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Seilrollenbahn für Spiel- und Sportzwecke Die Erfindung bezieht sich
auf eine antriebslose Seilrollenbahn.
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Derartige Geräte sind als Vergnügungsbahnen bekannt. Sie bestehen
in der Regel aus einem über der Erdoberfläche gespannten Seil, dessen'Enden an gegenüberliegenden
Unterstützungseinrichtungen befestigt sind. An'das Seil ist ein Fahrgerät angehängt.
Es besteht aus einem Rollenwagen mit mindestens einer Rolle. Vom Rollenwagen führt
ein Verbindungselement nach unten, an dessen Ende eine Vorrichtung zur Aufnahme
von Personen angebracht ist. Da eine Unterstützungsvorrichtung höher als die andere
Unterstützung s elnrichtung ausgeführt ist, verläuft das zwischen den beiden Unterstützungseinrichtungen
gespannte Seil in einer Gefällstrecke von oben nach unten. Das Fahrgerät wird an
den höchstgelegenen Punkt des Seiles verbracht. Von dort aus fahren die Benutzer
die Gefällstrecke bis zum tiefer gelegenen Befestigungspunkt des Seiles hinab. Die
Mitnahmevorrichtungen für die Benutzung bestehen in der Regel aus Kabinen oder Sesseln.
Nach Beendigung der Bergabfahrt wird das Fahrgerät durch mechanische Vorrichtungen
wieder zum höchstgelegenen Punkt des Seiles hinaufbefördert.
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Der Nachteil dieser Vergnügungsbahnen besteht einmal darin, daß der
tiefer gelegene Befestigungspunkt des Seiles zugleich den tiefsten Punkt der Seilführung
darstellt. Dadurch ergibt sich die Notwendigkeit,' das Fahrgerät vor oder bei Ankunft
am unteren Endpunkt abzubremsen, um zu vermeiden, daß der Wagen gegen die tiefer
gelegene Unterstützungseinflch tung prallt, und sich Unfälle ereignen. Es wurde
versucht, diesen Nachteil durch verschiedene Maßnahmen zu beseitigen. So wird zum
Beispiel vorgeschlagen, am unteren Endpunkt Hilfspersonen zu postieren, die das
ankommende Fahrgerät abfangen. Eine andere Methode besteht darin, Bremsvorrichtungen
am Seil oder an den Rollen vorzusehen, oder den Aufprall des Fahrgerätes am unteren
Endpunkt durch Puffer zu dämpfen.
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Diese Maßnahmen sind unbefriedigend, Sie erfordern einen erheblichen
personellen oder technischen Aufwand und sind nicht geeignet, Unfälle auszuschließen.
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Die vorliegende Erfindung beseitigt diesen Nachteil. Sie sieht vor,
daß der tiefste Punkt des Seiles sich nicht am oder kurz vor dem tiefer gelegenen
Befestigungspunkt an der unteren Unterstützungseinrichtung befindet. Das wird dadurch
erreicht, daß das Seil nur so stark vorgespannt wird, daß sich ein erheblicher Durchhang
ergibt. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß der tiefste Punkt des Seiles, der
sich an der Stelle des größten Durchhanges befindet, in ausreichender Entfernung
vor dem Befestigungspunkt des Seilendes am unteren Ende der Bahn liegt. Die herabrollenden
Fahrgeräte werden daher nach Passieren der tiefsten Stelle des Seildurchhanges wieder
eine Strecke bergauf geführt, die ausreicht, um ihre Fahrt vollkommen abzubremsen
und zu verhindern, daß sie den tiefer gelegenen Befestigungspunkt des Seiles überhaupt
erreichen. Nach vollständiger Abbremsung rollen die Fahrgeräte dann wieder bis zur
tiefsten Stelle des Durchhanges zurück und kommen dort schließlich endgültig zum
Stillstand. Bei dieser Art der Konstruktion ist es auch nicht mehr erforderlich,
den Befestigungspunkt des Seiles am Ende der Bahn tiefer vorzusehen als den Befestigungspunkt
am Anfang der Bahn.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten Bahnen besteht darin, daß sie
nur einen Vergnügungseffekt und keinen sportlichen Wert haben. Das Fahrgerät kann
nach Beendigung der Fahrt nur durch maschinelle oder ähnliche Vorrichtungen zum
Ausgangspunkt zurückgebracht werden. Der Vorteil für die Benutzer besteht demnach
nur im passiven Herabfahren. Die Erfindung hat sich darüberhinaus zur Aufgabe gemacht,
Rollenbahnen so auszugestalten, daß der Benutzer infolge Fehlens jeglicher mechanischer
Rückholvorrichtungen nicht nur gezwungen, sondern auch in die Lage versetzt wird,
das Fahrgerät selbst zum Ausgangspunkt zurückzubefördern. Zu diesem Zwecke wird
der Abstand zwischen Erdoberfläche und dem Seil so gewählt, daß der Benutzer das
Fahrgerät vom Erdboden unter dem Seil aus immer mit der Hand erreichen kann, jedenfalls
mit einer Verlängerungseinrichtung, die am unteren Ende des Fahrgerätes zu diesem
Zweck angebracht ist. Die
hierzu erforderliche Trassenführung unter
dem Seil wird in der Regel dadurch geschaffen, daß eine dem Seildurchhang entsprechende
bereits vorhandene natürliche Geländeführung ausgenutzt wird. Der Trassenabstand
zum Seil kann aber auch ganz oder teilweise künstlich hergestellt werden, zum Beispiel
dadurch, daß unter zum Ausgangspunkt hin aufsteigenden Seilabschnitt Treppen, Gerüste
oder ähnliche Einrichtungen vorgesehen werden. Auf diese Weise wird erreicht, daß
die Benutzer der Anlage in gesundheitsfördernder Weise sich körperlich beteiligen
müssen, wenn sie das Vergnügen des Herabfahrens genießen wollen. Die Rollenbahn
wird dadurch zu einem echten Sportgerät.
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In einer besonderenAusführungsart des Erfindungsgegenstandes ist vorgesehen,
eine oder beide Unter stützung 5 einrichtungen höhenverstellbar auszugestalten.
Durch die Höhenverstellung wird erreicht, daß sich die Durchhanglinie des Seiles
verändert. Wird zum Beispiel die Unterstützungseinrichtung am Startpunkt höher gestellt,
so vergrößert sich das Gefälle des von dort nach unten verlaufenden Tragseiles,
während die Steigung des Seilabschnittes, der sich an den tiefsten Durchhangpunkt
anschließt, gleichzeitig abnimmt. Die Folge ist eine größere Fahrgeschwindigkeit
auf dem Gefälleabschnitt bei gleichzeitig geringerer Bremswirkung durch den anschließend
wieder nach oben führenden Seilabschnitt. Ferner wird bei gleichem Anhängegewicht
eine längere Fahrstrecke erzielt. AuSerdem findet die Fahrt in größerem Abstand
über dem Erdboden statt. Der gleiche Effekt wird erzielt, wenn man eine an der gegenüberliegenden
Unte r stützung 5 einrichtung angebrachte V er stellungs einrichtung niedriger stellt.
Dagegen wird der jeweils umgekehrte Effekt erzielt, wenn man die Höhenverstellung
am Startpunkt niedriger beziehungsweise an der gegenüberliegenden Unter stützung
5 einrichtung höher stellt.
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Auf diese Weise ist es möglich, verschiedene interessante Fahreffekte
hervorzurufen und das Gerät den Bedürfnissen und. Fähigkeiten der jeweiligen Art
der Benutzer, wie Sportlern, weniger sportlichen Personen, Erwachsenen oder Kindern
anzupassen.
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Zweckmäßigerweise wird eine Einrichtung zur Höhenve rstellbarkeit
nur am Startmast angebracht und so ausgeführt, daß sie von den Benutzern selbst
bedient werden kann. Dabei ist es vorteilhaft, die Höhenverstellung mit einer Skala
zu koppeln, auf der der Benutzer die jeweilige Stellung ablesen kann, wobei die
Skala zweckmäßigerweise Hinweise auf durch die jeweilige Höheneinstellung bedingte
Fahrgeschwindigkeit enthält.
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In einer weiteren Ausführungsart der Erfindung ist vorgesehen, an
einer Rollenbahn mehrere, zum Beispiel zwei Seile, vorzusehen, die jeweils mit einem
Fahrgerät ausgestattet sind und zweckmäßigerweise in Draufsicht parallel geführt
werden. Dazu ist es erforderlich, die Unterstützungseinrichtungen an beiden Enden
der Bahn so breit zu konstruieren, daß die Befestigungspunkte der Seile und damit
die beiden Seile sich in einem ausreichenden Sicherheitsabstand voneinander befinden.
Zweckmäßigerweise wird das dadurch erreicht, daß die Unterstützungseinrichtungen
einen quer zur Seilrichtung verlaufenden Träger erhalten, an dessen Endpunkten sich
die Seilbefestigungspunkte befinden. Diese Querträger können waagerecht zur Erdoberfläche
verlaufen, so daß sich die Befestigungspunkte der Seile in gleicher Höhe befinden.
Es kann aber auch vorgesehen werden, den Querträger an einer oder auch an beiden
Unterstützungseinrichtungen so auszugestalten, daß sich die Befestigungspunkte in
verschiedener Höhe befinden. Zum Beispiel kann der Querträger eine Abwinkelung erhalten,
so daß sich ein Arm des Querträgers mit der Seilbefestigungsstelle niedriger als
der andere befindet. Ebenso ist es denkbar, einen gerade verlaufenden Querträger
schräg, das heißt, zur Waagerechten geneigt, zu stellen. Die gleiche Maßnahme kann
am gegenüberliegenden Mast vorgesehen werden, und zwar in gleicher wie auch in umgekehrter
Weise. Auch die mit derartigen Querträgern ausgestatteten Unterstützung 5 einrichtungen
können außerdem höhenverstellbar sein.
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Auf diese Weise läßt sich an einer Bahn mit mehreren Seilen erreichen,
daß die Seile unterschiedliche Führungen aufweisen. Vor allem ist es auf diese Weise
möglich, zum Beispiel bei einer Zweiselbahn ein niedrigeres Seil für Kinder und
ein höher liegendes Seil für Erwachsene vorzusehen.
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In einer weiteren Ausführungsart ist vosrgesehen, an oder neben dem
in Fahrtri chtung aufsteigenden 5 eilab schnitt :Entfernungsmarken anzub r£n -gen,
die die Jeweilige Entfernung vom. Startpunkt angeben. Das könnte zum Beispiel dadurch
geschehen daß auf das Seil an diesen Stellen olivenartige Klemmen aufgesetzt werden.
Dadurch wird der sportliche Reiz der Anlage erhöht. Die Benutzer können durch verstärkten
Anlauf und geschickte Schwungbewegungen während der Fahrt versuchen moglichst große
Weiten zu erreichen. Die Rollenbahn ist auf diese Weise auch als Wettkampfgerät
geeignet.
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Im folgenden wird anhand der angefigten zeichnerischen Darstellung
ein Ausführungsbeispiel beschriebena ohne daß damit der Erfindnngsgedanke auf dieses
Ausführungsbeispiel beschränkt werden soll Im Ausführungsbeispiel ist eine Bahn
beschrieben5 deren Unterstützungseinrichtungen am Startpunkt höhenversteilbar ist.
Ferner weist diese Bahn zwei Seile mit Je einem Fahrgerät auf.
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In Skizze 1 ist die Gesamtansicht einer Anlage mit zwei Seilen dargestellt.
Die Unterstützungseinrichtung am Anfang der Bahn besteht aus den beiden Rohren 1>
die untereinander durch das Verbindungsstück Z fest miteinander verbunden und durch
die Abspannseile 3 abgestützt sind. Rohre I und Abspannseile 3 sind im Erdboden
verankert. In den Rohren 1 verlaufen auf- und abverschiebbar die Rohre 4, die untereinander
durch den Querträger 5 fest verbunden sind. An den Kragenden des Querträgers befinden
sich die Befestigungsstellen 6 für Je ein Seil 7 Durch die Verschiebbarkeit der
Rohre 4 in den Rohren I ist eine HoherIversteIlullg des Querträgers 5 möglich. Das
Heben und Senken der Rohre 4 mit dem Querträger 5 und die Arretierung in der Jeweils
gewünschten Höhe kann durch beliebige bekannte Einrichtungen erfolgen. In einfachster
Weise kann das zum Beispiel dadurch gescheheinz daß Err den Rohren 1 und 4 Steckiöcher
in verschiedenen Höhenabstgailen vorgesehen werden, in die Bolzen zur Arretierung
der eingestellten lZölie eingeführt werden Um die Höhenverstellung für die Benutzer
handlich zu machen, ist es Jedoch ist es jedoch zweckmäßiger zur Höhenverstellung
ein
zentral getriebenes Spindelwerk oder ein llydraulisches System vorzusehen. Die Höhenverstelleinrichtung
ist in Zeichnung Nr.1 aus Gründen der Uberslchtlichkeit nicht dargestellt.
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Von den Befestigungsstellen 6 aus verlaufen die Seile 7 infolge des
vorgesehenen Durchhanges zunächst bis zum tiefsten Punkt des Durchhanges, der mit
T bezeichnet ist, abwärts. Von dort aus steigen sie wieder auf und enden an den
Befestigungsstellen 8 am Querträger 9 der Unterstffitzungseinrichtung am Ende der
Bahn. Der Querträger 9 ist wiederum mit einem Mast 10 fest verbunden. Der Querträger
9 wird an seinen Kragenden von den Streben 11 abgestützt. Mast 10 und Streben 11
sind in den Boden eingespannt. Auf einem der Seile ist das Fahrgerät 12 schematisch
dargestellt Der Verlauf der Geländetrasse unter dem Seil ist durch die Linie G mit
Querschraffierung angedeutet, Auf dem einen Seil befinden sich olivenförmige Klemmen
13, die zur Markierung bestimmter Entfernungen vom Startpunkt dienen.
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In Zeichnung Nr. II ist ein Beispiel für ein Fahrgerät dargestellt.
Auf dem Seil 7 laufen zwei Profilrollen 15, deren Achsen 16 seitlich durch das Verbindungsstück
17 miteinander verbunden sind. Am Verbindungsstück 17 ist die Stange 18 drehbar
angebracht. An diese ist das quer zum Seil verlaufende Krageisen 19 angeschweißt,
das ein Entgleisen der Rollen verhindern soll. Am unteren Ende der Stange 18 befindet
sich ein dreiec}f5rmiger Haltegriff 20, in den sich die Benutzer hineinhängen. Denkbar
ist auch die Verwendung von Sitztellern oder ähnlichen Vorrichtungen. Vom Griff
20 führt die Kette 21 herunter, an der der Benutzer das Fahrgerät wieder zum Ausgangspunkt
zurückziehen kann, soweit er nicht in der Lage ist, den Griff 20 mit der Hand zu
erreichen.