit diesen Waschmitteln nach 5 Monaten Lagerzeit wiederholt.
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Die bei den Waschversuchen erzielten Aufhellungen wurden durch
Weißgradmessungen mit einem Remissionphotometer (Elrepho der Firma Carl Zeiss) bestimmt (vgl. Dr. Kurt Lindner "Tenside,
Textilhilfsmittel, Waschrohstoffe", Bd. II, 1964, Seiten 1843
und 1844). Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in der folgenden
Tabelle zusammengestellt.
% Aufhellung
Waschmittel sofort nach 5 Monaten Lagerung
offen geschlossen
a· 54 43 50
b 54 35 44
"c 30 25 25
Die Werte zeigen, daß die Waschmittelformulierung a) mit einem
Gehalt an dem erfindungsgemäßen Aktivator auch nach 5 Monaten Lagerzeit noch eine ausgezeichnete und im Falle der geschlossenen
Lagerung eine praktisch unverminderte Aufhellung ergibt. Eine deutlich schlechtere Aufhellung ist dagegen mit den Waschmittelformulierungen b) und c) nach der Lagerung zu erzielen.
Durch intensives Vermischen der Komponenten wird ein Scheuerpulver
der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
4,0ί Natrium- -olefinsulfonat
0,5 % Anlagerungsprodukt von 10 Molen Äthylenoxid
an 1 Mol Nonylphenol
- 2,0 % Natriumtripolyphosphat
2,0 %
. Natriujnperborat
2,0 % Hexaacetyltriäthylentetramin 89.5.Ϊ Quayzmehl
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Dieses Scheuermittel zeigt im Vergleich zu einer entsprechenden Mischung ohne Aktivator eine bessere Reinigungswirkung. Es zeigt
außerdem bei einer Verdiinnung mit Wasser, z.B. im Verhältnis 1:1, eine antimikrobielle Wirksamkeit gegen grampositive und
gramnegative Bakterien.
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Claims (5)
1.. Anorganische Perverbindungen enthaltende Oxidations-, Bleich-
und Waschmittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an peracylierten Polyaminen der allgemeinen Formel
B- R3 R4 °
f- N - (CH2)I - N - (CH2)p - Nr
R2 "6
in der R1 bis Rg Acylreste mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen,
χ 0, 1, 2 oder 3 und n, m und ρ 2 oder 3 bedeuten, als Aktivatoren für die anorganischen Perverbindungen.
2. Oxidations-, Bleich- und Waschmittel gemäß Anspruch 1, dadurch ^gekennzeichnet, daß es die Aktivatoren in einer solchen Menge enthält,
daß etwa 0,5 bis 8 Acylreste pro Aktivsauerstoffatom der anorganischen Perverbindungen vorliegen.
3. Oxidations-, Bleich- und Waschmittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivatoren und die anorganischen Perverbindungen
in einem Gewichtsverhältnis von etwa 1:1 bis 1:2 vorliegen,
^. Oxidations-, Bleich- und Waschmittel nach Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß sie als Aktivator Hexaacetyltriäthylentetramin
enthalten.
5. Verwendung von peracylierten Polyaminen der allgemeinen Formel R' R3 R11 R5
■■ ·■ -■]■"-
-N- (CH2 )m - N - (CH2)p - Nn
1X
in der R- bis Rg Atylreste mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen,
χ 0, 1, 2 oder 3 und n, m und ρ 2 oder 3 bedeuten, als Aktivatoren für anorganische Perverbindungen.
A0983G/09U
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