DE230084C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Umlegen der überstehenden Enden des auf für Buchdecken oder andere Zwecke bestimmten Pappen, Buchdecken o. dgl. aufgelegten oder geklebten Kalikos, Papiers o. dgl., bei der eine über die Buchdecke hinzubewegende Walze benutzt wird, die den überstehenden Rand des aufgelegten Papiers umschlägt. Das Neue besteht darin, daß

ίο außer der bekannten Walze ein mit dem einen Ende unter dem Auflagetisch befestigtes und an dem anderen Ende durch eine Spannvorrichtung gespannt gehaltenes Tuch, das durch den Tisch hindurch schräg nach oben und über die Walze hinweggeführt ist, Verwendung findet. Das Tuch wird durch Verschieben der Walze um die Stirnfläche der mit dem überstehenden Ende des Papiers gegen dasselbe gelegten Pappe herumgebogen und streicht hierbei zunächst das überstehende Ende von unten nach oben an die Stirnfläche der Pappe und preßt es dann auf der Oberseite der Pappe fest, so daß auch bei größeren Unebenheiten der Pappe überall ein straffes, faltenloses und festes Ankleben erzielt wird.

Die Zeichnung zeigt eine Ausführungsform der neuen Vorrichtung im Längsschnitt.

Zum Auflegen des aus der Pappe α und dem über diese hinausragenden Kaliko, Papier ο. dgl. b bestehenden Arbeitsstücks (Buchdecken) dient ein Tisch c, der im wesentlichen aus Holz besteht, an der Arbeitsstelle aber mit einer Einlage d aus Metall, Hartgummi.

0. dgl. versehen sein kann. Der Tisch besitzt hinter dieser Einlage einen schrägen Schlitz e, durch den das aus Stoff bestehende Tuch f hindurchgeführt ist. Das sich etwa über die Breite des Tisches erstreckende Tuch ist unterhalb des Tisches an einer Stange g befestigt, von dort über eine Stange oder Walze h und von dieser durch den Schlitz e schräg nach oben geführt. Oberhalb des Tisches ist das Tuch wieder über eine Stange oder Walze i hinweg und von dieser nach unten geführt. An dem nach unten hängenden Ende des Tuches ist eine frei auf und ab bewegliche Stange k befestigt, die das Tuch in Spannung hält. Unter oder hinter dem Tuche befindet sich weiter eine Achse oder Walze I, die in bekannter Weise an Gelenkstangen m gelagert ist und unter dem Einflüsse von Federn η steht, die die Walze nach unten zu pressen bestrebt sind. Die Gelenkstangen m sind an ihren anderen Enden an Armen 0 angelenkt, die an dem Gestell der Vorrichtung drehbar gelagert sind. An dem oberen Ende der Arme 0 sind noch Stangen p angelenkt, die an ihrem anderen Ende mit einem am Maschinengestell drehbaren Handhebel r gelenkig verbunden sind.

Das Arbeitsstück wird so gegen das Tuch, gelegt oder gepreßt, daß das überstehende Ende des Kalikos b der Richtung des Tuches entsprechend nach oben gebogen wird und die Pappe α mit ihrer Kante sich dicht an das Tuch f. anlegt. Sodann wird der Hand-

hebel r nach vorn in die strichpunktierte Stellung bewegt, wodurch die mit nach vorn bewegte Walze I das entsprechend nachgebende Tuch über die Pappe biegt. Das Tuch erfaßt hierbei das überstehende Ende des Kalikos b und biegt es um die Kante der Pappe a herum. Die Walze I wird so über dem Arbeitsstück hin verschoben, daß sie das Tuch und das um die Pappe herumgreifende Ende

ίο des Kalikos fest auf die Pappe preßt. Der Hebel r und die Walze / werden darauf wieder in die alte Lage zurückbewegt und das fertige Werkstück von dem Tisch abgenommen.

Die Vorrichtung kann auch in der Weise eingerichtet sein, daß gleichzeitig mehrere, beispielsweise am entgegengesetzten Ende überstehende Enden des Kalikos über die Kanten der Pappe gebogen werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung zum Umlegen der überstehenden Enden des auf Pappen aufgeklebten Kalikos, Papiers o. dgl. unter Vermittelung einer über die Buchdecke hinzubewegenden Walze, gekennzeichnet durch ein mit dem einen Ende unter dem Auflagetisch befestigtes und an dem anderen Ende durch eine Spannvorrichtung gespannt gehaltenes Tuch, das durch den Tisch hindurch schräg nach oben und über die Walze hinweggeführt ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.