DE22667C - Vorrichtung zur Handhabung der Zügel - Google Patents
Vorrichtung zur Handhabung der ZügelInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62C—VEHICLES DRAWN BY ANIMALS
- B62C9/00—Carriers or holders for whips; Holders for reins forming part of or attached to vehicles
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Description
KAISERLICHES
PATENTAM'
Diese Erfindung bezieht sich auf eine mechanische Vorrichtung, welche die Zügel trägt und
dem Kutscher erlaubt, einen oder mehrere Zügel anzuziehen und zugleich einen oder
mehrere andere Zügel nachzulassen, einfach dadurch, dafs er das Handgelenk um die Achse
des Vorderarmes dreht. Die Erfindung ist für die Handhabung eines oder mehrerer Paare
von Zügeln anwendbar, wie solches in der folgenden Beschreibung erklärt ist. ..
A ist der Zügelhalter, welcher die Form einer vertieften Rolle hat, wie in Fig. 1, 3, 5, 9
und 10 gezeigt ist, oder welcher irgend eine andere für den verlangten Zweck passende
Form haben kann. Der in Fig. 9 gezeigte Zügelhalter ist hohl und lose auf einen aufrechten
Arm B gesetzt. Ein konisches Rad a ist fest mit dem Zügelhalter A verbunden und
im Eingriff mit einem auf einer hohlen Achse C, Fig. 10, festen, konischen Rade b. Die Achse C
ist in einem Kopf D gelagert, welcher an dem oberen Ende des Armes B fest ist, und am
inneren Ende dieser Achse ist der Handgriff E fest angebracht. Am Umfange des Zügelhalters
ist der Zügel F etwa in der Mitte seiner Länge befestigt, Fig. 5, und die von dem Zügelhalter
vorwärts gehenden Enden des Zügels laufen durch Führungen c, welche am besten in der
Form von Rollen gemacht werden, welche in Platten dd gelagert sind, so dafs die äufseren
Enden dieser Platten durch die Achsen der Rollen verbunden sind, während das innere
Ende von einer der Platten mit dem Kopf D fest verbunden ist und das innere Ende der
anderen Platte die Nabe des Zügelhalters umfafst, Fig. i. Der aufrechte Arm B ist in einer
Hülse G, Fig. 3, befestigt, welche in irgend passender Weise mit dem Fuhrwerk verbunden
ist, so dafs der Handgriff E bequem von dem Kutscher erreicht werden kann. Wenn der
Kutscher den Handgriff fafst und nach irgend einer Richtung dreht, so dreht sich der Zügelhalter
A und der Zügel wird an einer Seite des Zügelhalters eingezogen und an der anderen
Seite nachgelassen, und auf diese Weise kann ein Pferd oder ein anderes Zugthier geleitet
werden. Es ist leicht einzusehen, dafs diese Vorrichtung auch zur Leitung von zwei Pferden
benutzt werden kann.
Statt eines einzigen Zügelhalters, wie oben beschrieben, können zwei Rollen _£T angewendet
werden, Fig. 7 und 8, welche so eingerichtet sind, dafs sie ein oder zwei Pferde leiten und
jeden Zügel für sich zu verkürzen oder zu verlängern gestatten. Diese beiden Rollen H
drehen sich lose auf horizontalen Armen II, Fig. 8, welche von dem auf dem Arme B festsitzenden
Kopfe D auslaufen. Arm B trägt die Lager für die Achse C des Handgriffes E.
Auf jedem der horizontalen Arme // ist ein konisches Rad/ lose aufgesteckt; dieses kann
mit der zugehörigen Rolle H zusammengekuppelt werden; auf der Achse C sitzt ein konisches
Rad b, welches in die beiden konischen Räder/ eingreift, Fig. ~8. Wenn die beiden Räder/
mit den Rollen H gekuppelt sind und der Handgriff gedreht wird, so drehen sich die beiden
Rollen H in entgegengesetzten Richtungen und der eine Zügel wird nachgelassen, während
der andere angezogen wird. Mittelst der-konischen
Räder werden somit die Rollen und der Handgriff gekuppelt. Um die konischen Räder/
und die Rollen H zu kuppeln, benutze ich Platten g, Fig. 6, und Stifte h, Fig. 3 und 8.
Erstere sind mit den konischen Rädern f verbunden und mit einer Anzahl von Löchern versehen,
Fig. 6. Die Stifte h reichen durch die Rollen und werden mittelst Federn i, Fig. 3,
in eines der Löcher in den Platten g gedrückt. Wird einer der Stifte h herausgezogen, so kann
die betreffende Rolle unabhängig von dem zugehörigen konischen Rad auf seinem Arm gedreht
werden, um den betreifenden Zügel zu verlängern oder zu verkürzen; wenn aber die
Stifte der Wirkung ihrer Federn folgen können, so greifen sie in die Platten g ein und die
Rollen werden mit den konischen Rädern zusammengekuppelt. Die herausgezogenen Stifte h
. werden durch eine Federklinke / festgehalten, Fig. i.
An jeder Rolle H ist ein Zügel J befestigt, Fig. ι und 2. In Fig. 4 erstreckt sich der Zügel
in das Innere der Rolle und ist mit einer Schraube befestigt. In Fig. 11 ist der Zügel
mittelst einer Schraube an einem der Arme des Kreuzes befestigt.
Von dem Kopf D geht ein Arm k über die Rollen H, und auf jedem Ende dieses Armes
ist eine Rolle / lose aufgesteckt, welche einen Zügelschutz bildet und verhindert, dafs der
Zügel von der Rolle abläuft.
Um den Zügelhalter für ein Viergespann tauglich zu machen, wird der Zügelhalter A mit
den Rollen H verbunden, Fig. 3, indem das konische Rad b auf der Handgriffachse durch
das konische Rad α mit dem Zügelhalter A und durch die konischen Räder/" mit den Rollen
H in Eingriff gebracht ist. Der Zügel F, welcher an dem Zügelhalter A befestigt ist,
hält die Deichselpferde und gestattet, die Leitpferde etwas früher als die Deichselpferde zu
beeinflussen (was nöthig ist, so oft die Pferde von einer Seite nach der anderen gelenkt werden
sollen). Der Zügelhalter A dreht sich mit gröfserer Umfangsgeschwindigkeit als H.
Für ein Sechsgespann wird der Zügelhalter K zugefügt, Fig. i, 2 und 3; dieser Zügelhalter
dreht sich auf einem Zapfen n, welcher in dem Obertheil des Kopfes D befestigt ist. In den
Enden des Zügelhalters K sind die Zügel L für die Deichselpferde befestigt, während die Zügel J
nach dem mittleren Paar und die Zügel F nach den Leitpferden gehen. Der Kutscher
leitet die Deichselpferde durch Bewegung des ZUgelhalters K mit einer Hand, während er
mit der anderen Hand mittelst des Handgriffes E die mittleren und die vorderen Leitpferde
leitet.
Der Arm B, welcher den Zügelhalter trägt, steckt in einer Hülse G, am besten in solcher
Weise, dafs er leicht gedreht werden kann, Fig. 7. Der Arm bildet zusammen mit der
Hülse den Träger für den Zügelhalter und die Rollen. Fig. 12 zeigt die Hülse am Ende eines
Armes M befestigt, welcher mit einem zweiten Arm M* verbunden ist; dieser zweite Arm ist
fest mit einer Stange N verbunden, welche in einer Hülse G* steckt und darin um ihre feste
Achse drehbar ist, während die Hülse selbst am oberen Ende eines Ständers angebracht ist,
welcher an dem Fuhrwerk befestigt ist. Die Stange JV. und Hülse G* bilden die Drehstütze
für den Zügelhalter. Die Stange JV ist an ihrem unteren Ende mit einem Kopf 0 versehen,
Fig. 13, welcher in einen Schieber p eingreift, der sich mittelst einer Stellschraube q
in der Hülse G* einstellen läfst. In Fig. 13 ist ein Längenschnitt dieses Schiebers gezeigt,
in Fig. 14 eine obere Ansicht und in Fig. 15 eine vordere Ansicht. Mittelst des Schiebers
läfst sich die Stange JV höher oder niedriger stellen, während sie zugleich um ihre Achse
gedreht werden kann, ohne dafs sie lose wird. Am oberen Ende der Stange JV ist eine Frictionsstütze
r angebracht, welche den Arm M, wenn derselbe herumgedreht wird, in der Lage
hält.
Die Hülse G* kann mittelst eines Trägers P an dem Spritzrahmen O befestigt und durch
Stützen Q in der Lage gehalten werden, Fig. 16 und 17. Statt den Träger P am Boden des
Spritzrahmens festzumachen, wie in diesen Figuren gezeigt, kann man denselben an dem
auf der Feder >S ruhenden Achsenschemel R
befestigen, wie in Fig. 18 und 19 gezeigt ist.
Wenn der Zügelhalter an einem Schlitten angeordnet wird, so ist die Hülse G* direct am
Kasten des Schlittens, Fig. 20, zu befestigen.
Statt der Gelenkarme MM*, Fig. 12, können verschiedene Vorrichtungen benutzt werden, wie.
z. B. die in Fig. 21 und 22 gezeigten Ausziehstangen
M* M1* oder die Schiebzangen M'1,
Fig. 23 und 24. Die Stange M*, Fig. 21 und 22, ist vierkantig und schiebt sich zwischen Rollen ss,
welche in Platten gelagert und an der Stange N fest sind, während die Hülse G am
äufseren Ende der Stange M'* befestigt ist. Statt der Schiebstangen M* M]* kann ein
Schiebrahmen M3 gebraucht werden, wie in Fig. 25 und 26 gezeigt. Dieser Rahmen besteht
aus zwei Stangen, welche an ihren Enden zusammen befestigt sind, und die zwischen Rollen
ί geführt werden, welche in an der Stange JV festen Platten gelagert sind.
Durch Verbindung irgend einer dieser Vorrichtungen mit der Hülse G, welche den Zügelhalter
trägt, ist der Kutscher in den Stand gesetzt, alle beim Kutschiren nöthigen Operationen
mit Leichtigkeit auszuführen. Wenn die Hülse G fest mit dem Fuhrwerk verbunden ist, so kann
der Zügelhalter wohl zur Leitung des Gespanns, nicht aber zum Anhalten desselben benutzt
werden, und zu diesem Zweck müssen sodann die Zügelenden _/*, Fig. 1 und 2, benutzt wer-
Claims (3)
1. An einem Wagen in einer Hülse G die dem Kutscher leicht zugängliche Anordnung
eines Zapfens B, einer Zügeltrommel A mit konischem Rade α in Combination mit dem
konischen Rade b auf der hohlen Welle C und dem Handgriff E. In den ober- und
unterhalb der Zügeltrommel A angebrachten Platten dd die Anordnung der Rollen cc,
auf welchen die an der Trommel A befestigten Zügel geführt werden, wie es in
Fig. ϊ bis 10 dargestellt ist.
2. An Stelle der einen Zügeltrommel A die Anordnung zweier Zügeltrommeln AA, welche
auf verticaler Achse angeordnet sein können (s. Fig. 29, 30 und 31 mit konischen Rädern//
in Verbindung mit dem konischen Rade b, Welle C und Handgriff E, Fig. 3 und 8),
sowie die in Fig. 1 und 2 dargestellte Einrichtung zur Leitung eines Vier- oder Sechsgespannes
unter Benutzung des Doppelhandhebels K.
3. Die Vorrichtung zum leichten Verstellen des Apparates am Bocke des Wagens, gebildet
durch die Scharnierstücke MM* und den Bolzen JV, welcher sich in einer Hülse G*
dreht und durch das Gleitstück p, sowie die Schraube g verstellbar ist, Fig. 12 und 13,
bezw. die Anwendung eines verschiebbaren Rahmens M2, Fig. 23 und 24, M3, Fig. 25
und 26, oder der Ausziehstangen Mx M1*,
Fig. 21 und 22, bei eventueller Benutzung der Armstützen V, Fig. 27 und 28.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE22667C true DE22667C (de) |
Family
ID=299281
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT22667D Active DE22667C (de) | Vorrichtung zur Handhabung der Zügel |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE22667C (de) |
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