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Schleppanlage zur Ausübung des Wasserskisportes oder des Skijörings
Die Erfindung betrifft eine Schleppanlage zur Ausübung des Wasserskisportes oder des Skijörings mit- tels eines endlosen Schleppseiles, das oberhalb der Gleitfläche über Lenkrollen im geschlossenen Umlauf geführt ist und an welchem die üblichen Haltetaue befestigt sind. Eine bekanntgewordene Einrichtung die- ser Art leidet an dem Mangel, dass ihr Aufbau zu sehr von den Vorbildern der gewöhnlichen geradachsigen i Schleppanlagen beeinflusst ist ; es wurde zwar eine geschlossene Schleppbahn ausgebildet, aber das Prob- lem, wie der Sportler mit hinreichender Sicherheit an den das Schleppseil tragenden Stützpfeilern vorbei- kommen soll, ist in diesem Vorschlag offen gelassen.
Es läge nahe, diese Schwierigkeiten durch Übertragung von Massnahmen, die aus dem Bau von Ski- schleppliften her bekannt sind auszuschalten, allein es sind Skischlepplifte für eine Wasserskisportanlage aus mehreren Gründen kein brauchbares Vorbild : Skischlepplifte sind geradlinige Anlagen, die ausserdem eine Fahrtgeschwindigkeit ermöglichen, die für die Zwecke des Wasserskilaufes viel zu gering ist. Da seitliche Abweichungen von der vorgegebenen Fahrstrecke beim Skischleppliftbetrieb nicht vorkommen, besteht das Problem, die Sportler sicher an den Stützen der Anlage vorbeizuführen, tatsächlich nicht.
Das
Schleppseil einer Skiliftanlage ist ausschliesslich von Kräften beansprucht, die in einer Vertikalebene ver- laufen, wogegen die Kräfteverhältnisse bei einer Wasserski-oder Skijöringanlage grundsätzlich andere sind : Das Schleppseil liegt nur theoretisch in einer Ebene ; die Angriffspunkte der Haltetauenden liegen unterhalb dieser (gedachten) Ebene, denn in diesen Haltetauen herrscht ja ein Zug, bedingt durch den Wi- derstand, den der Sportler im Wasser findet.
Wenn nun der Sportler seitlich ausschwingt, so vergrössert sich die Zugwirkung im Haltetau noch, nämlich durch die Zentrifugalkraft, welche dadurch auftritt, dass der
Sportler einen Kreisbogen beschreibt (welcher der geradlinigen Bewegung überlagert wird, falls er sich in der geraden Strecke befindet), anderseits wirkt dann die Zugkraft nicht mehr in einer durch das Seil ge- henden Vertikalebene, sondern in einer dazu geneigten Ebene, mit sich ständig änderndem Neigungswin- kel. Dieses komplizierte System von Kräften, Momenten und Reaktionen, das im ganzen Aufhängung-,
Antriebs- und Zugsystem auftritt, muss zweckentsprechend aufgenommen werden, damit der Sportler hin- reichend ungefährdet und freizügig die Strecke durchfahren kann.
In Anbetracht der im vorliegenden Fall zu erzielenden beträchtlichen Geschwindigkeit ist auch zu be- achten, dass Anlagen zugelassen werden können, bei welchen die Sportler nicht Gefahr laufen, in voller
Fahrt gegen die Stützpfeiler oder - im Falle des Wasserskisportes - gegen das Ufer geschleudert zu wer- den.
Die vorliegende Schleppanlage, die der eingangs genannten Art angehört, kennzeichnet sich nun da- durch, dass jede Lenkrolle auf einem Gestell fliegend gelagert ist und jedes Gestell mittels einer unstarre (gelenkigen oder biegsamen) Verbindung schwebend an dem betreffenden Stützpfeiler hängt und dass an einem der Stützpfeiler die unstarre Verbindung in an sich bekannter Weise zur Ausübung einer Zugwirkung mit einem Gegengewicht versehen ist.
Es ist zweckmässig, wenn die unstarre Verbindung zwischen dem
Gestell und dem Stützpfeiler aus einem Verbindungsseil besteht, weil dann die Forderung nach einem hin- reichend grossen Seitenabstand von Schleppseil und Stützpfeiler besonders günstig verwirklicht werden kann.
Wenn dieses Verbindungsseil im Sinne eines weiteren Merkmals der Erfindung mittels einer Seilwinde an dem betreffenden Stützpfeiler befestigt ist, so erhält man eine Anordnung mit der es sehr gut möglich ist,
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die Relativlage von Schleppseil und Pfeilern zu verändern. Ein weiteres Erfindungsmerkmal besteht darin, dass der mittels des Antriebsseiles auf eine Lenkrolle wirkende Motor auf einer beweglichen Plattform befestigt ist, so dass die Gewichte des Motors und der Plattform zum Spannen des Antriebsseiles beitragen.
Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert, das in den schematischen Zeichnungen dargestellt ist.
Es zeigen : Fig. 1 ein Gesamtschemaim Grundriss, Fig. 2 den Auftisseines Stützpfeilers, Fig. 3 den Aufriss eines Stützpfeiler der zum Spannen des Seiles dient, und Fig. 4 den Aufriss des Stützpfeilers an dem der Antrieb des Schleppseiles erfolgt.
Das Ausführungsbeispiel zeigt eine dreieckige Trasse des endlosen Schleppseiles 1, wobei zwei Pfeiler 2, 3, auf dem Ufer 4 stehen, hingegen das Fundament des Pfeiler 5 im Wasser steht. Das Schleppseil 1 wird von den Lenkrollen 6, 7, 8 getragen, deren Aufhängungsweise Fig. 2 zeigt : Die Lenkrolle 8 wird von dem Arm 9 getragen, auf welchem, bei 10, ein Winkelhebel 11 angebracht ist, dessen Arm 12 ein Lager für die Spannrolle 13 trägt. Mittels der auf dem Arm 9 angeordneten und auf eine Schraubenmutter des Hebelarmes 11 einwirkenden Schraube 18 kann man die Relativlage der Rollen 8 und 13 regulieren, wodurch die Neigung der Rolle 8 mit Bezug auf den VerlaufdesSchleppseileseingestelltwerden. Diese Einstellungs- art vermittels eines derartigen Gestells ist an sich bekannt.
Das die unstarre Verbindung vorstellende Seil 14 ist über die Rolle 13 geführt, wobei ein Trum bei 15 an dem Pfeiler 5 befestigt ist, wogegen das andere Trum über die Umlenkrolle 16 zu der von einer Konsole gestützten Trommel 17 läuft, auf die es aufgewickelt wird. 19 ist ein den Pfeiler haltendes Abspannseil.
Der Pfeiler 2, Fig. 3, ist dem Pfeiler 5 ähnlich, jedoch ist die Trommel 20 des Verbindungsseiles 21 auf einem längs Vertikalführungen 23 frei gleitbaren Gegengewicht 22 befestigt. Mit Hilfe solcher Vorrichtungen wird die nachgiebige Spannung des Schleppseiles 1 bewerkstelligt.
Der Antrieb des Schleppseiles 1 wird über eine auf dem Pfeiler 3, Fig. 4, angebrachte Transmission vom Motor 24 besorgt. Die Rolle 7, Fig. 4, weist zwei Rillen 25, 26 auf ; in der Rille 25 wird das Schleppseil 1, in der Rille 26 das endlose Antriebsseil 27 geführt. Die Rolle 7 wird von dem Arm 28 gehalten, wobei die gesamte Anordnung der Stützvorrichtung gleich der in der Fig. 2, Bezugszeichen 11-19, dargestellten Vorrichtung ist. Man erkennt auch hier wieder die unstarre Verbindung zwischen dem Gestell 28 und dem Stützpfeiler 3.
Das Antriebsseil 27 läuft über die Rollen 29 und das Triebrad 30, wobei zwischen letzterem und dem Motor 24 ein Reduktionsgetriebe (nicht dargestellt) vorgesehen sein kann.
"Die Rollen 29 werden von dem Bügel 31 getragen, wobei ein Ende desselben z. B. mittels eines mit einem Innengewinde versehenen Gleitstückes auf der gewindetragenden Spindel 32 bewegbar sein kann.
Dadurch, oder auch durch eine andere entsprechende Massnahme, kann man die von den zwei Trums des Seiles 27 definierte Ebene in bezug auf die von der Rille 26 bestimmten Ebene einregulieren.
Der Motor 24 wird von der Konsole 33 getragen, die in Vertikalführungen 34 an dem Pfeiler 3 gleitbar ist. Das Gegengewicht 35 kann, wenn notwendig, der Spannung des Seiles 2'7 dienstbaar werden.
Zum Schleppen der Sportler sind an dem Schleppseil 1 die üblichen Haltetaue vorgesehen (nicht dargestellt), die über die ganze Schleppseillänge verteilt sind. Sie enden in Haltegriffe, an welchen sich die Sportler'anhalten.
Für die Zwecke des Wasserskilaufes kann ein Startponton 36 vorgesehen werden, u. zw. vorzugsweise an einer Stelle, die sich, gesehen in der Bewegungsrichtung des Schleppseiles 1 (Pfeil E1, vor einer Umlenkrolle (im Beispiel vor der Rolle 7) befindet. Diese Anordnung vermeidet, dass auf die startende Person heftige Zugkräfte wirken : Der sich auf der Abfahrtsseite des Pontons 36 befindende Wasserskiläufer erfasst ein vorbeikommendes Tau und hält es während jener Zeit, während welcher es, mit dem Schleppseil verbunden, um die Rolle 7 läuft, so dass der Sportler einer Zugwirkung erst ausgesetzt wird, wenn das Tauende sich hinter der Rolle 7 befindet, jedoch erfolgt der Angriff relativ sanft.
Die Anlage wird zweckmässig mit zumindest zwei Geschwindigkeiten betrieben, soferne es sich um eine Wasseranlage handelt, von denen eine gerade hinreicht, um sich während der von den einzelnen Wasserskiläufern zum Erfassen der Taue benötigten Zeit stehend über Wasser halten zu können. Sobald sich alle Wasserskiläufer angehängt haben, wird die Geschwindigkeit erhöht. Zum Schluss wird wieder die erste Geschwindigkeitsstufe eingeschaltet, damit sich die Wasserskiläufer in der N he des Ufers oder in der Nähe der Brücke von der Vorrichtung freimachen können.
Die Erfindung kann auch auf das normalerweise mit Pferdevorspann ausgeübte Skijöring angewendet werden, denn man erkennt, dass bei dieser Anwendungsart die zu lösenden Probleme den im Zusammenhang mit dem Wasserskisport genannten sehr ähnlich sind.