DE226766C - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G09—EDUCATION; CRYPTOGRAPHY; DISPLAY; ADVERTISING; SEALS
- G09B—EDUCATIONAL OR DEMONSTRATION APPLIANCES; APPLIANCES FOR TEACHING, OR COMMUNICATING WITH, THE BLIND, DEAF OR MUTE; MODELS; PLANETARIA; GLOBES; MAPS; DIAGRAMS
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- G09B9/02—Simulators for teaching or training purposes for teaching control of vehicles or other craft
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-M 226766-KLASSE 77 h. GRUPPE
Dr. RICHARD ALEXANDER-KATZ in BERLIN.
Versuche, Apparate zu konstruieren, welche der Erprobung von Flugapparaten allein oder
diesem Zwecke und der Erlernung des Kunstfluges gleichzeitig dienen sollen, wurden bisher
in der Weise gemacht, daß der Flieger sich mittels eines Seiles an einem festen · Punkt
hochziehen ließ und um diesen in einer Spirallinie oder im Kreise zu fliegen suchte, oder
indem er sich an einem der Enden eines drehbaren Trägers aufhängte, im Kreise zu fliegen
suchte und den Träger mitschleppte oder diesen durch fremde Menschen- oder Maschinenkraft
drehen ließ.
Es liegt auf der Hand, daß an solchen Mitteln allenfalls die Gangbarkeit einer Flugmaschine
probiert, für die Flugtechnik aber nur wenig gelernt werden kann.
Solchen Versuchen gegenüber besteht die vorliegende Erfindung in der Verbindung eines
Flugapparates mit der aus geraden Strecken und Kurven zusammengesetzten, in sich geschlossenen
Schwebebahn durch eine Aufhängevorrichtung, an welcher der Flieger frei drehbar befestigt ist und mittels welcher er auf
Rollen an der Bahn gleiten kann. Er hat die zur Betätigung seiner Lenkorgane und für den
Einfluß des Windes erforderliche seitliche Bewegungsfreiheit und kann zwar fliegend sich
erheben, aber nicht bis zur Erde fallen. Die Vorwärtsbewegung und die Hebung des eigenen
Gewichts wird mit den Mitteln, auf denen der Flugapparat beruht, die Wendung und Kurvenbildung
mit den Lenkorganen ausgeführt, ohne Rücksicht darauf, daß der Flugtechniker durch die Rolle an die Leitschiene oder das
Leitseil, welche oder welches die Schwebebahn bildet, gefesselt ist. Dabei lernt er die Handhabung
des Flugapparates und gewinnt die Herrschaft über denselben, kann auch die etwaigen Unvollkommenheiten desselben studieren.
Durch die unten geschilderte Einrichtung, daß das Gegengewicht allmählich verringert
werden kann, erlangt er ferner eventuell allmählich die für den Kunstflug erforderliche
Muskelausbildung.
Der Apparat ist auf der Zeichnung in einer Ausführungsform veranschaulicht, und zwar
zeigt
Fig. ι einen Grundriß der Schwebebahn,
Fig. 2 einen Aufriß der Aufhängevorrichtung, zum Teil im Schnitt.
Die Säulen α sind durch Träger oder Stahldrahttaue
b verbunden, an welchen das Schwebebahngleis c dergestalt befestigt ist, daß sich
die zur Aufhängung dienenden Rollen g frei auf demselben vor- und rückwärts bewegen
können, wie dies in Fig. 2 näher dargestellt ist. Der erwähnte Querträger b trägt den
T-förmigen Bolzen d, über dessen beide Arme die Stahldrahttaue c gespannt sind. Letztere
bilden die Schwebebahn, auf welcher der Aufhängekörper e mittels der beiden Rollen g
gleitet.
Statt der beschriebenen Seilkonstruktion kann auch eine Bahn aus starrem Profileisen Ver- ■
Wendung finden; auch kann die Bahn beliebig nach dem Einschienen- oder Mehrschienensystem
ausgebildet werden.
Das Seil h geht über die Rolle r des Aufhängekörpers
e und ist mit dem einen Ende an dem Gegengewicht i befestigt, während
(2. Auflage, ausgegeben am ιη. Januar igii.)
das andere Ende durch eine Bohrung dieses Gegengewichtes oder eine daran angebrachte
Führung frei hindurchgeht. Das Seil h ist mit Anschlägen k und I versehen, welche den Weg
des Gegengewichtes auf dem Seile nach oben und unten hin begrenzen. Sobald der Flugapparat
sich ohne Flugbewegung oder ohne Hebekraft an dem mit g bezeichneten Punkte
des Seiles aufgehängt befindet, wird das Gegengewicht an dem oberen Anschlage k festgehalten
; vermag der Flieger sich aber zu erheben, so wird er durch das Gegengewicht doch nur
so lange entlastet, bis der Anschlag I sich gegen den Boden des Gegengewichtes legt. Selbstverständlich
könnte die Einrichtung auch so getroffen werden, daß der Hub der Vorrichtung durch starren Anschlag an Leitschiene oder
Flugapparat begrenzt wird.
Das Gegengewicht i dient zunächst dazu, das Aufhängeseil straff zu halten, insbesondere
wenn der Flieger sich emporhebt. Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform
ist das Gegengewicht hohl ausgebildet und kann mit Wasser, Schrot, Quecksilber usw.
gefüllt und damit die Entlastung des Fliegers geregelt werden. Die Entlastung wird zweckmäßig
anfangs so bemessen, daß der Flugtechniker nur noch ein geringes Gewicht durch die Hubkraft der Flugmaschine zu heben hat.
Je nach dem Fortschritt der Übung wird die Entlastung verringert. Die Anbringung von
Weichen in der Bahn, welche dem Flugtechniker eine größere Bewegungsfreiheit und den
Übergang von einer Bahn in die andere gestattet, geschieht in der bei Schwebebahnen
üblichen Weise.
Mittels dieser Einrichtung lernt der Techniker sich seines Flugapparates zu bedienen,
sich schwebend zu halten, Kurven und Wendungen auszuführen und erkennt bald, ob er
ohne Aufhängung an einem Apparat den freien Flug wagen kann. Der Apparat vertritt dem
Lehrer des Kunstfluges das, was die Angel dem Schwimmlehrer ist.
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Übung im Kunstfiug und zur Erprobung von Flugapparaten,
dadurch gekennzeichnet, daß der an einer Aufhängevorrichtung frei drehbar befestigte Apparat auf einer aus Kurven
und geraden Strecken zusammengesetzten, in sich geschlossenen Schwebebahn mittels Rollen
gleiten kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zwischen
zwei Anschlägen befindliche Teil des Aufhängeseils durch ein — eventuell in seiner
Schwere veränderliches — Gegengewicht oder durch an demselben befindliche Führangen
hindurchgeführt ist, so daß jenes als Hub- und Fallbegrenzung dient.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE226766C true DE226766C (de) |
Family
ID=487290
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE226766C (de) |
-
0
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