DE226965C - - Google Patents

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DE226965C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D04BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
    • D04CBRAIDING OR MANUFACTURE OF LACE, INCLUDING BOBBIN-NET OR CARBONISED LACE; BRAIDING MACHINES; BRAID; LACE
    • D04C5/00Twist or bobbin-net lace-making machines
    • D04C5/02Net looms for tulle fabrics

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Replacing, Conveying, And Pick-Finding For Filamentary Materials (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Ja 226965 KLASSE 25 h. GRUPPElL
in CHEMNITZ.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. Mai 1909 ab.
Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung am Tüllwebstuhl zur Vereinfachung und Beschleunigung gewisser mechanischer Veränderungen, welche oft notwendig werden, um das eine Mal die Treiberbarren auszuheben, das andere Mal die Schlittenführungsbarren auszuziehen, wenn an den Fadensystemeri oder deren Führungsmechanismen eine Nachhilfe notwendig wird.
ίο Bisher waren am Tüll webstuhl zwei gesonderte Mechanismengruppen vorhanden, um die genannten beiden Verrichtungen vorzunehmen. Zum Ausheben der Treiberbarren diente eine Handhebeleinrichtung, durch welche der Treiberbarren in gewissen Arbeitsstellungen festgehalten wurde, wenn gerissene Kettenfäden in Ordnung gebracht oder Spulenschlitten ausgewechselt werden, sollten. Nach Beendigung dieser ■ Vornahmen führte der Arbeiter mittels der genannten Handhebeleinrichtung den Treiberbarren wieder in seine Arbeitsstellung zurück.. War man genötigt, beim Ordnen gerissener Kettenfäden den vorderen Kammführungsbarren nach außen zu ziehen, um besser zu den Kettenfadenführern zu gelangen und das Einziehen der Kettenfäden bequem vorzunehmen, so bediente man sich einer zweiten Einrichtung in Gestalt einer. Welle mit darauf befindlichem Handhebel und mehreren Rollenhebeln. .
Auch die gleichzeitige Vornahme beider Umstellungen ist oft erforderlich. Um z. B. einen gerissenen Kettenfaden wieder anknüpfen und in seinen Fadenführer einziehen zu können, ist es nötig, den vorderen Schlittenführungsbarren nach außen zu ziehen und den vorderen Treiberbarren hochzuheben. Der Arbeiter mußte in diesem Fall mittels der beiden Handhebeleinrichtungen nacheinander diese beiden Besorgungen machen. War der Kettenfaden in Ordnung gebracht, so mußte wiederum durch die beiden Handhebeleinrichtungen nacheinander das Zurückbringen des vorderen Treiberbarrens und des vorderen Schlittenführungsbarrens .in ihre Arbeitsstellungen erfolgen.
Die neue Einrichtung, welche den Gegenstand dieser Erfindung bildet, ist so beschaffen, daß sowohl der Treiberbarren als auch der Spulenschlittenträger gleichzeitig mittels eines einzigen Handgriffs ausgehoben werden können, und daß aber auch der Treiberbarren für sich allein ausgehoben werden kann, wenn man vorher eine Kupplung der beiden Aushebemechanismen unterläßt. Da die in der Zeichnung dargestellte Anordnung nur die Bedeutung eines Ausführungsbeispiels haben soll, so soll weder auf die besondere Einrichtung zum Ausheben der Treiberbarren, noch auf die besondere Gestaltung der Hilfsmittel,. die
dazu dienen, die Schlittenführungsbarren auszuziehen, ein Patentanspruch erhoben werden. Vielmehr ist die Erfindung durch die endstehenden Patentansprüche umgrenzt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt.
Fig. ι und 2 zeigen in verschiedenen Arbeitsstellungen den Mechanismus zum Ausheben des Treiberbarrens in Seitenansicht.
Die Fig. 3, 4 und 5 sind dergleichen Darstellungen desjenigen Mechanismus, welcher zum Zurückziehen der Spulenschlitten dient.
Fig. 6 ist eine schräge Projektion eines Kupplungshebels aus Fig. 5. ■
Fig. 7 und 8 zeigen Seitenansicht und Vorderansicht des obengenannten Handhebels nebst der Umkupplungsvorrichtung, und
Fig. 9 wiederholt einen kleinen Teil aus Fig. 7 in einer anderen Arbeitsstellung.
In den Gestellwänden der Maschine sind die über die ganze Maschinenbreite lang durchgehenden Hauptträger ι unbeweglich'eingebaut und fest mit ihnen verbunden. Eine Anzahl Lagerblöcke 2 sind auf den Hauptträgern 1 befestigt und dienen den Trägern 3, auf denen in langen Reihen dicht nebeneinander die Spulenschlittenführungen 4 befestigt sind, zur Auflagerung. Die Führungsträger 3 sind nicht fest eingebaut, sondern in Richtung der eingezeichneten Pfeile 5 ausziehbar. In den Schlitzen der Führungen 4 werden bekanntlich die Spulenschlitten, der Kreisbogenform folgend, durch irgendwelche Treibmechanismen hin und her getrieben, wobei sie durch die senkrecht gespannten Kettenfäden x-x hin und zurück durchtreten.
Zum Ausziehen des Führungsbarrens 3 in Richtung der Pfeile 5 dient eine Welle 6, welche eine Anzahl Rollenhebel γ trägt und mittels' des Handhebels 8 (Fig. 7 und 8) gedreht werden kann. Am Führungsbarren 3 sitzt noch die Klaue 9, mittels welcher ihm von Rollenhebel 7 eine Hoch- und Aufwärtsbewegung erteilt werden kann. Dreht man nämlich den Hebel 7 aus der Lage Fig. 3 bis er annähernd senkrecht steht, so daß seine Rolle 10 an den Innenrand der Klaue 9 anstößt, so wird der Barren 3 um ein kleines Stück, nämlich so viel gehoben, daß der an seiner unteren Fläche sitzende Vorsprung 11 (Fig. 4) aus der als Rast dienenden Vertiefung 12 der Gleitplatte 13 herausgehoben wird. Das Ausheben des Barrens 3 aus der Rast 12 ist eine kippende Bewegung um den ■ 55 Endpunkt des Armes 14, welcher am Barren 3 starr befestigt ist und sich auf den mit dem Lagerbock 2 aus einem Stück bestehenden Kragträger 15 stützt. Bei weiterer Drehung des Hebels 7 in ■ der Pfeilrichtung 5 wird Barren 3 nach außen gezogen (siehe Fig. 4), wodurch zwischen den beiderseitigen Spulenschlittenführungen 4 ein freier Raum entsteht, der, wie einleitend bemerkt, zum Anknüpfen gebrochener Kettenfäden usw. notwendig ist.
Der Handhebel 8 ist auf der Welle 6 starr befestigt und kann mittels des federnden Riegels 16 an dem Stellbügel 18 das eine Mal in der aus Fig. 7 ersichtlichen Lage, das andere Mal so eingestellt werden, daß der Riegel 16 in das Loch 19 einschnappt.
Auf der Welle 6 ist ferner jedesmal an der Stelle, wo auf ihr einer der Hebel 7 lose drehbar steckt, ein Hebel 20 starr befestigt. Am freien Ende aller dieser Hebel 20 befindet sich eine Bohrung, durch welche hindurch eine lange Welle 21 geschoben ist. Für jeden Hebel 7 steckt auf der Welle 21 ein klinkenartiger Daumen 22. Wie Fig. 6 erkennen läßt, besteht jeder der Hebel 7 aus zwei Wangen, welche einerseits durch den Bolzen der Rolle 10, anderseits durch ein Querstück 23 verbunden sind. Die Hebel 20 mit den Klinken 22 sind zwischen diese beiden Hebelstücke 7 eingebaut. Infolgedessen kann man die Klinke 22 das eine Mal so einstellen, wie in Fig. 3 und 4 gezeigt, daß sie sich bei einer Drehung der Welle 6 gegen das Querstück 23 des Hebels 7 stützt und dieser Hebel bei einer weiteren Drehung der Welle 6 ebenfalls mitfolgen muß. Das andere Mal kann man die Klinke 22 so ein- 90' stellen, daß sie, wie Fig. 5 zeigt, in die Höhlung (Fig. 6) zwischen den beiden Wangen des Hebels 7 einläuft und infolgedessen ohne Einfluß auf den Hebel 7 bleibt.
Wie dieses Einstellen der Welle 21 in die eine oder die andere Lage geschieht, das soll nunmehr gezeigt werden.
Auf der Welle 21, und zwar dort, wo der Handhebel 8 sitzt (Fig. 7 und 8), ist auf ihr eine Handhabe 24 starr befestigt, an deren Nabe sich die Nase 25 befindet. Fig. 9 läßt den Zweck dieser Nase deutlicher erkennen. Sie ist dazu bestimmt, gegen die Nase 26 einer Klinke 27 anzustoßen, um die Welle 21 in der eingestellten Lage zu sichern. Die Klinke 27 schwingt um einen Stift 28, welcher an einem Nebenarm 29 des Hebels 8 angebracht ist. Die Feder 30 strebt, die Klinke 27 zum Eingriff von 25 mit 26 zu legen. In dem Stellbogen 18 ist aber ein federnder Steckbolzen 31 angeordnet, welcher für gewöhnlich die Klinke 27 verhindert, sich in den Eingriff 25, 26 zu legen.
Die in Fig. 7 gezeichnete Drehlage der Handhabe 24, in welcher sie durch die Feder 32 gehalten wird, entspricht der in Fig. 5 ersichtlichen Lage der Klinke. 22. Die Stellung Fig. 9 aber entspricht der Klinkenstellung 22 in Fig. 3 und 4.
Nunmehr soll erklärt werden, mittels welcher
Einrichtung gemäß Fig. ι und 2 der Treiberbarren 33 aus seiner tieferen Arbeitslage Fig. 1 in die ausgehobene Lage 33' gebracht werden kann.
Der Treiberbarren 33 ist an einer Anzahl zweiarmiger Hebel 34, 35 starr befestigt, welche um Bolzen 36 schwingen. Die Bolzen 36 werden von den gekrümmten Hebeln 37 getragen, die auf der langdurchlaufenden Welle 38 starr befestigt sind. Wird die Welle 38 im Arbeitstakt der Maschine hin und her gedreht, so schwingen die Treiberbarren 33 aus der Lage Fig. 1 in die Lage 33" Fig. 2 und wieder zurück, wobei die hinteren Enden 35 ihrer Traghebel mittels der Lenkerstange 39 derart gelenkt werden, daß der tiefste Punkt des Treiberbarrens 33 annähernd auf der Kreisbahn der Spulenschlitten 4 entlang streicht. Der untere freie Punkt 40 des Lenkers 39 muß dort, wo er in Fig. 1 gezeichnet ist, als unverrückbar feststehend gedacht werden, solange der Treiberbarren 33 seine regelmäßigen Arbeitsbewegungen auszuführen hat.
Zwecks Verstellung der Treiberbarren aus der Lage 33 Fig. 1 in die Lage 33', bzw. aus der Lage 33" Fig. 2 nach 33'" hin, ist nun der Drehpunkt 40 an einem Stellstück 41 angeordnet, welches um den festen Drehpunkt 42 aus der Lage Fig. 1 in die Lage Fig. 2 herumgelegt werden kann. Zu diesem Zwecke ist ein dritter Punkt 43 dieses Stellstückes mittels einer Zugstange 44 an dem Bolzen gelenkig angeschlossen, welch letzterer auf einem auf der Welle 6 starr befestigten Hebel sitzt.
Bei einer Drehung der Welle 6 aus der Stellung des Bolzens 45 bis nach 45' hin wird also der vorstehend erklärte Mechanismus aus der in Fig. 1 gezeichneten Lage in diejenige Lage versetzt, welche in derselben Fig. 1 mit strichpunktierten Linienzügen angedeutet ist. Ebenso kann man, wenn der Mechanismus die in Fig. 2 gezeichnete Lage hat, durch Zurückdrehen der Welle von 45' nach 45 hin die in Fig. 2 strichpunktiert angedeutete Grundstellung zurückgewinnen.
Die Gebrauchsweise der beschriebenen Mechanismen ist nun folgende:
Läßt man den Federbolzen 31 dort stecken, wo er in Fig. 7 und 8 gezeichnet ist, und dreht man nun den Hebel 8 nieder, bis der Federbolzen 16 in das Loch 19 einschnappt, so bewegt sich nun der in Fig. 1 und 2 dargestellte Mechanismus, d. h. es wird nur allein der Treiberbarren 33 in seine Hochlage gebracht; die Spulenschlittenreihe 4 aber beharrt auf ihrem Platz.
Will man aber gleichzeitig mit dem Emporheben der Treiberbarren 33 auch den Spulenschlittenträger 3 in Richtung des Pfeils 5 zurückziehen, so zieht man mit der einen Hand den Federbolzen 31 so weit zurück, daß die Klinke 27 von ihm befreit ist und dreht die Welle 21 dadurch herum, daß man mit der anderen Hand die Handhabe 24 emporhebt. Dann schnappen die beiden Nasen 25, 26 ineinander, und nun kann man den Federbolzen 31 wieder loslassen. Durch diese Drehung der Welle 21 ist die Klinke 22 aus der Lage Fig. 5 in die Lage Fig. 3und4 gelegt worden, und wenn man jetzt den Hebel 8 niederdrückt, bis der Riegel 16 in das Loch 19 einschnappt, so trifft die Klinke 22 gegen das Querstück 23 des Hebels 7, und mittels der Rolle 10 wird die Hakennase 9 aus der Stellung Fig. 3 in die Stellung Fig. 4 zurückgezogen. Infolgedessen bewegen sich die Spulenschlittenführungen 4, Fig. 3, in die Lage 4' der Fig. 4.
Während der Hebel 8 zu dem soeben erklärten Zweck niederbewegt wird, schnappt der Federstift 31 sofort wieder in seine Ruhestellung zurück, sobald die von ihm freigegebene Klinke 27 an ihm vorbeigewandert ist. Wird aber der Hebel 8 wieder in die Stellung gemäß Fig. 7 zurückgedreht, so läuft das gebogene Ende der Klinke 27 auf den Federstift 31 auf, und es erfolgt selbsttätig die Entkupplung des Eingriffs 25, 26. Die Feder 32 dreht die Welle 2ϊ wieder in ihre Grundstellung zurück.
Dieses selbsttätige Entkuppeln 25, 26 hat eine besondere Bedeutung als Sicherheit gegen gewisse Betriebsunfälle, wie aus folgendem hervorgeht.
Die Treiberbarren 33 dürfen jederzeit unbedenklich ausgehoben werden, sei es, weil ein Kettenfaden gerissen oder ein Spulenschlitten auszuwechseln bzw. wieder einzusetzen ist. · Anders ist es mit dem Ausziehen des vorderen Schlittenführungsbarrens 3. Dieser darf z. B. nicht mit herausgezogen werden, wenn die Spulenschlittenreihen 4 sich im vorderen Schlittenführungsbarren befinden, denn es ist die Stellung, in welcher die Spulenschlitten herausgenommen werden. In diesem Augenblick wäre es sehr gefährlich, die Stellung des Schlittenführungsbarrens zu verändern. Darum ist die Einrichtung getroffen worden, daß das Ausziehen des Schlittenführungsbarrens nur nach vorhergegangener, besonders vorzunehmender Einstellung der betreffenden Teile durch Hervorziehen des Federbolzens 31 und Anheben der Klinke 24 vorgenommen werden kann.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Tüllstuhl mit Einrichtung zum Ausheben der Treiberbarren und Ausziehen der Spulenschlittenführungsbarren, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorhandensein eines gemeinsamen Handgriffes zur gleichzeitigen Vornahme der beiden genannten
    Arbeiten der Treiberbarren auch für sich allein aushebbar ist, wenn eine zwischen den beiden Anhebevorrichtungen vorgesehene Kupplung gelöst bleibt.
  2. 2. Tüllstuhl nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine selbsttätige Ausklinkung (31) für die lösbare Verkupplung (22,23,25,26) der beiden Ausrückmechanismen, welche bewirkt, daß die absichtlich erfolgte Verkupplung der beiden Mechanismen sich selbsttätig wieder löst, sobald der Treiberbarren (33) und der Spulenschlitten-. führungsbarren (3) wieder in ihre Grundstellung zurückgeführt worden sind.
    •Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DE1909226965D 1909-05-24 1909-05-24 Expired DE226965C (de)

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